Angst vor Erfahrung

Sorry, aber was für ein Quatsch. Die Angst besteht wohl eher darin in dem Fall dies nicht zu tun abgelehnt zu werden/nicht mehr mitspielen zu dürfen/nicht gut genug zu sein. Das, was du beschreibst, klingt für mich eher nach mangelnder Ich-Stärke und einem Problem hinsichtlich der Partnerselektion. Selbstaufgabe und -verleugnung um Spaß zu haben, funktioniert wohl eher weniger.


Ich glaube "beim richtigen Gegenüber" hast du als (vermeintlich) Überlegener schnell mal'ne Klage am Hals, landest Ruckzuck im Gefängnis oder wirst von Dritten verprügelt. Die stärkste Rolle im System (Täter-Opfer-Retter) ist das Opfer. (Was nicht heißt, dass Subs Opfer wären, aber sie haben trotz/gerade wegen ihrer Unterordnung die überlegene Position in der Dom-Sub-Dyade.)

Menschen, denen ich mangelnde Kompetenz zuschreibe (Die Fähigkeit seine Grenzen einschätzen zu können, lernen und sich weiterentwickeln zu wollen, gehört für mich nicht dazu.), lasse ich weder an meinem Körper noch in meinem Kopf rumspielen. Jeder, der das tut, ist dafür selbst verantwortlich.

Also zumindest verantwortungsbewusste Dom's haben es auch nicht soo leicht. Ich zumindest habe kein Bedürfnis, dauerhaften seelischen.oder körperlichen Schaden zuzufügen. Insofern muss man auch sehr aufpassen, was man tut, schliesslich vertraut sich einem da ein Mensch an. Einfach Grenzen überschreiten oder gar sinnlos drauf hauen ist es ja auch nicht!
Man muss den/die andere gut lesen und wissen, wo harte Grenzen liegen. Die Kunst ist ja gerade diese Grenzen auszutesten und schrittweise zu erweitern.

Aber ja, es liegt in der Natur der Sache, dass ein sub das größere Risiko trägt.

Die übliche, tausnedmal durchgekaute "Respekt und Verständnis-Soße", in der jeder erklärt wie wichtig es ist gaaanz doll auf den Anderen einzugehen um nur ja keinen "seelischen Schade", Trauma oder was einem sonst noch einfällt zu verursachen ?
Und das ein Dom unbedingt.....und auf gar keinen Fall

Prima - sind wir alle dafür.
Sonst nochwas ?

sub kann ein save-word setzen ( und schon kriegt keiner einen Schaden ) - und wer sich nicht daran hält, dem fehlt es nicht an "Verantwortungsbewußtsein", sondern am Rechtsverstänsnis.

Es dürfte DEUTLICH mehr subs geben, die darüber "geschockt" sind das bei einem Date / Session von Doms Seite aus zu wenig gelaufen ist, als das es zuviel gewesen wäre

Die Frage war och wohl, ob es auch Doms gibt, bei denen sub aus "Angst" vor seinem Standing möglicherweise kneifen könnte.
Die geringe Beteiligung der Herren an diesem Thema, ergänzt sich jedoch durchaus mit meiner persönlichen Erfahrung - das nämlich nicht wenige Doms schon dankbar sind überhaupt eine sub zu haben !

Die Sorge abgelehnt zu werden weil man ein "Top-Dom" ist, stellt sich da wohl eher selten....

Ähm, ja, irgendwie auch das.
Ich meinte damit, dass ich oft Frauen erlebe (Frauen ganz allgemein, Stino und so), die meinen, für wasauchimmer nicht gut genug zu sein.

Im BDSM-Kontext ist es unabhängig von Frau oder Mann wohl öfter so, dass Sub glaubt, jetzt wunders was aushalten und mitmachen zu müssen und danach doch erstaunt ist, was Dom bereits "reicht".

Ich lass das mal, das scheint mein Schwurbel-Thread zu sein.


@**op:
Und nicht auf die Nieren!

@ Omphale

Genau was du da beschreibst habe ich auch schon oft gehört - wirklich lustig




Achja.......





• und immer auf AUGENHÖHE

@ dominnus

Genau wir nehmen die Gerte in die Hand und fertig sind wir.

Ich denke es wurde hier schon sehr viel über die Eigenschafften einen Doms gesagt. Vor allem das mehr dazu gehört wie eine Gerte in der Hand.

@ Versuchender

Naja nicht gleich Gefängnis oder verprügelt. Solang man das Safewort akzeptier kann einem als Dom eigentlich nicht viel passieren. Sehe allerdings deine Ansicht, dass die Sub die Überlegene ist etwas anders. Die Stärkere, die Ihrem Schmerz und Ihrer Unterwerfung dem Dom zum Geschenk macht, ja, aber die Überlegenere denke ich nicht.

