Ein Massagestab - Autopsie und Auferstehung
Na dann bin ich doch mal nicht so und poste mal wieder was zum Thema. Denn
dieser Mann bastelt ganz gerne...
Das ist übrigens die Kurzfassung eines Textes, den ich auch grade als Homepage auf meinem Profil hochgeladen habe (wird aktuell noch geprüft, aber das ist wohl nur eine Frage der Zeit).
Ich hatte mir vor einigen Monaten einen relativ billigen "Magic Wand" gekauft - ungefähr 40 Euro, nicht das Original von Hitachi, auch nicht die "Europa"-Version davon. Ich dachte mir, wenn ich damit in die Nähe weiblicher Feuchtgebiete komme, dann ist es wohl schlauer, die Akku-Version zu kaufen und nicht die mit direktem Netzanschluß.
Ganz blöde Idee. Nach kurzer Zeit hat das gute Stück ziemlich den Geist aufgegeben; genauer: nach wenigen Minuten Betrieb stoppt das Teil und läßt sich auch nicht wieder dauerhaft starten.
Na gut, denke ich mir, also ist wohl der Akku hin. Aber ich kenne mich ja mit Elektronik und Elektrokram ziemlich gut aus, also nehme ich das Teil einfach mal auseinander. Gesagt, getan - und weiß nicht: soll ich nun lachen oder heulen?
Das erste Foto zeigt das Innenleben des Stabes. (Wie üblich: kann eine Weile dauern, bis das Bild freigegeben wird!)
• ganz links der flexible Hals, der zum Kopf führt. Im Kopf sitzt der Motor mit dem Exzentergewicht, durch das die wohligen Vibrationen erzeugt werden.
• das grüne Teil ist die Steuerplatine; sie sitzt normalerweise in der Halterung, die in der unteren Gehäusehalbschale grade so zu erkennen ist.
• der blaue Zylinder mit dem weißen Klotz (Polsterung)ist der Akku.
Zwei Dinge fallen auf. Erstens ist das ganze Dingens eine ziemliche Mogelpackung.Der Schaft des Stabes enthält quasi nur den Akku, der Rest ist Luft oder Polsterung. Zweitens ist der Akku einfach parallel zur Stromversorgung (die Buchse sitzt ganz rechts im Schaftende) und zum Versorgungseingang der Platine geschaltet.
Und hier liegt auch der Grund für das frühe Ableben, behaupte ich. Da ist keinerlei Ladeelektronik im Spiel. Der Akku hatte, als ich gemessen habe, eine Leerlauf-Klemmemspannung von ungefähr 3.2V, und das zugehörige Netzteil liefert (laut Beschriftung) glatte 5V/500mA! Mit anderen Worten, der Akku wird jedesmal ungeregelt gnadenlos überladen. Das kann nicht lange gutgehen.
Das zweite Bild zeigt die Elektronik in Großaufnahme.
Glücklicherweise kann man den Akku einfach abklemmen und die Elektronik direkt aus einem Netzteil versorgen. Ich habe allerdings kein 3.3V-Netzteil zur Hand gehabt, und mit 5V wollte ich die Elektronik (ohne den Akku) lieber nicht traktieren. Also habe ich einfach einen kleinen Stepdown-Schaltregler dazwischengeschaltet und auf 3.5V eingestellt. Nun kann ich nahezu jedes beliebige Netzteil (in der Praxis nehme ich eines mit 12V) anschließen.
Bild 3 zeigt das neue Innenleben (vor Befestigung und Zusammenbau, versteht sich).
Und nun läuft er wieder! ... und läuft... und läuft...