Bing, Elevator Stories, Teil 2
Elevator Stories Joy-Version
Teil 2 Entschärft, was das Alter bei der ersten Liebe betrifft und ein paar sprachliche Änderungen.
Zum Teufel, wer hat eigentlich dieses Gebäude konzipiert? Gerade habe ich den Oberboss kennen gelernt. Der hatte wohl damals nichts zu sagen. Jedenfalls so fett, wie der ist, hätte er sich sicherlich einen eignen Fahrstuhl zum Himmelreich bauen lassen. Ja, dieses Arschloch führt sich auf, als wäre er der Messias kurz vor der Eroberung der Erde. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass dieser Fettsack jeden Morgen mit seinen Angestellten im gleichen Aufzug nach oben fährt. Vor ca. fünf Minuten habe ich den Knopf gedrückt Ich bin wieder auf dem Weg nach unten. Von den sechs Fahrstühlen findet keiner den Weg zum 36. Stock. Dieser Flachwichser von Jakob, „Jeykob“ - wie er sich ansprechen lässt – wartet bestimmt keine Sekunde, wenn er einen Lift braucht. Ich bekomme es noch raus, wie das läuft, da bin ich mir sicher.
Immer noch kein Bing? Langsam wir mir klar: Das ist ein weiteres infantiles Spiel mit der Macht. Er lässt warten. Er lässt gern warten. Mehr hat er nicht drauf. Die Fahrstühle werden blockiert. Ist ja technisch kein Problem heute. Wahrscheinlich sitzt er an seinem I-Tisch und spielt selbst „The Lord of the elevators“.
Immer noch kein Bing. Das gibt mir Zeit, das Erlebte zu reflektieren:
Das Vorzimmer ist gigantisch. Mindestens hundert Quadratmeter groß. Doppelt so lang wie breit. Vollkommen leer. Kein Aktenschrank, keine Kaffeemaschine, kein Besuchertisch, nicht mal ein Stuhl, auf den man sich setzen kann, während man auf Mister Oberarsch wartet. An solche profanen Dinge wie einen Papierkorb ist gar nicht zu denken. Ganz am Ende, auf einer Empore, etwa einen halben Meter erhöht, steht so etwas wie ein Schreibtisch. Aus Metall. Nichts daneben, nichts davor, nichts darauf. Welche Verschwendung? Welche Demonstration der Macht. Einschüchternd.
Ein leerer Raum, ein Tisch.
„Mr. Jeykob hat sie schon erwartet“, tönt es anklagend aus einem schmalen Mund, der sich mit tiefrotem Lippenstift deutlich vom blassen Gesicht abhebt.
Ihre Hände sind gefaltet, sie stützt sich auf dem Schreibtisch, oder was immer das sein mag, mit den Ellenbogen ab. Ihre Fingernägel sind genau im gleichen Farbton lackiert wie ihre Lippen.
Das gefällt mir. Hat Stil.
Ihren ersten Satz – ganz ohne Gruß und ohne Vorstellung ihrer Person - entlarve ich als weiteren lächerlichen Einschüchterungsversuch. Ich kontere:
„Dann haben Sie mich wohl zu spät bestellt. Ich bin pünktlich.“ Nach einem Atemzug fahre ich fort: „Lassen Sie Ihren Chef gern warten?“
Damit hat sie nicht gerechnet. Ich setze noch eins drauf. „Wer ich bin, wissen sie ja. Wären Sie so zuvorkommend, mir zu verraten, wie sie heißen“, sage ich, während ich mich geschmeidig und selbstbewusst auf ihren Thron zu bewege. Sie schweigt erstarrt.
