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Das Sadasia
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Der Workshop-Wahn

aber es zwingt dich doch keiner einen workshop zu machen
Natürlich nicht, goldenhands2. Aber genauso wenig lasse ich mich zwingen, einfach in die Passivität abzudriften und nichts zu hinterfragen ;). Indirekt trifft es uns ja dann doch wieder, dieses Thema. Davon bin ich überzeugt.
Wie ist das beim Spanking? Außer der Grundregel, dass die Kraft langsam zu steigern ist und man tunlichst die Nierengegend ab einer gewissen Intensität meiden muss, gibt es ja nicht viel zu beachten.

Schönes Beispiel. Da ich mich mit dem Thema gerade auseinandersetze weil ich nun einmal nicht viel Schlagerfahrung habe, sie aber gerne ausbauen würde, behaupte ich hier jetzt einfach mal, dass man sehr wohl sehr viel lernen kann, wenn (!) man den richtigen Lehrer dafür hat.

Um gut gezielt schlagen zu können, das kann man sicher auch mit unbelebten Gegenständen gut üben. Eigentlich. Die menschliche Haut reagiert aber nun einmal doch noch was anders, ist anders beschaffen, das merkt man dann beim Schlagen selbst recht schnell, dass die Dinge da nicht so einfach liegen wie zuhause mit dem berühmt-berüchtigten Kissen. Und von wegen "Nierengegend auslassen und gut ist": Es gibt auch noch so etwas wie eine Wirbelsäule, diverse Nervenbahnen die man besser auch in Ruhe lässt, Halsbereich hat tabu zu sein, das nur mal so als Beispiel.

Das alles muss man aber keineswegs mit erhobenem Zeigefinger machen, sondern kann das Ganze auch humorvoll aufbereiten. Wo wir dann hier wären:

Es besteht schlicht und einfach die Gefahr der Überinformation und die damit einhergehende Überforderung und fördert in meinen Augen die Unfähigkeit zum selbstständigen Handeln.

Ein Workshop, der so aufgebaut wäre, würde mir auch nicht gefallen. Ich habe dann schon den Anspruch an einen Workshop, dass das Ganze mit viel Humor geschieht, er einem eher den Spaß daran gibt als ihn einem nimmt. Also eben nicht ständig mit dem Stock im Arsch dozieren, sondern ein Miteinander schaffen, die Leidenschaft mit hineinbringen, klar anzeigen worauf man achten muss, aber eben auch durchs Mitmachen die Lust daran vermitteln.

SM sollte Spaß machen!
Und das sollte ein Workshop auch.

"Schatz, ich würde mal gern dies oder das ausprobieren." - "Ja, wieso nicht, ich google nachher mal, ob es dafür einen Workshop gibt."

Neee, so läuft das ja glücklicherweise real nicht. *zwinker*
Viel eher doch so: "Du, wollen wir mal dazu einen Workshop machen? Macht bestimmt Laune." Eben als Event, nicht als "ich muss das jetzt machen, sonst darf ich nicht mitspielen". Denn das, spielen, tun die Pärchen ja doch eh trotzdem.

Du hängst dich ja vor allem am Format Spankingworkshop auf. Kann ich persönlich nur schwer nachvollziehen, weil ich so einen neben einem Bondageworkshop für durchaus sinnvoll halte. Vor allem auch deswegen, weil da viel Spaß drinsteckt, bzw. möglich ist.
Einen Spankingworkshop, bei dem der Meister die Schlagwerkzeuge erklärt und jeder Teilnehmer dann auf Subs Hintern ein, zwei Schläge mit jeweils dem Spielgerät ausprobieren darf, wäre auch nichts für mich. Aber einer mit viel Humor und Esprit seitens des "Lehrenden", das dann schon.

Es kommt, wie so oft, auf das "Wie" mehr an als auf das "Was". Wenn das Wie stimmt, dann ist das Was häufig zweitrangig. Denn selbst wenn man vielleicht vom Gelernten nicht viel mitnehmen mag oder man merkt dass z.B. Hauen doch nicht so das eigene Ding ist, so hatte man dann vielleicht ja trotzdem einen entspannten, lustigen Abend.
@****ie: Dieser Spanking-Workshop war tatsächlich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Ich kann es nur noch einmal wiederholen. Für MICH persönlich entzieht sich der Sinn für sowas total. Deswegen hinterfrage ich den Nutzen des Workshops und die Motive dahinter, weil es eben gerade ein aktuelles Beispiel ist.

Zu dem Thema mit dem "Üben am leblosen Objekt": Ich gehe einfach mal total naiv davon aus, dass jemand, der einen Workshop besuchen würde, in dem Moment auch ein reales Gegenstück zur Hand hat. Oder gibt es für solch geartete Workshops etwa auch welche, bei der das "Sportgerät" zur Verfügung gestellt wird? *zwinker*

Grundregeln der Anatomie sollte meiner Meinung nach jeder beherrschen, wenn es darum geht, einen Körper bewusst physikalischem Stress auszusetzen. Für sowas fände ich einen Workshop zum Beispiel sinnvoll. Dann kann die Kompetenz der Lehrkraft allerdings auch zweifelsfrei nachgewiesen werden. Durch eine medizinische Ausbildung in dem Fall.

Du erwähnst da noch einen interessanten Aspekt. Nämlich den, der unterschiedlichen Reaktionen, die durch unterschiedliche Hauttypen bedingt sind. Außer das sehr grobe Handling der eventuellen Schlagwerkzeuge und deren Begrifflichkeiten, wäre das ganze "Lernen" schon wieder nur sehr oberflächlich möglich. Wechselt einer die Sub, kann die ganze Geschichte schon wieder anders aussehen. Und sind wir mal ehrlich: Fingerspitzengefühl kann man bei einem Workshop nicht lernen. Wenn man es nicht ohnehin schon besitzt, dann geht das nur durch kontinuierliches Üben und langsames Steigern über Wochen, gegebenenfalls sogar Monate.
****000 Mann
19.050 Beiträge
****Ton:
Für MICH persönlich entzieht sich der Sinn für sowas total.

Ja, dann gehst Du eben nicht hin und gut is'. *zwinker*

Andere haben da vielleicht Spaß oder vielleicht gibt es für die ja auch tatsächlich was zu Gefahren und Risiken zu lernen, weil ...

****Ton:
Grundregeln der Anatomie sollte meiner Meinung nach jeder beherrschen, wenn es darum geht, einen Körper bewusst physikalischem Stress auszusetzen.

