Nachtlied – meiner Madame
Madame, es kostet mich die Nächte,
an Schlaf, an Träumen und an Ruh,
vertreibt die Angst und all das Schlechte
lass ich Ihren Zauber zu...
In lange Nacht mit offenem Blick,
sehe ich durch die Zimmerdecke
zur letzten Begegnung mit Ihnen zurück;
alles was ich sehen möchte
Das Dunkel malt mit schönen Farben,
gibt klare Linien an die Hand,
lässt mich in Erinnerung baden,
leuchtet Wünsche an die Wand
Aus der Ferne nehm ich Ihren Duft
von Ihrer Haut und Ihren Haaren,
trenn Ihre Süße aus der Luft
und lass sie willens in mich fahren
Und wie Mohn sind Ihre Lippen,
ganz rot mir und belebend nah
Nur einmal am Behältnis nippen,
wo jeder Kuss ganz ewig war
Und rührt die Nacktheit ihrer Haut
gestaltlos in mir die Gedanken:
Ich bin ihr ganz und gar vertraut
wenn ineinander wir versanken
Ich liege still und treibe die Weile
mit allen meinen Wünschen an,
in irrer Hast, genüsslicher Eile,
lass ich Sie näher an mich heran
Zu Ihren Füßen darf ich liegen,
zu Ihren Füßen will ich zergehn,
mich weiter in den Laken wiegen,
Sie weiter in den Kissen sehen
Madame, es kostet mich die Nächte,
an Schlaf, an Träumen und an Ruh,
vertreibt die Angst und all das Schlechte
lass ich Ihren Zauber zu...