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Einzige Befriedigung...

Einzige Befriedigung...
Hallo liebe BDSMler,

bevor ich etwas zu meinem Anliegen sage, möchte ich klarstellen, dass es mit nicht um "wahren" oder "falschen" BDSM geht, um irgendwelche Kategorisierung oder ähnliches. Sollte ich bei meinen Formulierungen an irgendeiner Stelle den Eindruck machen, ist das ein Versehen und meiner eigenen Unsicherheit geschuldet und ich bitte um Verzeihung.

Zum Thema:
Immer wieder lese ich hier von Paaren oder Solisten, dass sie BDSM als "Abwechslung" zum alltäglichen Sex praktizieren. Auch in einschlägigen ausschließlich BDSM bezogenen Communities lese ich immer wieder die Worte "Spiel" und "Rollen" und wenn je mehr ich lese desto unsicherer werde ich, ob ich nicht doch krank im Kopf bin...

Vielleicht sollte ich vorher etwas über mich selbst erzählen... Ich war ein "Spätzünder", denn erst mit 18 hatte ich mein erstes Mal. Seitdem hatte ich 3 längere Beziehungen (zwei davon 3 Jahre, eine ca. 1,5 Jahre) in denen ich nur Blümchensex hatte. Zwischen den Beziehungen hatte ich auch nur wenige "ONSs" auch immer Blümchensex. Ich würde sagen, ich hatte in der gesamten Zeit keinen einzigen O. bei diese "Partneraktivitäten". Obwohl ich die Männer sehr begehrt hab, wir eigentlich gute Beziehungen hatten (Probleme gibts ja überall) und auch Liebe da war... war eigentlich von meiner Seite (nach dem ersten Mal mit ihnen) keine Lust da, keine Gier, kein Verlangen... was sich auch darin äußerte, dass ich (logischerweise) schnell in eine defensive Haltung gegangen bin und wir nur selten bis (in längeren Beziehungen die letzten Jahre) später garkeinen Sex mehr hatten... dass das nicht sehr erfüllend ist muss ich ja nicht sagen.

Schon immer hatte ich "Gewaltfantasien", wenn ich mich selbst zum O. gebracht habe. Dachte mir auch öfter, dass ich vielleicht etwas härteren Sex brauche... und habe das tatsächlich auch versucht bei der letzten Beziehung mal spielerisch einzubringen (die klassischen Plüschhandschellen)... aber das brachte nichts, für mich war es nicht genug und er schien es auch nicht besonders zu mögen.

Als diese nun dem Ende zu ging (nicht nur wegen dem fehlenden Sex) informierte ich mich mehr und mehr über das Theme BDSM und zufällig ohne BDSM-Kontext lernte ich einen Mann kennen, mit dem sich mehr entwickelte und der zufällig auch noch mein dominanter und sadistischer Gegenpart ist. Seitdem kann ich nicht mehr genug bekommen. Mit ihm habe ich (wenn ich z.B. mal gesundheitlich nicht kann und/oder wir schon in die dritte vierte Runde gehen) auch mal Kuschelsex und das genießen und brauchen wir auch, aber grundsätzlich geht dem immer etwas "SMiges" vorraus. Aber wir spielen nicht, wir nehmen auch keine Rollen ein ... aber wir sind auch erst 2 Monate zusammen, wir befinden uns noch am Anfang und lernen noch.

Ich frage mich einfach, ob es normal ist, dass man scheinbar nur durch diese "Spielart" erregt wird? Ich frage mich, warum erfahrene BDSMler "Sessions" und "Spiele" machen und "Rollen" einnehmen und ich besonders das Masochistische als großen Teil meiner Befriedigung und damit von mir sehe?!

Wie geht es euch? Hänge ich mich vielleicht zu sehr an der Wortwahl auf? Gibt es hier noch andere, die das so oder so ähnlich erlebt haben?

Ich danke euch!
******err Mann
130 Beiträge
Normal…?
...ist wohl das, was sich aufgrund einer Mehrheit als Norm definiert. Insofern, normal ist es nicht.

