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BDSM und christliche Werte

****dom Mann
1.041 Beiträge
Themenersteller 
BDSM und christliche Werte
Einen netten Gruß an alle, die diesen Thread lesen. Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen.

Wie in der Überschrift schon zu lesen ist, bin ich hin und her gerissen, ob das, was ich mag (will) auch richtig ist.

Zur Info:

Ich bin kein aktiver Kirchgänger, jedoch halte ich mich für gläubig. Für mich gibt es ein Leben nach dem Tod, in einem neuen Leben. (Reinkarnation) Jedoch glaube ich, daß die Gebote der Bibel, egal, ob von Moses gebracht und von Gott diktiert, gut sind. Kein Mensch kann sie einhalten, aber sich bemühen.

Seit 1957 gibt es einen Ort in Süd Frankreich, Taizé, der seit der Zeit zu einer "Pilgerstätte" für überkonfessionelle Friedensjünger geworden ist. Ich bin einer von ihnen. Somit habe ich eine menschenbejaende, friedvolle Lebenseinstellung. Aaaaaber ich mag es auch zu führen, und ggf. und wenn notwendig zu strafen. Ich liebe das D/S Gefälle.

Das ist mein Dilemma.

Zwischen diesen beiden Einstellungen bin ich hin und her gerissen und weiß nicht, wie sich das eine mit dem anderen vereinbaren läßt. Könnt ihr mir da helfen oder gibt es einen Mentor zu diesem Thema?

Gerne lese ich viele Meinungen und vielleicht gibt es sogar noch jemanden, der sich in der selben oder ähnlichen Situation befindet?

Danke im Voraus für Eure sachlichen Meinungen.

liedom
@liedom
Vielleicht wird Dir hier (http://www.sm-und-christsein.de/) geholfen *g*

Generell denke ich, dass im Hinblick auf die Einvernehmlichkeit keine Verletzungen der Glaubensgrundsätze stattfindet. Aber ich kann Deine Gefühle durchaus nachvollziehen. Die Überwindung diverser programmierter Hemmungen, die durch Erziehung und eben auch durch glaubenstechnische Fehlinterpretation [Anm.: meine persönliche Meinung] und deren populäre Verbreitung, kann tatsächlich sehr anstrengend sein.

Aber alleine schon die Tatsache, dass Du Deine Gefühle dabei nicht nur als Gegeben hin nimmst zeigt doch, dass Du auf dem richtigen Weg bist *g*
******MUC Mann
15 Beiträge
@liedom
Ich sehe keinen Konflikt zwischen dem Ausleben von BDSM und dem christlichen Glauben, insbesondere der Vereinbarkeit mit den zehn Geboten. Alle Handlungen und Praktiken finden ja in gegenseitigem Einvernehmen und mit der Einwilligung des Partners statt (so sollte es zumindest sein).
Ebenso würde man als Top ja auch regelmäßig gegen deutsche Gesetze verstoßen und Straftaten begehen (Freiheitsberaubung, Körperverletzung usw.) - wäre da nicht die Einwilligung des Partners...
*********nackt Paar
7.465 Beiträge
Christentum und BDSM
Christentum und BDSM. Ein spannendes Thema.

Im Alten Testament kommt es immer wieder zu sexuellen Situationen, es gibt sogar das Hohe Lied, das nur von der Liebe handelt. Die Sexualität wird aber sehr funktional betrachtet. Der Fortbestand und die Vermehrung des Volkes Israel ist ein Hauptziel. Daher wird jede Form von Sex positiv bewertet, wenn sie zur Zeugung führen kann, selbst Inzucht (wenn kein anderer da ist: Lots Töchter mit dem Vater). Abgelehnt und strafbewehrt sind aber alle sexuellen Praktiken, die nicht dazu führen. Das gilt für Homosexualität (die Sodomiter wollten die Engel vernaschen=böse, Lot bot ersatzweise seine Töchter an=gut), für Koitus Interruptus (Onan), jegliche Form der Empfängnisverhütung. Selbst Sauna wäre kritisch: Ham sieht seinen betrunkenen Vater Noah nackt und Noah verflucht deswegen Hams Nachkommen. Sex außerhalb der Ehe widerspricht dem sechsten Gebot (kein Swingerclub!) und Sex vor der Ehe geht auch nicht. Sex soll ja zur Zeugung führen und da ist es wichtig, dass ein Vater da ist.