Bingo! Ich habe mich nicht getäuscht. Die Nuss ist nach Sekunden bereits geknackt. Wirklich? Der nächste Test wird es zeigen:
„Wären Sie so nett, mir meinen Blazer ab zu nehmen?“
Ja, ich habe sie richtig eingeschätzt. Sie steht auf. Steht stramm. Man sieht es nicht, aber sie zittert innerlich. Wie lange wartest du schon, frage ich mich. Sie steht wie angewurzelt. Meiner Bitte, besser meinem Befehl, mir den Blazer abzunehmen hat Sie nichts entgegen zu setzen. Das setzt die pseudostrenge Lady in Bewegung. Zuvor aber berührt ein Finger von ihr den Tisch. Sie kommt auf mich zu, dreht sich hinter mich und sagt: „Ihren Blazer, darf ich bitten?“ Im selben Augenblick öffnet sich die Tür. Ich drehe mich um. Ein Gorilla tritt ein. Sieht aus wie ein ausgemusterter Türsteher einer ehemaligen angesagten Disko. „Jeykob hat also eine Leibwache“, flüstere ich in Richtung der Frau mit den fahlen Gesichtszügen und den tiefroten Lippen sowie farbgleichen Fingernägeln zu.
Sie fasst sich und flüstert zurück:
„Der Leibwächter hängt von mir ab. Ich bin seine Chefin.“
„Nehmen Sie den Mantel der Lady!“ tönt es dominant aus Ihrem Mund.
Der Gorilla tut was man ihn heißt. Ohne Worte. Doch er hat nicht gelernt, seine Mimik und Körpersprache zu beherrschen. Er ist es gewohnt, die Gäste selbst zu bedienen, hat es noch nie gesehen, dass seine Chefin selbst Hand anlegt.
„Sie können gehen! Ich rufe Sie, wenn wir Sie brauchen. Passen Sie gut auf, auf das was Sie in Händen halten!“ Er schaut seine Chefin ungläubig an. „Na los!“ hört er von ihr und verschwindet mit meinem Blazer.
„Nicht einfach heute, gutes Personal zu finden“, betont sie laut, noch kurz bevor die Tür zu fällt.
Wir sind alleine. Ich fixiere ihre Augen mit meinem Blick. Sie hält stand. Ich blinzle nicht. Sie hält stand. Ich blinzle nicht. Sie hält stand. Sie verzieht die Lippen zu einem kaum merkbaren Lächeln. Die Situation ist ihr peinlich. Ich fixiere sie weiter, ohne Regung. Sie blinzelt, einmal, zweimal, nun ein paar Mal hintereinander. Sie fühlt sich sichtlich unwohl. Unwohlsein und freudige Erregung gleichzeitig ist was in ihr wabert. Ihr ganzer Körper ist alarmiert. Sie versucht, das zu verbergen. Vergeblich.
Ich erlöse dich nun, sage ich zu mir. Ich nicke sanft mit dem Kopf, schließe für einen kurzen Moment die Augen, um ihr Zeit zu geben. Sie nutzt die Gelegenheit.
Bing…
Der Fahrstuhl ist da. Endlich. Ich habe mindestens zehn Minuten darauf gewartet. Na warte nur, Jeykob, Lord of the Elevators. Sitzt du an deinem I-Tisch und holst dir einen runter, während du mich durch die Überwachungskameras beobachtest? Sicher tätest du das gern. Abe du bekommst keinen mehr hoch. Da bin ich mir sicher. Ich steige ein und drücke auf 0.
Bing...
die Tür schließt sich. Die Fahrt geht nach unten. Endlich.
Ach ja, Sie ist wirklich toll. Ich mag sie. Als sich mein Blick wieder auf sie richtet, steht sie mit gesenktem Kopf vor mir. Wunderschön anzusehen. Du gehörst mir. Du wirst mir noch gute Dienste leisten. Ich werde dich benutzen, meinem Ziel näher zu kommen. Zwischendurch werde ich den Spaß mit dir genießen. Ob sie ahnt, was ich mit ihr vorhabe? Es war so einfach. Ich hätte mir etwas mehr Widerstand ihrerseits gewünscht.
Der Fahrstuhl rauscht in die Tiefe. Ohne Halt, ohne lästige „Zwischenbings“ und geile Tittenglotzer. Ich genieße die rauschende Fahrt nach unten.
