Wie einige von euch, hatte ich auch ein sehr intensives negatives Erlebnis erfahren müssen.
Wie
@****ino das schon angesprochen hat, ist es für den einen vielleicht eine Kleinigkeit, aber bei mir ist damals eine Welt zusammengebrochen.
Ob ich es aus Selbstschutz verdrängt oder es über die Jahre einfach nur vergessen habe weiß ich nicht aber ich kann mich an vieles davon nicht mehr erinnern. Es sind nur noch die "Kern-Erlebnisse" da, die mich damals so verletzt und völlig überfordert haben.
Es hieß bei der Themeneröffnung zwar, dass das Erlebnis selbst nicht so wichtig sei, ist es für mich eine Art Aufarbeitung, darüber zu sprechen. Für den Fall, das ich jetzt zu weit aushole. ^^
Es war, wie auch bei
@********rses, in einem Club während eines Swinger Abends. Ich war zum ersten mal bei einer solchen Abendveranstaltung. Es war jedenfalls kein BDSM Anlass, sondern ein anderes Abendthema.
Ich wurde von einer Gruppe zu diesem Event eingeladen, mit der ich zu dem Zeitpunkt schon öfter geschrieben hatte. Auch das eine oder andere Spielfreie Treffen gab es davor schon.
Trotzdem weiß ich heute gar nicht mehr von wo ich diese Leute genau kannte. Ob es Leute aus dieser Gruppe oder von einem anderen Stammtisch waren, kann ich tatsächlich nicht mehr sagen. Ich habe nach dem Erlebnis den Kontakt und auch meine Aktivitäten hier, lange abgebrochen.
An diesem Abend habe ich mich auch mit einer dominanten Dame verabredet, die Teil dieser Gruppe war. Wir haben des öfteren gechattet und uns schon öfter über meine devote Ader unterhalten. Zu dieser Zeit war ich sehr verzweifelt auf der Suche nach jemandem, bei dem ich meine devote Ader ausleben konnte und sie war auf der Suche nach einem Spielpartner, der eher wenig Erfahrung hatte. Sie hatte lange nicht mehr die Gelegenheit, ihre dominate Art auszuleben und wollte es langsam angehen. Deshalb wollte sie jemanden, der keine zu hohen Erwartungen hatte, da sie niemanden enttäuschen wollte.
Es kam dann eben zu diesem besagtet Treffen.
Ich saßs mit der Gruppe Anfangs eine ganze Weile an einem Tisch und wir haben uns sehr gut unterhalten.
Dann fragte sie mich ob ich bereit wäre und wir uns einen Spielraum suchen möchten. Auch wenn alles vereinbart war, so war ich natürlich extrem nervös. Ich war immerhin zum ersten mal in einem solchen Klub und ich hatte nur sehr wenig Bondage Erfahrung und schon gar keine Erfahrung, von einer erfahreneren Domina bespielt zu werden. Darum dachte ich auch, dass unser Spiel gut passen würde, wenn sie es langsam angehen möchte.
Wir waren nun also auf der Suche nach einem passenden Spielplätzchen und fanden einen Raum der mit einem Spiegel, bißchen Deko und etwas was ich jetzt als Liegepranger bezeichnet würde.
Sie "sperrte" den Raum ab, indem sie die vorhandene Kette in der Tür spannte und das Spiel begann langsam. Ich fühlte mich wie auf Wolke 7. Endlich durfte ich etwas erleben was mir seit Jahren Kopfkino beschert hatte. Ich legte mich, wie befohlen, bauchlängs auf die Liegefläche und legte Hals und Hände in Position. Das Zusammenspiel und die Gefühlsebene zwischen uns passte vollkommen und ich merkte wie ich mich voll und ganz fallen ließ. Sie schloss zuerst den oberen Pranger. Demonstrativ versuchte ich mich zu bewegen und spürte natürlich sofort das Holz welches Hände und Hals fest in Position hielten. Sie bemerkte auch sofort das ich mich sehr schnell fallen lassen konnte und es sehr genoss. Sie brachte dann meine Füße in Position und verschloss nun auch den unteren Pranger. Ich war ihr nun vollkommen ausgeliefert. Für mich damals ein unbeschreiblicher Kick, da es für mich das allererste mal war, so gefesselt bespielt zu werden.
Da ich zu der Sorte Sub gehöre die ihren Genuss gern mit Bewegungen und Lauten zeigen, haben sich schnell viele interessierte Augenpaare auf uns gerichtet. Ich war zwar mit den Füßen in Richtung Türe fixiert, konnte aber das Gedränge an der Kette durch den Spiegel sehen. Für gewöhnlich bin ich sehr schüchtern und fühle mich schnell unwohl, wenn mich jemand beobachtet, aber das das wir in dem Moment nicht nur egal, sondern ich Genoss sogar sehr.
