Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
5 BDSM Spiele - Der Kurs
10546 Mitglieder
zum Thema
Wie kann ich meinen Dom ärgern?113
Ich ärgere meinen Dom auch gerne mal, denn ich freue mich, wenn es…
zum Thema
Zwei Doms, geht das überhaupt?106
Nach langer zeit des Lesens hier möchte ich auch mal was schreiben.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

BDSM = krank?

also dann...
...da das Thema ja ursprünglich von mir aufgegriffen wurde, werde ich mich konkretisierend dazu äußern.

Amy2013 hat es genau richtig beschrieben und meine Wortwahl war falsch. Insofern danke für die Klarstellung.

Frage 1: Die Frage an dem sich bei mir alles entzündete, war eine Vorstellung über ein Leben in einer seelischen und körperlichen Abhängigkeit zu einer dominanten Frau, bei der natürlich auch die körperliche Gewalt, unter anderem zur Züchtigung und Erziehung oder einfach nur zum Lustgewinn eine Rolle spielt. Vielfach kann man in anderen Foren solche Wünsche lesen. Selbst bis zur völligen Aufgabe der Selbstbestimmung gehen diese Wünsche. Beide Teile der Partnerschaft hätten ggf. eine psychischen Störung, welche sich zumindest eine zeitlang ergänzen und die Störung kaschieren.

Da beide aber vermutlich keinen Leidensdruck verspüren, wäre der auslösende Faktor für eine ggf. notwendige Hilfe nicht vorhanden.

Frage 2: in Anlehnung an die Frage 1 haben sich dann die Gedanken entwickelt, ob schon die fehlende Erregung und die mangelnde Fähigkeit zu "normalen" sexuellen Handlungen, ohne Anteile von BDSM ein Zeichen sein könnten, ab dem man sich ggf. Hilfe suchen sollte.

Ergänzend möchte ich selbstverständlich festhalten, dass es nicht darum geht alle Liebhaber des BDSM für psychisch krank zu erklären.

Vielen Dank an @*********ve84. Ich war nicht mutig genug, diese Frage zustellen.

Und auch mal vielen Dank an alle anderen, die wirklich sehr interessante und inspirierende Beiträge verfasst haben. Ich finde, das muss mal gesagt werden.
*********art84 Frau
7.924 Beiträge
Themenersteller 
Kein Problem.. Mich hat das ja selbst interessiert, nur hab ich meine eigene Meinung zu dem Thema, die sich logisch da mit reingemischt hat.
********nder Mann
2.896 Beiträge
****ev:
Beide Teile der Partnerschaft hätten ggf. eine psychischen Störung, welche sich zumindest eine zeitlang ergänzen und die Störung kaschieren.

Eric Berne - "Spiele der Erwachsenen"
*********Traum Mann
47 Beiträge
Für mich fängt eine psychische Krankheit da an wo jemand zu Schaden kommt. Zum einen der Erkrankte selber, aber auch die Mitmenschen.

Solange sich jemand nur selber schadet ist es seine eigene Entscheidung wie weit das Ganze gehen kann (das kann natürlich bis zum "angewandten Darwinismus" gehen, also Kandidat für den Darwin-Award).
Sobald aber jemand anderes dabei zu Schaden komm, kann es sehr problematisch werden. Nämlich dann wenn der andere diese Schäden akzeptiert, aus was für Gründen auch immer.
Eigentlich sollte ja jeder genug Verstand haben um sich gegen Schäden zu schützen, aber manchmal ist dieser Selbsterhaltungstrieb gestört (was ja auch schon eine psychische Erkrankung sein kann).
Ganz problematisch sehe ich dann die Situation wenn zwei solche Menschen zusammen kommen: einer der sich nicht selber schützt, und einer, der andere gefährdet. Das passt dann genau auf die Rollenverteilung von DS. Und dann wird die Grenze des Harmlosen doch zu leicht überschritten.

Ein Kriterium der Gesundheit könnte vielleicht sein, ob man zu 'normalem' Handeln gegenüber Mitmenschen in der Lage ist. Das ist dann sicher egal ob BDSM oder 'Drogen'abhängig oder auch nur "hobby-begeistert" (Rollenspieler/Fans die auch im Alltag ihre Welt nicht mehr verlassen und wo sich das Leben nur noch um ein Thema dreht).

Aber wie bei vielem im Leben gibt es keine klar definierte Grenze. und jeder zieht seine Grenze wo anders.
***ta Frau
1.817 Beiträge
Eigenmächtiges Zitat
@*********ve84, ich frag mich zuvorderst erst einmal, ob du @****ev um Erlaubnis gefragt hast, in deinem Thread auf sein Profil zu linken und ein Posting von ihm aus einem anderen Thread für deine Threaderöffnung zu zitieren und zum Gegenstand einer Debatte zu machen.
*********art84 Frau
7.924 Beiträge
Themenersteller 
Liebste Catta..