... "sollte" eben nicht bedeutet, dass es auch so ist. Oder möchten einfach das ein oder andere Schlaginstrument mal in Aktion sehen und/oder erläutert bekommen, ohne es gleich zu kaufen

oder ...
oder ...

Laß sie doch, wenn es ihnen Spaß macht. Ich selbst habe auch nie sowas gebraucht, außer für den Umgang mit Bullwhips, aber da mag nun jede/r die Grenze anders ziehen.

****Ton:
Wo bleibt da die Neugier? Und wo der Mut, eigene Schritte zu gehen?

Nur weil Du und ich uns anders an das Thema herangetastet haben - oder auch tasten mussten, weil es solche Workshops nicht gab, heißt das doch weder, dass das der bessere Weg sein muss noch heißt es, dass die Leutz heute keine Neugier und keinen Mut haben. Das zeigt sich dann vielleicht einfach nur an anderer Stelle und auf andere Weise.


****Ton:
Darf ich selles oder jenes in Zukunft nur dann praktizieren, wenn ich durch eben genannte Workshops die offizielle Qualifikation erworben hab?

Das ist doch eine - entschuldige - völlig abstruse Überzeichnung und Übertreibung. Das wird genauso wenig eintreten wie es geschehen wird, dass irgendjemand mal das große schwarze BDSM-Buch tatsächlich leibhaftig in der Hand halten wird UND daraus öffentlich zitiert.

Also bitte ... es geht doch auch eine Nummer kleiner, oder?
Ich glaube, wir gehen von unterschiedlichen Erwartungshaltungen an Workshops aus.

Du glaubst, dass die Leute dort hingehen, um etwas, das sie vorher nicht konnten, danach dann können. Sozusagen "Schlagen für Anfänger", oder in dem Fall dann ja eher noch passend, "Schlagen für Dummies".

Sicher mag es Menschen geben die so naiv herangehen und deswegen so einen Workshop buchen. Ich denke aber nicht, dass dies die Hauptzielgruppe ist. Sondern vielmehr jene, die schon mit Hauen diverse Erfahrung haben, Spaß daran gefunden haben, sozusagen durchs Schlüsselloch gesehen haben, und jetzt von einer erfahrenen Person noch einmal die ganze Tür aufstoßen lassen zu wollen, um mal das Spektrum des Spankings besser kennen zu lernen.

Workshops sind dann sinnvoll und halte ich für gut, wenn die Person, die ihn gibt, auch wirklich Erfahrung hat. Und zwar nicht nur angelesene oder abgeguckte, sondern echte Erfahrung, sowie auch dazu in der Lage ist, diese einzubringen.

Denn es gibt viele Dinge, gerade Kleinigkeiten, die eben nicht irgendwo im Internet oder sonstwo nachzulesen sind, sondern jemand, der Erfahrung hat, zu erzählen versteht. Dinge die interessant sind zu erfahren, die das eigene SM-Leben bereichern. Dinge, auf die man selbst vielleicht gar nicht gekommen wäre.

Ein Beispiel: Die "Einführungsstunde" jedes Mal auf dem Tüddeltreff ist ja auch im Prinzip so ein Workshop im Miniformat. Dort werden ausschließlich Standards geübt, fast schon wie in der Tanzschule, Step for step, sehr ausführlich und stereotyp.

So weit, so langweilig.
Diejenigen, die es zeigen, sind aber eben erfahrene Tüddler und verstehen es, mit diversen kleinen Kniffen, Tipps und Tricks und Anmerkungen, selbst diesem immergleichen Stereotyp immer wieder neue, teils sehr interessante, Aspekte zu entlocken.

So hat die "Lehrerin" einmal drauf hingewiesen, dass es für die passive Person eine unheimlich beruhigende Wirkung ausübt, wenn der Fessler während der ganzen Zeit des Fesselns ständig Körperkontakt zu ihr pflegt. Ununterbrochen. Und wenn es "nur" ein Knie ist das das Bunny berührt, während der Rigger sich gerade das nächste Seilbündel schnappt.
Das ist eine winzige Information. Aber eine sehr schöne! Diesen Tipp findest du so gut wie nirgends im Netz, aber jeder, der diesen Tipp beherzigt, wird dir bestätigen können, dass diese Aussage tatsächlich Hand und Fuß hat, dass es das Vertrauen zwischen Rigger und Bunny unbewusst verstärkt.

Klar kann man das auch völlig ohne das machen. Nur: Wieso? So ist's doch schöner. *ja* Und wer es so nicht mag, auch gut, vielleicht ist für denjenigen dann etwas anderes an Tipp wertvoll. Gibt ja genug, die man da aufschnappt.

So etwas Ähnliches kann ich mir bei einem Spanking-Workshop auch gut vorstellen: Dass vielleicht irgendwelche Haushaltstipps gegeben werden auf die man selbst nicht so ad hoc kommt (meine, begrenzte, Erfahrung beispielsweise hat ergeben, dass sich Tischtennisschläger wunderbar eignen ...), vielleicht aber auch irgendwelche aus der Erfahrung geborenen Tipps, die das Ganze mit mehr Pfiff versehen, den Spaß am Spanking noch erhöhen. Vielleicht, wie man Pausen am wirkungsvollsten nutzt? Oder oder ...

---

Ich vergleiche es mal mit Kochkursen: Klar kann man alles aus Kochbüchern lernen, und manche Leute sind auch Naturtalente und brauchen nicht nur diese.
Deswegen muss ein Kochkurs aber ja trotzdem nichts Schlechtes sein! Wenn, tja: Wenn sie mit Esprit stattfinden. Wenn selbst bei einfachsten Gerichten der eine oder andere Tipp abfällt der aus der Erfahrung geboren wurde und eben nicht in jedem Kochbuch drin steht.

Klar kommt man auch ohne einen solchen aus. Aber wenn einer gut gemacht war, dann verspeist man das Gekochte mit noch mehr Vergnügen, weil es noch einen Tick besser, interessanter, ausgefallener schmeckt.

Genau so etwas wünsche ich mir für einen Spankingworkshop. Dass ich nach so einem nicht allein schlauer, sondern vor allem inspirierter bin. Er die Kreativität anregte statt sie zerstört.

Ich denke, das ist möglich.
11/2024
**********aktur
484 Beiträge
Nun mal ein paar Sätzchen…
...von einer „persönlich Betroffenen“, nämlich mir als Dozentin für BDSM-Workshops der verschiedensten Art.