Aber wer will schon normal sein?

*gehirnschnecke* *peitsche*
*****ohr Mann
1.397 Beiträge
Obschon ...
... "BDSM" für mich selbst nur eine Spielart unter vielen anderen ist, finde ich die Antwort auf deine Zweifel an dir recht einfach: "Du hast dich sexuell gefunden".

Der Rest besteht aus den ganzen Selbstzweifeln, die das "normale gesunde Volksempfinden" einem immer einflößen möchte, aber KAUM ETWAS ist eigentlich abartiger und furchteinflößender als eben das in Klammern Genannte *zwinker*

Da kann ich eigentlich nur noch Eines wünschen: Viel Vergnügen in der Welt, in der du dich endlich ausleben kannst *g*
******_nw Frau
82 Beiträge
Also mal davon abgesehen, dass ich absolut nicht masochistisch veranlagt bin, gehts mir aber ziemlich genauso wie dir. Allerdings bin ich in einem Punkt etwas anders, denn ich bin mit meinem Mann seit 10 Jahren zusammen und seit 4 Jahren verheiratet.
Mein Mann kann mit BDSM auch gar nichts anfangen. Unser Sex ist schön, aber leider selten, was aber nicht an mir liegt. Zum Orgsmus komm ich dabei auch nicht.

Seit ich nun weiß, dass es noch andere Spielarten gibt, und ich einen Herrn habe, ist es viel besser geworden. Er hat mir den Orgasmus näher gebracht *zwinker* Und ich merke auch, dass ich viel entspannter beim Sex mit meinem Mann bin. Ich bereue es nicht....
****ik Frau
4 Beiträge
Hallo Ophelia,

ich habe dein Text gelesen und hatte dieses Gefühl dass ich ihn selbst geschrieben habe. Ich (genau wie du) hatte auch schon paar feste Beziehungen wo der Sex sehr "romantisch" war und wo ich kein Orgasmus hatte (Spaß hatte ich aber...es fehlt ja was) Dann habe ich einen Mann kennen gelernt,der mir die Augen õffnete. Es war neues,interessantes,härteres,manchmal schmerzahftes aber geil. Es war immer so schön,seine Befehle zu folgen und ihm zu dienen. Die Schmerzen haben mich immer angemacht und mit jedem Mal war es immer besser,immer geiler.
Ich dachte mir auch am Anfang dass ich "krank" bin.
Manchmal denke ich mir auch immer noch,dass ich eine Psycho bin *ggg*
aso mach dir keinen Kopf und genieß es ! Es ist so schwer einen Mann zu finden,der so drauf ist. *zwinker*

Lg
Zvetik
****na Frau
24.674 Beiträge
Ich frage mich einfach, ob es normal ist, dass man scheinbar nur durch diese "Spielart" erregt wird? Ich frage mich, warum erfahrene BDSMler "Sessions" und "Spiele" machen und "Rollen" einnehmen und ich besonders das Masochistische als großen Teil meiner Befriedigung und damit von mir sehe?!


Bei dir ist es so, also ist es bei dir normal. Bei mir war und ist es ebenso. Also ist es auch bei mir normal. *g*

Nimm die Bezeichnungen nicht ganz so ernst. Vielfach werden die Begriffe einfach benutzt um sich besser darüber unterhalten zu können. Ich mag weder das Wort Session, noch Spiel und dennoch verwende ich sie ab und an im Gespräch. Wenn man sich über so ein Thema unterhalten möchte, sind Begriffe, bei denen andere zumindest annähernd wissen was man meint, ganz hilfreich.
*******6_nw Frau
1.134 Beiträge
Für mich ist BDSM und andere sexuelle Spielereien, eine pure und enorme Luststeigerung. Diese Art der Stimulanz schaltete mein Gehirn völlig aus und macht 100% Platz für 100% Lust.........

