TPE

Bei uns ist das TPE aus Gründen nur auf unsere Beziehung festgelegt. Alles andere muss ich selbst entscheiden.

Es bedeutet für mich, dass er die letztendliche Entscheidungsgewalt in unserer Beziehung hat. Wobei er mir nie schaden würde. Ich habe ihm das Recht zugestanden aktiv in mein Leben einzugreifen.
Aber was die meisten Doms vergessen - Sub kann dieses Privileg auch wieder entziehen wenn Mißbrauch dadurch entsteht.

Es gibt mir Sicherheit, ich fühle mich wohl und behütet. Unsere Beziehung ist stärker geworden, wir sind mehr verbunden. Ich, die Frau die aus Gründen sehr alltagsdominant ist, lässt sich bewusst führen und lenken. Es gut gut, mal nicht nachdenken zu müssen bei bestimmten Dingen und ihm einfach nur zu folgen.
Er legt Wert auf meine Meinung aber ich ordne mich ihm unter. Weil ich es will.

Ich habe TPE bisher noch nicht gelebt, und es bis vor Kurzem für mich auch komplett abgelehnt.
Dann hatte ich einen sehr regen und für mich wahnsinnig interessanten Austausch mit der lieben @******ara. Sie ermöglichte mir eine neue Sichtweise auf TPE, die ich wiederum in gewisser Weise sinnvoll und für sie tatsächlich auch wertvoll fand.
Nachdem ich dies nun für mich überdacht habe, bin ich zu dem Schluß gekommen, dass TPE in gewissen Bereichen durchaus Sinn machen kann, und würde es für mich nicht mehr kategorisch ausschließen. Alllerdings müsste dafür eine sehr solide Basis und enormes Vetrauen in ihn und seine Entscheidungen bestehen, und die Bereiche, in denen er entscheiden darf, wären ganz klar abgesteckt und definiert.

Tja aber was ist nun TPE? Abgabe von allen Rechten? Oder doch nur teilweise? Freiräume ja oder nein?
Fragen über Fragen? Missverständnisse die von einem Zoff in den nächsten führen...

Die Rechte können genommen werden - müssen es aber nicht.

Kontrollfreaks mögen damit ihren Spass haben. Meinereiner lehnt es ab weil er nicht will "... dass Du wegen jedem Scheiss fragst. Ist mir zu anstrengend."

Dennoch nimmt er sich in unserem "FÜR UNS" abgesteckten Rahmen was er mag und wie er es mag. Das ist unser Deal.

Es gibt kein richtig oder falsch. Auch wenn das andere gerne propagieren.

Nun, wenn sich TPE NUR auf das Innenverhältnis also die Spielzeit bezieht ist es eigentlich kein TPE. Eher EPE
Wobei einige aber eben unter EPE auch verstehen, dass Dom die Kontrolle immer und überall über die Sexualität hat.
Und hier beginnt eben schon die Krux mit den Anglizismen.
Denn man kann es eben so oder so auslegen.
Bezogen auf die Sexualität von Bottom oder eben auf die Sessions.
Eben weil die englische Sprache so schwammig ist.
Und wie @******ara uns letztens irgendwo erklärte, setzen die Amis ja 24/7 und TPE als gleiches.
Somit ist @******ara leben eben kein TPE
Denn sonst hätte er immer und überall "die Macht"
Scheiut aber ja nicht so zu sein.... so what?

Ist aber EPE nicht nur das rein sexuelle Machtgefälle während TPE auch auf den Alltag zugreift?
Heißt im Erotic Power Exchange bleibt die Augenhöhe überall ausser in der Session🤔

Ja genau...

Mmhhh.....wenn ich jetzt mal so Revue passieren lasse...ob Foren oder CM....dann schmücken sich viele mit dem Ausdruck TPE obwohl sie EPE praktizieren . Warum auch immer.
Vielleicht bringt TPE nehr Punkte weil das T später im Alphabet vorkommt ...wobei E ist ein Vocal🤔

TPE klingt eben subbiger.. schließlich will man Tops anlocken... immerhin muss man gegen Super-Subs antreten...