BDSM liebe und lebe ich bereits seit über 20 Jahren und seit ca. 7 Jahren biete ich Seminare, Workshops und Personal Coaching professionell an. Aufgrund meiner pädagogischen Vergangenheit kam ich natürlich nicht umhin, mir diesen Aufgabenbereich auch pädagogisch zu erschließen, d.h. ich entwickelte umfangreiche Ausbildungsskripte, Lehrmaterial und Schulungseinheiten.

So wurde das „Lehren“ zu meinem kleinen und ganz persönlichen Stecken Pferdchen und ich konnte meine pädagogische und medizinische Berufsausbildung auf wundersame Weise mit meiner ganz persönlichen Neigung verbinden.

Zu Beginn hielt ich nur ab und zu mal ein Seminar am Wochenende neben meiner Hauptberufstätigkeit, später regelmäßiger und noch ein wenig später waren sie fester Bestandteil meines Lebens und mir zudem eine große Freude.

In meiner BDSM-Manufaktur (von lat. manus – Hand, lat. facere – erbauen, tun, machen, herstellen) können bis heute Menschen in Seminaren, Workshops und in Personal Coachings an ihrer BDSM-Veranlagung b a u e n. Egal ob kompletter Neubau, (Kern-)Sanierung, Aus- und Aufbau oder manchmal auch Abriss alter Strukturen.

Nun ein paar Worte zu den genannten Kritikpunkten oder Fragestellungen:

Ich persönlich betrachte mich ganz und gar nicht als „Guru“, allwissend oder erhebe das Recht der Allgemeingültigkeit in Anspruch. Im Mittelpunkt meiner Angebote stehe nämlich nicht ich, sondern meine Teilnehmer/innen mit ihren Ängsten, Unsicherheiten, Sorgen – mit ihrer Neugierde und ihrem Wissensdurst.
Ich persönlich wäre mehr als happy gewesen, wenn es „damals“, als ich mit dem BDSM begonnen habe, schon Angebote dieser Art gegeben hätte, denn das hätte mir sicher so manches Erlebnis erspart.

„Mein subjektives Empfinden sagt mir, dass da irgendwas seltsam ist, wenn man bald schon für halbwegs selbstverständliches eine Anleitung braucht.“
Sei mir bitte nicht böse aber ich bin ganz und gar nicht der Meinung, dass viele Spielarten und Techniken im BDSM generell etwas „halbwegs selbstverständliches“ sind. Vielleicht sind sie es für Dich – vielleicht auch für einige andere. Das spräche dann aber (im besten Fall) dafür, dass Du Dich bereits mit vielen Themen- und Wissensbereichen auseinander gesetzt hast und auf Erfahrungen damit zurückgreifen kannst.

Ich persönlich habe jedoch viel weniger Angst vor Menschen, die unsicher sind und Zweifel haben, bevor sie andere Menschen schlagen, ihnen den Atem reduzieren, sie fixieren, irgendwas an oder in einen anderen Körper (ein-)bringen, sie unter Reizstrom setzen oder was auch immer grade die gemeinsame Lust an Ideen hervorbringt.

Ihre Unsicherheit basiert hierbei nämlich nicht auf mangelndem Mut, eigene Schritte zu gehen oder mangelnder Neugier, sondern auf dem Respekt vor dem anderen Körper und der Angst, vielleicht jemandem, den man mag, etwas unwissend zuzufügen, was vielleicht nicht so ganz gut ist.

Ja – vielleicht besteht dann nicht sofort Lebensgefahr aber ein Schlag auf die Nieren oder auch nur in die Nierengegend ist extrem schmerzhaft und kann zu einer harmlosen Prellung aber ebenso zu einer Notoperation und irreversiblen Schäden führen. Und was ist mit den ganzen anderen Körperstellen? Schlag doch mal auf einen Solar-Plexus, die Leber oder Milz, die Hoden oder löse durch einen Schlag oder Druck den Karotis-Sinus-Reflex aus?

Klar – tödlich ist das alles nicht unbedingt aber auch mir persönlich würde es nicht reichen, dass es „einfach nur nicht tödlich ist“, denn ich selbst möchte möglichst gefahrenreduziert wilde Dinge genießen und ich möchte, dass mein Gegenüber auch mit mir genießen kann und sich nicht nur im Bereich des „mich-ertragens“ aufhält.

Die Menschen, die meinen, „es sei schon alles irgendwie richtig“, irgendwie doch selbstverständlich und auch nicht anders, als herkömmliche Sexualität jenseits des BDSM und die dann gleich mal munter Gas geben, machen mir oft ein bisschen mehr Angst.

Und nicht selten sind es auch mal die devoten und/oder masochistischen Gegenstücke, die ihre/n Top vielleicht auch mal anregen, einen Workshop zu besuchen. Manchmal ist das nur Neugier und Lust auf Neues – aber manchmal stehen auch Ängste und Erfahrungen dahinter, die für den- oder diejenige vielleicht nicht besonders schön oder vertrauensfördernd waren. Warum sie das dann nicht offen in ihrer Partnerschaft ansprechen? Manchmal möchten sie ihre/n Partner/in nicht brüskieren oder Unsicherheit hervorrufen, denn das kann ja durchaus auch mal lähmend oder verletzend sein.

Zum nächsten Punkt: ja, ich nehme Geld für meine Berufstätigkeit, was aber nicht bedeutet, dass Geld meine Motivation für meine Berufstätigkeit ist. Ist ein Schreiner nur deshalb Schreiner, weil er für den Job Geld bekommt oder weil er vielleicht eine Affinität zu Holz hat?

Es ist schön, wenn man mit etwas seinen Lebensunterhalt verdienen kann, hinter dem eine tiefe und langjährige Leidenschaft steht und natürlich sehe ich mich auch persönlich verpflichtet, meinen Beruf mit größtmöglicher Kompetenz, Seriosität und Beständigkeit zu gestalten. Wenn kein guter Schrank bei einem Schreiner heraus kommt oder kein guter Tisch, dann ist er nämlich sicher bald auch kein Schreiner mehr, denn auch seine Kunden wollen Ergebnisse sehen und fühlen – genauso, wie meine Gäste sich das (berechtigt) wünschen.

Diskussionen über „wie viel Geld genau ist hier angemessen“ sind nur individuell zu führen, denn schließlich hat auch jeder Schreiner unterschiedliche Preise und bietet unterschiedliche Leistungen. Und hierbei sei auch nicht zu vergessen, dass sich die Arbeit ja nicht nur auf die Arbeit am Holz und in der Werkstatt bezieht, sondern auch das tägliche Schreiben von Angeboten, der Einkauf der benötigten Holzmengen, individuelle Vor- und Nachberatung, Öffentlichkeitsarbeit z.B. durch Werbung, Pflege der Maschinen und dergleichen mehr.


