***ungesunde Dom's***
Ich kopiere hier mal was von Lydia Benecke rein...das passt,glaube ich,allgemein sowieso und für eine angehende Sub insbesondere. Wenn es hier nicht rein passt,so bitte ich die Admin's es an die richtige Stelle zu setzen.
Lydia Benecke : "
***SCHOCKIERENDE NEWS für Shades of Grey Fans***
Shades of Grey handelt von psychischer, häuslicher und sexueller Gewalt,
von sexueller Nötigung und Körperverletzung, nicht aber von einvernehmlichem BDSM…
*Darunter: Ergänzung für BDSM-Interessierte:
Erkennungsmerkmale ungesunder Doms*
Ich poste an dieser Stelle die netter Weise von Merc Enary erarbeitete und von mir noch schnell überarbeitete Übersetzung des Inhalt von folgendem Artikel, den Maike Ruthenberg am 16. August 2014 hier gepostet hatte:
http://9gag.com/gag/a6dwP3N
„Da Fifty Shades of Grey in einem Film verarbeitet wurde, habe ich versucht, ins Bewusstsein zu rufen, dass es hierin nicht um BDSM, sondern vielmehr um häuslichen und sexuellen Missbrauch geht. Viele Frauen argumentieren, dass es in dem Buch um eine BDSM-Beziehung geht, was aber BDSM in ein schlechtes Licht rückt.
BDSM ist eine Gemeinschaft, die an Sicherheit und Geborgenheit glaubt. Einwilligung ist immer Notwendig und Partner kümmern sich um einander. Nach Handlungen und Rollenspiel sind die Partner gefühlsmäßig füreinander da, um sich beim Übergang aus dem Spiel zu helfen. FSOG beinhaltet nichts davon. Mr. Grey stellt Anastasia (einer Noch-Jungfrau) ein Ultimatum: Einen Vertrag zu unterschreiben oder zu gehen. Sie ist sexuell unerfahren (als Jungfrau) und er manipuliert dies, um ihre Grenzen zu verschieben und es so wirken zu lassen, als wären die sexuell gewalttätigen Dinge, die er tut, okay. Es gibt Vorkommnisse nach dem Spiel, in denen er wütend auf sie ist, weil sie emotional aufgelöst ist, sie aber nicht tröstet. Er nutzt Alkohol um sie zur Einwilligung zu überreden – was rechtlich eine Vergewaltigung darstellt. Es gibt auch Momente, in denen sie das Safe Word sagt und er dennoch weiter macht. Hier wird die Einwilligung zurückgezogen, was Christian ignoriert. Das ist sexuelle Nötigung.
Dies sind nicht die einzigen problematischen Momente. Anastasia beginnt Dinge, aus Angst vor Christians Wut, vor ihm zu verstecken. Er wird eifersüchtig und leicht reizbar. Anastasia hat Angst um ihre Sicherheit. Experten haben dieses Verhalten dem einer misshandelten Frau gleichgesetzt, in Übereinstimmung mit dem CDC (mangels besserer Terminologie: Zentrum für Krankheitskontrolle und Präventionsbeschreibung von Beziehungsgewalttaten…..).
Dieses Buch wirft Menschen die BDSM praktizieren in ihrer Gesamtheit den Wölfen zum Fraß vor, in dem es BDSM als solches völlig falsch darstellt. Es gibt Fälle in denen schlechte Menschen sich in BDSM-Kreise einschleichen, in der Hoffnung einer Strafverfolgung ihrer tatsächlich gewalttätigen Vorlieben zu entgehen, aber die absolute Mehrheit derer die BDSM praktizieren sind nicht gewalttätig, wie dieses Buch einen glauben machen will.
--- ANMERKUNG von mir: Siehe die von mir 2009 im Rahmen meiner Diplomarbeit dargestellten Unterschiede zwischen gefährlichen (periculären) und nicht-gefährlichen (inklinierenden) Sadisten auf Seite 20:
http://benecke.com/pdf/DIPLO … A_BENECKE_GEB_WAWRZYNIAK.PDF ---
Das Buch verklärt und fetischisiert Missbrauch und Missbrauch in ein „sexy“ und „spaßiges“ Licht zu rücken ist für Frauen wirklich gefährlich. Eine von fünf Frauen wird in ihrem Leben häusliche Gewalt erleben, was ein Grund dafür ist, dieses Buch nicht zu verteidigen. Es als okay darzustellen dieses Verhalten von einem Mann zu akzeptieren ist gefährlich. Menschen werden beeinflusst im BDSM herum zu pfuschen ohne eine wirklich Ahnung davon zu haben, was es wirklich ist und sie werden dabei verletzt werden.