Falls du das Statement von ihm überlesen haben solltest, er hat sich sogar gefreut, dass ich den Stein ins rollen gebracht hab.
***ta Frau
1.817 Beiträge
Meinungssalat
@*********ve84
Ich bin der Meinung, dass es viele BDSM'ler gibt, die eine psychische Störung haben
Man kann auch als psychisch kranker Mensch gefestigt sein.
Also ich finde nicht, dass man psychisch erkrankte per se vom spielen ausschliessen sollte. Immerhin ist denen das noch selbst überlassen.
Aber auch ein psychisch kranker Dom kann verantwortungsbewusst sein.
Meine These, dass viele BDSM'ler auch eine psychische Störung haben kommt nicht von ungefähr. Ich kenne genug von dieser Sorte. Ich finde das aber nicht weiter schlimm.
Magst du bei Gelegenheit wie in deinem TE angekündigt auf den Punkt bringen, wo für dich die Schwelle zum Pathologischen im BDSM überschritten ist?!
Bislang erlese ich lediglich die Behauptung, das psychische Störungen unter BDSMlern verbreitet seien, aber dies ja nicht weiter bedenkenswert sei, weil auch psychisch Kranke ihr Ding machen können und auch schon deshalb nicht, weil psychisch kranke Tops trotzdem Verantwortung zu tragen wissen und überhaupt psychische Störungen ja so gar nicht schlimm sind.
Ich bin empfindlich auf einer solch oberflächlichen Schiene, auf der einerseits Menschen Krankheit angedichtet wird, andererseits tatsächlich vorhandene psychische Störungen als "das ist ja nicht weiter schlimm" vom Tisch gefegt werden.
Um zu deinem TE zu kommen: es ist der unbändige Leidensdruck, der Menschen dazu bringt, sich professionelle Hilfe zu holen. Und bezüglich BDSM wurde es schon benannt, dass es auch hier im Rahmen der ICD-10-Klassifizierung eines Leidensdrucks bedarf, um als therapiebedürftig eingestuft zu werden.
***ta Frau
1.817 Beiträge
Normalität
@****ev
Zu deiner Frage 1: du redest von einer Vorstellung, die unter Umständen DEINE Vorstellung und kommst zu der Aussage: "Beide Teile der Partnerschaft hätten ggf. eine psychischen Störung": Was ist der Punkt? Theoretisierst du nur oder beunruhigen dich deine devoten Fantasien?

Zu deiner Frage 2:
ob schon die fehlende Erregung und die mangelnde Fähigkeit zu "normalen" sexuellen Handlungen, ohne Anteile von BDSM ein Zeichen sein könnten, ab dem man sich ggf. Hilfe suchen sollte.
Aber klar doch: spätestens wenn du feststellst, dass du deine Frau nicht mehr zumindest ab und an die Ohren kraulen magst, würd ich dir zu einer Psychoanalyse raten.
Mann mann mann, es geht doch darum, wo und wie du selber deine Libido im Fluß fühlst und wo dein Begehren dich hinzieht. Und es ist an dir, für dich persönlich zu klären, wo du mit dir im Unreinen bist und wie du mit dir ins Reine kommst. Das mag für dich die Hilfe durch eine völlig Außenstehende Person sein oder deine eigene Innenschau nebst Gespächen mit anderen Menschen, die ähnliche Fantasien haben wie du. Geh deinen Weg. Eine generelle Antwort auf deine Befangenheiten gibt es denke ich nicht.
Nun, zu:

ob schon die fehlende Erregung und die mangelnde Fähigkeit zu "normalen" sexuellen Handlungen, ohne Anteile von BDSM ein Zeichen sein könnten, ab dem man sich ggf. Hilfe suchen sollte.

hat wohl eher mit Absicht niemand etwas dazu geschrieben - weil es wohl niemand kennt ... *floet*
Ich kenne inzwischen nun wirklich viele BDSMler. Und niemand (mit einer Ausnahme, die die Regel bestätigt ...) hat mir gesagt, dass der "Vanilla-Sex" nicht auch schön für sie wäre. Entweder davor, danach, währenddessen oder zu einem ganz anderen Zeitpunkt - aber er geschieht! *ja*

Insofern ist diese Frage tatsächlich eine eher theoretische. Denn das betonen auch "prominente" SMler sehr gerne: Dass BDSM einen in Sphären schießt die man so noch nie kannte, heißt das noch lange nicht, dass man den "Stino-Sex" nicht auch schön finden würde.

