Ich sitze gerade hier und muss echt schmunzeln.
Erinnerungen schießen mir durch den Kopf, wie intolerant und nörgelnd ich noch vor einigen Jahren war... Ja, zu der Zeit hätte ich mich in die Riege der Trolle einreihen können. Nur war mir mein Verhalten selber nicht bewusst. Ich war einfach unzufrieden mit mir und meinem Leben, und diese Unzufriedenheit musste irgendwie raus. Also wurde alles und jeder kritisiert und auseinander genommen, was oder wer mir vor die Füße kam.
Nachdem ich den Absprung geschafft und mein Leben umgekrempelt habe, ließ das deutlich nach. Ich war zufriedener mit mir selbst, und hatte keinen Grund mehr, andere sinnlos auseinander zu nehmen. Im Gegenteil, ich fing an, Meinungen und Perspektiven zu betrachten und abzuwägen.
Wenn man innerlich fest gefahren und ohne Perspektive ist, hat man auch keinen Kapazität, um sich mit anderen Sichtweisen zu beschäftigen. Schafft man es aber, die Scheuklappen abzulegen und zu sehen, dass es mehr in der Welt gibt, als nur den steinigen Weg vor den eigenen Füßen, lebt es sich viel entspannter. Ich muss mich manchmal selber dran erinnern, dass ich nicht wieder in den alten, ausgetretenen Pfad zurück rutsche, und statt dessen lieber rechts und links des Weges gucke, was es noch Schönes gibt. Aber es lohnt sich. Wie viel wäre mir entgangen, wenn ich damals einfach weiter gelaufen wäre...
Ja, Selbstreflektion.... Ein schönes Wort, doch leider viel zu selten genutzt....