Ich finde es sollte aber schon auch noch Platz für den "normalen" Sex sein........sonst wäre das ja Abhängigkeit..........hmmmmm *nachdenk*
Du bist da sicher nicht allein. Bei uns steht zwar 27 Jahre verlobt im Profil - davon waren wir aber 21 Jahre anderweitig verheiratet...
In dieser "Zwischenzeit" hatten wir beide nur "Standardsex" in ehetypischen Abständen *g*

Vor 3 Jahren haben wir uns wieder zusammengefunden und sind beide recht schnell in die BDSM-Richtung "abgerutscht", insbesondere mit Augenmerk auf SM. Wir haben halberwachsene Kinder im Haus, die zwar keine Mine verziehen, wenns im Schlafzimmer mal laut wird, aber mehr wollen wir ihnen dann auch nicht zumuten. Darum verlegen wir die "umfangreicheren" Abende nach außerhalb und nennen sie "Sessions".

Alltagssex, wenn man es mal so nennen will, ist allerdings auch erst durch die Einbindung von SM-Elementen zu dem geworden, was wir beide als erfüllend betrachten. Da wir dabei auf das "Große Instrumentarium" verzichten, sehen wir es nicht als "Session", sondern dem "Stino-Liebessex" vergleichbar, auch wenn es bei uns immer "Aua" dabei gibt *g*

Wir haben also dauerhaft SM-Erotik und dennoch nur manchmal "Sessions" *g*
*****n_N Mann
9.784 Beiträge
Es sind nur Worte die sich etabliert haben für eine Zeit in der man seine Neigung freien lauf lassen kann...was meinst du was passieren würde wenn man seiner liebsten 5 schallernde ohrfeigen mitten im Karstadt gibt, weil sie bei drei nicht aus der Umkleidekabine ist?
Diese Bestrafung sollte man dann doch lieber auf Zuhause verschieben...da geschiet es dann meist in einer Session, einem Spiel oder beim Sex.
Natürlich gibt es auch Eltern die vor ihren Kindern nicht ihr Machtgefälle ausleben...währe auch sicherlich nicht so vorbildlich wenn die Mutter nackt durch die Wohnung krabbelt.

Viele subs müssen im Alltag ihren "Mann" stehen (nehmen die Rolle ein die sie dafür brauchen), da bleibt oft nicht der Raum die Neigung auszuleben so wie sie gerne würden.

In einer Session kann man dann ganz man selbst sein. Allerdings ist das so befremdlich das viele von Rollen sprechen in die sie dann abtauchen oder die sie erst annehmen müssen...wenn man größtenteils der starke Mensch sein muss, der alles alleine durchsteht dann ist das umswitschen schon mal herausfordernd.

Natürlich gibt es auch viele die BDSM nur auf ihre Sexualität beschränken...warum auch nicht ist ja nichts verwerfliches.
****984 Frau
383 Beiträge
*******1987:
Ich frage mich einfach, ob es normal ist, dass man scheinbar nur durch diese "Spielart" erregt wird?

Wie definierst du *normal*?

Für mich hängt dieses Wort immer mit einem wahrgenommenen Standard zusammen, manchmal auch mit dem Gefühl, dass eine äußere Erwartungshaltung an mich herangetragen wird.

Und damit dann verbunden die Frage: Ist die Zuordnung/Abgrenzung zu diesem Standard für mich wichtig und stimmt meine Wahrnehmung überhaupt bzw. exisitiert dieser Standard *wirklich*?

*******1987:
ch frage mich, warum erfahrene BDSMler "Sessions" und "Spiele" machen und "Rollen" einnehmen und ich besonders das Masochistische als großen Teil meiner Befriedigung und damit von mir sehe?!

Jeder hat zu einem Begriff ein anderes inneres Bild [These]. Die Kommunikation kann schwierig werden, wenn die Bilder zu sehr voneinander abweichen und man selbst für sich noch die passende Verwendung der Wörter sucht.