@***ta: Also, ich wurde schlau aus ihren Ausführungen. Zumindest glaube ich das *zwinker*

Ich verstehe sie so, dass es zwar verdammt viele psychisch Gestörte im "Haus BDSM" gibt, das aber letztlich gar nicht so dramatisch ist, da die meisten davon mit ihrer Störung so gut umgehen können, dass es keinen negativen Einfluss auf jene hat.

Wenn dem so sein sollte, kann ich mich dem vollumfänglich anschließen. Genau so denke ich auch darüber! Dass die meisten einen echten Knall haben *zwinker* , aber dadurch, dass sie sich dessen bewusst sind und entsprechend verantwortungsbewusst mit ihrer Störung (wie auch immer diese aussehen mag ...) umgehen, ein negativer Einfluss auf andere meist vermieden werden kann.

Allerdings schreibe ich das als Mann. Da Frau hier häufig von den besonders Gestörten persönliche Nachrichten erhalten, von denen wir Männer verschont bleiben, möchte ich nicht ausschließen, dass mein Geschlecht mehr von der Sorte "gestört" hat. Zumindest mehr die sich trauen andere anzusprechen / anzuschreiben *zwinker*
*********uptas Mann
452 Beiträge
Krank oder nicht krank …
… das ist hier die Frage:


Ich empfehle dazu einen Wikiartikel über Paraphilie jener psychische Störungen die von sexuellen Präferenzen ausgehen :

Die Paraphilien […] sind eine Gruppe psychischer Störungen, die sich als ausgeprägte und wiederkehrende, von der empirischen „Norm“ abweichende, sexuell erregende Fantasien, dranghafte sexuelle Bedürfnisse oder Verhaltensweisen äußern, die sich auf unbelebte Objekte, Schmerz, Demütigung oder nicht einverständnisfähige Personen wie Kinder beziehen und in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigung bei der betroffenen Person oder ihren Opfern hervorrufen.

Was die Paraphilien zu psychischen Störungen und nicht einfach zu extravaganten Vorlieben macht, ist, dass Menschen, die von einer Paraphilie betroffen sind, anderen oder sich selbst Leid zufügen …

Dem sei noch ein Zitat vorausgestellt, dass sich im Artikel selbst befindet:

„Eine Paraphilie muss unterschieden werden vom nicht pathologischen Einsatz sexueller Phantasien, Verhaltensweisen oder Objekten zur Stimulierung der sexuellen Erregung bei Personen ohne Paraphilie. Phantasien, Verhaltensweisen oder Objekte gelten nur dann als paraphil, wenn sie in klinisch bedeutsamer Weise zu Leiden oder Beeinträchtigungen führen (z. B. wenn sie unverzichtbar sind, zu einer sexuellen Funktionsstörung führen, die Einbeziehung einer nicht einwilligenden oder nicht einwilligunsfähigen Person erfordern, zu juristischen Schwierigkeiten führen, soziale Beziehungen gefährden).“
– American Psychiatric Association:

http://de.wikipedia.org/wiki/Paraphilie


In diesem Sinne, solange die Beteiligten, alt und verständig genug sind und ihr Einverständnis dazu geben, und Spass daran haben, ist es möglicherweise für die Norm "exotisch" aber nicht krank …

Trotzdem glaube ich, dass eben "exotische Welten", signifikant eher Menschen mit psychischen Störungen anziehen als die lauwarme Normwelt. Aber die Liste der psychischen und Verhaltensstörungen nach ICD 10 (International Statistical Classification of dieseases and relaxed health Problems) wird mit Garantie keine andere sein als in der Vanillafraktion …

*wink*
hmmmmmmmm.....
was in meinen augen "krank" ist muss es noch lange nicht sein!!!!

wichtig für mich ist, dass SM/BDSM nicht als absoluter lebensinhalt gesehen wird... man auch ohne dem spaß am leben hat!

ich habe viele sm´ler kennen gelernt wo ICH persönlich denke "das ist doch nicht mehr normal!" aber lege ich das fest? nein! bin ich normal? keine ahnung... in mancher leuts augen sicherlich auch nicht......