@****o_p


Spaßig wird's dann erst wenn, wie bei einem Exemplar, sie zu stolz ist es zu sagen.


Sollten wir dies nicht immer sein, dankbar für das Glück eine Sub sein eigen zu nennen.

Und wie definierst Du einen "Top-Dom"? Frage nicht ganz ernst gemeint.

LG

Andreas (das_omen)

Ach, dieses Überlegenheitsding hat doch überhaupt nichts mit Dom oder Sub zu tun ...

Die wahre Macht hat die Person, die emotional weniger abhängig ist von der anderen. Denn sie hat die Wahl zu gehen, die andere weniger oder überhaupt nicht.

Typisches Beispiel: Eine Seite hat sich in die andere verliebt, die andere findet sie aber nur sympathisch und attraktiv. Ergo: Egal, ob die verliebte Person Dom oder Sub ist, sie hat im Prinzip die Arschkarte, weil Verlassen halt nicht mehr mal so eben drin ist. Also tut man mehr für den anderen als es vielleicht not täte, "nur" um diese Person nicht zu verlieren.

Um mal nicht ganz so theoretisch dahinzuschwurbeln: Wenn ich mich in eine Frau Hals über Kopf verknalle, sie sich aber nicht in mich, ist da nix mit Augenhöhe. Da kann ich noch so viel D/s-mäßig erfahren sein, oben oder unten sein, sie hat dann Macht über mich. Mehr als ich über sie.

Und umgekehrt. Verguckt sich eine Frau Hals über Kopf in mich, ich mich aber nicht in sie, sondern finde sie nur ganz nett und sympathisch und so, dann könnte ich theoretisch mit ihr ja auch alles Mögliche tun, weil ich weiß, dass sie eh nicht (mehr) anders kann.

Die Kunst beim BDSM und im Leben überhaupt ist es dann eben, dieses Missverhältnis nicht auszunutzen.
Das gilt, und damit ist's endlich wieder ontopic, auch für einen Erfahrungsvorsprung. Der sorgt auch bisweilen für Macht, aber wenn sie jemand nicht ausnutzen möchte, kann das dann auch etwas werden, sodass dann auch wirklich beide Freude daran haben.

Eine mir häufig erzählte Angst von Unerfahrenen ist, dass sich die erfahrene Person "langweilen" könnte.
Ich habe das Wort mit Absicht in Anführungsstriche gesetzt. Denn: Wenn sich jemand langweilt, dann hat er/sie einen Mund zum Reden. Und zwar auch durchaus während einer Session und nicht mit einem anklagenden "du-du-du" danach.
Spricht doch nix dagegen, mit einem Augenzwinkern subseits zu sagen "du, ich bin nicht aus Porzellan, musst nicht so vorsichtig sein" oder domseits "wenn's weh tut, darfst du das auch gerne zeigen, so ist das nicht ... " (als zwei von vielen möglichen Beispielen).

Ja das ist das Ding mit dem Selbstwertgefühl...das erstaunlich oft...oder bei den Erfahrungen die ICH bisher gemacht habe, immer bei subs zumindest angekratzt war.

Mein Eindruck ist das, das bei Doms genau anders rum ist...die haben meist etwas mehr bis zu viel Selbstwertgefühl...ich glaube darin liegt der Schlüssel zur Neigung...ich gehe dann jetzt schon mal in Deckung für die die gleich auf mich geworfen werden
Meine das aber vollkommen ernst


Daher hatte ich dir Omphale auch wiedersprochen...denn viele Subs suchen etwas im BDSM was ihr Selbstwertgefühl steigert.

Wem der große Wurf gelungen,
eines Freundes Freund zu sein,
wer ein holdes Weib errungen,
mische seinen Jubel ein!
Ja - wer auch nur eine Seele
sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle
weinend sich aus diesem Bund!

aus "Freude schöner Götterfunken"


Stimmt. Aber ob "spaßig" da wirklich das passende Wort ist ?


Nunja....schwer zu sagen....besonders wo wir in Deutschland mit Eliten ja so unsere Probleme haben.
Ich könnte jetzt ganz lapidar etwas sagen wie : "Da hat wohl jeder so seine eigenen Ansichten". Was ebenso richtig wie belanglos wäre

Mal überlegen......