Zusammenfassend würde ich niemals behaupten, dass irgendwer aus meinen Seminaren als absoluter Profi heraus geht und jetzt wirklich alles kann und alles beherrscht. Aber da ist nun eine solide Grundbasis an Wissen, ein Geschmack von Praxis und ein gestärktes Gefühl, sich jetzt auch zu trauen, zu „üben“. Denn kein Meister ist ja bekanntlich je vom Himmel gefallen und nur Übung und Erfahrung macht – na was wohl? *zwinker*

Und abschließend bin ich auch nicht der Meinung, dass man „überinformiert“ sein kann. Wenn ich wirklich gut informiert bin, dann fühle ich mich persönlich nicht überfordert, sondern ergänzt, bereichert, angeregt und oft auch beruhigt.

In diesem Sinne

Lisa
********nder Mann
2.896 Beiträge
"Mit der Wahl deines Ratgebers hast du dir deinen Rat bereits gewählt." (Jorge Bucay)

Kommt aus einem anderen Kontext, lässt sich wohl aber auch hier anwenden. Wie viel Anleitung & Hilfe (Und welche?) man braucht, will, sich zugesteht, entscheidet jeder für sich.

Ich meine es gibt im JC Threads wie "Gesicht beim Mann als erogene Zone?" oder "Darf Dom seine Sub lecken?", wo ich zum einen die Hoffnung an die Menschheit verliere, zum anderen mich freue, dass diese Menschen nachfragen und sich bilden/weiterentwickeln wollen.

Von demher: Angebot und Nachfrage. Für die, im schlimmsten Fall, Dummheit anderer Menschen bin ich nicht verantwortlich. Nur für meine eigene *zwinker*
Workshop & Co.
Liebe Lisa, welch ein ausführliches Posting *g*

Aber ich habe irgendwie den Eindruck, du hast einige Kapitel der Geschichte ausgelassen ?

Du bist der Meinung:

Sei mir bitte nicht böse aber ich bin ganz und gar nicht der Meinung, dass viele Spielarten und Techniken im BDSM generell etwas „halbwegs selbstverständliches“ sind.

Aber sicher doch ! *g*
Dafür sorgen schon unsere Wünsche und Phantasien ( Neudeutsch Kopfkino genannt )

Ich persönlich wäre mehr als happy gewesen, wenn es „damals“, als ich mit dem BDSM begonnen habe, schon Angebote dieser Art gegeben hätte, denn das hätte mir sicher so manches Erlebnis erspart.

Du willst mir doch nicht erzählen, das du in deiner eigenen früheren Phase, als du sub warst, erst Seminare besucht hättest ? *lol*

Nein, du hast dich für Männer mit einer ganz speziellen Aura interessiert !

• Und du hast dich auf Sie eingelassen. Auf den Mann, den Dom, den du spannend fandest - und dich nicht um "die Technik" und das "wie" geschert !
(Was manchmal gut war - und manchmal vielleicht weniger. *zwinker* )

Und so ist es im Grunde ja auch heute noch - bei uns allen *g*

Der Grund warum jemand Workshops gibt mag unterschiedlich sein.
Da ist bestimmt jemand dabei, der anderen "etwas mitgeben" mag.
Ich persönlich kann auch an einem "Guru" nicht von vornherein etwas negatives sehen.
Wer "Sein" BDSM mit Leidenschaft verficht und rüberbringt ist mir lieber, als ein unmotivierter, "sachlicher" Erklärer.

Für Andere - und darunter gibt es nicht wenige Dominas und "Studio-Betreiber", sind Seminare einfach eine praktische Ergänzung zur Prostitution. *g*

Ganz nebenbei bist ja auch du, wie du in einem Zeitungsinterview erzählst,
" Mitbegründerin" und Mitarbeiterin, eines solchen"Studios" mit ca. 20 Prostituierten. *g*
Gut, mittlerweile sind es 2 Studios, plus noch einige Miet - Apartments, aber dein hier gezeigter Anstrich ist wohl etwas unvollständig, meinst du nicht ? *zwinker*

Nicht das ich daran etwas auszusetzen hätte, aber ich finde diese "Nebensächlichkeiten" ergänzen das Bild dann doch ein wenig *g*


Mit welchem Hintergrund nun auch immer jemand ein Seminar anbieten mag.
Letztendlich geht es dabei ums Geschäft !

Und das sollte man auch klar sagen. *g*

Und abschließend bin ich auch nicht der Meinung, dass man „überinformiert“ sein kann.

Ich weiß nicht..... *schiefguck*

Überall steht zu einem Thema irgendwas......gerade am Anfang ist es schwer Sinn von Unsinn zu trennen.
Und selbst "alte Hasen" kriegen sich noch mit Leidenschaft über "Ihr" SM in die Haare.

Manchmal ist es gar nicht schlecht......einige Zeilen zu lesen....sich ein Stück weit zu informieren .....und danach das Buch zu schliessen......und seine eigene Geschichte zu beginnen....statt sich "totzuinformieren".

*g*


PS:
"Mit der Wahl deines Ratgebers hast du dir deinen Rat bereits gewählt." (Jorge Bucay)


Wie treffend *g*
11/2024
**********aktur
484 Beiträge
@V_S_O_P
sehr gerne gehe ich (ebenso ausführlich) auf Deine Fragen ein.

In den ersten 2-3 Jahren meines BDSM-(Er-)Lebens war ich tatsächlich rein passiv (also Sub) und habe mich für Männer mit entsprechend dominanter Neigung und natürlich auch passenden persönlichen Eigenschaften interessiert. Damals war ich 19 Jahre jung und als Sub hätte ich - da gebe ich Dir völlig recht - in der Tat keinen Workshop besucht, da ich ja "empfangend" und nicht "aktiv gestaltend" war.

Nach dieser Phase jedoch - und vor allem nach meiner ersten dominant gestalteten Session als FemDom - hätte ich das sofort getan und in den darauf folgenden Jahren sicher gern und oft genug.
Ich habe so manches Fehlerchen gemacht und gern hätte ich mir und meinen Spielpartnern den ein oder anderen davon erspart. Und ebenso gern hätte ich mir mehr Sicherheit und mehr Ausbildung gewünscht, anstatt mich nur auf meine Lust und meinen Menschenverstand zu verlassen. Deshalb habe ich mir auch viel Wissen erarbeitet, so manches Buch erst bis zu Ende gelesen und dann erst meine eigenen Geschichten weiter geschrieben - aus Vorsicht, Respekt, Achtung und Emotion für meine Gegenüber.