in meinen augen gefährlich wird es, wenn sub und dom soweit sind, dass man auch im alltag nur noch SM/BDSM kennt....... sich wirklich verliert und irgendwie auf andere nur noch komisch wirkt.... ggf sogar in eine zusätzliche sucht abrutscht weil man selber mit diesen beiden welten nicht mehr klar kommt.
das problem ist halt, dass diese menschen es meist selber gar nicht merken!!! oder merken wollen.....
*********art84 Frau
7.924 Beiträge
Themenersteller 
DAS kommt, wenn man sich nur TEILaspekte aus MEINEN Statements zieht. Ich meinte, dass es UNgesund wird, wenn die Realitäten verschwimmen.
*g*

dann sind wir uns doch einig. mal abgesehen davon, dass ich nicht alles komplett durchgelesen habe.
**********mer81 Mann
113 Beiträge
****ie:
hat wohl eher mit Absicht niemand etwas dazu geschrieben - weil es wohl niemand kennt ... *floet*
Ich kenne inzwischen nun wirklich viele BDSMler. Und niemand (mit einer Ausnahme, die die Regel bestätigt ...) hat mir gesagt, dass der "Vanilla-Sex" nicht auch schön für sie wäre. Entweder davor, danach, währenddessen oder zu einem ganz anderen Zeitpunkt - aber er geschieht! *ja*
Diese "Ausnahme von der Regel" kenne ich auch. Die Frau hat nach eigener Aussage keinen Geschlechtsverkehr mit Penetration, weil sie das für "primitiv und schmutzig" hält, und SM als höhere Form einer Sexualität betrachtet. Nun ja.

****ev:

Da beide aber vermutlich keinen Leidensdruck verspüren, wäre der auslösende Faktor für eine ggf. notwendige Hilfe nicht vorhanden.
Wenn sich keiner einen Leidensdruck eingestehen will, gibt es auch keinen Ansatz für eine Therapie. Das ist halt die Krux: bei manchen Menschen funktioniert der Verdrängungsmechanismus außerordentlich gut. Die quälen sich jahrzehntelang mit Problemen rum, weil sie diesen mäßigen Leidensdruck für normal oder gar gesund halten. Die Erkenntnis kommt erst, sobald der mittlere Schmerz zu einem unerträglichen Schmerz eskaliert ist. Ja, ich sprech da aus Erfahrung.

Die Entscheidung muss immer von den Personen selber kommen. Aber: ein entsprechend sensibles Umfeld macht es halt auch leichter, über sich selber zu reflektieren. Und das ist halt mein Hauptvorwurf: in der BDSM Szene entsteht schnell eine Situation, wo man als Dritter halt daneben steht und die Schultern zuckt. "Soll sie doch ihr ganzes Privat- und Berufsleben ihrer D/S Beziehung unterwerfen. Wenn sie das geil findet, warum nicht?"

Das kann völlig okay sein, muss aber nicht. Das heißt ja nicht dass man anderen Menschen vorschreiben soll was sie zu tun haben (das geht eh nicht), aber eine anfängliche Skepsis bis man sich ein genaueres Bild gemacht hat, wäre glaube ich nicht verkehrt - einfach nur um das Umfeld dafür zu schaffen, dass Menschen zumindest mal über ihre Entscheidungen reflektieren.
*********art84 Frau
7.924 Beiträge
Themenersteller 
Petit insomie.. Das ging eher an catta. *smile*
******ina Frau
99 Beiträge
Behandlung nötig
hat man nur dann, wenn man selbst, auch in seinem Alltag, durch die Störung beeinträchtigt ist.
Die Störung, also das krankhafte oder zwanghafte Verhalten, ist bei jedem anders gelagert. Wann ist man normal? Was ist denn die Norm.
Und wer darf Sex - in welcher Form auch immer - haben? Und wie oft ist da normal?
Jeder sollte für sich selbst entscheiden, wann er sich von seinem eigenen Verhalten so gestört wird, dass er einen Psychologen um Hilfe bittet.
Und da man BDSM nicht alleine betreibt, kann ja auch der Partner noch ein wenig Verantwortung mit übernehmen.
Kekse?
Also erstmal vorab:
Ich bin schon eine lange Zeit auf der dunklen Seite, aber Kekse hat mir noch niemand angeboten! Schämt euch mal! *lol*

Aber dann zurück zum Thema.
Ist BDSM krank?
Hm...also meine Mum meinte dazu, als wir auf das Thema kamen, mal ganz freundlich und nüchtern: "Also, wenn du mich fragst, dann müssen alle Doms einen an der Klatsche haben. Also alle diese Typen, die so dominant spielen."
Ich, entsetzt, frage dann zurück: "Und wie sieht es bei den Subs aus? Die beziehen doch immerhin die Schläge etc.?"
Na, die fand sie ganz großartig. Vor denen hatte sie großen Respekt, weil das "ja so viel Stärke bedarf."
Will ich auch nicht bestreiten, fand nur die Einstellung merkwürdig....