„Sie haben mir immer noch nicht gesagt, wer sie sind“, erinnere ich sie. „Wie sie heißen.“
Sie sieht mir in die Augen. Sie möchte gern lächeln, aber traut sich nicht. Ich mustere sie, während sie versucht eine gute Figur zu machen: Schlank, ca. zwanzig Jahre älter als ich. Kostüm: beige. Passt zum Teint, zur Haarfarbe. Ihre Haare, sind die natürlich oder gefärbt? Ich kann es nicht beurteilen. Sie hat lange Haare, ganz sicher. Aber die sind zu einem „züchtigen Knoten“ auf ihrem Kopf zusammengebunden. Mein Blick streift Ihre Beine. Lange Beine, die aus dem beigen, engen Rock unter den Knien das Licht erblicken. Sie hat keine Stockings an. Nackte Beine. Ihre Füße stecken in High Heels, wie es sich auf Oberbossarschlochetagen gehört. Ihre Waden sind gut definiert. Fitnesstraining oder Bergwandern? Nicht ganz klar. Kein Äderchen zu sehen an den Waden. Stützstrümpfe brauchst du nicht, denke ich und muss schmunzeln.
Das verunsichert die Frau mit den fahlen Gesichtszügen und den tiefroten Lippen und den farbgleichen Fingernägeln sowie perfekten Waden.
Kleine Brüste. Fast schon androgyn ist meine neue Freundin. Sie weiß es noch nicht. Aber sie ist meine neue Freundin. Meine neue hörige Freundin.
Meine neue beinahe androgyne Freundin, mit fahlen Gesichtszügen und tiefroten Lippen sowie farbgleichen Fingernägeln, perfekten Waden ohne Krampfadern, einem züchtigen Knoten im Haar und kleinen Brüsten. Wer bist du wirklich?
Es fehlt noch etwas. Was?
Bing...
26. Stock. Der Fahrstuhl steht. Keiner steigt ein, keiner steigt aus.
Bing...
Es geht weiter nach unten. Mister Oberflachwichserfahrstuhljoystickkönig erweist sich gnädig. Gnade! Er ist gnädig in seinem Sadismus. Gnade, das hat der Versager nicht zu erwarten. Nicht von mir.
„Fräulein Snyder, Fräulein Sybille Snyder heiße ich.“ Endlich ist es raus. Sie ist immer noch nicht entspannt. Aber ich kenne nun ihren Namen. Ich wiederhole: „Schneider, Sybille Schneider.“
„Snyder, mit S, n und y. Kein eS Ce Ha“, klärt sie mich auf. „Sybille Snyder“, hört sie mich und sagt freudig „ja“.
„Fräulein“, Fräulein Snyder“, sage ich mit leicht zynischem Unterton. Welche Frau nennt sich heute noch Fräulein. Wahrscheinlich gehört das zum sadistischen Gehabe ihres Chefs, den ich gleich kennen lernen werde.
Sie wiederholt: „Fräulein, ja Fräulein. Für Sie. Nennen Sie mich bitte Fräulein. Fräulein Snyder, wenn Sie mir den Gefallen tun wollen.“
Und ob ich will.
„Wenn wir alleine sind, natürlich nur.“ schiebt sie nach.
„Wie werden Sie von anderen genannt?“ „Alle anderen nennen mich nur Snyder, der Boss, meine Untergebenen, alle.“
Ich hatte mich getäuscht. Nicht ihr Boss ist schuld am Fräulein. Es ist eine vorauseilende Demutsgeste mir gegenüber. Sehr gut. sehr gut triumphiert es in mir.
„Und ihre Freunde? Wie werden Sie von Ihren Freunden genannt?“
Schweigeminute. Sie hat keine Freunde, kann es aber nicht zugeben. Während der peinlich langen Minute betrachte ich sie. Ich spüre, wie ein Schauer durch ihren Körper fährt, während meine Blicke jeden Quadratzentimeter ihres Körpers erkunden. Ich bin mir sicher, dass sie schon feucht ist. Sie kneift ihre Knie zusammen, knickt ein wenig ein. Ihre Hände streichen über die Hüften und fahren pfeilförmig und zielgerichtet, dem Becken entlang hinunter zum Zentrum der Lust. Sie klemmt ihre Hände zwischen ihre Oberschenkel, was den Stoff ihres engn Kleides noch mehr spannt.