@*******onne

Wenn ich schreibe, er hat die Entscheidungsgewalt über alles, was unsere Beziehung betrifft, dann meine ich das auch so. Ich werde gehört, er denkt darüber nach. Was getan wird, ist seine Entscheidung.

Ich muss Regeln folgen (selbst die, die er nicht aus Gründen kontrollieren kann). Aber er testet ich zwischendurch. Da ich bei ihm nicht lügen kann, falle ich auf. Ergo ist ihm folgen die sinnvollere Option für mich.

Regeln gibt es zum Bsp. in der Form von Kleidung, Nahrung (ich vertrage abends keine Kohlehydrate und habe ein striktes Verbot sie zu dieser Uhrzeit zu essen), Freundeskreis, Sport etc.
Wenn mir jemand schadet oder ich mir schade greift er ein - rigoros.

So zieht es sich in vielen Kleinigkeiten durch den Tag. Würden wir zusammenleben würde sich das noch verstärken.

Der Deutsche braucht immer ein Regelbuch (siehe als Bsp. den Kleingartenverein) damit alles funktioniert. Man kann aber auch Dinge auf Gegenheiten anpassen wenn es sein muss.

Das Leben ist nicht statisch sondern im Wandel. Und manchmal reicht ein kleines Drehen an einer Schraube damit es passt.

Ich werf mal noch ein Beispiel nach.
Ich habe zwei Tattoos. Ein weiteres war geplant. Ein Kopf, geteilt in ein halbes Löwengesicht für ihn und ein Tigergesicht für mich. Ich hab angefangen Geld dafür zu sparen. Es war einer meiner grossen Wünsche.

Ansage von Schatz: "Lass es bitte. Du kannst das Geld anderweitig verwenden."
Dazu muss ich sagen, dass er nicht befiehlt, er wünscht.

Es gibt bei uns eigentlich vom Prinzip her nur eine Regel: Ja oder Nein. Die Konsequenz trägst Du.

Bevor ich jetzt einen Streit vom Zaun provoziere lasse ich das Tattoo. Natürlich könnte man sagen "Es ist doch Dein Körper. Du kannst machen damit, was Du willst."

Klar, aber würde es mir im Endeffekt etwas bringen? Hier geht es nicht nur um die D/s Schiene sondern auch das Zwischenmenschliche.

Erfülle ich diesen "Wunsch" ist mir die Erfüllung meiner Wünsche auch gewiss. Ohje, sie ist Sub und darf Wünsche äußern? Sklandal?

Sie ist auch Mensch - genau wie er. Und das darf man nie vergessen.

Vielleicht erkennt er für Dich auch besser als Du selbst, dass das Tattoo jetzt nicht das Richtige ist. Wer weiß, wann das wofür gut ist.
Jeder hat Wünsche und Bedürfnisse. Diese zu sehen und anzuerkennen ist wichtig. Wie man den Umgang gestaltet, ist den Partnern überlassen und wenn dieser Umgang für beide gut und richtig ist, dann ist das sehr schön.

Mal einfach von der Seite eingeworfen anhand des Beispiels von @******ara :
Das nenne ich Beziehung, da wird der Partner mit eingebunden, wenn es um weitreichende Entscheidungen geht.
Für mich jedoch immer gegenseitig und keine Einbahnstraße.
Und am Ende wird eine Entscheidung getroffen, die für beide akzeptabel ist.

In Deinem Fall verzichtest Du auf das Tattoo, wenn Du es dennoch gewollt hättest, hättest Du es denn stechen lassen oder verzichtest trotzdem Du es eigentlich möchtest?

Ich verzichte. Ich will es immer noch, aber...

• Ich muss keinen Streit vom Zaun brechen
  
• Er sieht weiter als ich und hat seine Gründe für seinen Wunsch
  
• Mir fällt kein Zacken aus der Krone wenn ich seinem Wunsch folge
  

Man würde doch in einer normalen Beziehung auch so agieren.