Meine Definition von Spiel und Rolle zu erklären, würde jetzt zu weit führen. Aber ich mag den Begriff. Er ist für mich der Schlüssel zu den unterschiedlichen Ebenen meiner Persönlichkeit. In Bezug auf das sexuelle Ausleben ist der Begriff für mich das Tor, das es mir erlaubt die Handlungen in härteren Situationen nicht auf die Beziehungsebene zu transportieren.

Hänge ich mich vielleicht zu sehr an der Wortwahl auf? Gibt es hier noch andere, die das so oder so ähnlich erlebt haben?

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich suche häufig die passenden Worte für meine Gedanken, nach Klarheit in meiner Sprache und funktionierender Kommunikation. Ich möchte mich mitteilen, die Bilder/Worte anderer verstehen und scheitere immer wieder daran. Manchmal klappt es aber auch.

Deine (dem Wortprozess zugrunde liegenden) Bedürfnisse scheinen bei dir ja schon sehr klar zu liegen bzw. klar empfunden zu werden [und vor allem: befriedigt zu werden *fiesgrins*] und das ist doch irgendwie [Wertung] aus meiner Sicht der wichtigere Teil.
*****men Mann
1.414 Beiträge
...
@****lia

Es ist alles gut bei dir, glaub mir. Du musst nicht spielen oder in Rollen schlüpfen. Es macht dir und deinen Partner so wie es ist Spaß, und nur darauf kommt es an. Um mehr muss man sich eigentlich keine Gedanken machen.

Ich kann verstehen, dass man verunsichert wird, wenn man hier des Öfteren Threads um den "Wahren BDSM" liest und manche denken sie haben diesen "Wahren BDSM" erfunden und so schreiben als wenn alles Andere falsch und verwerflich ist.

LG

Andreas
Zunächst einmal.....
......danke für deinen sehr offenen Bericht.

Zu deinen Fragen:

Ich frage mich einfach, ob es normal ist, dass man scheinbar nur durch diese "Spielart" erregt wird? Ich frage mich, warum erfahrene BDSMler "Sessions" und "Spiele" machen und "Rollen" einnehmen und ich besonders das Masochistische als großen Teil meiner Befriedigung und damit von mir sehe?!

Wie geht es euch? Hänge ich mich vielleicht zu sehr an der Wortwahl auf? Gibt es hier noch andere, die das so oder so ähnlich erlebt haben?


Du hast herausgefunden, das es dich erregt hart, "gewaltsam" und sadistisch Sex zu erfahren.

Ebenso, wie andere SMler stellt sich dann die Frage, wie du das umsetzt und zulässt.
Eine "Session....Spiel......Rolle" dient im grunde der Abgrenzung.

Entweder weil sich die Aspekte von Dominanz oder Devotion nur auf diesen speziellen Bereich erstrecken.
( Man also eher nur in diesen Momenten so ist ).

Oder weil sie sich nur auf diese Bereiche erstrecken sollen.
(Man also nur in diesen Momenten so sein will )

*g*


Die "Session" dient daher wohl zumeist einer gezielten Abgrenzung vom "normalen" Leben.

Andererseits gibt es viele SMler, die eine solche Abgrenzung ganz bewusst nicht wollen. Die zwar nicht in "jeder Minute" SM haben, aber doch quasi eine .....sagen wir mal....anhaltende, authentische Rollenverteilung, welche irgendwie doch in allem zumindest mitschwingt.
Hier braucht es dann keine Session, man verstärkt einfach nur, was schon die ganze Zeit da ist und macht miteinander was immer man will *g*

Ich persönlich würde daher für etwas was ich in diesem Zusammenhang tue auch niemals den Begriff "Spiel" verwenden.
Wenn ich SM habe, dann spiele ich nicht - ich handle real, nicht spielerisch in einer "Spielwelt".


Aber auch das soll jeder für sich selbst entscheiden.

Wichtig ist doch, dass du für dich eine Möglichkeit gefunden hast, genau die Art von Sex zu haben, die dich erfüllt. Demütigend, fremdbestimmt, gewaltsam, intensiv.