Ich wiege langsam den Kopf hin und her. Sie versteht das Nein. Nicht heute, jedenfalls. Noch nicht, Fräulein Snyder.
Die Frau mit den fahlen Gesichtszügen, den tiefroten Lippen sowie farbgleichen Fingernägeln, ganz in Beige gehaltener Kleidung, mit den perfekten krampfaderfreien Waden steht vor mir als wäre sie mir aus dem Casting für „Sin City 3“ in die Arme entlaufen.
Beigegrau mit elf Farbtupfern. Steht ihr wirklich gut.
Bing…
wieder ein paar Stockwerke nach unten geschafft.
Eigentlich stehe ich nicht auf Frauen. Jedenfalls ist das nicht bei mir angelegt. Das dachte ich so. War ja auch verboten und unmoralisch, als ich mich sexuell entwickelte. Ein richtig harter Schwanz ist mir auch heute noch lieber. Oder auch mehrere. Lieber als Muschileckereien.
Aber diese „Sybille Snyder“, „Fräulein Snyder“, „Fräulein Sybille Snyder“ hat es mir angetan. „Snyder wird sie von anderen genannt. Von mir will Sie „Fräulein“ genannt werden. Keine Sorge, ich weiß schon, was sie, „Fräulein Snyder“ brauchen.
In meinen sexuellen Fantasien kommen immer nur Männer vor. Niemals Frauen. Wenn ich mich selbst befriedige, fallen Heerscharen von Männern über mich her. Frauen dürfen noch nicht einmal dabei zu schauen. Doch in der Realität ist es oft anders. Der Sex mit Männern ist …
Bing…
Der Fahrstuhl hält, ein Wesen steigt ein, das mal ein Mann hätte werden können. Aber so wie der aussieht, trinkt er jeden Abend so viel Bier, als, wäre täglich Fußball-WM-Endspiel. Gott sei Dank, gibt es auch andere Exemplar auf dieser Welt.
Fräulein Schneider schießt mir in den Kopf (und um ehrlich zu sein, macht sich deren Wirkung langsam auch zwischen meinen Beinen bemerkbar. Das ist nicht gut. Ich muss meinen Auftrag verfolgen, darf mich nicht ablenken lassen).
Bin ich lesbisch, frage ich mich beim 17. Stockwerk. Nein. Bin ich bi? Weiß der Teufel. In meinen Fantasien sind es immer Männer. Immer mehrere. Männer, gut gebaut mit dicken langen Schwänzen. Sie ficken mich nacheinander oder gleichzeitig, nehmen mich richtig her, bis ich in einer Orgasmusflut versinke und am Sperma fast ertrinke. Die Realität sieht aber anders aus. Aber das ist gut so. Das hilft mir, meinem Körper zur Waffe zu machen. Ich habe eben Glück im Leben.
Bing…
Bing…
Bing…
In den unteren Stockwerken steigen mehr Leute ein und aus als oben. Oben sitzen die höheren Tiere, die machen nicht pünktlich Feierabend. Gleich bin ich unten.
Es war Isabelle, die mich lehrte, mit einem weiblichen Körper lustvoll und respektvoll umzugehen. Ich war achtzehn und immer noch unsicher und schüchtern. Viel zu klein für mein Alter und schon viel früher mit einem viel zu großen Busen ausgestattet. Isabell, die beste Freundin meiner Mutter nahm sich meiner an. Sie ahnte, dass mich etwas bedrückte. Isabell hatte selbst einen sehr großen Busen. Sie hatte wie ich selbst auch dadurch gelitten als sie jung war.
Bing…
Es dauert noch ein Weilchen. Gleich Feierabend. Alle wollen nach unten.