Variante 1 : Ein Dom schreibt subs an - ein Top Dom wird ( auch ) angeschrieben

Variante 2:

Der Top-Dom:

• wird nicht mehr vom pizza Dienst beliefert, weil der auf seinen guten Ruf achten muß
• Frauen mit Kindern wechseln bei seinem Anblick die Strassenseite
• auch wenn die Ampel auf rot steht !
• beim Piercer erkennt er sicher Metalurgie und Rockwell härte des Materials, am Klang, wie sich wohl versteht.
• Sein Lieblingsschlaginstrument ist der Lederumwickelte Fieberglasrohrstock mit verdrilltem unter Strom stehenden Stacheldraht.
-Eine sub die ihn anschreibt ist eine läufige Hündin, eine die ihn nicht anschreibt hat keine Ahnung was ihr entgeht
• Das Halsband seiner sub ist nicht verschlossen, es ist verschweißt.
• Er hat keine Selbstzweifel. Das "strenger Blick" üben vorm Spiegel dient lediglich der Optimierung der Außenwirkung
• Wochenendausflüge gehen bevorzugt in die nächste JVA, wo er mit Vorliebe Mörder Totschläger besucht um mit ihnen " wer guckt zuerst weg" zu spielen.
• seine Sklavenverträge werden mit Blut unterschrieben.
• der Name seiner Lieblingslocation lautet Guantanamo.
• der seines Wunschurlaubsziels auch.
• Er hat in allen Baumärkten der Stadt striktes Hausverbot.
• sein Reizstromgerät hat ein eigenes Notstromagregat, man kann ja nie wissen.
• beim starten der Stereoanlage erklingt automatisch Carlos Peron.
• beim hochfahren des PC s auch.
• sein Navi redet ihn mit "Sir" an.
• und es bedankt sich wenn er es beschimpft !
• er ist nicht dom zum ausgleich für einen belanglosen Job. Er braucht den Job als Ausgleich für seine allumfassende Dominanz.
• er ist nicht im Joy, weil er es nötig hat eine sub zu finden, er will anderen die Möglichkeit geben ihn, den einzig wahren zu finden und zu erkennen.
• Wer dies erkennt und ihn anschreibt ist.......na, ihr wißt schon

...... to be continued

reicht das als erstes - oder sind noch Fragen offen ?

sehr schön geschrieben. Genau so stelle ich mir den Top-Dom vor!

Ich finde Du könntest Chuck Norris noch mit einarbeiten.

Mehr Smilies habe ich nicht gefunden. Spitze !!!!!!!


LG

Andreas

Ich geb mich nicht mit Anfängern ab....

Bislang hat's immer funktioniert. Aber ich denke mal dies geht auch nur weil mein Dom mich auch schon 20 Jahre kennt.

LG mit gesenkten Blick

Kathrin

an der Wand ...

@ V_S_P_O: ich denke sogar du erinnerst dich wie diese Geschichte endete ...

Ah ja.
Es braucht kein BDSM, um sich von heute auf morgen Beziehungen zu zerschießen, dass Kontaktversuche zur Klärung des Sachverhalts vom Gegenüber als Stalking psychologisiert werden etc. Der Fall Kachelmann ging ja durch die Medien. Was dort wie, weshalb und warum gelaufen ist, wissen wohl nur die Beteiligten und jeder für sich. Wenn eine Frau es darauf anlegt, packt sie einen in Windeseile hinter Schloss und Riegel. Sicherlich braucht es dafür gewisse psychische Dispositionen und eine Affinität für Frauen, die derartige aufweisen. Aber zu sagen "Dom" wäre auf der sicheren Seite und könnte nicht Grund haben um sein psychisches und leibliches Wohl zu fürchten... ähm, ja.

(Zur "Unterwerfung als Geschenk"-Geschichte: Purer Egoismus. Ich persönlich unterwerfe mich/führe nur Menschen, bei denen es mir etwas bringt/ich davon profitiere. (Außer irgendwelche frühkindlichen Muster werden getriggert ) Dass der andere (im Idealfall/als Nebenprodukt) auch davon profitiert... geschenkt.)


Emotionale Abhängigkeit wäre für mich eher ein Grund zu gehen als zu bleiben. Und jeder Mensch hat die Wahl (k)eine Wahl zu haben. Es ist alles eine Frage des Preises. Und wer sich dafür entscheidet, dass ihm seine Abhängigkeit mehr wert ist als seine Autonomie und Selbstständigkeit, entscheidet sich eben dafür. Und meinetwegen auch dafür so zu tun als würde er/sie sich nicht dafür entscheiden

Was sind denn dies für Horrorvisionen. Ich denke mal das unsere Strafverfolgung mittlerweile soweit ist, dass falsche Anschuldigungen erkannt werden. Justizirrtümer gab es immer und wird es immer wieder geben, dies aber als Horrorszenario zu propagieren halte ich für ziemlich übertrieben.
Wenn ich Angst haben müsste in eine Session zu gehen, dann sollte ich es gleich lassen.