Das mag alles nicht gerade deiner Erziehung, unseren heutigen Normen ( zumindest denen UNSERER Kultur ) oder den Grundsätzen weiblicher Emanzipation entsprechen ..... aber es macht dich glücklich - und darauf kommt es doch an, oder nicht ? *zwinker*

Und was noch besser ist.....du hast jemanden gefunden mit dem du zusammen eure eigene Lust, eure eigenen regeln euer eigenes Richtig und falsch bestimmen könnt !

Besser gehts doch gar nicht. *zwinker*
*********rnoir Mann
549 Beiträge
Facetten einer Persönlichkeit
Was jedem eigen ist, sind die verschiedenen Facetten seiner Persönlichkeit!
Darum ist für jeden Menschen auch etwas anderes normal. Überschneiden sich Meinungen und Ansichten vieler Personen, wird das als gesellschaftliche Norm definiert.

Diese Normen unterliegen ebenso wie die gesellschaftliche Entwicklung einem Wandel und ist nie etwas statisches. Beispiele gibt es genügend hierfür.
Aus meiner Sicht bilden sich Normen, damit das Zusammenleben vieler Menschen erst möglich wird und kein reines Chaos herrscht. Jedoch sind Normen immer eine Generalisierung von Meinungen und damit bestehen auch immer unendlich viele Abweichungen davon.

Ob du nun eine psychologische Abweichung hast oder nicht, kannst du nur für dich entscheiden. Wenn du einen Psychologen fragen würdest, wäre die Antwort unter normativen Gesichtspunkten sicher ein ja! Aber würde die Mehrheit der Menschen dies bei einer 35jährigen Jungfrau (egal ob Mann oder Frau) nicht genaus denken?

Was die Begriffe Rolle, Spiel und Session anbelangen, so ist es heute leider üblich für alles einen Namen zu finden. Doch macht es in der Kommunikation sehr vieles einfacher.
Meiner Meinung trifft es jedoch bei dem ein oder anderen eher, wenn man sein sonstiges Leben als Rolle oder Spiel bezeichnen würde, da er oder sie sein wirkliches Leben mit BDSM definiert und dort seine Erfüllung findet.

Schlussendlich sehe ich es aber nach einem bekannten Liedtext "Das ganze Leben ist ein Spiel und wir sind nur die Kandidaten"

Spiel dein Spiel - lebe dein Leben und finde für dich die Erfüllung in dem was dich ausmacht!
******nig Mann
24.986 Beiträge
Worte
die worte "spiel", "session" oder auch "rolle" stoßen in der tat nicht nur dir auf. solche diskussionen liest man immer wieder mal.

wenn ich diese worte höre löse ich sie von dem verständnis, dass man allgemein damit verbindet, und ich verstehe es mehr als aktionen im "sm-modus". ein spiel muss nicht spielerisch sein (manche echte spiele werden übrigens ganz schön ernst genommen!), und rollen nimmst du vermutlich täglich mehrfach ein: als frau, als mutter, als tochter, als arbeitnehmerin, als sportpartnerin, als beste freundin, als geliebte, als sub...

keiner dieser begriffe sagt etwas über die intensität aus, in der man das eine oder das andere lebt. es sind lediglich bezeichnungen, um die handlungen, gedanken oder (re)aktionen im sm-modus zu kennzeichnen.

es gibt eben einfach etliche dinge, die man im alltagsleben unter fremden so nicht ausführen kann / will. wenn er z.b. von dir verlangt, dass du jederzeit ihm dienstbar sein sollst (auch sexuell), so ist damit wohl der private rahmen gemeint und nicht die fußgängerzone. nehme ich jedenfalls mal so an... *zwinker*
****984 Frau
383 Beiträge
********r_79:
Schlussendlich sehe ich es aber nach einem bekannten Liedtext "Das ganze Leben ist ein Spiel und wir sind nur die Kandidaten"

Da würde ich noch ergänzen: "Wenn Worte meine Sprache wären"

Mir fehlen die Worte ich
hab die Worte nicht
dir zu sagen was ich fühl'
ich bin ohne Worte ich
finde die Worte nicht
ich hab keine Worte für dich

[Tim Bendzko]

Und die Worte finde ich ganz toll:

keiner dieser begriffe sagt etwas über die intensität aus, in der man das eine oder das andere lebt. es sind lediglich bezeichnungen, um die handlungen, gedanken oder (re)aktionen im sm-modus zu kennzeichnen.