Isabelle erzählte mir, wie sie heranreifte, welche Sorgen und Nöte sie hatte. Sie fragte mich nie etwas. Sie erzählte nur. Sie erzählte von Ihren Träumen, ihren Ängsten, vor allem von der Angst um ihren großen Busen und wie peinlich sie berührt war, wenn immer alle au sie starrten. Immer auf dieselbe Stelle ihres Körpers starrten. Ihre Offenheit schaffte Vertrauen. Diese Gespräche blieben unser Geheimnis. Ab meinem 21. Geburtstag – war auf einmal alle anders. Es kam mir vor, wie mein letzter Kindergeburtstag. Na ja, er war so konzipiert. Von meinen Eltern, die einfach nicht begreifen wollten, dass ich erwachsen bin.. Aber die Jungs die auf der Party waren, hatten schon Schwänze und die Mädels freuten sich darüber. Wer ging mit wem nach der Party nach Hause, das war die einzige Frage, die zählte?
Ich, unschuldig und voller Hemmungen, viel zu kurz an Länge und viel zu voluminös am Brustkorb blieb alleine zu Hause zurück, wie immer, während sich meine Partygäste lautstark balzend auf den Heimweg machten. Alle waren weg. Nur meine "Tante Isabelle". wie ich sie zu nennen pflegte, war noch da. Wir waren nicht verwandt, aber ich nannte Sie von Anbeginn so.
„Wenn du willst, kannst du mich im Gästezimmer besuchen, bevor du zu Bett gehst.“ Das war ihr gute Nacht Gruß, bevor sie mich mit einem Kuss auf die Stirn in mein Bett entließ.
Bing…
Ich bin unten angelangt. Endlich. Mit strammen Schritten bewege ich mich vom Fahrstuhl weg in Richtung des Ausganges.
Isabell geht mir nicht aus dem Kopf. Ich besuchte nicht im Gästezimmer. So stand sie auf einmal bei mir. In meinem Kinderzimmer. Sie hatte eine Flasche Sekt in der Hand und ein Glas.
Mir fiel nichts ein. Nichts Gescheites. So sagte ich: „Sekt. Und nur ein Glas?“
„Wir brauchen nur eines“ Sie machte keine Umschweife. Sie nahm einen Schlug Sekt, beugte sich über mich und gab mir einen Kuss. Sie öffnete ihre Lippen. Sanft stieß ihre Zunge in meinen Mund. Tropfen für Tropfen entließ sie ihrem Mund. Was war das? Ich war verunsichert, aber ließ es geschehen. Nach kurzem Zögern gierte ich nach dem prickelnden Nass, das von ihrer Zunge auf meine floss.
Dieses Ritual wiederholt Tante Isabelle mehrere Male. Dabei zog sie mich aus:
Ein Kuss, ein Schluck, ein Kleiderstück.
Ich schämte mich. Sie berührt meine Brüste.
Ich bin gleich am Ausgang.
Isabell, du wusstest…
Ein gut aussehender Mann in einem modischen Anzug lächelt mich an. Er sieht mir in die Augen. Aber erst nachdem diese sich vom meiner Oberweite lösen konnten.
…was du tust. Tante Isabelle, du hattest recht. Nein, ab heute kann ich dich nicht mehr Tante nennen. Aber Recht hast du trotzdem.
Meine Gedanken schweifen wieder in die Vergangenheit. Sie küsste meine Brüste mit ihren kalten Lippen. Kalt durch den Sekt. Sie knetete meine festen und dennoch weichen Hügel mit ihren wohltuenden warmen Händen. Sie ließ sich von mir die Bluse ausziehen und verlangte dann das Selbe von mir. Sie sah, dass ich unsicher war. So ließ sie sich Zeit, Zeit um mich vorzubereiten, während sie sich mit einem Striptease allem Störenden entledigte. Vorsichtig fasste ich ihre Brüste an. Sie waren groß weich und wogen schwer. Sie hingen schon ein wenig. Meine Brüste waren fester, dichter, aber ich war ja auch jünger. Isabelle zeigte mir alles, was ich über Brüste wissen muss. Zwei Dinge waren ihr dabei besonders wichtig. Sie brachte mir bei:
1. Welche Lust mir meine „Minderwertigkeitskomplex hervorrufende“ Körperteile bereiten können
2. Welche Wirkung dieses Naturgeschenk auf andere Menschen hat. Besonders auf die Männer.
2. a: Dass die Aussicht alleine, meine Prachtstücke in Händen zu halten zu dürfen, jeden Schwanz sofort anschwellen lässt und sich im Gegenzug die kognitive Leistung des Männerhirns sich proportional zur Schwanzlänge vermindert.
