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Respekt & Wertschätzung im BDSM

Respekt & Wertschätzung im BDSM
Wertschätzung bezeichnet die positive Bewertung eines anderen Menschen. Sie gründet auf einer inneren allgemeinen Haltung anderen gegenüber. Wertschätzung betrifft einen Menschen als Ganzes, sein Wesen - soweit Wikipedia.

Was bedeutet für euch Wertschätzung im BDSM?

Respekt und Wertschätzung sind gefühlt die häufigsten Floskeln dir mir im BDSM begegnet sind. Beides sollte in einer/jeder Partnerschaft und Beziehung doch eigentlich selbstverständlich sein. Warum wird es aber im BDSM besonders bzw. extra betont?

Mich würde ein Meinungsbild interessieren, was Respekt und Wertschätzung für euch ganz persönlich bedeutet und vor allem in Bezug zu euren BDSM - vielen Dank im Voraus
Nun im BDSM werden so viele Selbstverständlichkeiten besonders betont. Sein es das "mein" oder eben die angebliche Gefühlslage "Devotion ist viel tiefer als Liebe" und ähnliches Pseudo-Gewäsch.
M.E. ist dieser ganze Schmus dem relativ neuartigen D/S Kontext geschuldet. Jede*r ist neuerdings dom oder dev, lebt BDSM als Lifestyle oder ähnliches.
Dabei fußt das Ganze auf SM was eine Sexualpräferenz ist und ich lebe nicht den ganzen Tag Sex... es gibt nämlich noch Dinge wie Arbeit, Familie, Freunde, Hobbies etc.

Und wie heißt es so schön: "Wer sich verteidigt, klagt sich an."
Daher machen mich solche Schlagworte immer eher misstrauisch. Denn nur wer besonders betonen muss, dass er Respekt und/oder Wertschätzung gibt... bei dem erwarte ich es real dann eher nicht. Ist eine Erfahrung die ich oft genug gemacht habe.
Ist so ähnlich wie bei Menschen, die laufend betonen, dass sie ehrlich wären oder nicht Lügen würden. Jedenfalls in den allermeisten Fällen. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel *zwinker*

Daher will ich auch erst den Mann und Menschen kennen lernen, bevor es überhaupt zu sexuellen Handlungen kommt oder gar SM. Mich quatscht keiner beim ersten Date in s Bett oder in eine Session. Außer ich will es weil es bei mir g3funkt hat oder ich tatsächlich in dem Moment besonders geil bin. Was aber bisher erst 1 x vorgekommen ist in den letzten Jahren.
Daher merke ich recht schnell, ob dem anderen etwas an mir als Frau und Mensch liegt, ob er mich als Person respektiert und wertschätzt, oder ob er nur auf die Schnelle absaften will.
*my2cents*
Ein tolles Thema!
Und ja, es ist wirklich zur Floskel verkommen, zumindest meiner Erfahrung nach. Die Wenigsten wissen, was es wirklich bedeutet. Für mich ist es eine verankerte Haltung. Nur wenn ich diese bei meinem Gegenüber verspüre, kann ich es von selbst ausstrahlen. Gerade in einer SM Beziehung ist es ein Geschenk, welches ich nur geben kann, wenn ich meinen Herrn respektiere. Dafür braucht es aber keine Worte, sondern Taten. Wenn man ehrlich zu sich selbst ist und in sich ruht, ist es leicht Respekt und Wertschätzung zu geben und zu empfangen.
*********nn82 Frau
6.570 Beiträge
Zitat von ******ver:
Warum wird es aber im BDSM besonders bzw. extra betont?
Aus dem gleichen Grund, warum Vertrauen und Empathie immer wieder so explizit erwähnt werden....
Wahrscheinlich, weil es sich gut anhört, um Subbies anzulocken. Auch, wenn man gar nicht über diese Eigenschaften verfügt. Es sind eben Floskeln, die mittlerweile in fast jedem Profil stehen, und deshalb immer fleißig weiter kopiert werden. *nixweiss*

Für mich gehören all diese Eigenschaften zu einer normalen Beziehung dazu, und auch zum BDSM. Wer mich nicht respektiert, hat in meinem Leben nichts zu suchen. Geschweige denn, mich zu fesseln und zu verhauen.
Leider scheinen viele die Bedeutung dieser Worte nicht mehr zu kennen, denn was sich mittlerweile so alles als respektvoll beschreibt, und hinter verschlossenen Türen die Grenzen überschreitet, geht auf keine Kuhhaut mehr!