Danke...
...für die vielen positiven Antworten und den Input.

Ich musste erstmal kurz sacken lassen, was ihr geschrieben habt und möchte einen Aspekt mal herausnehmen, weil er mich etwas verunsichert hat. Ihr sprecht davon, dass die "Rollen" oftmals deswegen so genannt werden, weil man halt nicht immer in jeder Situationein Machtgefälle ausleben kann/will.

Und da habe ich so meine Probleme bzw. finde mich so selten in diesen Bezeichnungen, Erklärungen wieder. Ich sehe mich nicht als unterwürfig und das ist nicht nur mein Eindruck. Im Alltag bin ich nicht das Mütterchen, das sich was sagen lässt, ich mache Selbstverteidigung, arbeite in Selbstständigkeit und würde mich als total bodenständisch bezeichnen. Genauso auch in der Beziehung, ich bin (und das will mein Freund auch nicht) alles andere als unterwürfig und mein Freund ist auch nicht mehr als normal dominant. Ich ritze mich nicht und auch sonst steh ich nicht auf Schmerz (also wenn ich mich mal am Topf verbrenne). Aber wenn er (ich weiß nicht wie es mit anderen ist, dazu fehlt mir die Erfahrung) mich schlägt und diesen Tonfall bekommt, dann fühle ich mich plötzlich ganz klein, will mehr, aber es entsteht ein Machtgefälle... ganz automatisch.
Meist kommt es dann im Laufe dessen zum Sex, aber das kann auch mal nur im Alltag eine willkürliche Situation sein... Ich weiß nicht ob man das versteht... Es fällt mir so schwer es richtig zu erklären.

Andersherum würde ich aber auch nicht sagen, dass ich im Alltag eine "Rolle spiele", denn ich emfpinde auch das als ganz natürlich und bin gern die "Ansagerin"...

Vielleicht nehme ich das alles auch zu ernst und sollte es so nehmen, wie es ist... hm.
Das kommt mir sehr bekannt vor...
Ich hab auch Jahre lang gerätselt warum ich nach ein zwei mal schon kein Bock mehr auf die Typen hatte... In meiner Fantasie spuckten schon seit langem sm Szenarien herum aber der Partner zum umsetzen fehlte.

Ich fing an mich zu belesen gleichgesinnte zu suchen und fand einen Dom der eine Spielpartnerin suchte... Auch das gab mir nichts...

Und dann traf ich den perfektesten Menschen auf dieser Welt...

Meinen Herrn und ja er ist perfekt in jeder Hinsicht... *zwinker*

Du bist also definitiv nicht alleine *g*

Lg die Selena
mich schlägt und diesen Tonfall bekommt, dann fühle ich mich plötzlich ganz klein, will mehr, aber es entsteht ein Machtgefälle... ganz automatisch.

Wenn Dir die Bezeichnung "in eine Rolle" fallen in dieser Beziehung widerstrebt, sag doch einfach "du wechselst den Empfindungs-Modus".

Wir bezeichnen uns auch eher als SM-ler, weil D/s kaum Raum in unseren Vorstellungen und Taten hat, wir im Alltag gleichberechtigt agieren und der dominante Herr Daus auch manchmal von der devoten Frau Kena die Leviten gelesen bekommt. Dennoch stellt sich auch beim SM-Sex ein Machtgefälle ein, denn "sich fesseln lassen", "sich quälen lassen" und Sätze wie "benutz mich" oder "mach mit mir, was du willst" implizieren eine zeitlich begrenzte Unterwerfung (weshalb wir die Kategorien dominant/devot für uns durchaus gelten lassen, auch wenn sie sich nur auf die Dauer erotischen Genusses beschränken).