Ganz nebenbei bist ja auch du, wie du in einem Zeitungsinterview erzählst,
" Mitbegründerin", eines solchen"Studios" mit ca. 20 Prostituierten. *g*
Gut, mittlerweile sind es 2 Studios, plus noch einige Miet - Apartments, aber dein hier gezeigter Anstrich ist wohl etwas unvollständig, meinst du nicht ?

Das bist Du schlichtweg falsch informiert aber gern kläre ich auch das auf. Ich bin nicht "Mitbegründerin" eines Studios oder Studiobetreiberin und war das auch nie. Von professionellen Dominas oder Sklavinnen hatte sehr lange -zugegebenermaßen - keine sehr hohe Meinung, denn diese hielt ich für Frauen ohne tatsächliche Neigung und für SMler ohne Herz und Humor, die lediglich ihrem Verdienst Rechnung tragen und nicht ihrem Vergnügen.

Im Jahr 2006 bin ich – bereits in Stuttgart lebend - einer Stuttgarter Studiobetreiberin begegnet und lernte ihr Domina-Studio kennen und meine Meinung änderte sich nach wenigen Eindrücken grundlegend. Ich erlebte Frauen, die voller Lust und voller Überzeugung ihre Passionen lebten und die es sichtlich genossen, diese bizarre Welt eben nicht nur auf ihr Privatleben zu beschränken, sondern BDSM mit all seinen Facetten tatsächlich tagtäglich zu leben und auszukosten.

Just zu dieser Zeit suchte besagte Studio-Betreiberin eine im BDSM-Kontext erfahrene Frau, die sie und ihr Team unterstützt und bereits nach kurzer Zeit hängte ich meine beiden Ausbildungsberufe im medizinischen und pädagogischen Bereich kurzerhand an den Nagel und leitete (als Geschäftsleitung - nicht als aktiv tätige Domina) von diesem Zeitpunkt an bis Ende 2011 – gemeinsam mit der Studiobetreiberin – das Studio bzw. im späteren Verlauf zwei Studios.

Einer meiner Hauptaufgabenbereiche kristallisierte sich dabei sehr schnell heraus: die Ausbildung von Frauen, die mit viel Neugierde, Naturveranlagung und Offenheit - jedoch meist ohne Erfahrungen oder Hintergrundwissen - BDSM nach allen Regeln der Kunst leben und auch gefahrenfrei genießen wollten.

Irgendwann, irgendwie und von irgendwem wurde mir der Wunsch zugetragen, dieses Wissen auch für Menschen zugänglich zu machen, die keinen professionellen Background – aber deshalb nicht weniger Lust auf BDSM und das Ausleben dieser Fantasien haben.

So keimte der erste Gedanke an die Entwicklung von BDSM-Seminaren für „Jedermann“ und „Jederfrau“ - unabhängig von Geschlecht, Alter, Beruf, gesellschaftlicher Position, Bildung: einfach nur für Menschen mit BDSM-Lust. Und das war bereits vor über 7 Jahren.

Um diese Idee umzusetzen fehlte mir nichts – also tat ich es. Zu Beginn - wie ich in meinem vorherigen Posting erwähnte - neben meiner hauptberuflichen Tätigkeit (als Geschäftsführung eines Studios) als ganz persönliches und eigenes Steckenpferdchen. Und dieses "Baby" wurde größer, wuchs, wurde erfolgreicher und machte mir immer großen Spaß - und das tut es bis heute.

Letztendlich geht es dabei ums Geschäft !
Meine Motivation ist nicht "letztendlich das Geschäft" - das allein wäre mir zu wenig. Ich habe zwei abgeschlossene Ausbildungen - und in einem dieser Ausbildungsberufe arbeitete ich lange Zeit sehr erfolgreich in leitender Position. Und auch dieser Ausbildungsberuf war "lehrend". Für mich ist es in der Tat Luxus und der wundervolle Umstand, dass ich liebe, was ich tue und meine Ausbildungen wundervoll mit meinen persönlichen Neigungen und Überzeugungen verbinden kann.

Um noch mal meinen Vergleich zu bemühen: ein Schreiner, der Holz und Holzverarbeitung liebt, arbeitet mit ganzer Leidenschaft, Überzeugung und Hingabe. Aber natürlich arbeitet er auch für Geld, denn sein Geld verdienen muss jeder Mensch und wenn das in enger Verbindung zu etwas steht, was Du liebst, dann ist es nicht nur "Geschäft", sondern Du wirst zum Überzeugungstäter.

Herzlich
Lisa
***il Mann
767 Beiträge
OMG...
es mag ja sein, dass viele von Euch als Meister der Peitsche, Popopatsch oder Seile auf die Welt gekommen sind. Viele andere sind es nicht.

Wenn jemand meint, er/sie weiß und kann schon alles oder ist bereit seinen Spielpartner auf dem Weg der Erkenntnis zu opfern, so bitte, macht das. Ich halte das für angewandte Dummheit.

Es gibt Bereiche im BDSM da ist Kenntnis der Materie überlebenswichtig, bei anderen ist sie sehr hilfreich um Verletzungen körperliche oder seelischer Natur zu vermeiden und bei wiederum anderen ist autodidaktisches Aneignen sicherlich auch ein Weg.

Wer nicht weiß, was er für einen Schaden anrichten kann mit Technik X oder Werkzeug Y ist in meinen Augen eine Gefährdung für sich und seine Spielpartner! Und dieses Schadensmaß möchte man sich autodidaktisch aneignen? Viel Spaß dabei, ich geh schon mal in Deckung und bleibt mir bitte vom Leibe!
sehr gerne gehe ich (ebenso ausführlich) auf Deine Fragen ein.


Ich hab was gefragt ? *schiefguck*

Ist mir jetzt gar nicht aufgefallen. *lol*



Sei mir nicht böse, aber deine Erklärungen decken sich nicht recht mit deinem im Interview auf der Homepage eures SM-Clubs gemachten Aussagen.

Was ich aber auch nicht weiter tragisch finde *g*

Dennoch viel Spaß und Erfolg in deiner "Dozententätigkeit"
****ale Frau
4.612 Beiträge
Jungs, legt mal kurz die Sandschäufelchen beiseite, ich wollte noch einen weiteren Aspekt einwerfen.

