*********sicht:
Ich fand meine Jugend mit einem dominaten, tyrranischen Vater, der alle unterdrückte, einfach grauenvoll. Nicht nur bei mir, auch in den Familien vieler Freundinnen war es so. Nie wollten wir so unterwürfig wie unsere Mütter werden.
Hmmm - ich denke, da übersiehst du einen entscheidenden Punkt.
Subs lassen sich von ihren Doms "unterdrücken", weil sie eines für gewöhnlich spüren: Dass sie ihnen gut tun.
Das bedeutet, dass die Sadismen, die sie durch ihn erfahren und ertragen, tun ihnen bizarrerweise gut, weil das Gesamtpaket stimmt. Jenes des Ertragens und Aufgefangenwerdens, des Respekts ihnen gegenüber und der Zuneigung. Zu diesem Paket gehört Nähe, Vertrauen, das Gefühl geborgen zu sein in starken Armen, die wissen was sie tun.
Deswegen lassen sich Sadismen per se so auch nicht alleine betrachten. Es ist nicht nur ein Sadist der ihnen gegenübersteht sondern auch ein Mensch, und sie spüren dass ihnen der Mensch Gutes will. Subs, die einen Dom erwischt haben der zu ihnen passt, sorgen dafür dass sie wachsen! Und eben gerade nicht klein gehalten werden, wie es vermutlich deines Vaters Interesse war. Sie haben keine Angst vor ihrer Sub und müssen sie deswegen nicht klein halten.
Wichtig dabei auch: Subs die was auf sich halten, machen sich auch nicht klein. Sie wissen sehr wohl dass sie im echten Leben, dem Alltag, sich von niemandem die Brutter vom Brot nehmen lassen. Genau deswegen können sie dann auch ganz bewusst die Verantwortung abgeben und genießen es, sich einem Menschen hinzugeben! Mit Haut und Haaren, mit ihrem ganzen Selbst und Sein, einfach ich sein dürfen, keine Rolle einnehmen brauchen, nicht mehr die Starke sein zu müssen sondern schwach sein dürfen, weinen dürfen, leiden dürfen. All das, was "die Gesellschaft" ihnen sonst nicht zugesteht.
Das ist das Geheimnis dahinter: Dass es darum geht, dass sich zwei Menschen gut tun möchten. Und es damit dann auch tun.