Schöne Idee
Schöne Idee, Gordon,
ich glaub ich hab es richtig verstanden.
Hier bei den Anfängern gehts sogar sehr viel um D/s, nur ist es am Anfang schwer, das zu erkennen und in Worte zu fassen.
Ich will nicht das Persönlichste ausbreiten, aber erzähle gern ein paar Kleinigkeiten aus dem Nähkästchen:
Bei uns gibt es keine klaren Sessions, ich habe jederzeit die Option, in den D/s oder S/M-Modus zu gehen. Wobei ich Rücksicht auf Gesundheit, Familie, Job, Seele nehme.
Unsere Beziehung käme notfalls ohne SM aus, nicht aber ohne das Machtgefälle.
Regeln an sich gibt es wenige, sie entstehen erst mit der Zeit.
So habe ich das Sagen über des Meinigen Sexualität - das geht in Richtung Keuschhaltung und Orgasmuskontrolle.
Des Weiteren geht er stets rechts von mir, und in der Öffentlichkeit zahle immer ich - möchte er das tun, muss er darum bitten. Sein Halsband hat er immer dabei, ich entscheide je nach Situation, ob er es trägt oder nicht.
Es gibt eine Demutsgeste, die er sowohl freiwillig anbietet wie ich sie einfordern kann, wenn wir alleine sind.
Zudem ist er für die Sauberkeit meiner Schuhe zuständig und hat die Aufgabe, mein Bett zu richten.
Sind wir allein, so sitzt er beim Essen zu meinen Füßen, zieht mir die Schuhe an und aus, legt sich auf den Boden, damit ich meine Füße abstellen kann.
Für uns ist es die Selbstverständlichkeit, mit der ich Dinge einfordere oder mache, die das Machtgefälle demonstriert. Wenn ich ihm die Schuhe hinwerfe und mich auf den Sessel setze, ist ihm klar, dass er nun zu meinen Füßen knien und mir die Schuhe schnüren muss. Wenn ich ihm zum Essen einfach meinen halb geleerten Teller auf den Boden stelle. Wenn ich mit den Fingern schnipse und ihn aus dem Handgelenk heraus in die Ecke schicke, einfach so.
Oder ihm im Vorbeigehen ne leichte Ohrfeige klappse, weil mir halt grad danach ist.
Die Willkür, Unberechenbarkeit und auch arrogante Selbstverständlichkeit, mit der dies geschieht, ist für uns ein Kick. Die Kontrolle für mich und die Hilflosigkeit oder das Ausgeliefertsein für ihn.
Dazu zählt auch der Bereich Demütigung, und der braucht nicht in Dirty Talk ausarten. Ihn frühmorgens zum Klo schicken, und dann nochmal zum Händewaschen (was er selbstverständlich gemacht hatte, aber egal). Ihm vor dem Bäcker ne Münze in die Hand drücken, mit der zuckersüßen Bemerkung "Guck mal, da darfst du dir jetzt was Feines aussuchen". Ihn ein Stück Zitrone mit den Zähnen halten und vor sich hinsabbern lassen, geht ganz ohne Knebel. Klar gibts nachher was zum Aufwischen...
So in diese Richtung geht das bei uns.