Im Neuen Testament wird der Sex als eher unwichtig betrachtet. Paulus rät sogar von der Heirat ab, da das Himmelreich Gottes nahe sei und es sich nicht mehr lohnen würde.

Andererseits kennt die religiöse Praxis die Geiselung, allerdings nicht mit dem Ziel des Lustgewinns, sondern eher um durch die Schmerzen alle sinnlichen Gefühle abzutöten.

Sorry, aber ich fürchte, Christentum und BDSM passt nicht so Recht zueinander. BDSM als Stimulus, der dann zur Penetration und zur Zeugung führt, könnte ok sein. Aber alles Andere, Spielen um des Spielens willen … eher nicht.
****usa Frau
2.682 Beiträge
Psalm 23
Der Herr ist mein Hirte
****ale Frau
4.612 Beiträge
Die Lust der Partnerin, ihr Einvernehmen und nicht zuletzt die Tatsache, dass du für sie Verantwortung übernimmst, steht für mich in keinem Widerspruch zu einem liebenden Frieden stiftenden Gott.

Gruß von einer dominanten, sadistischen, christlichen, gläubigen gelegentlichen Kirchgängerin
******nig Mann
24.982 Beiträge
@*********ackt:
du beziehst dich fast ausschließlich auf das alte testament. die christliche lehre hat dort zwar ihr fundament, aber das neue testament ist dem doch wohl deutlich näher. im christentum gilt ja auch "auge um auge, zahn um zahn" so nicht mehr, sondern vielmehr "vergib deinem nächsten, liebe deine feinde".

sagte zumindest so ein sandalenträger vor 2000 jahren. *zwinker*
**tt Mann
84 Beiträge
Hallo liedom,

da steckst Du natürlich in einem gewissen Dilemma.

Wobei zumindest die Christliche Kirche historisch kein Problem hatte selbst schwerste Folter mit Nächstenliebe zu rechtfertigen.

Wenn Du als Dom mit Deiner Sub was auch immer anstellst so gehe ich mal von Einvernehmlichkeit aus. Letztlich erleben ja sowohl der dominante als auch der submissive Part in einer BDSM-Beziehung daß was beiden guttut - so sollte es zumindest sein.

Natürlich ist eine Strafe mitunter auch mit Tränen oder mehr verbunden aber beiden geht es letztlich gut damit.

Ich würde an Deiner Stelle hier nicht zusammenführen was so nicht zusammengehört.

Lebe Deinen Glauben und Deine Neigung!

Zumindest noch bist Du eben nicht zu einem erleuchteten höheren Wesen aufgestiegen, vielleicht ändert sich das ja bei Deiner nächsten Reinkarnation.

Gruß

Fitt
******e83 Frau
243 Beiträge
Ich arbeite als Angestellte für die katholische Kirche...
Wenn mein Arbeitgeber von meinen Vorlieben und Aktivitäten wüsste, wäre das wohl ein Kündigungsgrund... weil ich nach Kirchenrecht angestellt bin!
... soviel zu meinem Dilemma... wenn ich es denn zu einem mache... *g*

Nun muss man schon gut trennen zwischen dem Glauben und der Kirche... denn für mich hat das Eine mit dem Anderen nichts zu tun.

Ein guter, gnädiger Gott, an den du zu glauben scheinst, verzeiht seinen Schafen alles... mit der Hoffnung ihn zu bekehren und mit den Worten der heiligen Schrift zu belehren.

Befreundete Zeugen Jehovas sagten mal zu mir: Jehova liebt jeden. Und verzeiht alles, denn er weiß, dass seine Kinder nicht fehlerfrei sind. Er gab uns den freien Willen... genau deshalb ist der Mensch das, was er ist! Und der freie Wille ist unmittelbar gekoppelt an den Verstand.

Du machst das, was du tust nach besten Wissen und Gewissen (davon geh ich jetzt mal aus!). Also kannst du es sehr wohl mit deinem Glauben vereinbaren.

