Zum Metakonsens: Ich kann das "ich muss dann mit allen Konsequenzen leben" so schon unterschreiben.
Rapegames sind da doch ein wunderbares Beispiel: Wenn sie den Wunsch mal ausdrücklich geäußert hat, unerwartet von Fremden hart genommen zu werden selbst wenn sie sich gegen diese mit Klauen und Zähnen wehrt, es also wie eine echte Vergewaltigung von außen aussehen soll, dann kann es ja durchaus passieren, dass es ihr "in echt" dann tatsächlich nicht gefällt und sie sich dann ganz real wehrt.
Genau da ist eben dann die Grenze zwischen Konsens und Metakonsens: Beim Konsens kann man sich recht sicher sein dass die Einvernehmlichkeit auch bestehen bleibt, wenn die zugestimmte Aktion dann auch tatsächlich geschieht. Beim Metakonsens gibt es diese Sicherheit nicht. Es ist ein Risiko, dessen sich vor allem Sub jederzeit bewusst sein muss.
Ist auch prompt höchst ontopic! Denn ich sehe 24/7, diese TPE-Geschichten als einen lupenreinen Metakonsens: Man macht mal einen Vertrag, man vereinbart einige Dinge, ob es aber auf Dauer auch wirklich gut ausgehen wird, wissen beide Beteiligten nicht. Dazu ist das Leben, wie es hier ja auch viele sagten, viel zu unberechenbar, insbesondere das Gefühlsleben.
Zum Thema selbst: Gefährlich wird das alles lediglich im Falle, wenn Sub hörig ist. Denn ist Sub es nicht, ist ein Ausstieg, bzw. Umstieg auf eine weniger extreme Form der Beziehung ja jederzeit möglich, sobald sie oder beide feststellen, dass es zu heftig ist.
Da sehe ich es so: Das Risiko ist es dann wert, wenn Sub auf eine/n Dom trifft, der/die mit dieser Verantwortung auch umzugehen weiß und ihr dann auch gerecht wird.
In meinem privaten Umfeld kenne ich ein ganz praktisches Beispiel: Sie ist jedem (!) Mann im Leben hörig gewesen, ausnahmslos. Ist auch heute, beim aktuellen, so.
Der Unterschied des Aktuellen zu den Vorigen aber: Er nutzt diese Hörigkeit nicht aus. Im Gegenteil, sie ist selbstbewusster und in sich ruhender, seitdem er wie selbstverständlich den Ton angibt und das auf eine Weise, die beiden gut tut. Er würde ihr niemals Dinge einreden, die ihr nicht gut täten.
Und warum? Weil er sie liebt. Und weil er genau deswegen großes Interesse daran hat, dass ihre Abhängigkeit ihm gegenüber ihr nicht schadet.
Das lässt sich m.E. 1:1 auf diese "Sklavenabhängigkeiten" übertragen: Wenn der Herr/die Herrin auch ein Interesse am Wohl des Sklaven hat und ein Gespür dafür hat wie dieses zu erreichen ist, dann kann der Sklave/die Sklavin noch so wenig freien Willen haben und noch so abhängig von Top sein, es wird dieser Person nicht schaden.
Was bleibt an Gegenargumenten? Jenes, dass wenn der Herr unerwartet verstirbt, damit der Sklavin der Boden komplett unter dem Boden weggezogen wird.
Stimmt!
Nur ist dies ein Aspekt des Lebens, den auch unzählige andere Paare kennen: Beim alten Ehepaar verstirbt der Partner, oder auch nur bei einem lange verliebten Pärchen, das fast ausschließlich alles gemeinsam gemacht hat.
Da könnte man auch sagen "hey, ihr seid emotional breiter aufgestellt wenn ihr eure Zeit auf mehrere Schultern verteilt und ihr auch eigene Freunde habt", aber so what? Wenn sie zu zweit glücklich sind miteinander, wieso das dann kritisieren? Sehe ich nicht.
Eine Diktatur muss nicht immer etwas Schlechtes sein.