Aber ich kann nicht sagen, dass es krank ist.
Und ich denke, wir wissen es alle, dass es uns damit besser geht. Mein Leben lang hatte ich kein Interesse an Sex - das war für mich ziemlich unvorstellbar, wieso Leute sich so was antun. Eben weil meine Phantasien sich eigentlich "immer" auf reinen Vanillasex bezogen. Die BDSMphantasien kamen später dazu - und plötzlich fand ich Sex interessant.
Und es schadet doch niemandem, es geht uns gut damit - dann kann es auch nicht krank sein. Es verstößt gegen keine Gesetze, es hat weder was mit Tieren noch Kindern zu tun - also würde ich sagen, dass da nichts Krankhaftes bei ist.
Das richtige Maß..
finde ich bei dieser Frage sehr entscheident.
Ich bin da ganz bei deviousmind...
D.h. kein Leid, kein Konflikt (mit anderen oder sich) - kein Problem
Solange man mit sich im Reinen ist, die Neigung nicht zur Belastung wird und man sich selbst so annehmen kann wie man ist, würde ich es niemals als krankhaft oder schädlich bezeichnen.
Als wichtig erachte ich persölich auch das man sich selbst Grenzen setzt und den Alltag und BDSM weitgehend trennt...natürlich fließt auch immer etwas ja, man kann sagen spielerisch in den Alltag ein, aber BDSM sollte nach meiner Erfahrung den Alltag und die Beziehung niemals bestimmen.

Bei mir selbst ist die devot-masochistische Neigung schon von Kindheit an spürbar und präsent gewesem.
Ich habe es immer unterdrückt und mich dafür geschämt, mich selbst für total krank und pervers gehalten.

Meine Neigung wurde zu einem Fluch, da meine Gedanken immer mehr und immer intensiver nur um diese Art der Lust kreisten.
Ich konnte keine Lust an normalem Sex mehr empfinden...er langweilte mich sogar.
So bin ich wohl auch unterbewusst immer an Männer geraten die sehr dominant...aber leider auch im realen Leben selbstsüchtig, herrschsüchtig und brutal gewesen sind.
Und wieder musste ich mich fragen: "Was stimmt nicht mit mir?" "Warum bin ich so wie ich bin?" Was kann ich dagegen tun oder.... brauch ich eine Therapie?"

Mit meinem letzten Mann habe ich dann gemeinsam die sog. "Dunkle Seite der Lust" entdeckt.
Wir tasteten uns gemeinsam in die BDSM Szene vor ....und probierten viele Dinge gemeinsam aus....
Es waren teilweise sehr schöne und erfüllende Erfahrungen....und ich sah, dass es noch viel mehr Menschen wie mich gab...das Sexualtität sehr bunt und vielfältig ist und dass es gut tut seine Neigung zu leben...sich nicht mit Verzicht zu quälen und sich nicht zu verstecken.

Ich lernte mich so anzunehmen wie ich bin...meine andere Art der Sexualität zu genießen und mich in meinem "Anders sein" zu akzeptieren.

Leider hat die Neigung dann fast schleichend einen sehr (zu) großen Stellenwert in unserer Beziehung eingenommen.

Wir waren rund um die Uhr Dom und Sub und nicht mehr vor allem Mann und Frau....die Neigung hat unsere Gedanken und unser Handeln im Alltag bestimmt...und ich kann für mich sagen...sie entwickelte sich für mich erneut zum Fluch......denn sie bestimmte auf sehr vielfältige Weise mein Leben......diesmal nicht durch die Scham, die Angst davor und dem Verzicht...sondern duch diese allübergreifende Macht und den Einfluss den sie auf mein Leben und meine Gedanken und auch auf unsere Beziehung hatte.

Inzwischen lebe ich meine Neigung mit einem Partner aus, der zuvor niemals Berührung mit dieser "Szene" hatte und ein vollkommen normales Sexualleben führte bevor er mich kennenlernte. *smile*

Nachdem er mir bei unserem ersten Gespräch sagte, dass er mir niemals Gewalt antun könnte......weder im Spiel noch in der Realität, dachte ich zunächst, das aus uns niemals mehr als gute Freunde werden könnte und das sagte ich ihm auch.

Er akzeptierte es und wir unternahmen in den kommenden Wochen vieles gemeinsam und ...........aus Freundschaft, Verständnis und gegenseiter tiefer Zuneigung und Respekt wurde Liebe.

Die erste Zeit hatten wir "nur" normalen Sex...manchmal wild und etwas hart...jedoch ohne DS und schon gar nicht mit SM....und ich konnte den Sex mit ihm genießen...zwanglos...leidenschaftlich...wunderschön..

Er erwartete nichts von mir und ich nichts von ihm...wir gaben uns ungezwungen unserer Lust hin.
Nach einiger Zeit fing er an kleine Dominanzspielchen mit in unser Liebesleben einzubauen und er war selbst erstaunt, wie gut ihm das gefiel...wie leicht es ihm fiel die Führung zu übernehmen....wie sehr ihn meine Reaktionen auf sein dominantes Handeln erregte.