Wertschätzung und Respekt bedeuten für mich, dass man sein Gegenüber wahrnimmt, seine Meinung anhört und darüber nachdenkt, reflektiert. Eben ein Miteinander auf Augenhöhe, in der nicht immer einer den Kürzeren zieht, weil der andere seine Meinung als die einzig wahre erachtet.
Ich habe gerade eine Szene nach einer Session mit meinem aktuellen Spielpartner vor Augen. Er hatte mich ganz schön gefordert, ich lag in seinen Armen und kam langsam runter. Er hatte einen alten Trigger bei mir ausgelöst, und ich war noch ein wenig darin gefangen. Er gab mir die Zeit, mich zu beruhigen, wieder zu fangen. Er saß einfach nur da, hielt mich fest und war für mich da. Nach einiger Zeit fragte er vorsichtig nach. Ich wollte ihm davon erzählen, konnte aber noch nicht. Also hatte er Geduld, saß weiter bei mir, wischte meine Tränen weg, und wartete.... Bis ich endlich genug Kraft hatte, um es ihm zu erzählen. Und er saß einfach da und hörte zu, ganz egal, wie lange es dauerte, wie oft ich unterbrechen musste.
Er hätte nach dem Auffangen auch einfach zur Tagesordnung übergehen können. Aber er wusste, dass es mir hilft, drüber zu reden. Also hörte er zu. Und er interessiert sich für mich, auch wenn es weniger schöne Dinge sind, die mich ausmachen.
Das ist für mich Wertschätzung. Den Menschen als Ganzes anzunehmen, mit all seinen Facetten, guten und schlechten Seiten, Freude und Kummer. Und ihn dafür nicht zu verurteilen, sondern seine Sichtweise zu überdenken, und vielleicht auch zu verstehen.
********tion Mann
2.674 Beiträge
Wenn wir ehrlich sind trieft der BDSM Slang ( ich nenne es mal so) nur so von Floskeln und Glorifizierungen.
Nach meinem Eindruck gibt es wenige, die die Worte Respekt, Wertschätzung, Empathie usw für sich hinterfragt haben und diese auch ernst meinen.
Es gibt aber viele, die meinen den Sinn dahinter ja zu kennen oder einfach meinen, man müsste dies schreiben, da es dazu gehört.
Für mich persönlich habe ich diese Werte und Worte mit Einstieg in die bunte schwarz/weiß Welt BDSM erneut hinterfragt und neu bewertet. Ja, es ist in jeder Beziehung wichtig und ja, man kann den Wert erhöhen, wenn man die Beziehungsform im eigenen Werteverständnis erhöht.
Wie @*******teel schon sagt "Devotion ist viel tiefer als Liebe", wenn man es denn so sieht, bekommt es einen neuen Wert. Eigentlich sollte dies aber eben auch in normalen Beziehungen so sein.
*********now76 Frau
9.158 Beiträge
Sehr interessantes Thema, denn gerade die Sache mit dem Respekt und der Wertschätzung - die selbstverständlich in jeder Art von Beziehung normal sein sollten - geht vielen "Pseudo-Doms" doch deutlich ab.

Sie werfen damit nur so um sich, um leichtgläubige Subs in Sicherheit zu wägen, wollen letztendes doch auch nur an ihr eigenes Ziel kommen. Und das mit möglichst wenig Widerstand und bitte auch ganz ohne anschließenden Stress oder Komplikationen im Sinne von "Frau hat Bedürfnisse emotionaler Natur" oder will gar "reden".

Ok, ich glaube man merkt, dass ich den Kaffee aktuell etwas auf habe.. Es gibt bestimmt auch die Herren, denen diese Tugenden einfach mit in ihre Wiege gelegt wurden und die sie dann auch in jeglicher Art von Beziehung genau so praktizieren.

Aber das hat meiner Meinung nach nicht explizit etwas mit BDSM zu tun, sondern einfach mit dem Mensch selbst.

Alte Werte werden heute leider von vielen zwar groß propagiert, allerdings beweisen die Taten oft, dass die Worte nichts wert waren.


*my2cents*
***ka Frau
2.030 Beiträge
Ich glaube Respekt und Wertschätzung wird nicht nur im BDSM so häufig betont, sondern allgemein viel im Internet. Denn im Netz mit der Anonymität traut sich manch einer hässliche Dinge, die in der Realität nicht so zum Vorschein gekommen wäre. Also versuchen viele an diese Werte hier zu erinnern.

Für mich ist Wertschätzung und Respekt im BDSM genau dasselbe wie auch in allen anderen Bereichen.
*******onne Frau
5.906 Beiträge
Gruppen-Mod 
Mein Fazit: Im BDSM wird mehr gelabert als Taten folgen.

