Thema : Atemkontrolle

Ich finde das Thema spannend und beängstigend zugleich. Der feste Griff um den Hals ist für mich beim Sex ein wunderbares Gefühl 😍. Bisher haben die jeweiligen Partner mir immer zu früh damit aufgehört bzw. gelockert. War aber noch nie mit einem bekennenden BDSM ler im Bett...

Nicht alle BDSM'ler stehen drauf und es ist nicht ganz ungefährlich. VERTRAUEN, sagt ein Sauerstoff-
Fetischist, absolut wichtig .

Gefährlich und aufregend zu gleich zu sehen
Wie die Partnerin darauf reagiert

Als Neuling finde ich es sehr spannend, dass der dominierende Part sich oftmals sehr stark an den Reaktionen des Passiven orientiert und dadurch auch Lustgewinn hat. Das ist doch etwas sehr schönes, was ich so nicht erwartet hätte.

So sollte es sein, ja!
Nur dann haben veide etwas davon.
Gibt aber auch Exemplare, die ihren Lustgewinn daraus ziehen jetzt mal machen zu können worauf SIE Bock haben.

Es müssen beide Gefallen daran haben
Wir haben viel experimentiert und beide gefallen daran
Es ist doch gerade das schöne daran gemeinsam alles zu entdecken und gemeinsame Grenzen zu stecken

Es ist wirklich interessant. Auch mit welchen bitten manche Frauen kommen.
Man sollte immer vorsichtig sein was man macht und besonders nicht in Panik geraten

das sehe ich auch so.

Weil das Thema Atemkontrolle hier anscheinend doch sehr interessiert schreibe ich mal etwas dazu.
Uns dürfte allen klar ein, dass das nicht ungefählich ist und was ich schreibe darf nicht mißverstanden werden als Anleitung zum sicheren Umgang, ok?!
Laßt es mich vereinfacht mal in zwei Gruppen teilen:
a) Kopfkino / ohne signifikante externe Einwirkung
b) Echte Atemkontrolle
Zu a)
Für viele dürfte das Ziel hier schon erreicht werden. Die Hand an der Kehle, die klar macht: Ich habe hier die Kontrolle!!
Dabei werden weder die Atemwege blockiert (riskant, die Knorpel im Kehlkopf sind nicht aus Edelstahl) noch werden die Halsschlagadern zusammen gedrückt. (Riskant, wenn die Blutzufuhr zu Gehirn unterbrochen wird folgt sofortige Bewustlosigkeit. Zudem können Äderchen in den Augen platzen (was unschön aussieht) oder es können Äderchen im Gehirn platzen (was unschön IST)).
Also: reine aber effektive Psychologie.
Zu b)
Es kann ja sein, das Subi mehr möchte...
Auch hier gibt es grob zwei Möglichkeiten:
Man kann erstens die Atmung beeinträchtigen durch abschnüren der Atemwege (Gefahren s.o.) oder durch behindern der Atembewegungen, z.B. durch ein fest um den Brustkorb geschnürtes Seil. Das läßt sich dann schon besser dosieren und in dem Bereich geht nicht ganz so schnell etwas kaputt. Nachteil hier: Subi geht langsam der Sauerstoff aus! Mehr dazu unten.
Die zweite Möglichkeit ist, die Zusammensetzung der eingeatmeten Luft zu verändern.
Dafür ein kleiner Exkurs in die Biologie:
Wir atmen bekanntlich Sauerstoff ein, verbrennen einen Teil (4% von 21%) zu Kohlenstoffdioxid und atmen dann 17% Sauerstoff und 4% Kohlenstoffdioxid wieder aus.
Wichtig ist jetzt, dass unser Körper nicht messen kann, wieviel Sauerstoff uns zur Verfügung steht. Er kann nur messen, wieviel Kohlenstoffdioxid im Blut ist!
Wenn letzteres zu sehr ansteigt, reagiert er zunehmend panisch. Also das, was wir erreichen wollen.
Wichtig ist auch, dass ein Mangel an Sauerstoff fast sofort Gehirnzellen absterben läßt. Doof! Vor allen für Subi...
Ein zu hohes Level an Kohlenstoffdioxid ist zwar auf die Dauer auch nicht gut, führt aber nicht unmittelbar zu Schäden.
Ideal also, wenn wir bei Subi sowohl den Sauerstoffgehalt in der Einatemluft hoch halten können, als auch den Kohlenstoffdioxidgehalt. Ihr Gehirn bleibt fit aber sie reagiert zunehmend heftiger.
Wie könnte man das erreichen?
Zum Beispiel, mit größeren (!!) Plastiktüte, die mit Sauerstoff gefüllt wird.
Natürlich ist auch hier Vorsicht angesagt. Bei eine bläulichen Verfärbung der Fingernägel, der Ohrläppchen und/oder der Lippen besteht Sauerstoffmangel und die Aktion muß sofort abgebrochen werden. Auch sehr praktisch sind Pulsoximeter die den Sauerstoffgehalt im Blut messen. Gibt's im Netz schon ab ca. 30 Euro...
Abschießend noch mal der Warnhinweis: Das ist hier alles nicht vollständig und es ist eine gefährliche Sache. Bleibt zur Sicherheit lieber bei a)

Danke du hast es sehr ausführlich beschrieben.