Inzwischen haben wir einiges ausprobiert und uns gemeinsam ein Stück weit weiter entwickelt.....ich kann mit ihm den reinen Sex genießen ....und er findet großen Gefallen daran mich immer wieder einmal beim Sex oder beim Vorspiel zu dominieren...es ist einfach wunderbar erfüllend...für uns beide.

Im Alltag begegnen wir uns absolut auf Augenhöhe....das ist uns beiden sehr wichtig, denn wir wollen uns als Paar...als Mann und Frau nicht aus den Augen verlieren.

BDSM bereichert unser Leben...aber BDSM wird unser Leben, unsere Liebe niemals bestimmen.

LG, Ms. firefly
****n81 Frau
1.534 Beiträge
****013:
Wir bewegen uns aus meiner Sicht im Konjunktiv, wobei Jeder eine psychische Störung haben könnte.
Du hast ja selbst den ICD-10 ins Rennen geworfen. *zwinker* Danach kann man schon sagen, dass es eine psychische Störung ist - ohne hätte, wäre, könnte... *zwinker* Da sich inzwischen aber viele nach dem DSM-IV richten, der es nur als Störung klassifiziert, wenn eine Person dabei keine sexuelle Befriedigung (wobei das hier schon in einem anderen Thread allgemein besprochen wurde) mehr erreicht - vgl.
**********mer81:
keinen Geschlechtsverkehr mit Penetration [...] und SM als höhere Form einer Sexualität betrachtet
, sind viele wieder auf einmal "gesund" *ggg*

****013:
Es geht also gar nicht darum, alle BDSMler für psychisch krank zu erklären, oder?

Hatte ich auch nicht so verstanden, aber durchaus die Frage nach einer Art Klassifikation - zumdinest streben manche doch nach einem gewissen Maß an Orientierung und da helfen solche Systeme manchmal etwas, auch wenn natürlich dann der einzelne Mensch betrachtet werden sollte.

Generell sollten wir uns hier auch noch vor Augen halten, dass die Anforderungen immer "weicher" werden, sprich - es haben lt. bestimmten Kriterien immer mehr Menschen eine psychische Störung. Nicht alleine deshalb, weil es heutzutage mehr davon gibt bzw. immer mehr daran erkranken, sondern alleine, weil die "Anforderungen" für eine psychische Störung nicht mehr so hoch angesetzt sind.
Allerdings weiß ich gerade nicht, wie es dann im neuen DSM-V dazu aussieht.
Und wenn sich allgemein der Anteil der Menschen mit psychischen Störungen erhöht, wird es auch mehr Menschen geben, die BDSM "leben" und eine psychische Störung haben. Wenn es bald gaaanz viele sind, können wir doch irgendwann den Titel mit "ja" beantworten. *smile*

Was wir hier ebenfalls nicht betrachten können, welche Erfahrungen es möglicherweise gibt bzw. welche Symptome sich gezeigt haben - allerdings ohne sagen zu können, dass dies ein Hinweis auf eine andere Krankheit ist, unabhängig von BDSM.

Gleichzeitig sagte Freud schon, dass bei der Sexualentwicklung (ab der Geburt) zahlreiche Störungen auftreten können. Daraus könnte resultieren, dass man irgendwo auf diesem Weg verharren könnte und dies "Abweichungen" (ohne es Krankheit zu nennen *zwinker* ) im Erwachsenenalter zur Folge haben könnte.

Später wurde das zu einer gestörten Persönlichkeitsentwicklung erweitert. Eine instabile Identität, keine sichere Bindung im frühen Alter bringen Emotionen wie Angst und Unsicherheit hervor, was wiederum auf das Sexualleben übertragen werden kann, um sich selbst zu entlasten.
Probleme könnten sein (Ablösung von der Mutter, Durchsetzen gegen den Vater, sonstige Bindungsprobleme, etc.) und sie führen bspw. zu Probleme im Sexualverhalten, keine gefestigte Identität, Konflikte im Verhältsnis zum anderen Geschlecht.

Der Bezug zu BDSM besteht wohl nun darin, eine Kompensation herzustellen, z.B. durch den Sadismus eine nicht gefestigte Identität zu überdecken.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass BDSM-Handlungen als Kompensation für andere negative Erfahrungen im Kindesalter dienen...
Dazu könnte z.B. diese Aussage passen:
*********refly:
So bin ich wohl auch unterbewusst immer an Männer geraten die sehr dominant...aber leider auch im realen Leben selbstsüchtig, herrschsüchtig und brutal gewesen sind.

