Wenn dir jemand einen Strick draus drehen will, wirst du immer Schwierigkeiten kriegen. Dass so eine Anschuldigung tatsächlich vor Gericht landet, die Wahrscheinlichkeit ist leider hoch.
Gilt aber auch für viele andere Szenarien. Banalstes Beispiel: Ein ONS, nach dem die Frau zu Protokoll gibt, sie wäre vergewaltigt worden.
Ist auch ein gutes Beispiel, weil es BDSM in manchen Punkten gleicht: Da kann man für die Anbahnung vielleicht noch Beweise vorlegen dass die andere Person freiwillig mitgegangen ist und Sex/SM auch vor hatte (z.B. SMS), aber ob sie es in diesem konkreten Moment dann noch wollte, das weiß nun einmal niemand. Da kann es dann schon mal kritisch werden.
Ich sehe es deswegen ganz pragmatisch: Wer sich mit einer wildfremden Person gleich für BDSM verabredet, der/die sollte sehr genau auf sein/ihr Bauchgefühl hören. Das hat zumindest kurzfristig glücklicherweise häufig recht. Sagt es da "nö" im Sinne "irgendwas ist da faul bei dieser Person", dann ist "Finger weg" eine gute Idee.
Das wird helfen, um solche Im-Nachhinein-Bist-Du-Der-Böse-Szenarien in 99% der Fälle zu verhindern.
Komplizierter wird es, wenn man es schon eine Weile betreibt und die Person dann austickt und behauptet, man wäre zu weit gegangen.
Selbiges wird ja bei Kachelmann vermutet: Dass die beiden schon länger eher Richtung BDSM beim Sex gingen, die andere aber erst dann eine Anzeige anstrengte als sie erfuhr, dass sie nicht die Einzige ist. Manche Menschen können da sehr kreativ werden, um Rache zu nehmen.
Szenarien wie diese, verletzter Stolz oder überhaupt verletzt worden sein, kann ehemals tolle Menschen zu den letzten Rachemonstern mutieren lassen. Da ist so eine Anzeige wegen Körperverletzung dann nicht weit.
Aber.
In dem Fall existieren schon jede Menge Hinweise darauf, dass die anzeigende Person zumindest vormals schon unzählige Male freiwillig mitmachte.
Da wird sie dem Richter dann schon genau erklären müssen, warum sie dann genau dieses
eine Mal es nicht wollte.
Unterm Strich kann ich nur sagen: Auf Bauchgefühl vertrauen beim Kennen lernen. Wenn man dann doch auf diesen Typ B, von jetzt auf nachher ein anderer Mensch, treffen sollte, dann empfehle ich zwei Dinge: Einen guten Anwalt (der sich mit der Materie günstigstenfalls auch auskennt) und eine Portion Glück.
Letzteres braucht man in Form dessen, dass man auf einen Richter trifft, der ein gutes Gespür für hat, wer hier lügt und wer nicht.
Ansonsten schließe ich mich hier diversen Vorschreibern an: Wer es zu 100% ausschließen sollte, sollte mit BDSM erst gar nicht anfangen. Zu 100% klappt es nie.
Mir reichen dann aber schon die 99%.