Und ganz ganz wichtig....immer Sachen betonen wie Dominanz, submission, vertrauen, fügen, fordern, wertschätzen, sich unterstützen.
Und bitte auch ein Fass aufmachen wenn es um alltägliche Sachen geht...ob Einkauf, Abwasch, Müll rausbringen.
Dom muss dann ganz wichtig betonen dass das nichts an seiner Dominanz ändert und Sub muss solche "das gibt es in jeder simplen Bezirhung" betonen das sie aus tiefster Devotion für ihn kocht.


Für mich Ironisch geschrieben, für viele das woran sie sich aufgeilen und meinen das wäre BDSM in höchster Form.

Wer bleibt bei einen Partner wo man nicht wertgeschätzt wird? Wertschätzung im BDSM: Wenn sie vor Ehrfurcht vor ihm kniet , weil sie gekocht hat🙄.
Alltägliches zelebrieren wo Vanillas sich kaputt lachen weil es das normalste der Welt ist. Stillschweigende Wertschätzung ...du machst was für mich und ich für Dich. Wir ergänzen uns.wir schaffen unseren Alltag zusammen und legen uns nicht gegenseitig Stolpersteine in den Weg.Das ist Wertschätzung
***la Frau
1.719 Beiträge
Respekt und Wertschätzung,
Stimmt wird in vielen Profilen immer sehr betont,,,,
Aber wenn es dann nicht so läuft wie gewünscht, ist damit ganz schnell bei einigen Schluss.
Es sollten keine leeren Worte sein.
Mir kommt es manchmal wie ein Hype vor ,
jetzt mache ich mal auf Dom oder Sub und benutze natürlich die Schlagwörter.
So wie man früher auf Goa Partys gegangen ist. *sonne* *wua*
********tion Mann
2.674 Beiträge
Neulich schrieb jemand in einer anderen Gruppe: Sie erinnert ihren Dom daran den Müll raus zu bringen und dies sei Teil ihrer devoten Neigung.

Das sagt eigentlich schon alles.....
Wenn ich mir hier eure Beiträge durchlesen, fasse ich mir an den Kopf....bin gerade geflasht von meiner absoluten Naivität. Na klar, für den Respekt und Wertschätzung selbstverständlich ist, betont es nicht extra.
Und ich wunder mich immer, warum sich respektvolle, wertschätzende Menschen so blöd verhalten...

Ich bin euch dankbar, dass ich hier so viel lernen darf
*********rgara Frau
7.484 Beiträge
Das kannst auch weiterspinnen.

Wirklich souveräne Menschen müssen nicht Dom sein , um sich das Etikett anhängen zu können.

Also ist ein guter Top der der, der BDSM als spannend empfindet und eine Bereicherung seines Lebens als der, der es unbedingt haben MUSS.

Gilt aber auch für Bottoms. Mein Dom muss dies , mein Dom darf das nicht. Aber ohne Gedomse geht gar nicht und wenn Dom erkrankt oder womöglich auf Cunnilingus steht , bricht eine Welt zusammen....

Bleibt die Erkenntnis , dass Qualität überzeugt und sich nicht wortreich anpreisen muss.
Daher interessieren mich eher Tops, die fein ironisch andeuten und abwarten können.

Zwischen Zeilen lesen, um das Wesen zu finden finde ich hilfreich , um zu erkennen woran ich bin....
Zitat von *******onne:
Und bitte auch ein Fass aufmachen wenn es um alltägliche Sachen geht...ob Einkauf, Abwasch, Müll rausbringen.

Dafür kann man(n) gelobt werden, wir loben Handlungen unseres Partners. Im Grunde austauschbar, denn andere Menschen könnten das, genauso oder ähnlich tun. Freue mich aber trotzdem, wenn ich ein Lob bekomme *g*

Wenn wir Wertschätzung zeigen, beziehen wir uns dabei auf die Person unseres Partners oder unserer Partnerin. Die Art, wie nur er oder sie ist. Wertschätzung heißt für mich, dass wir den Partner/ die Partnerin genauso wichtig nehmen wie uns selbst bzw. wir uns darum bemühen.