Unbestrittenerweise geht es beim BDSM in weiten Teilen um die "Anwendung" von "Praktiken". Aber, zum Glück, nicht nur.
Das Ganze hat ja - wurde mir mal zugetragen - mit Lust, Freude, Spaß, Liebe und ähnlich menschlichen Motivatoren zu tun.
Heisst es zumindest. (DAS BUCH, Seite 1805) *klugscheisser*

Die Motivation, einen Workshop zu besuchen, muss also nicht zwangsläufig in der Tätigkeit und Praktik an sich liegen.

Nehmen wir den eingangs erwähnten und nicht zu Unrecht belächelten Spanking-Workshop. Ich krieg das mit dem Spanking auch so hin, mit Verstand und ohne Gesundheitsgefahr.
Ich habe allerdings eine deutliche Diskrepanz zwischen Kopfkino *sabber* und Realität *gaehn* festgestellt, dir mir in dieser Weite doch neu war. Bei sich bietender Gelegenheit übend, einer erfahreneren Femdom auf die Finger schauend (und sie mir), zeigte sich, dass meine Bewegung "unrund" ist. Ich bremse ab, obwohl ich es will, mir geil vorstelle, mein Gegenüber danach giert und das Kopfkino sabbert.
Woran liegts?
Sub schenkte mir eine Kantschu - andere Bewegung, anderes Schlaggefühl, und Klein-Omphale konnte auf einmal lustvoll und fröhlich loshauen.

Würde ich also auf einen Workshop gehen, dann nicht, weil ich die Praktik technisch nicht hinkriege. Sondern weil mich irgendetwas bremst und ich mal gerne unter Gleichgesinnten zuschauen würde - lustvolles Tun hier, vielleicht ebenfalls gebremstes oder schüchternes Versuchen dort. Und einfach schauen und in mich hineinfühlen, ob ich die Brücke zum geilen Kopfkino nicht doch noch finde.

Deswegen bin ich keine Dummdomse und ein evtl. Dozent kein Guru - aber möglicherweise Wegbegleiter und Ermöglicher einer anderen Sicht auf einen kleinen Bereich dessen, was ich meistens doch prima ohne ihn erkunden kann und will.
11/2024
**********aktur
484 Beiträge
@V_S_O_P
sehr gern wiederhole ich für Dich noch mal Deine Frage:

...aber dein hier gezeigter Anstrich ist wohl etwas unvollständig, meinst du nicht ?

Und den "Anstrich" kennst Du ja jetzt quasi aus erster Quelle, nämlich von mir persönlich. Ich wollte nur vorher nicht die anderen - doch mehr an der Thematik interessierten User - mit meinem Leben "quälen".

Und sei herzlich versichert, dass jedes Wort sich zu 100 % mit meinem Interview aus dem Jahr 2009 deckt.

Manchmal ist es gar nicht schlecht......einige Zeilen zu lesen....sich ein Stück weit zu informieren .....und danach das Buch zu schliessen......und seine eigene Geschichte zu beginnen....statt sich "totzuinformieren".

Manchmal tut man eben auch gut daran, nicht nur ein paar Zeilen zu lesen und dann eine ganz eigene Geschichten zu schreiben oder zu interpretieren.

Danke für Deine Wünsche an mich und ich gebe sie gern an Dich zurück - ganz unabhängig von Deinen Tätigkeiten ;-).

LG
Lisa
Hmmm, die Workshops von BDSM-Manufaktur sind aber schöne Beispiele an denen ich meine Meinung auch noch mal konkretisieren kann. *ja*

Erstens mal: 200€ die Nase? Holla die Waldfee! Mal eben 2000 € an einem Tag einnehmen (davon ausgehend, dass im Schnitt 10 Personen buchen), nicht schlecht.
Da glaube ich auch nicht mehr, dass der Aspekt des Geldverdienens hier zweitrangig ist. Selbst wenn es mit viel Leidenschaft geschieht, ich finde es, meine persönliche Meinung, ziemlich viel.

Wegen zweitens erwähne ich sie aber: Habe mir mal die "versprochenen" Inhalte angesehen und kann mich nur wiederholen, welche Sorte Workshop ich für sinnvoll halte und welche weniger.

Spezielle Workshops, die in die Tiefe gehen, halte ich für sinnvoll. Der CBT-Workshop etwa. Das macht man nicht mal so eben und man kann da auch echt verdammt viel falsch machen. Und: Übung ist gerade hier nun einmal schon ziemlich wichtig. Das in Beisein eines "Profis" zu machen der das schon hunderte Male hinter sich hat ohne dass es jemals Probleme gab, ist sein Geld schon mal wert. Sollte es auch mit dem entsprechenden Spaß geschehen (den ich für eine Voraussetzung hier halte, schließlich entblößt Mann vor Ort Fremden sein Intimstes), kann da jeder sehr viel draus mitnehmen.

Ähnlich denke ich übers Flag- und Nadelseminar.

Anders denke ich über die sogenannten "Basic"-Workshops.
Da wird ja in allen vieren ein echter Rundumschlag gemacht, o haua ha ...
Genau deswegen verfallen sie thematisch dann aber in Beliebigkeit, bzw. mutiert das Ganze zur Beliebigkeit.
Klar kann man in 8 Stunden viel erklären. Aber die Gefahr des "Überinformiertseins", wie es weiter oben anklang, halte ich hier schon für groß.

Denn: Wer sich auskennt und weiter in die Tiefe möchte, braucht diese Art Seminar nicht. Ein Stündchen Folie, ein Stündchen Stromspiele, n Stündchen Fisting ... viel mehr Zeit ist pro Programmpunkt nun wirklich nicht angesichts der Menge, die hier angeboten wird pro Seminar. Das tendiert Richtung "abarbeiten", Techniken abhaken.

Just das ist meine Kritik an allgemein gehaltenen Workshops: Sie arbeiten ab, anstatt Türen zu öffnen. Müssen sie, weil sie nur dann einen Sinn ergeben, wenn man auch ein großes Spektrum anbietet. Was BDSM-Manufaktur dann folgerichtig ja auch tut.

Meine Meinung dazu: Für Professionelle sind Workshops dieser Art sinnvoll. Keine Frage. Schließlich müssen sie das gesamte Spektrum auch kennen lernen und bestenfalls auch beherrschen. Da kann man so etwas machen "so, jetzt hatten wir das - nächstes Thema".
Private Paare aber sind da ja schon anders drauf. Da geht es nicht um etwas "abarbeiten", sondern um den Spaß daran zu entdecken. Bei dem zu verweilen, was man toll findet. Tiefer einzutauchen in etwas, das man für sich entdeckt hat.