Manchmal wünschen wir uns ein wenig mehr D/s-Anteil, aber die Erfahrung hat gezeigt, dass wir aus der Alltagsebene eben nicht in diesen Modus switchen können - gerade weil es eine "Rolle" wäre, die unserer tatsächlichen gegenseitigen Alltagswahrnehmung nicht gerecht wird. - Beim Spiel mit anderen stellt diese Rolle seltsamer- (oder logischer-?) weise keine Behinderung dar.

Am Ende ist es aber egal, weder ihr noch wir leben unsere Sexualität für andere und wie die Vorposter schon schrieben: manche Begriffe dienen einfach einer einfacherern Kommunikation mit Dritten
...
danke DausKena, ich verstehe, was du meinst. Ich versteh mich selber nicht, wieso es mir so wichtig ist, mich selbst irgendwo einzuordnen bzw. dazu zu zählen. Momentan finde ich einfach wenig Ansatzpunkt zu der Szene... zumal ich (noch?) nicht auf genannte Partys gehen würde etc. Weil das alles für mich ganz persönlich irgendwie nicht passt.

Es haben jetzt schon mehrere gesagt, sie finden sich in meinen Worten wieder und dennoch sind die Begrifflichkeiten diese "unnatürlichen"... ich fühle mich aber nicht "unnatürlich".
****Shy Mann
946 Beiträge
auch jahrelang nix in diese Richtung sm gemacht. Durch Erziehung umfeld und dementsprehcenden aufgebauschte Springerberichten, gedacht das das nur was für Asoziale und Pervers3e ist. durch zufall dann ein bisschen in die szene dann doch reingekommen udn war auch richtig überrascht..
Wusste vorher auch nicht das man eine stunde lang ernsthaft mit unbekannten über Sex reden kann ohne das dann durch Verklemmtheit oder so dumme sprüche kommen oder man sie selber macht.....
Bin mal gespannt wie weit dies noch gehen wird...
@Ophelia
Es ist Dein Empfinden, Dein Körper, Dein Kick. Laß die "Szene" Szene sein. BDSM ist nicht an Öffentlichkeit und Partys gebunden, Deine masochistische Ader (so würde ich mal die Ferndiagnose stellen) gehört in Deinen persönlichen erotischen Empfindungsraum und die Tatsache, dass Du jemand an der Seite hast, der diese Saite zupfen kann ist doch das beste, was Dir passieren konnte.

Statt der Szene ist es vielleicht die Teilnahme an einem BDSM-Stammtisch, die Dich/Euch im Selbstverstehen ein wenig weiterbringt.

Wir haben für ihre masochistischen Präferenzen übrigens den Terminus "Sie ist halt anders verdrahtet". *lach*
...
@*****ena
Ja auch so einen Stammtisch wollte ich mal besuchen, aber da haperts auch noch, weil ich halt im Kopf hab, was soll ich da, die "spielen" und ich "lebe aus", aber das Engelchen in mir sucht halt doch Anschluss, will sich austauschen und Gedanken sammeln...
****984 Frau
383 Beiträge
*******1987:
Ich versteh mich selber nicht, wieso es mir so wichtig ist, mich selbst irgendwo einzuordnen bzw. dazu zu zählen.

Meine These: Mensch ist ein *soziales Wesen*, tauscht sich gerne aus, findet gerne Menschen, die ähnliches erleben. Mensch sucht seine Schublade und Gleichgesinnte, empfindet Zufriedenheit, wenn man diese findet und ein in irgendeiner Form bereichernder Austausch stattfindet. [Bedürfnis und Bedürfnisbefriedigung]

[Das ist jetzt genaugenommen ein wirrer Mix aus verschiedenen Theorien, meinen persönlichen Erfahrungen etc. vereinigt in einer gedanklichen *Hilfsthese*. Ich bin mir sicher, jemand der sich in psychologischen Theorien sicher bewegt, kann da deutlich differenziertere und treffendere Modelle erklären.]