Das ganze Spiel lief mindestens eine Stunde. Sie verwöhnte mich mit Berührungen und testete immer mehr Sachen an mir, wie ich darauf reagierte. Angefangen von Berührungen, Neckereien, über verschiedene Zweckentfremdungen der Dekoration, bis hin zu Spanking hat sie alles ausprobiert und es wurde immer intensiver. Sie kam richtig in Fahrt und ich spürte das es ihr unter den Nägeln brennte, noch weiter zu gehen, wofür ich auch bereit gewesen wäre.
Doch dann hielt sie plötzlich inne. Ich spürte sie nicht mehr aber konnte sie aber noch im Raum hören. Das dauerte wohl etwa 1-2 Minuten. Sie berührte mich dann mit einer Hand am Arm und mit der anderen öffnete Sie ohne Ankündigung die Pranger und befreite mich. Währenddessen sagte Sie völlig hastig, sie muss abbrechen. Sie kann mir nicht sagen was genau los ist aber sie muss aufhören. Sie sagte mir nur sie würde sonst eine Grenze überschreiten, die ein Anfänger bestimmt nicht aushalten würde.
Ich versuchte ihr zu versichern, dass ich bereit wäre, meine Grenzen zumindest kennen zu lernen und ich noch lange nicht an meiner Grenze war. Doch sie brach das ganze komplett ab und sagte sie würde das nicht riskieren.
Als ich wieder gut auf den Beinen war, gingen wir zurück zu unserem Tisch. Da auch die anderen von unserer Verabredung wussten, freuten sie sich sehr für mich, als wir zurück kamen und man meiner Ausstrahlung deutlich ansehen konnte, dass ich eben gerade ein sehr intensives Spiel erleben durfte.
Ich war noch ziemlich Jung zu dem Zeitpunkt, was neben meiner Schüchternheit wohl der Grund war, das ich Sie dann darauf nicht angesprochen habe. Ich beobachtete nur wie Sie sich mit den anderen aus der Gruppe unterhielt. Die ersten Minuten konnte ich den Schaden, der bei diesem Abbruch entstanden ist, noch gut verbergen und beteiligte mich an den Gesprächen. Aber immer mehr und mehr wurde meine Laune schlechter. Ich kann mich heute nicht mehr erinnern wie meine Verabschiedung ausgesehen hat. Ob ich mich verabschiedet habe oder ob ich einfach gegangen bin, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls verließ ich den Klub dann sehr zügig, stieg in mein Auto und fuhr nach Hause. Dann brachen bei mir alle Dämme und ich saß unter strömenden Tränen im Auto. Rückblickend betrachtet, war ich in dem Moment bestimmt nicht fähig ein Auto sicher zu lenken aber daran dachte ich in dem Moment nicht. Es fühlte sich an als wär ich innerlich zebrochen. Selbst die schlimmste Trennung hat sich nicht so schmerzhaft angefühlt.
Ich weiß heute nicht mehr ob ich nachher überhaupt nochmal einen Kontakt mit ihr hatte, also im Forum. Ich kann mich nur noch daran erinnern dass ich die nächsten Tage mal im Gruppenchat war und ich las wie eine "virtuelle Session" lief.
Jedenfalls hat es mir einen Stich versetzt, als ich dann gesehen hat das meine Spielpartnerin die Domina in diesem Chatspiel war, die ein paar Devote "bespielte". Sie war wieder auf den Geschmack gekommen und war voll in Fahrt. Ich habe den Chat dann eine Weile kommentarlos verfolgt, hatte wieder einen Zusammenbruch und verließ den Chat. Ich fühlte mich benutzt und wie aufs Abstellgleis geparkt.
Meine Reaktion und mein "aufarbeiten" ist hierbei wohl ein absolutes negativ Beispiel.
Nach diesem Erlebnis habe ich mich sehr zurück gezogen. Auf Joy, SZ und Co war ich dann viele viele Monate nicht. Ich habe mich komplett abgeschottet, so sehr verletzt hat mich das ganze.
Also auf der psychischen Ebene wurde hier ein verheerender Schaden angerichtet. Viele Monate konnte ich kaum Freude an meinen Neigungen finden und vergrub sie eigentlich komplett. Ich hatte eigentlich niemanden mit dem ich über das erlebte sprechen konnte und hab es auch in mir vergraben.
Bis zu diesem Erlebnis hätte ich nie geglaubt wie wenig nötig ist, um sowas anzurichten. Für jemand anders wäre das vielleicht sogar eine Nichtigkeit gewesen. Bei mir hat es jedenfalls sehr viel verbrannte Erde zurück gelassen und ist auch ein Grund warum ich bis heute kaum noch aktiv war und kaum mehr Stammtische besucht habe.
Auch Heute denke ich noch oft daran, was wohl gewesen wäre, hätte ich das Gespräch gesucht. Auch wenn dieser Abbruch so nicht hätte stattfinden dürfen, so bin ich überzeugt das es nicht aus böser Absicht passiert ist. Im Gegenteil, ich bin mir sicher dass Sie es wirklich nur zum besten gemeint hat und sie bestimmt für ein Gespräch bereit gewesen wäre und mir geholfen hätte.
Ich war damals nur zu sehr verletzt, zu schüchtern und zu grün hinter den Ohren, als dass ich richtig reagiert hätte.