Insofern würde ich, wenn ich in dem Bereich beruflich Fuß fassen würde, die Einsteigerseminare begrüßen. Als Privatperson allerdings lediglich die Spezialthemen besuchen wollen, wenn ich eines davon vertiefen möchte.

That's my opinion.
Weißt Du was Seminare in NLP oder Motavitionstrainig kosten ? Pro Nase schon mal 1500 und im Saal sitzen hunderte Menschen.
Ich habe das Gefühl das im erotischen Bereich, egal ob om BDSM oder Tantramassagen mit anderen Maßstäben gemessen wird, wie bei andern Lebensbereichen.
Immer dieses Argument, wenn es Dir Spaß macht, warum nimmst Du Geld dafür ?
11/2024
**********aktur
484 Beiträge
Sorry, aber es sei mir verziehen...
...dass ich nicht vorhabe, als einzige sich hier dazu äußernde Anbieterin von Seminaren und Workshops in die "Bresche" zu springen oder mich und meine Arbeit, meine inhaltlichen Angebote, meine Preisstruktur, den zeitlichen Aufwand meiner Arbeit, meine persönliche Motivation, meine eigene Neigung und Leidenschaft oder was auch immer in epischer Breite darzulegen, zu begründen, zu erklären oder zu rechtfertigen.

Das ist wohl nicht Sinn und Zweck dieses Themas - ich kam nur nicht umhin, auch meine ganz persönliche Meinung und Überzeugung darzulegen, denn immerhin arbeite und lebe ich schon ein paar Jährchen genau in dem "angeprangerten Bereich". Zudem denke ich, dass ich meine Gedanken sehr aufrichtig und relativ ausführlich dargestellt habe.

Jedem anderen Menschen sei eine ganz eigene Meinung, Haltung und Interpretationsmöglichkeit überlassen ;).

In diesem Sinne
Lisa
***il Mann
767 Beiträge
@Hanje
Sorry Hanje,

das was Du da sagst: "Erstens mal: 200€ die Nase? Holla die Waldfee! Mal eben 2000 € an einem Tag einnehmen", ist leider weit von der Wirklichkeit entfernt. Schade, ich hätte von nicht so eine Milchmädchenrechung erwartet.

Der Workshop realisiert Gelder die vorher in Form von zeitlichem Aufwand und abgeflossenen Kosten verauslagt wurden.
Sicherlich, 2000 pro Tag hört sich erst mal viel an. Aber der Raum, die Anfahrt, das Hotel, das Essen, die Unterlagen etc. kosten auch Geld. Die Organisation kostet Telefon und Zeit und so weiter.
Wenn Du das alles mla abziehst und dann noch 4-6h an dem Tag arbeitest dann kannst Du froh sein wenn Du für 15-20 EUR/h nach Hause gehst und das ist gelinde gesagt kein guter Lohn.
BDSM-Manufaktur, war auch überhaupt nicht böse gemeint. Ich hofffe, das kam auch rüber. Deine Seminare boten sich als Beispiel jetzt halt eben an um meine Meinung mal an konkreten Beispielen festzumachen, warum ich persönlich spezielle Themenworkshops für sinnvoll halte und allgemeine für eher weniger sinnvoll.

Es wird mit Sicherheit andere Menschen geben die andere Meinungen dazu haben. Und: Deine Leidenschaft für die Sache kommt hier ja auch gut rüber. Insofern gehe ich schon davon aus, dass du sie in den Workshops auch gut transportieren kannst. Da kann dann selbst ein sogenanntes "abarbeiten" ansteckend wirken. Etwas erzählt zu bekommen von jemandem, der das, worüber erzählt, über alle Maßen liebt, ist selten verkehrt. *g*

Was die Preisstruktur angeht, braucht auch niemand meiner Meinung folgen. (Und was zamil dazu sagte, muss ich auch zugeben, macht rechnerisch auch einen Sinn, eine Hotelbuchung des Seminargebers hatte ich tatsächlich nicht auf der Rechnung ...) Da regelt eh das Gesetz des Marktes den Preis. Wenn er jedem zu hoch ist kommt niemand, muss man den Preis senken. Rennen einem Leute die Tür ein, kann man auch schon mal den Preis anheben. Marktmechanismus halt. That's business.

Allerdings:

********nds2:

Weißt Du was Seminare in NLP oder Motavitionstrainig kosten ? Pro Nase schon mal 1500 und im Saal sitzen hunderte Menschen.

Da vergisst du aber, dass das gewerbliche Seminare sind, für Arbeitnehmer. Die setzen den Kram halt einfach von der Steuer ab ... *zwinker*
Warum sie so teuer sind? Weil sie's nehmen können, ganz einfach. Angebot und Nachfrage, wie gesagt. Den Menschen selbst ist es i.d.R. egal wie viel es kostet, zahlt eh ihr Arbeitgeber oder wahlweise der Staat.

********nds2:
Ich habe das Gefühl das im erotischen Bereich, egal ob om BDSM oder Tantramassagen mit anderen Maßstäben gemessen wird, wie bei andern Lebensbereichen.
Immer dieses Argument, wenn es Dir Spaß macht, warum nimmst Du Geld dafür ?

Ach, hier geht das eigentlich noch. Frag mal die Gothic-Szene, wenn der Eintrittspreis von, sagen wir mal, 4 auf 5 € in einem Klub hochgesetzt wird und weeeehe als Begründung kommt, dass der DJ besser vergütet wird von fort an und sie deswegen mehr Geld nehmen müssen, der wird als "Geldschneider" dann gerne mal ordentlich bepöbelt. Dass in anderen "Szenen" Eintrittspreise von 15 - 20 € pro Nase für einen Club zur Finanzierung des DJs völlig normal sind, wird da geflissentlich mal übersehen ... *zwinker*

Wie weiter oben schon gesagt: Wenn ich davon überzeugt bin dass mir ein Workshop sehr viel geben wird, bin ich auch bereit etwas dafür hinzublättern, trotz kleinen monatlichen Budgets meinerseits. Und wenn wir nicht so weit weg wohnen würden, würde meine "Spielfreundin" wohl schon längst für uns den CBT-Workshop buchen, befürchte ich *floet*

Hatte ich weiter oben ja auch schon ausgeführt, diese "gibt doch alles Mögliche woanders umsonst"- Mentalität geht mir bisweilen auch auf den Zeiger. Kompetenz kostet nun einmal immer wieder mal, und das dann auch völlig zu Recht. *ja*
seufz....jaja das liebe Geld....
dabei ist es doch nur ein Tauchsobjekt
Früher wurden auch Waren ect getauscht.
Ich gebe meine Zeit, mein Wissen...Du gibst mir dafür..
heutzutage eben Geld......


aber.....keiner muß.....
man kann auch ohne
Seminare, Workshops......
Jeder wie er es für richtig hällt
********nder Mann
2.896 Beiträge
****ie:
Erstens mal: 200€ die Nase? Holla die Waldfee!

