Aber wo beginnt "echte" Dominanz, was macht diese aus. Teilweise ist es sicher etwas das man objektiv bemessen kann, in Teilen dürfte es aber auch ein sehr subjektives Empfinden sein, was echte Dominanz für einen bedeutet.
Echte Dominanz bedeutet für mich ausstrahlende Souveränität und Respekt vor den Mitmenschen.
Dominante Personen ruhen in sich selbst, ohne laut zu werden.
Sie betreten einen Raum und die Menschen wenden sich dieser Person aus freien Stücken zu, ohne dazu gezwungen zu sein. Sie hören dieser Person zu, wenn sie etwas sagt, ohne dass sie dies einfordern muss oder einfordern will. Echte Dominanz muss noch nicht einmal wissen, dass sie dominant ist.
Aufgesetzte Dominanz dagegen ist mMn oft laut, spielt Personen gegeneinander aus, gebraucht Dinge wie Angst und Geld, um sich durchzusetzen. Sie glaubt, dass Äußerlichkeiten oder Titel oä Dominanz ausstrahlen, benutzt diese für sich, und kennt nicht die Bedeutung von echter Dominanz.
Echte Dominanz braucht dagegen so etwas alles nicht. Sie ist authentisch und gehört zu der Person einfach dazu. Kein Spiel, keine Anpassung an angeblich zwingende Voraussetzungen.
Dominanzgesten Definition: Demonstrieren der eigenen Überlegenheit:
Mit Dominanz ist die Vorherrschaft über andere gemeint: Die zeigt sich, wenn sich die dominante Person Rechte herausnimmt, die sie anderen nicht zugesteht.
Andersherum willigen die Unterlegenen in dieses Machtverhältnis ein. Auch wenn es im Gegensatz zum Mittelalter keine Ständegesellschaft mehr gibt, existieren unterschiedliche Hierarchien.
In der „guten alten Zeit“ war es typischerweise so, dass der Mann in der Familie als Ernährer und Familienvorstand nicht nur das größte Stück Fleisch bekam, sondern zuerst essen durfte.
Ebenfalls ergriff er als Erster das Wort, Kinder hatten sowieso zu schweigen. Diese Machtverhältnisse und Dominanzgesten liegen übrigens noch nicht so weit zurück: In den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts waren sie weit verbreitet, erst die sechziger und siebziger Jahre haben so manche gesellschaftlichen Umbrüche bewirkt.
Und dennoch sind Dominanzgesten auch heute noch weit verbreitet. Ob bei Politikern, Prominenten oder Führungskräften: Wer was zu sagen hat, wer Einfluss hat, zeigt dies nach außen. Und diese Signale werden meist von anderen verstanden.
Selbst in weitestgehend hierarchiefreien Unternehmen wird es immer Angestellte mit mehr und andere mit weniger Entscheidungsbefugnissen geben. Dominantes Verhalten beim Menschen kann sich unterschiedlich zeigen.
Da gibt es machtbesessene Diktatoren, die aufgrund irgendeines Komplexes oder Narzissmus heraus der Welt kundtun müssen, dass sie mit einem Knopfdruck mal eben eine Erdhalbkugel vernichten könnten. Andere Dominanzgesten laufen weitaus subtiler ab.
Es hängt zum Teil natürlich von den Mitteln ab, die einem persönlich zur Verfügung stehen. Der durchschnittliche Vorgesetzte dürfte wenig Macht haben, mit einem Atomsprengknopf zu drohen. Sein Machtbereich ist deutlich eingeschränkter, andererseits ist er dafür unmittelbar.
Dabei zeigt sich immer wieder, dass Dominanzgesten längst nicht nur zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter stattfinden, sondern auch bei Kollegen untereinander.
Geht es darum, Körperpräsenz zu zeigen, haben Männer den Frauen etwas voraus, denn im Durchschnitt sind Männer größer und schwerer als Frauen, das heißt, sie können bereits durch die reine Körperlichkeit eher einschüchtern. Und nicht nur das:
Der Psychologe David Terburg konnte in einer Studie belegen, dass in Situationen, in denen sich Menschen üblicherweise aus Angst unterwerfen würden, Testosteron dazu beiträgt, dies nicht zu tun.
Davon haben Männer üblicherweise deutlich mehr als Frauen. Dennoch scheinen die Unterschiede bei der Körpersprache eher marginal zu sein. Deutlich wirksamer hingegen ist die Erziehung, die Mädchen häufig Unterwerfungsgesten wie überkreuzte Beine oder den seitlich geneigten Kopf antrainiert.