Hm... irgendwie wollte ich nur darauf hinaus, dass es immer auf die Sichtweise ankommt. *zwinker*
1. Unter welchem Aspekt beleuchtet man eine Person (Krankheit ja/nein), 2. wie fühlt sich die Person selbst (Hilfe ja/nein), und dann kommt man auch schnell zu dem Schluss, ob man professionelle benötigt oder nicht. Wie schon viele geschrieben haben, die Bereitschaft dazu muss bestehen. Wer keine Hilfe möchte, dem kann nicht geholfen werden.
Auch wenn ich persönlich es evtl. etwas zu nüchtern sehe, wenn ich mich (nur als Basis) erst einmal grundlegend an Klassifikationssystemen orientiere. *zwinker*
Ob das, was man tut, für den einzelnen Menschen gesund ist, muss man wohl selbst entscheiden...
Und unter Hilfe verstehe ich nicht immer das "Weg-Therapieren", es kann auch einfach nur bedeuten, dass ein Therapeut dieses Puzzleteil beachtet, gerade weil man es als Ausgleich benötigt, Ziel könnte dann sein, mit diesem Bestandteil seiner selbst, der Person zu ermöglichen, ein Gleichgewicht in den verschiedenen sozialen Beziehungen zu erreichen.
Für die Allgemeinheit - keine Ahnung... außer dass es wohl auffällig ist, immer wieder Menschen zu begegnen, die bestimmte Persönlichkeitsmerkmale aufweisen.
*********art84 Frau
7.924 Beiträge
Themenersteller 
So mal ein bisschen Off Topic zu psychischen Erkrankungen.. 50% der Weltbevölkerung ist psychisch krank. Tendenz steigend. Mal ganz abgesehen von der Dunkelziffer.
@Stern81...
naja, wenn du einzelne Passagen von Beiträgen nimmst, kann immer etwas widerlegt werden.

Und doch gerade deine Aussage, dass die ICD-10 anders klassifiziert als die DSM IV bzw. V, macht doch deutlich, dass es kein JA oder NEIN gibt, denn die Klassifizierungen weichen teilweise erheblich voneinander ab, was auch erklärbar ist, schließlich entstammen die beiden Werke unterschiedlichen Kulturkreisen. Nach der ICD-9 hatten wir noch kaum psychische Störungen in dieser Differenzierung. Daneben kommt es immer auf den Diagnostiker an, was er angibt. Vor Jahren wäre also jemand mit den selben Symptomen nach der ICD-9 nicht gestört gewesen, der es heute nach der ICD-10 ist und in Amerika ist er nach der DSM IV gestört, in Deutschland nach der ICD-10 aber nicht... Letzlich ist jede Klassifizierung für Statistiken und Therapieempfehlungen "gestrickt".

Das finde ich hier in dem Zusammenhang mit der Eingangsfrage der TE bzw. des "eigentlichen" TEs allerdings völlig unerheblich. Der "eigentliche" TE hat mir in seinem Beitrag mit meiner Interpretation seiner Frage Recht gegeben und nur darauf bezog sich mein Beitrag.

Die Diskussion ist hier allerdings zu einer enormen Grundsatzdiskussion entfacht, die versucht schwarz/weiß zu malen. Es ging nach meinem Verständnis ursprünglich nicht darum, BDSMler durch die Bank für krank oder gesund zu erklären. Mag aber sein, dass ich das in meinem jugendlichen Leichtsinn falsch interpretiert habe. Ich schau mal in der ICD-10 nach, ob ich vielleicht doch auch eine psychische Störung habe *zwinker* .

Nichts für Ungut und ein wundervolles Wochenende
Es ging nach meinem Verständnis ursprünglich nicht darum BDSMler durch die Bank für krank oder gesund zu erklären.

So hatte ich es auch verstanden und finde ich auch vernünftig. Denn ein reines Schwarz/Weiß spiegelt nun einmal nicht die Realität wider. Es gibt immer Mischformen, genauso wie ein Mensch mehrere Eigenschaften hat und nicht nur eine.
Bemerkt man sehr schnell, wenn man mal versucht, in der Realität Menschen zu finden, die ausschließlich und ohne Widerrede böse sind: Gut, Despoten wie Hitler und Mao mögen einfach sein, Leute die andere nur aus Boshaftigkeit umbringen, geschenkt. Aber dann ...? Kommt man auch dort schnell von Hölzchen auf Stöckchen.

Darum halte ich es für am vernünftigsten davon auszugehen, dass nicht jeder BDSMler krank ist. Aber eben auch nicht jeder gesund. Es kommt eben auf den Einzelfall an.