2. b: Sind seine Hände am Ziel angelangt, ist er auf dem geistigen Niveau eines 4 Jährigen.
3. c: Bei Frauen ist es nicht so einfach. „Da musst du dir mehr einfallen lassen. Raffinierter sein!“
Aber Isabell brachte mir noch ein paar andere Dinge bei. In derselben Nacht. Sie hatte mir die Angst vor meinen Brüsten genommen, mir gezeigt, welch schöne Gefühlen diese Monster hervorrufen können, wenn nur jemand versteht, damit richtig umzugehen. Wie wohlig durchfuhr es mich, als Sie mich zu Tanz auf forderte. Wir beide nackt. Sie rieb ihre Brüste an meinen. Ich erwiderte den Druck.
„Isabelle, Isabelle!“ „Ja“, antwortete sie sanft.
Ich sah nach unten. Es war mir peinlich. Ein Tropfen ran mir den linken Oberschenkel hinab.
Sie streicht mir über mein Haar, Ihre Lippen bewegen sich mit kleinen feuchten Küssen nach unten. Sie kniete vor mir, nahm den Tropfen mit ihrer Zunge auf und verhinderte, dass noch mehr aus meiner feuchten Mädchenmuschi tropfen konnte. Innerhalb von Sekunden erlebte ich meinen ersten Orgasmus. Es sollte nicht der letzte sein in dieser Nacht. Ich lernte viel über meinen Körper und über den meiner Tante. Sie brachte mir fast alles bei, was ich über eine Frau wissen muss. Dazu reichte eine Nacht natürlich nicht.
Ich bin Isabelle sehr dankbar. Inzwischen weiß ich aber noch viel mehr über die weibliche Psyche, über Wünsche, Sehnsüchte und vor allem, wie man Frauen mit all den Zutaten zielgerichtet manipuliert.
Diese Gedanken führen mich wieder zurück zum eben erlebten.
„ Snyder, Sie gehören mir“, murmle ich vor mir her, immer noch auf dem Weg zum Ausgang. „Erfüllen Sie Ihre Pflicht!“
Ich resümiere: Fräulein Snyder, sie sind:
Meine neue Freundin fast androgyn, mit fahlen Gesichtszügen und tiefroten Lippen sowie farbgleichen Fingernägeln, perfekten Waden ohne Krampfadern, kleinem Busen und einem züchtigen Knoten im Haar.
Fehlte nicht was? Ja. Was? Nochmal:
Meine neue Freundin ist fast androgyn, mit fahlen Gesichtszügen zum Kostüm passend und tiefroten Lippen sowie farbgleichen Fingernägeln, perfekten Waden ohne Krampfadern, kleinen Brüsten , einem züchtigen Knoten im Haar; außerdem devot und masochistisch und mir schon nach den ersten Sekunden erlegen.
Das sind Sie, Fräulen Snyder.
Nun bin ich auf der Straße, weit weg vom Fahrstuhl. Keine Isabelle, kein Fräulein Snyder. Schon gar kein Oberflachwichserirgenwieboss mehr in meinen Gedanken. Meinen Auftrag verfolge ich morgen weiter.
Also nur Dildospiele, vor dem Einschlafen.
„Mein chenes Froleen, darf ech wagen, meen Orm zu erm Geleite an zu troogen?“ höre ich hinter mir.
Ich drehe mich um. Ich glaube es nicht. Hat es Goethe nun schon in die Reiseführer geschafft? Woher kommt denn der Typ?
Ich schaue diesen Typen an. Groß, schlank, sympathisch, weiß was er will. Kurzum: Alpha!
Ich beschließe: Kein Dildo heute und antworte seinen Akzent imitierend:
„Ben weder Froleen, noch ben ech scheen. Werd aber secher (nöcht) alleen noch Hoose gehen.
Das Wörtchen „nöcht“ habe ich nicht ausgesprochen, nur gedacht.
Nach einer Sekunde müssen wir beide lachen.
@*********icHat, Juli 2014
Fortsetzung folgt...vielleicht