Jeden sollte auch klar sein wenn er Variante b wählt und es doof läuft das der Partner nicht nur bewusstlos wird.
Dann ist sicheres handlungsbedarf!
Vitalwerte müssen immer berücksichtigt werden und ein leie kann schnell an seine Grenze kommen.

Doofes Beispiel : herzstillstand -> wiederbelebungsmaßnahmen und Rettungsdienst dazu rufen!


Deswegen immer sehr vorsichtig mit dem was ihr macht und ambesten bei Variante a bleiben 😉

Du hast es sehr ausführlich erklärt!!
Es ist gefährlich und man muss genau wissen was man tut ansonsten kann es dazu führen das der Partner oder Partnerin nicht mehr erwacht
Ich habe die erfahrung gemacht das es sich einspielt man lernt die es wie sehr man zu drucken kann und wann man los lassen muss wenn man lange mit einer Partnerin zusammen ist lernt man ihren Gesichtsausdruck zu lesen und zu deuten

Nichts desto trotz ist es ein gefährliches und reizvolles Spiel... Zugleich

Ich bevorzuge zur Atemkontrolle Hypnose. Das ist ziemlich gefahrlos machbar. Sie hat das Gefühl, nicht atmen zu können, hält aber nur unbewusst den Atem an. Ich mache es niemals bis zur Bewusstlosigkeit, bzw. meine Erfahrung ist, dass schon weit früher wieder (gehemmt) geatmet wird, weswegen sich bei keinem Spiel eine Sub jemals dieser Grenze näherte. Meistens für die Dauer des akuten Orgasmus angewendet, ist das eine sehr nette Ergänzung des Spiels.

Atemkontrolle/-reduktion finde ich mega-heiß, aktiv wie passiv. Wie heiß, kommt auf die Umsetzung an :).

Mein Hals ist eine erogene Zone. Berührungen, auch kräftige, sind meist sehr erregend. Effektiv der von @******nus erwähnte Typ A. Eine Hand, ein sauber platziertes Seil (je Nach Druck schon nicht mehr Typ A) wirkt Wunder.

Fortgeschrittenes, festen Würgen kann ich als Bottom weniger einfach erotisieren. Das hängt mit der deutlich größeren Krafteinwirkung zusammen, die einfach mehr Risiken mit sich bringt. Dass man das nicht innerhalb von RACK verantwortungsbewusst praktizieren kann, möchte ich nicht sagen, aber mir als Bottom fällt es deutlich schwerer, mich dann fallenzulassen. Als Top... da geht es mir wie @**********onder: es fordert mir Konzentration ab, was begleitende Tätigkeiten einschränkt.

Mit am heißesten finde ich die Variante durch Hände auf Mund und Nase. Das lässt mich den Partner und seinen Kampf um Luft (bzw. seine Macht) nah und intensiv spüren. Und wegen des schnellen Feedbacks (im Gegensatz zu Umsetzungen mit Hilfsmitteln) lässt sich die Luftzufuhr direkt wieder herstellen. Bonus (ggü Würgen): die Krafteinwirkung kann nicht versehentlich den Atemapparat zerstören. Das gibt insbesondere mir als Top ein paar Ressourcen frei.

Ich habe gelernt – korrigiert mich, wenn Ihr denkt, dass das Bullshit ist oder differenzierter betrachtet werden sollte –, dass bei normalgesunden Menschen (was natürlich nicht einfach angenommen werden sollte!) bei Eintreten und zu Beginn der Zappelphase alles im Grünen Bereich ist.

Seile um den Brustkorb finde ich gut, aber das löst völlig andere Dinge in mir aus und ich kann die dadurch hervorgerufene Behinderung meiner Atmung lange nicht so gut erotisieren wie oben genannte Umsetzungen. Deutlich "besser", aber ebenfalls noch in einer anderen Liga, sind enge Taillienseile. Die mag ich insbesondere als Top. Spiele mit Ohnmacht sind ausgezeichnetes Bottom-Kopfkino, aber in der Realität habe ich hier deutliche Hemmungen. Fragt mich in ein paar Jahren nochmal.

Das läuft gemeinhin unter "Waterboarding" oder simuliertes Ertrinken. Ein Bekannter vom Stammtisch hat das mal gemacht und war recht angetan. Wichtig dabei ist, dass der Passive mit dem Kopf nach unten auf einer Schräge liegt, so dass kein Wasser in die Luftröhre laufen kann. Sonst kann das hässlich werden...

Generell wären Atemspiele für mich höchstens unter dem angesprochenen psychologischen Aspekt akzeptabel, mir persönlich ist das Risiko zu groß. Aber das muss jeder für sich ausmachen...

Von mir mal ein kurzer Beitrag.
Ich habe meine Sklavin gewürgt, einmal bis kurz vor der Bewusstlosigkeit.
Ich finde das einfach zu gefährlich, mit welchen Tricks auch immer man das macht. Wenn die Tötungsgefahr so dicht dar steht ist es mir zu gefährlich.
Sie steht darauf, aber das bekommt sie nicht!