Der übliche "Wochenendsatz" bei Weiterbildungen im psychologischen Sektor, ungeachtet der Schule und Strömung, liegt bei ~300€ (Freitagnachmittag bis Sonntagnachmittag), exklusive Übernachtungskosten. Wieso, weshalb, warum, hat zamil ja schon angedeutet.

Würde ich einen mehrtägigen, professionell (!) angebotenen Workshop im BDSM-Kontext besuchen und der weniger (!) kosten, würde ich ihn vermutlich nicht buchen. Nicht weil Gutes unbedingt teuer sein muss, sondern weil ich a) Qualität zu schätzen weiß (und bei einem derartigen Preis erwarte *zwinker* ), b) so ein Spaß auch etwas kostet und c) ich mir gewiss sein kann, dass der Anbieter sich selbst genug wert ist. (Und d) ich mir *lach* )

Inwieweit a) für mich gegeben ist, würde ich vorab überprüfen und klären.
***il Mann
767 Beiträge
Ein Thema
Hatte ich in meiner Kalkulation noch vergessen...

Geht man 40 Stunden arbeiten, passiert dies normalerweise zwischen Morgens und Abends an einem Wochentag. Für Workshopanbieter im BDSM Bereich eine tote Zeit, denn Montags um 9 kommt niemand. Man ist also mehr oder weniger auf die Wochenenden angewiesen. Davon hat der Monat im Regelfall 4, also 4*2*8 = 64 Stunden in denen man Geld verdienen kann, anstatt der regulären 160 Stunden pro Monat. Will man davon Leben, muss man demnach in 40% der normalen Zeit das Geld fuer einen Monat hereinbringen. Bedeutet im Umkehrschluss, das der kalk. Stundensatz nur für den Gewinn, also nach Kosten, Steuern, Versicherungen, Rente und Rücklagen 2,5 mal so hoch sein muss als wenn man 40h die Woche bezahlte Zeit hat. Die "tote Zeit" geht dann dafür darauf die Kurse voll zu bekommen, also für Werbung, Organisation, Weiterbildung,...
11/2024
**********aktur
484 Beiträge
Ich wollte...
...ja eigentlich nichts mehr dazu schreiben. Aber ich muss einfach:

@***il: Danke für Deinen Realitäts-Sinn und die Darstellung dessen.

*augenzwinkernd
Lisa
@***il

Für aus- und weiter gebildete Dozenten, die allein davon leben hätte deine Kalkulation sicherlich Ihre Berechtigung.
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Die ursprüngliche Frage war ja Eingangs, ob es nicht mittlerweile eine Art Workshop-Schwemme gibt.
Ich bin geneigt dies zu bejahen - und finde es zugleich bedauerlich, das es bei vielen dieser Lehrgänge allzuoft um "Techniken" und deren Anwendungen geht - und nur allzu selten um die Magie des Augenblicks, die Erwartungen des Anderen und wie ( besonders ) MANN sie erkennt und ggf. nutzen oder erfüllen kann.


Nun, letztendlich bekommt wohl jeder am Ende den Workshop den er sucht, Auswahl gibt es ja wirklich reichlich.
Wer meint "richtig schlagen" wäre sein wichtigstes Lehrziel um nach eigenem Ermessen ein "guter" ( möglicherweise auch gefragter ) Dom zu werden.........., dann hat derjenige seine Prioritäten eben so gesetzt.

Ich habe, wie schon erwähnt, so meine Bedenken wenn gewerbliche SM-Studios im gleichen Haus auch Workshops geben...( unter welchen wohlkilingenden Namen auch immer) ...da mögen Andere eine andere Meinung zu haben, die ich Ihnen auch gerne lasse, aber ich denke, wem SM wirklich eine Herzenssache ist, der mag vielleicht einen Workshop geben...aber ob er sein SM dann im Rotlicht mal in der Einen....mal in der Anderen Funktion verwursten mag..... da habe ich so meine Zweifel.

Vielleicht mag es auch daran liegen, das ich den ein oder anderen Kaffee mit den Damen - und den gerne im Hintergrund bleibenden Chefs solcher Läden im "Aufenthaltsraum" getrunken habe.....und nur zu gut weiß, wie dort sowohl über deren Kunden als auch über "Lehrgangsteilnehmer" gesprochen und gedacht wird. *lol*
Da ist "Lady X" nach außen und für die mänl. devote Kundschaft die "dominante Herrin" des Hauses, in Wahrheit aber die langjährige xxx und devote Freundin Ihres Lebensgefährten und Zuhälters, dem der Laden letztlich auch gehört.


Es gibt da gewiß die ein oder andere Biografie die ich kenne.........................
- auch wenn ich Sie nicht natürlich nicht "veröffentlichen" würde......aber wenn mir da dann jemand aus dem Millieu mit "Herzblut" kommt........Sorry *raeusper*
***il Mann
767 Beiträge
:)
Darf ich aus Deinen Aussagen schlussfolgern, das die Gespräch die Du da geführt hast nunmehr die Realität abbilden?

Dem ist nicht so. Ggf. empfehle ich Literatur zum Thema Logik, speziell den Unterschied zwischen Deduktion und Induktion, begleitend hierzu Werke zur Wahrnehmung in der Psychologie oder Kurse z.B. von Prof. Warschawski, Johns Hopkins University, Baltimore.
Die Kosten aber mehr als 200 je Tag.

Es mag ja sein, das das was du da erzählst für einen Teilausschnitt der Realität richtig ist. Leider stimmt sie in keiner Weise mit dem überein was ich weiß und kennen gelernt habe.

Mir ist SM, speziell Bondage, eine Herzenssache. Andernfalls wäre ich nicht so erfolgreich damit. Die meisten Menschen die ich in der Bondage-Welt kenne und die auch Profis sind machen das, weil es ihr Lebenstraum ist von ihrer Leidenschaft zu leben. Ich kenne einige an prof. Dominas die genau das sind weil sie genau das sein wollen.
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