Das spiegelt nur meine eigene Meinung wieder! Keine Wertung, keine Verurteilung oder sonstiges!
Interessante Beiträge
Ihr Lieben,

mit Interesse verfolge ich diese Beiträge und möchte doch eher auf das neue Testament verweisen, welches nicht so dogmatisch ist. Sorry.. ins Detail zu gehen .. Sprengt den Rahmen.

Und so lange Liebe und Respekt füreinander gegeben und gezeigt wird.. ist doch alles bestens. Wenn sich dies eben durch BDSM ausdrückt, dann ist doch alles perfekt. Für mich ich eben die Hingabe und Unterwerfung das Zeigen von Zuneigung und auch Liebe, welches entsprechend erwidert wird... habe da nicht viele, aber schon unglaubliche Erfahrungen machen dürfen, die ans Herz gehen.

Also, lassen wir uns doch bitte kein schlechtes Gewissen wegen einer "Sünde" einreden, dies wurde doch durch Kirchenväter so instrumentalisiert, dass wir zu echten Schafen gemacht werden sollen... eben rein der Macht wegen..... fast schon durch Schändung vieler guten Worte und auch vom o.g. Psalm "der Herr ist mein Hirte", den ich sehr schätze.

Für mich ist Jesus reine Liebe... und die Liebe darf sich mannigfaltig entfalten, wenn alle Beteiligte es spüren und schätzen. Also auch durch BDSM.

Aber ich respektiere selbstverständlich andere Meinungen zu diesem Thema, mag auch niemanden deswegen verurteilen und angreifen, jeder soll eben nach seinem Glauben glücklich werden.

So schicke ich Euch einfach *sonne* an diesem trüben Tag und wünsche Euch einen guten liebevollen Start ins Wochenende *peitsche*

*wink* Kilian
die Sache ist einfach....
....den Christentum und kirchliche Dogmen sind zwei paar Stiefel. In keinem Evangelium steht, dass Sex nur der Zeugung gilt...das ist ein Kirchendogma...außerdem empfehle ich das lesen aller Evangelien - auch von denen, die nicht in die Bibel aufgenommen worden sind - dann wirst Du sehen, dass das was du tust gottgefällig ist....wenn man an Gott glauben mag...
******Cut Frau
2.959 Beiträge
Befreundete Zeugen Jehovas sagten mal zu mir: Jehova liebt jeden. Und verzeiht alles, denn er weiß, dass seine Kinder nicht fehlerfrei sind. Er gab uns den freien Willen...


Die Zeugen Jehovas sind für mich (vor allem jobbedingt)ein eher rotes Tuch und zwar aus dem einen Grund, dass das was sie predigen und das was sie tun nicht immer übereinstimmt.

Denn welcher liebende Gott befiehlt seinen Jüngern tatsächlich, eine Mutter nach der Geburt lieber verbluten zu lassen, als ihr "fremdes" Blut angedeihen zu lassen.

Wo ist da die Nächstenliebe? Wo ist da der Verstand? Und wie weit her ist es da mit dem freien Willen, wenn man sehr gläubig ist?
****dom Mann
1.041 Beiträge
Themenersteller 
@just_me83
Ein guter, gnädiger Gott, an den du zu glauben scheinst, verzeiht seinen Schafen alles... mit der Hoffnung ihn zu bekehren und mit den Worten der heiligen Schrift zu belehren.

Naja, ich bin da etwas skeptisch, was die Umsetzung betrifft. Angenommen ich schieße jemand über den haufen (eine schwere Sünde, abgesehen vom rechtlichen Standpunkt), dann könnte ich nach der Meinung mal enem sagen." Oh sorry, wollte ich nicht, tut mir leid und alles wäre vergeben und vergessen? (heutige Beichte in der kath. kirche, einstiger Ablasshandel im Mittelalter) Sollte das wirklich so einfach sein???

Ich dachte eher, daß man versuchen soll, erst gar nicht in die Situation zu kommen, jemanden zu töten (siehe Gebot) und, liebe Deine Feinde. Halte ihm auch Deine andere Wange hin, wenn er Dich auf eine schlägt. Eine schwere Sache, aber sonst wäre doch alles zu einfach, finde ich, oder? *hilfe*
Vielleicht solltest du Glaube und Kirche trennen - das kann für dein ganzes Leben eine befreiende Wirkung haben.
@liedom
ich habe mir Dein Eröffnungsposting durchgelesen und bin über einen Punkt gestolpert:

Du hast eine menschenbejaende, friedvolle Lebenseinstellung,

Aaaaaaber, Du magst es auch zu führen und ggf. wenn notwendig, zu strafen.

