au wei ..
als ich damals realisiert habe was mit mir nicht stimmt, warum mir viele beziehungen nichts geben konnten, war ich erst einmal erleichtert, denn das kind hatte einen namen - sm.
geheult habe ich, als ich realisierte, dass ich devot bin, ganz tief im herzen und dienen möchte.
ich habe sehr früh zu dem gestanden was ich bin und habe, damals noch völlig ahnungslos, lediglich mit begrifflichkeiten bestückt, ohne plan und reale erfahrungen, meinen ersten stammtisch besucht.
tiefschwarz gekleidet, als wollte ich zu meiner eigenen beerdigung , habe ich mich auf den weg gemacht . zwei ortschaften weiter, die welt ist klein, der rheingau auch , sassen wir da in einem biergarten, sechs kerle - und ich.
in der grande opera bin ich dann ein jahr später gelandet.
zum damaligen zeitpunkt war ich noch hausfrau und mutter dreier schrecklich netter kinder - die betonung liegt auch heute noch auf schrecklich , meine zeit und meine möglichkeiten waren begrenzt.
trotzdem habe ich immer wieder gespielt. es war mir wichtig und ich habe die 'zeichen der aufmerksamkeit' meiner spielpartner genossen.
richtig geil war es, wenn ich dann wirklich mal nicht mehr sitzen konnte ( es kam nicht oft vor ), oder ich tagelang 'hochgeschlossen' ging, weil die gerte auf meinen brüsten gemalt hat und das in allen regenbogenfarben.
im nachhinein muss ich sagen, dass es teilweise schon grenzwertig war ... aber ich war jung und der himmel hing voller bassgeigen.
natürlich habe ich versucht ohne sm auszukommen und bin stino beziehungen eingegangen. ja, es war gut, aber wenn man weiss, dass anders besser ist,dann will man ES wieder, diese gefühl frei zu sein.
für mich ist sm die absolute bereicherung meines lebens und das in vielerlei hinsicht.
zum einen ist es die vielfalt der sexuellen praktiken ( ich nenne sie mal so ).
als masochistin brauche ich dieses freie atmen, wenn ich beim spanking schmerz empfinde und mich spüren kann.
als (spass)sadistin liebe ich es, IHN zu quälen, mit taten, in wort und schrift, ihn zu demütigen und die macht über sein geschlecht zu haben ( ich hätte philosoph werden sollen ... )
ich mag es, mich 'verkleiden' zu können. als kind hatte ich als berufswunsch nonne und krankenschwester. später wollte ich als stewardess arbeiten ( habe es nur zum bodenpersonal gebracht, aber immerhin konnte ich uniform tragen ) und heute könnte ich wieder in uniform hinter dem front desk stehen, ziehe aber die casual variante vor, wobei ... ich könnte es wirklich mal wieder tun, inkl. der cervin's mit naht - smile.
für mich ist sm ein bestandteil meines lebens in all seinen farcetten und möglichkeiten die es bietet. ich möchte es nicht mehr missen in meinem leben und ich lehne es ab, (falsche) kompromisse einzugehen.
ich zeige mich öffentlich in den einschlägigen locations und mache keinen hehl aus meiner neigung, welche es denn auch sei und ja, meine kinder, junge erwachsenen, wissen darum.
es wird akzeptiert von der einen, die der sippe der cosplayer angehört, wovon der grösste teil zumindest bi, wenn nicht homosexuell ist. sie weiss, wie es sich anfühlt, sich zu verkleiden, in eine andere rolle zu schlüpfen, die fantasie walten und sich fallen zu lassen.
die andere ... nun ja, ich habe zeit und hoffnung ...
und der dritte im bunde, der sieht mich als domina und grinst sich eins ins seiner unwissenheit. ich bin mir sicher , er wird irgendwann mit seilen 'knoddeln' .
nein, ich verstecke meine neigung nicht, sie ist bestandteil von mir und ich bin froh, dass ich weiss, was anders ist an mir, was ich brauche, um zur ruhe, zu mir zu kommen.
ich fühle mich wohl in diesem konstrukt, das mir ermöglicht, mich auszuleben, ICH zu sein.
ich möchte darauf nicht mehr verzichten müssen und suche daher nur noch einen adäquaten partner aus der szene, der meine neigungen teilt.
die vergangenen 10 jahre waren in jeder hinsicht eine bereicherung und sei es , an (lebens)erfahrung
gewonnen zu haben, egal in welcher hinsicht, aber das ist ein anderes thema.