Es ist jedem selbst und niemandem sonst überlassen, was er lesen will. Worum es in diesem Post geht, ist nicht die Lesegewohnheiten von irgendjemandem zu kontrollieren, sondern hervorzuheben, dass FSOG problematisch ist. Ich weiß, dass viele Frauen (und Männer) dieses Buch verteidigen ohne zu verstehen, dass es als der Missbrauch, der es ist, gesehen werden kann. Und ich hoffe, dass man sich dies mehr ins Bewusstsein ruft, damit andere nicht dadurch beeinflusst werden.“
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Ergänzung meinerseits:
Erkennungsmerkmale ungesunder Doms
***Ich nenne es das "Christian Grey Syndrom"***
Menschen, die an sich als einvernehmliche BDSMler verkaufende Personen geraten, welche folgendes im Kontext von BDSM als "normal" verkaufen, sollten wissen, dass die folgenden Merkmale als "Warnsignale" gedeutet werden sollten:
• Du bekommst vor den ersten heftigeren Handlungen bewusst starken Alkohol angeboten, damit du möglichst enthemmt bist und deine Schmerzwahrnehmung reduziert ist.
• Der dominante Part betont, wie erfahren er in BDSM ist und animiert dich dazu, sehr bald (möglichst in alkoholisiertem Zustand) dir bis dahin in dieser Form unbekannte, heftige Praktiken (z.B. heftiges Schlagen, aber auch "Spiele mit Nadeln", "Cutting" = Ritzen der Haut oder andere für dich irgendwie "krass" erscheinende Dinge) "auzuprobieren".
• Wie heftig diese Praktiken wirklich waren, merkst du teilweise erst am nächsten Tag an den überraschenden "Spuren" an deinem Körper oder an Foto- oder Video-Aufnahmen, die der andere angefertigt hat und die du zu sehen bekommst.
• Du wirst dafür gelobt, "wie viel du aushältst" und wie besonders toll es daher mit dir ist. ( = Belohnung des gewünschten Verhaltens "tun was der dominante Part will", siehe
http://de.wikipedia.org/wiki … e)#Positive_Verst.C3.A4rkung )
• Wenn du während der Handlungen ein Safe Word sagst oder anders signalisierst, dass dir etwas gerade zuviel ist, wird dies vom anderen mit scheinbar neckischen Anmerkungen wie "ach komm, stell dich nicht so an" negativ kommentiert und es wird stets noch etwas länger weiter gemacht, auch wenn du deinen Widerwillen signalisiert hast. ( = Bestrafung des unerwünschten Verhaltens "eigene Grenzen gegen den dominanten Part verteidigen", siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Verstärkung_(Psychologie)#Bestrafung )
• Dir wird von dem anderen, meist lebenserfahreneren Part eingeredet (siehe "Belohnung und Bestrafung"), dass du es bist, der/die an diesen heftigen Praktiken Spaß hat, dass es deine eigenen Vorlieben sind. Da du nicht langsam und überlegt deine Vorlieben ausgetestet hast, sondern quasi "ins kalte Wasser" gestoßen wurdest, kannst du dies schließlich kaum mehr selbst beurteilen. Durch Wiederholung und aufgrund deiner - im Verhältnis zu deinem Gegenüber - wenigen Vorerfahrungen in diesem Bereich glaubst du die Meinung des dominanten Parts schließlich auch selbst.
---> Es könnte dich allerdings zum Nachdenken bringen, wenn du bemerkst, dass dieser "erfahrene, dominante" Part haargenau dieselbe Vorgehensweise (
http://de.wikipedia.org/wiki/Modus_Operandi ) wie mit dir schon mit zig Personen vor die genau so durchexerziert hat und seine eigenen Vorlieben bei all diesen Personen - so gut es im Rahmen der Manipulation möglich war - genau so wie bei dir diesen Personen "einzuprägen" versuchte.
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