Das mit dem führen mögen kann ich mit der menschenbejaenden, friedvollen Lebenseinstellung noch in Einklang bringen. Auch das Strafen, wenn notwendig - in höherem Interesse - gerade noch.

Aber mit dem 'strafen mögen' habe ich Probleme.

Das hat für mich einen sadistischen Anklang, der mit friedvoll und menschenbejaend nicht mehr zusammenpaßt. Und das unabhängig von gläubig oder nicht gläubig.

Ich glaube, dass Du diesen Widerspruch selbst fühlst, und da Dir Deine Gläubigkeit diesen Widerspruch auch nicht auflöst, Du jetzt hier von uns eine Absolution haben möchtest.
****ale Frau
4.612 Beiträge
@tassilo46
Wieso soll jemand mit sadistischer Neigung nicht friedvoll und menschenbejaend sein?

Ich trage eine Neigung in mir, die ich nicht willentlich ausgesucht habe. Sie ist also, von meiner Warte aus, gewissermaßen gottgegeben.
Diese Neigung ist in meinem Falle gekoppelt an die Emotionen Liebe und Lust. Und logischerweise habe ich mich unter Männern umgeschaut, die den Gegenpart dazu in sich tragen - ebenfalls "gottgegeben".

Wir lieben uns, begehren uns, ergänzen uns - ich habe Freude am Schmerz des Meinen, er an meiner Freude. Oder so ähnlich.

Im Freundeskreis gelte ich übrigens als friedfertig, sorgsam, behütend, bemutternd, langmütig, sehr hilfsbereit und geduldig.
Wo ist da bitte der Widerspruch?
****ine Frau
2.108 Beiträge
der Psalm oben erwähnt
Dein Stecken und Stab trösten mich.

Mir bedeutet der gesamte Psalm sehr viel.

LG
Delfine
*********y_79 Mann
1.559 Beiträge
Oha...
Moin,

Das richtige Thema für mich!!!

Bevor wir über Themen sprechen wie Bdsm und christliche Werte oder Wertvorstellungen, sollte man sich erstmal klarmachen worauf die christlichen Werte beruhen.

Die meisten Feiertage sind adaptiert aus dem Heidentum damit wir Germanen als Heiden besser und leichter Christianisierung werden konnten.
Wir feiern am 24.12. die Geburt Christi obwohl er zwischen dem 12.- und 18.06. geboren sein müsste.
Keiner hat in der Geschichte mehr rumgehurt gemordet und Bibelverse zu seinen Gunsten ausgelegt als die christliche Kirche!
Die meisten Straf- und Folterinstrument die im bdsm noch benutzt werden stammen aus der zeit der Inquisition der katholischen Kirche.
Die ersten bdsm-ler und Sadisten stammen von der katholischen Kirche.
Fanatische Gruppen der christlichen Kirche betreiben aktiv selbstgeißelung weil es die Kirche vorgibt.

Also als Fazit, beides sollte man trennen!
*********a_bw Frau
707 Beiträge
@delfine
Mir auch...
Sorry ich habe noch kein besseres...
******nig Mann
24.982 Beiträge
bitte bleibt doch beim thema!

es geht hier weder um kirche oder inquisition sondern um christliche werte, noch geht es um einen bestimmten psalm oder dessen abbild auf jemandes haut!

nochmal aus dem eröffnungsposting:
Ich bin kein aktiver Kirchgänger, jedoch halte ich mich für gläubig. Für mich gibt es ein Leben nach dem Tod, in einem neuen Leben. (Reinkarnation) Jedoch glaube ich, daß die Gebote der Bibel, egal, ob von Moses gebracht und von Gott diktiert, gut sind. Kein Mensch kann sie einhalten, aber sich bemühen.

