Baubericht Teleskop-Spreizstange aus alter Gartenschere
Es war einmal eine alte Gartenschere deren Schneiden stumpf und schartig geworden waren, der Teleskopiermechanismus (Typ lose drehen-Länge einstellen- fest drehen) funktionierte aber noch. Da dachte ich das könnte man doch auch anders verwenden?Also zuerst die Schraube am Gelenk und die Schneiden demontiert (habe leider kein Bild mehr wie die Schere ursprünglich aussah ;-((()
Dann Gummigriffe entfernen. So wie früher beim Fahrradlenker: eine Zeit lang in warmem Wasser erwärmen, dann abziehen.
Innere Rohre herausgezogen und äußere sowie innere Rohre eingekürzt händisch mit Metallsäge. Zum einen muss ja später ein Verbindungsstück zwischen die Außenrohre, zum anderen war mir die ursprüngliche Gesamtbreite etwas zu viel.
Jetzt kam das erste echte Problem: der Mechanismus zum Arretieren, eine Kombination aus Plastikinnenteil und zwei Außenschalen, war im Außenrohr untrennbar festgeklebt. Alle Versuche Sie mit Kraft abzuziehen sind gescheitert. Musste das Metall der Rohre sehr unschön und brutal abbohren (sieht man aber ja später nicht mehr). Die Kunststoffteile ließen sich aber immer noch stramm in die abgesägten Rohrenden einsetzen.
Dann das zweite Problem: wie verbindet man zwei stumpfe glatte Stahlrohre? Erste Idde Überschiebmuffe. In mehreren Baumärkten keine zum Außendurchmesser der Rohre passende Muffe gefunden, statt dessen zum Innendurchmesser passende Stahl-Doppelnippel. Die habe ich letztendlich in Ermangelung eines Gewindeschneiders mit viel Kraft auf die Rohre gedreht bzw, umgekehrt die Rohre auf den Nippel.
Dann noch schnell die Rohre von Gärtnergrün auf den warmen SM-Schwarzton umlackiert, einen der ursprünglichen Handgriffe zur Abdeckung der Mitte der Stange mit aufgezogen und das Ganze zusammen gebaut.
Zum Schluss noch durch die bereits vorhandenen Löcher (wo früher die Schneiden saßen) zwei passende Ringmuttern mit Schlossschrauben befestigt.
Zusätzlich noch in der Mitte der Stange die Rohre samt Doppelnippel durchbohrt und eine weitere Ringöse zum Aufhängen befestigt.
Fertig. Breite lässt sich zwischen 85 cm und 110 cm einstellen (passt dadurch diagonal in eine Kommodenschublade, grins). Hat auch den Praxistest bestanden und bislang gehalten. Die Materialkosten dürften so bei 15-20 € gelegen haben.