Aber wie äußert sich jetzt die Wertschätzung für den Partner, was ist Wertschätzung zeigen?
*********nn82 Frau
6.570 Beiträge
Zitat von ******ver:
Aber wie äußert sich jetzt die Wertschätzung für den Partner, was ist Wertschätzung zeigen?
Ich würde sagen, indem man im wahrsten Sinne des Wortes den "Wert" seines Gegenübers zu "schätzen" weiß.
Was bedeutet er mir, was bin ich gewillt, für ihn zu tun, wie viel Zeit und Energie möchte bzw kann ich in unsere Beziehung investieren?
Je höher die Wertschätzung, umso intensiver werde ich mich mit meinem Partner beschäftigen, auf seine Wünsche und Bedürfnisse eingehen, für ihn da sein, ihn respektieren usw.... Es sind oft die Kleinigkeiten, die es ausmachen. Wenn er einen stressigen Tag hatte, gucke ich, ob ich ihm was Gutes tun kann. Wenn er Sorgen hat, höre ich sie mir an und versuche, mit ihm eine Lösung zu finden. Oder ich mache einfach mal so etwas für ihn, ohne Hintergrund. Kleine Aufmerksamkeiten im Alltag, die ihm zeigen: Ich denke an dich, du bist mir wichtig!
*******onne Frau
5.906 Beiträge
Gruppen-Mod 
Z.b. ihn und sein Wesen nicht verbiegen, sondern auch die Ecken und Kanten akzeptieren und ihn genau deshalb zu lieben.

Und sicher ist eine Anerkennung ( Loben tut man Hunde für mich😉) für besondere Taten wichtig und gewünscht.
Aber es gibt Sachen die sind einfach selbstverständlich, die gehen Hand in Hand, da bedarf es keiner Worte
Lob bringt die Menschen dazu, selbigem gerecht zu werden. Es wärmt das Herz und öffnet den verstockten Geist. Durch den sublimen Beifall lassen wir uns gerne lenken. Richtiges Loben ist intelligenter Applaus *g*

Selbstverständlichkeiten im gemeinsamen Haushalt oder für die Zeit wo man sich einen Haushalt teilt, klammere ich mal aus.
*******onne Frau
5.906 Beiträge
Gruppen-Mod 
Kann ich ja nicht wissen....so wie sich ein Grossteil daran schon aufteilt. Tendenziell haben solche Menschen aber nichts anderes um sich daran zu erfreuen.🙄
Da reicht es wenn Sub in der Küche steht , wohlmöglich in Dessous und kocht...für viele DSer hier ja schon der absolute Hochgenuss und bestes Beispiel für Dominanz und Unterwerfung 😂

Ich bevorzuge statt Lob halt die Wörter Anerkennung , Dank, Freude machen....Lob klingt sehr erzieherisch ... fehlt nur noch der Kopftätschler. Aber wie immer und zum Glück sind Geschmäcker verschieden
Zitat von *******onne:
Lob klingt sehr erzieherisch ... fehlt nur noch der Kopftätschler.

Ja, sorry! War eben zu lange Fach-Dozent in der Berufsausbildung, ist also meinem Alter geschuldet *rotwerd*
*********rgara Frau
7.484 Beiträge
Wertschätzung äußert sich für mich auch in Dankbarkeit. Gerade für Kleinigkeiten , für Rücksicht und Anteilnahme. Mitfreuen.
Bei so manchem im Joy gewinnt man den Eindruck , dass Dom nur für die Hingabe oder ihre Bereitschaft zu leiden Dank schulde.
Erstmal ist Dank für mich keine Schuld. Er muss von Herzen kommen. Und er würdigt den ganzen Menschen und nicht nur seine "Leistungen " in der Neigung.

So wie Liebe ein Geschenk des Herzens ist und nicht verdient oder erdient werden muss.
******ane Frau
758 Beiträge
Für mich wurde die Frage hier schon sehr schön beantwortet.

Meine Quintessenz: beurteile Jeden nach seinen Taten, nicht seinen Worten. Und werde hellhörig, wenn sich Beides stark unterscheidet
Zitat von ******ane:
Meine Quintessenz: beurteile Jeden nach seinen Taten, nicht seinen Worten.

Ist ein bekanntes Bibel-Zitat:

An ihren Taten sollt ihr sie erkennen! (1. Johannes 2,1-6)
********ilda Paar
191 Beiträge
Meine 2 Ct zu Wertschätzung und Respekt im Kontext BDSM
Wertschätzung:

Für mich die Voraussetzung überhaupt mit jemandem intim zu werden. Mit oder ohne BDSM. Und auch dafür Beziehungen einzugehen, die mehr als funktional-kollegiale Beziehungen darstellen, denen man sich aus Gründen nicht entziehen kann.

Gute Nachbarschaft ohne Wertschätzung?
Freundschaften ohne Wertschätzung?
Liebesbeziehung ohne Wertschätzung?
Erhalten von Unterstützung gleich welcher Art ohne Wertschätzung?
Geben von Unterstützung gleich welcher Art ohne Wertschätzung?
Intimität ohne ohne Wertschätzung?
BDSM ohne Wertschätzung?