Seit 1957 gibt es einen Ort in Süd Frankreich, Taizé, der seit der Zeit zu einer "Pilgerstätte" für überkonfessionelle Friedensjünger geworden ist. Ich bin einer von ihnen. Somit habe ich eine menschenbejaende, friedvolle Lebenseinstellung. Aaaaaber ich mag es auch zu führen, und ggf. und wenn notwendig zu strafen. Ich liebe das D/S Gefälle.

Das ist mein Dilemma.

Zwischen diesen beiden Einstellungen bin ich hin und her gerissen und weiß nicht, wie sich das eine mit dem anderen vereinbaren läßt.

*zumthema* *danke*

DerFoenig *koenig*
******Cut Frau
2.959 Beiträge
Danke@Flirter79

Denn genau aus diesen Gründen ist mir das Heidentum sehr viel näher als jede von Mensxhenhand auserkorene, nicht greifbare einzigartige Gottheit.
********tzle Frau
2.859 Beiträge
so, dann geb ich auch mal meinen senf zu dem thema ab : )

finde es toll das du dich traust das thema öffentlich anzusprechen...

christen werden eben auch noch heutzutage manchmal ein wneig, naja "komisch" dargestellt/hingestellt (wie auch andere gläubige)...

ich habe mir als ich begonnen habe mehr mit dme thema bdsm auseinanderzusetzen auch mit dieser frage beschäftigt...ich hatte zum glück einen guten freund der auch christ und bdsm ler ist, der mir diese angst ein wenig genommen hat...

sodass ich mir jez inzwischen einfach sage, dass
1. gott will das seine "schäfchen" glücklich sin, also wenn sie bdsm glücklich macht, wieso sollte er was dagegen haben - und was die kirchenmitglieder u.ä. selbst dazu sagen ist doch egal, wichtig ist was der da oben davon hält...alles andre sind eben auch "nur" menschen...

2. sage ich mir eben auch, wenn der da oben was gegen meinen lebensstil einzuwänden hätte, hätte er genug möglichkeiten mir das irgendwie zu zeigen...und solange das nich passiert...bin ich zufrieden und mach mir keine gedanken mehr darüber...

ich hoffe ich konnte dir damit auch ein wneig wieterhelfen : )

LG
****gon Mann
369 Beiträge
Ganz spannendes... und ganz heikles Thema...

Ich muss vorausschicken, dass ich überzeugter Atheist bin. Ich versuche aber, das ganze nicht als thelogischen Disput, sondern als eigenes Thema zu sehen. Ich hoffe, das gelingt mir.

Ich denke, als erstes musst du für dich selber entscheiden, wie streng gläubig du überhaupt bist. Das ist gar nicht so einfach. Glaubst du zum Beispiel an die Bibel als ultimatives, gottgegebenes Werk? Glaubst Du, dass man streng nach der Bibel leben sollte, da sie Gottes Wort ist?

Wenn ja, sehe ich fast keine Möglichkeit, sündenfrei BDSM zu praktizieren. Die Aussage "es ist ja in gegenseitigem Einverständnis" zieht da nicht, denn die Gesetze von Gott können Menschen nicht einfach aushebeln. Gott ist da recht radikal, angefangen bei den 10 Geboten, aber auch bei vielen weiteren Vorschriften.

Leider wiederspricht sich die Bibel sehr oft, was es natürlich nicht einfacher macht, nach ihr zu leben. Und vieles entstand zu einer ganz anderen Zeit. Müssen wir sie also neu interpretieren? Doch wer darf das?

Wie auch immer, ich glaube die wenigsten Christen heutzutage leben wirklich nach der Bibel. Ich glaube sogar, die wenigsten haben sie wirklich gelesen. Was die meisten machen ist, dass sie versuchen nach den Guten Dingen zu leben und die schlechten Dinge der Bibel werden dann einfach ignoriert. So würde heute wohl keiner mehr verlangen, dass eine vergewaltigte Frau zu Tode gesteinigt wird, nur weil sie nicht um Hilfe gerufen hat (5. Mose, Kapitel 22:23-24). Und leider zieht die Ausrede, dass das ja im alten Testament steht und Jesus das alles geändert hat, nicht. Denn Jesus hat explizit gesagt, er ist nicht gekommen um die Gesetze zu ändern, sondern sie zu bekräftigen (Matthäus 5:17).