Zum Thema Unterwerfung kommen wir auf keinen Nenner, sehe ich einfach anders.

LG

Andreas (das_omen)

Klar. Und das gilt auch für die andere Seite. (Stichwort physische Schmerzen, Verletzungen, Grenzüberschreitungen, psychische Schäden.) Ich wollte lediglich dafür sensibilieren, dass es nicht so ist, dass die devote Seite allein sich gewissen Gefahren aussetzen könnte.

Aber die Gefahr strafrechtlich Verfolgt zu werden halte ich für sehr gering. Ich sehe für den Dom andere Gefahren.
Gerade unerfahrene Doms erleben während einer Session ebenso eine emotionale Achterbahn wie die Subs. Sie haben zwar nicht die Gefahr physisch verletzt zu werden aber psychisch allemal. Auch gerade dann wenn wirklich mal etwas schief geht, was jeden trotz größter Vorsicht passieren kann. Oder wenn ihm sein Subbie abstürzt, kann dies auch ein sehr intensiver Eindruck sein.

LG

Andreas (das_omen)

Es gibt für Doms auch noch andere Fallstricke.

Passt auch gut zum Thema, denn: Wenn Sub nach einer Session die Sachen packt Dom an den Kopf wirft "Du Versager, du kannst ja gar nichts" und stante pede das Haus verlässt, wird mir keiner erzählen können, dass da jeder Dom einfach drübersteht. Oder, auch nicht ohne, wenn Sub hintenrum Dom schlecht macht. Auch eine Gefahr, die immer latent vorhanden ist, wenn man sich auf einen neuen Menschen, eine neue Sub einlässt. Man weiß nie wirklich, wie das Gegenüber wirklich tickt, erst recht nicht wenn in der Session irgend etwas schiefgehen sollte.

Allerdings tun sich in dem Punkt erfahrene Subs gegenüber unerfahrenen nicht viel:

Die Unerfahrenen lassen sich naturgemäß leichter flashen. Was Wunder, ist doch alles neu für sie und die Bereitschaft riesig, "es" endlich zu erleben. Dass sich da eine Sub langweilt, weil sie eh schon alles gesehen hat, ist da doch schon sehr unwahrscheinlich.

Auf der anderen Seite kann auch die Erwartungshaltung seitens Sub höher sein als Dom letztlich leistet (bzw. leisten will).
Da habe ich mir, wenn ich erstmals "oben" gegenüber jemandem bin, mir angewöhnt klarzustellen, dass ich nicht gleich von 0 auf 100 gehe, selbst wenn ich spüre dass diejenige mehr ab könnte, sondern eher harmlos anfange, um sie besser kennen zu lernen, ihre Reaktionen, verbal wie nonverbal. Rutscht es gut, kann es auch schnell mal mehr zur Sache gehen , aber für gewöhnlich ist die erste Begegnung eher ein Abtasten als irgend etwas anderes.

Wenn sie dann nicht wüsste dass ich da einfach so bin und da noch ganz viel mehr ist als das bisschen, das ich beim "ersten Mal" anteste, kann's dann schnell mal sein dass die Erfahrene sich langweilt und sofort weg ist, oder auch auch die Unerfahrene, weil sie es viel härter erwartet hatte, ebenfalls.

Insofern kann ich da nur sagen: Dom hat nicht viel weniger zu verlieren als Sub. Es geht schließlich auch für Dom in die Tiefe. Und darin kann er genauso ertrinken wie Sub.

Nein! Im Gegenteil!

Nehmen wir das Spiel mit Nadeln...

Grundsätzlich von den meisten Menschen erst mal ein Tabu...

Doch hat man Erfahrung damit... kann diese auch noch als "Können" darstellen, dann ist es meist nicht mehr lange ein Tabu, sondern oft eine bevorzugte "Spielart".

Wenn Sub Angst vor Erfahrung hat, dann wohl meist deshalb, weil sie den Unterschied zwischen "Erfahrung" und Können" erkennt...

Meine wertfeie Meinung...

LG Mr Poison

hmm, ich lehne Sachen wenn eher ab weil ich sie nicht kenne und man dementsprechend Vorurteile hat, das hat dann aber nix mit dem Dom zu tun, wenn ich was ablehnen würde wg. dem Dom ist es für mich dann ehe der falsche, da nehme ich lieber erfahren dominas als unerfahrene...