Ähm, nein (mMn). Ich würde das nicht (ohne Weiteres), und ich habe eine Vanilla- ("Normale")Beziehung.
Ich könnte seinen Einspruch verstehen, weil die eine Tierhälfte ja ihn repräsentieren soll und wenn er das nicht möchte, ist es ok, das zu sagen. Aber wenn ich ein Tattoo will, dann lasse ich mir ein Tattoo machen. Das ist mein Körper und meine Entscheidung. Jedenfalls in einer (stink-)"normalen Beziehung".
Bei TPE ist das sicher anders, aber damit kenne ich mich nicht aus.

Jede Beziehung besteht aus Kompromissen, auch eine Vanilla-Beziehung. In meiner Ehe habe ich einiges getan, um ihm seine Wünsche zu erfüllen, auch wenn mir das nicht immer geschmeckt hat.
Die Frage ist, wie weit geht man da?
Bei TPE verstehe ich das so, dass es recht einseitig ist.
Da ich keine Erfahrung damit habe kann ich hier nicht mitsprechen.

Es kann einseitig sein, muss es aber nicht.

Es ist wie bei jeder Beziehung. Es ist das, was man drauß macht.

Jein, würde ich sagen....
Im TPE kann ER eben bestimmen oder Wünschen, dass sie kein Tattoo macht.
In einer normalen Beziehung müsste er Argumente bringen.
Z.B. das so etwas doch nicht so wichtig ist, dass man es sich vom Munde absparen muss, dass man solche Symboliken meiden sollte, weil niemand weiß wie lange Beziehungen halten, oder weil es auf (verzeih mir) alter Haut einfach nicht mehr so toll aussieht.
DAS ist dann der Punkt, wo ER eben weiter sieht

Mit einer EPE 24/7 Vereinbarung, lässt sich "geil" im Sinne der Sexualität nicht mehr steigern. Du hast quasi, nennen wir es ruhig, einen Sexsklaven. Den tiefen inneren Wunsch nach völliger Selbstaufgabe und Fremdbestimmung im Alltag (ohne persönlichen Besitz) wird das jedoch auf die Dauer nicht befriedigen.

TPE wäre hier ein mögliches Beziehungsmodell. Die Frage nach einem Teilaspekt stellt sich dabei nicht, denn Du lebst es einfach.

Nun vielleicht sollte man sich auch mal von der Vorstellung lösen, dass man seien Beziehung mit TPE beginnt oder auch nur dem Vorsatz dazu.
Denn m.E.n. geht DAS immer in die Hose. Es scheitert schlicht an zu viel Kopfkino, sprich zu hoher Erwartungshaltung auf BEIDEN Seiten.
Die Paare, die ich kenne und die TPE leben, hatten meist vorher schon eine stabile Beziehung miteinander. Und zu TPE entwickelte es sich dann in gegenseitigem Einvernehmen.
Bei mir war es in allen meinen Beziehungen auch so. Egal ob ich Top oder Bottom war. Zuerst muss das Fundament stimmen. Dann KANN es sich in diese Richtung entwickeln. Und merkwürdigerweise musste ich nie darüber reden, es passierte einfach. Damals war ich mir gar nicht bewusst, wie man das nun nennt. Ich/wie haben es einfach gelebt. Erst seit ich mich hier auf Joy mehr mit den Begrifflichkeiten befasse, hat das Kind einen Namen bekommen.
Meine FLR war TPE, meine D/S Beziehung war TPE.
Und meine Spielpartnerschaft war bis zum TPE "geplant" scheiterte aber letztendlich daran. Weil er mir dazu nicht geben konnte was ich brauchte. Einfach weil er schon gebunden war.
Nun versuchen wir es erneut allerdings nur auf EPE Basis. Da können wir zum Glück an altes Vertrauen anknüpfen, sodass wir in diesem Fall gleich bei 100 einsteigen konnten

Und geil ist nichts daran.... es ist entweder anstrengend als Top weil man die gesamte Verantwortung trägt oder es ist entspannend, weil man die Last der Verantwortung eben mal abstellen kann.