Wenn Du also die Bibel nicht als höchstes Gut ansiehst, sondern die gängigen "christlichen Werte" von Nächstenliebe, Vergebung etc. als den Pfeiler deines Glaubens siehst, dann denke ich zieht auch das Argument des gegenseitigen Einvernehmens. Ich glaube aber nicht, dass dir ein Pfarrer oder z.B. der Papst das durchgehen lassen würde. Wenn du also daran glaubst, dass Gott dich nach dem Tod richten wird, dann weiss ich nicht wie weit diese Argumente ziehen *g*

Lange Rede kurzer Sinn: als strenggläubiger Christ wirst du BDSM nicht praktizieren dürfen. Als moralischer Mensch mit Grundwerten, die zum Teil mit der Bibel übereinstimmen hingegen wohl schon.

Ich hoffe, ich habe mit dem Text niemanden beleidigt. Das war wirklich nicht meine Absicht.
****y5 Mann
420 Beiträge
zum Thema :-)
Also im Hinblick auf die Vereinbarkeit von christlichen Grundwerten und BDSM bin ich eher skeptisch.
Klar, das Sex keinen Spaß machen darf, habe ich in der Bibel noch nicht entdeckt. Dass die beiden großen Kirchen das anders sehen steht ja hier nicht zur Diskussion dürfte aber unstreitig sein.

Das „Gebot“ oder besser das ‚Verbot des Ehebrechens begrenzt zunächst mal die vereinbarungsfähigen Kontakte ganz drastisch. Also keine Sexualität mit Menschen außerhalb der Ehe. Wenn ich die Bibel in ihrem Zusammenhang sehe, ist dies die Botschaft. Der Wunsch zu sündigen soll übrigens offenbar auch Sünde sein.

Bleibt nur noch BDSM innerhalb der Ehe. Sex ohne Ehe geht wohl auch nicht und wird wohl als herumhuren bezeichnet. Da mag BDSM in der Ehe noch mit christlichen Werten vereinbar sein, stößt aber sicher auch an ganz enge Grenzen. Eine der Grenzen liegt wohl in der falschen Bezeichnung begründet, die in sich schon unscharf ist.

Daher zunächst einmal grundsätzliches.: Ein Sadist und ein Masochist passen grundsätzlich nicht zusammen. Der Sadist hat Spaß daran, zu quälen. Der Masochist genießt die Schläge – das kann einen Sadisten aber nicht befriedigen.


Hier liegt auch die Vereinbarkeit. Wenn nämlich die Schläge in der Absicht erfolgen um dem Partner Lust zu bereiten, dann mag das noch vereinbar sein. Wenn sie allerdings erfolgen um zu quälen dann ist die Grenze wohl erreicht.

Jetzt müssten wir einmal hinterfragen was meinst du damit es zu genießen zu strafen. Ist das ein Vorwand den beide Partner bemühen um die beiderseitige Lust zu beschreiben, k dann ist die Beschreibung nur unscharf. Ist aber Strafe der Ansatz, dann sollten wir überlegen ob es einer Privatperson zusteht zu richten und zu strafen oder ob die neutestamentarische Ethik nicht eher Vergebung predigt.
****ale Frau
4.612 Beiträge
Ein wenig OT, möglicherweise aber wirklich nur ein wenig:

****y5:
Ein Sadist und ein Masochist passen grundsätzlich nicht zusammen. Der Sadist hat Spaß daran, zu quälen. Der Masochist genießt die Schläge – das kann einen Sadisten aber nicht befriedigen.

Dem widerspreche ich.
Der Masochist mag seine Lust daraus ziehen - weh tut es dennoch.
Der Sadist möchte weh tun.
Oder gehst Du davon aus, dass der Sadist erst dann satt wird, wenns dem Bottom nicht mehr gefällt? Dies ist nicht zwangsläufig so. Und selbst wenn - es gibt Menschen, denen gefällt, wenn ihnen passiert, was ihnen nicht mehr gefällt.

Und wieder ganz beim Thema:

Sadismus und Liebe ist kein Gegensatz.
Sadismus und christliche Liebe auch nicht.

Just *my2cents*
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