Also ist - gegenseitige - Wertschätzung im BDSM für mich nicht eine besonders herausgehobene Sache. Vielmehr ist die Öffnung mit einer anderen Person oder einer Gruppe BDSM zu teilen oder darüber und über die eigenen Bedürfnisse offen zu sprechen eine Folge unter anderem von erlebter und gelebter Wertschätzung.

Respekt:

Respekt ist für mich etwas ganz anderes. Eine andere Ebene.
Respekt hat etwas mit Anerkennung oder Leistung zu tun. Ich respektiere jemande für etwas das er/sie tut, für seine Courage/Mut oder seinen Einsatz oder seine Offenheit oder seine Kenntisse, die er/sie erworben hat und zur Verfügung stellt und auch dafür dass er/sie mit anderen Menschen wertschätzend umgeht.

Respekt hat für mich auch etwas mit Autorität zu tun.
Wenn ich jemanden respektiere, dann haben für mich seine Aussagen und Vorschläge eine ganz andere Relevanz als die von jemandem den ich nicht respektiere.

Differenzierung und Blick auf BDSM:

Ich kann jemandem wertschätzend begegnen und trotzdem hat seine Meinung auf mich wenig Relevanz, weil zum gegebenen Thema oder zur Situation ich wenig Autorität sehe.

Autorität, insbesondere natürliche Autorität, ist für mich wesentlich mehr mit Respekt verbunden, als mit Wertschätzung, die eher die generelle Grundschwingung betrifft.

Insoweit kann ich auch bei zu wenig wertschätzendem Verhalten die Autorität eines Anderen anerkennen, weil ich zum Beispiel seine Aufgabe, sein Amt oder seine Amtsführung oder sein Engangement respektiere.

Da BDSM aus meiner Sicht grundsätzlich eine Angelegenheit der gegenseitigen Einvernehmlichkeit ist und in der Regel (ausser bei Sexarbeiter:innen) auch einen rein privaten Bereich umfasst, kann ich für mich sagen, dass Wertschätzung die Basis ist und dann aus Respekt vor der Rolle des Gegenübers und drüber wie sie ausgeübt wird eine Form von Autorität entsteht, die das Spiel dann als letztendlich für beide positiv erlebbare Situation oder Beziehung auch zum Beispiel im Kontext von Machtgefälle oder Schmerz ermöglicht.

Pau.

Grüße
Leon *zwinker*
*******heCH Mann
2.270 Beiträge
Warum wird es aber im BDSM besonders bzw. extra betont?

Weil es häufig nicht im Ansatz vorhanden ist? Mit irgendwas muss man ja Werbung machen.
***dl Mann
1.525 Beiträge
Wertschätzung und Respekt im Kontext BDSM

Das Verhältnis zwischen Techniker und Kunden, Arzt und Patient, der Kaufhausdetektiv und der Beschuldigte oder doch der Umgang im Freibad .... überall im Alltag bist du damit konfrontiert das es mehr oder weniger deinen Vorstellungen entspricht.
Doch magst du nicht gerade für das Spiel diese "Vorgaben" über Bord werfen.
Der Arzt der dich fesselt und auf einmal alles mit dir macht.
Der Beschuldigte wird auf einmal derb vernascht bis zum Szenario im düsteren Kellerverlies.
Schaltet man nicht den Kopf um und will in ein Szenario ein tauchen um den Alltag für eine Gewisse Zeit zu vergessen, die pure Lust zu genießen bis in einen Bereich wo du dir davor die Frage gestellt hast wie weit darf´s wegen der Gesundheit gehen.

Ich lass dich auf allen vieren an der Leine um den Tisch kriechen und weil du nicht schnell genug warst kriegst noch eins drüber.
Bleibt in dem Moment von Wertschätzung und Respekt noch etwas übrig im herkömmlichen Sinn?
Nur die Dosis macht das Gift und deswegen braucht man ja hin und wieder auch ein auffangen danach.

Eine eigene Sprache gibt´s nicht für´s Spiel, also muss man bei Worten bleiben die´s halt gibt.

Für mich ist der heikelste Bereich daran vielleicht mehr ein wo/wie lege ich das Szenario überhaupt an.
Zitat von ***dl:
Doch magst du nicht gerade für das Spiel diese "Vorgaben" über Bord werfen.

Ich glaube nicht wirklich. Mir fallen ganz spontan folgende Komponenten der Wertschätzung für den/die Sub in einer Session, unabhängig vom Setting, ein

• persönliche Grenzen respektieren
• Einfühlungsvermögen
• aufmerksam sein
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