Wenn mir eine Sub mit der Bitte käme sie umzubringen, das wäre ihr größter Wunsch um mir ihre absolute Hingabe zu zeigen, dann frage ich lieber erst gar nicht ob sie krank wäre, sondern hole lieber gleich die Zwangsjacke raus. Dann mal ausnahmsweise ohne sexuelle Konnotation. *cool*
*********art84 Frau
7.924 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube, dass es dem erkrankten Anteil, der BDSM praktiziert, sich dadurch besser fühlt u es ihm besser geht.
****n81 Frau
1.534 Beiträge
*********ve84:
So mal ein bisschen Off Topic zu psychischen Erkrankungen..
Kann ja nicht schaden... *ggg* Nein, ich habe darauf verzichtet zu sagen, dass die genannten Dinge im Zusammenhang mit Personen, die sich im BDSM-Bereich bewegen, stehen und sich auf Erkenntnisse beziehen, die sich mit BDSM und Krankheit/Störung beschäftigt haben. Ich bin davon ausgegangen, dass wir wissen, worum es hier geht. *zwinker*

****ie:
Es ging nach meinem Verständnis ursprünglich nicht darum BDSMler durch die Bank für krank oder gesund zu erklären.
So hatte ich es auch verstanden und finde ich auch vernünftig. Denn ein reines Schwarz/Weiß spiegelt nun einmal nicht die Realität wider.
Dem hatte ich ja bereits beigepflichtet, falls Du mich ansprechen wolltest. *zwinker*

****ie:
Es kommt eben auf den Einzelfall an.
*top*

****013:
naja, wenn du einzelne Passagen von Beiträgen nimmst, kann immer etwas widerlegt werden.
Widerlegen? Ich wollte das eigentlich nur als Beispiele nutzen, damit es anschaulicher wird. Ich kann ja schlecht den ganzen Thread nochmals "verarbeiten". *zwinker* Also, da war keine "böse" Absicht dahinter.

****013:
Und doch gerade deine Aussage, dass die ICD-10 anders klassifiziert als die DSM IV bzw. V, macht doch deutlich, dass es kein JA oder NEIN gibt,
Da bin ich auch ganz bei Dir. *g*
Ich glaube, dass es dem erkrankten Anteil, der BDSM praktiziert, sich dadurch besser fühlt u es ihm besser geht.

Hmmm - ich behaupte das genaue Gegenteil. *aetsch*

Nämlich, dass jener Teil, der sich durch BDSM unterm Strich nicht besser fühlt, jener ist der erkrankt ist.

Will meinen: Jene, die sich durch BDSM besser fühlen, können (mit Ausnahmen, die die Regeln bestätigen *floet*) gar nicht zum erkrankten Teil gehören. Denn hier fehlt der Leidensdruck, und der ist in beiden Indices, egal ob europäisch oder amerikanisch, in den medizinischen Kommentaren zu diesen ein, wenn nicht gar der wesentliche Faktor dafür, ob man jemanden als krank einstufen sollte oder nicht.

Ach ja, bevor es hier zu Rätselraten kommt: Jemand, der seine Sub dermaßen zu Brei schlägt dass sie ihr Leben lang bleibende Schäden von sich trägt bis hin zu Schlimmerem (keine Kinder mehr kriegen können, Gesichts-OP "dank" übelster Narben, etc..) und sich dabei gut fühlt, ist für mich eine dieser Ausnahmen. Und ja, das kann sehr wohl mit BDSM etwas zu tun haben, wenn Sub das nämlich ebenfalls wollte ist der Konsens ja schließlich da! Dass ich da Sub am liebsten mit zum Therapeuten schicken wollte, erklärt sich wohl von selbst. *zwinker*

---

Was du vermutlich meinst (meinst du es?), WeFoundLove84, sind so Beispiele wie Borderliner, die durch SM ihre Gier nach Extremem und auch extremem Spüren ihres Körpers, hierdurch befriedigt bekommen und sich deswegen besser fühlen.

Ich glaube, dass dies ein Trugschluss ist: Kurzfristig hast du recht, mittendrin geht es ihnen besser.
Aber nicht danach.
Denn die Abhängigkeit zu BDSM wird dann schnell sichtbar: Ohne geht es nicht mehr, und wenn es mal nicht dazu kommt, gerät alles aus den Fugen. Das hat dann ganz klare Suchtstrukturen. Aber sowas von! *ja*

Darum schreibe ich auch immer "unter dem Strich": Es ist wichtig, die Gesamtverfassung zu beachten, nicht nur eine momentane zwischendurch.

BDSM kann dazu führen, dass Menschen dadurch wachsen und auch insgesamt ein besseres, schöneres Leben führen.
Ich glaube aber ebengerade nicht, dass es jenen gelingt, die da mit ernsthaften psychischen Störungen 'reingehen.
Da glaube ich viel eher dran, dass BDSM diese nur kurzfristig kaschieren, sie langfristig aber eher verstärken werden.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.