*******1987:
die Begrifflichkeiten diese "unnatürlichen"...ich fühle mich aber nicht "unnatürlich".

Mmmh. Ich bin mir nicht ganz sicher, wo dein Dreh in den Gedanken ist und ob ich dich überhaupt richtig verstehe.

Empfindest du die Begriffe "Rolle" und "Spiel" so, wenn du sie hörst, dass sie dich als unnatürlich beschreiben [oder sogar abqualifizieren]? Was genau stört dich daran?

In meiner Erfahrung und auch in meiner persönlichen Verwendung der Begriffe *Rolle*, Spiel etc. sollen diese nicht das Label *unnatürlich* ausdrücken [Den Begriff Rolle nutze ich auch nicht]. Der Spielbegriff ist für mich ein Hilfskonstrukt der Ebenentrennung, welcher ausdrückt, dass die *Gewalt*, *körperliche Härte*, der Genuß am Macht erleben und Macht abgeben nur ein Teil meiner komplexen Persönlichkeit [und in einer konkreten Interaktion: eine Kommunikationsform] ist, den ich bewusst zulassen, aber auch bewusst zurückdrängen kann und ich diese auch sehr häufig nicht empfinde, wenn ich mich gefühlsmäßig in anderen Bereichen meiner emotionalen Empfindungspalette bewege.

Andere Leute nutzen die Begriffe vermutlich auch noch anders, und ich schätze ich würde auch meine Begriffsverwendung verändern, wenn ich das Gefühl habe treffendere Beschreibungen gefunden zu haben.
****984 Frau
383 Beiträge
*******1987:
was soll ich da, die "spielen" und ich "lebe aus"

Das wiederum ist eine Wertung deinerseits. [Die anderen sind nicht *authentisch*.]

edit: Bzw. vermutlich eher ein starke Bindung deines persönlichen Verständnisses des Spielbegriffs an nicht authentisch gefühlte Bedürfnisse.
@Ina1984
Vermutlich ahst du Recht mit deiner These.

Bezüglich der Begrifflichkeiten:
Hm ich spiele gern mal Pen & Paper Rollenspiele... da schlüpfe ich in eine Rolle... in jemand anderen, der bewusst auch ganz anders gewählt ist...

In Bezug auf BDSM bin ich ganz und gar bei mir, in mir, extrem ich selbst (auch im Vergleich mit dem Sex von früher, wo ich mehr oder weniger eine Rolle eingenommen habe).

Es ist so, wie die Doms die ihren Subs ein Halsband anlegen um einen Spielbeginn zu signalisieren. Das geht nicht, ich lasse mir auch nicht von meinem Freund aufsetzten, dass wir jetzt "spielen". Wir haben Sex, wenn wir das gegenseitig signalisieren und im Zuge dessen wird er dominant und ich devot und er fügt mir in verschiedenen Intensionen Schmerz zu. Wenn wir beide gekommen sind bzw. wenn er entscheidet jetzt ist Schluss ist meine devote/masochistische Stimmung nicht vorbei und auch seine dominante nicht... wir bleiben in diesen Stimmung... bis sie langsam verfliegen...

Ich muss auch kein "Safeword" sagen, weil ich nicht in "einer anderen Welt bin", ich bin klaren Verstandes nur eben eine andere Seite an mir... so kann es passieren, dass er nen dominanten Zug bekommt und ich sage, dass ich nicht will oder er versohlt mir den Hintern und plötzlich sage "*** es ist genug" und dann ist Schluss... ich muss mich aber auch nicht festkrallen, um den Schmerz zu "verkraften", ich kralle mich fest um meine Lust zu kanalisieren...

Das fühlt sich, gerade bei der Wortwahl, so an, als wäre ich allein mit meinen Gefühlen.
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