Devote Sie sucht dominanten Ihn
Devote Sie sucht dominanten IhnKleiner Auszug aus meinem in Entstehung befindlichen erotischen Roman
…Nachdem die Treffen mit John immer weniger wurden, gab Elsa eine Annonce auf.
Devote Sie sucht einfühlsamen, gepflegten, erfahrenen, dominanten Ihn für unverbindliche Treffen.
Es passierte, womit sie nicht gerechnet hatte. Sie erhielt auf Anhieb 238 Antworten. Was für eine spannende Lektüre. Die kleinste Zuschrift war ein abgerissener Teil einer Zigarettenschachtel mit einer Telefonnummer darauf. Die größte war ein handschriftlicher Brief, eng geschriebene zwanzig Seiten. Dann gab es etliche Briefe mit Fotos von nackten Männern ohne Kopf. Sie hatten nur ihr erigiertes Teil fotografiert. Das sollte sie wohl geil machen. Interessant war es, aber für Elsa eher abstoßend, primitiv. Solche kamen sofort in den Papierkorb. Sie wollte nicht wahllos bumsen, sondern sie suchte die Erfüllung ihrer Träume, ihrer Fantasien.
Sie brauchte sechs Wochen, um die Flut der Nachrichten zu sichten und zu sondieren. Letztendlich blieben zehn interessante, einigermaßen aussagekräftige und anregende Zuschriften übrig. Mit denen wollte sie sich treffen. So entwickelte Elsa eine Art Standardantwortbrief im Computer, den erhielten alle zehn. Nun blieb abzuwarten, ob und wer sich dann noch bei ihr melden würde. Sie hatte ihre Handynummer mit angegeben. Sie wartete und verbrachte ihre Abende, wenn gerade mal nichts mit John geplant war, mit Pornovideos. Die Softpornos kannte sie zwischenzeitlich zu genüge. Sie holte sich Hardcorefilme. Sie wollte ausgefallene Sachen sehen wie Natursektspiele, Sklavenerziehung, Dehnungen, Unterwerfung von Männern und Frauen.
Elsa merkte immer mehr, wie schwierig es war, in dieser Spielart genau das zu finden, was wirklich erfüllte. Die Rolle der Domina wurde für sie immer anregender. Aber im Moment sehnte sie sich mehr danach, sich hinzugeben und ihre Unterwerfungsfantasien umzusetzen. Vielleicht würde sie ja doch noch den Mann ihrer Träume bei ihrer Suche finden. Von den zehn Männern antworteten letztendlich acht.
Sie verabredete sich mit den ersten drei in einem englischen Café in Hemtown. Weit vor dem ersten Termin nahm sie voller Erwartungen, aber auch ein wenig unruhig im Café Platz. Alle Blicke schienen auf sie gerichtet, als ob ihr jeder Mann an der Nasenspitze ansehen würde, weswegen sie dort saß. Pünktlich kam die erste Annonce. Ein recht kleiner Mann, drahtig, muskulös, Anfang 40, Halbglatze, Nickelbrille, intelligente Augen, glatt rasiert, trat auf sie zu. Er hatte sehr wohl geformte, gepflegte Hände. Das war ihr sofort aufgefallen.
„Hi, ich bin Arne“, stellte er sich vor. Seine Stimme war sehr tief und anziehend. Er setzte sich ihr gegenüber. Sie saßen in einer Nische, die uneinsehbar war. Sie redeten ein wenig über das Wetter, bestellten ein Glas Wein und er verschlang Elsa fast mit den Augen. Er erzählte, dass er Arzt sei und Single. Plötzlich sagte Arne zu Elsa:
„Du gehst jetzt sofort zum WC, ziehst deinen Slip und deine Strumpfhose aus. Du kommst unter dem Rock nackt zurück und setzt dich neben mich auf die Bank!“
Das war eine klare Ansage. Elsa stand auf, ging und tat, was er angeordnet hatte. Sie kam zurück und kroch regelrecht hinter den Tisch neben ihn auf die Bank. Es war ihr peinlich. Er trug eine Lederhose und ein Hemd, darüber eine Lederweste. Elsa trug einen leichten Pulli, der ihre Brüste schön betonte und einen Stoffrock bis zu den Knien. Nun hatte sie darunter nichts mehr an. Er drängte sich etwas an sie und redete weiter, stellte Fragen, trank etwas und nebenbei schob er seine Hand unter ihren Rock. Er glitt mit seiner Hand zwischen ihre Beine. Er sagte nichts zu dem, was er tat, redete einfach weiter. Arne hatte Hände, die wussten, was sie tun, das spürte Elsa sofort. Ein Finger glitt in sie und er hatte es drauf, sofort die richtige Stelle zu finden. Elsa hätte am liebsten vor Lustschauer laut aufgeschrien. Ihr Unterleib vibrierte.
„Bleib ruhig, beiß die Zähne zusammen und schau mich an!“ Er massierte mit gezielten Bewegungen ihren G-Punkt.
„Das kann ich nicht mehr aushalten“, stammelte Elsa leise und die Lust schoss aus ihren Augen, als sie sich zuckend ergoss. Er lächelte und zog seine Hand zurück.
„Ich denke, wir könnten gut Spaß miteinander haben, aber jetzt muss ich gehen.“ Er würde sich melden, sagte er noch zu Elsa und weg war er.
Elsa blieb sprachlos zurück, nass zwischen den Beinen und rot im Gesicht. Hoffentlich hat niemand etwas bemerkt und hoffentlich hat der Rock jetzt keinen nassen Fleck. Sie schlich zum WC, um sich Strumpfhose und Slip wieder anzuziehen. Gleich müsste die zweite Annonce kommen. Sie schminkte sich ein wenig nach und ging wieder hinein, um sich an den Tisch zu setzen.
Da kam er auch schon. Groß und schlank, nicht muskulös, Halbglatze, glatt rasiert, in Lederhose und Pullover.
„Hallo, ich bin Gero. Du bist Elsa und willst dich in die Hände eines Dominus begeben? Ist dir klar, was dir da passieren kann, wenn du in die falschen Hände gerätst?“
„Ja sicher, ich weiß, dass es ein Risiko in sich birgt, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“
„Gut, dann erzähl mal, wonach du suchst, was für Erfahrungen du schon hast und was du nicht möchtest.“ Gero saß ganz lässig und seine Augen hatten etwas Durchdringendes und Bestimmendes. Elsa erzählte von sich, dass sie Lust am Schmerz und der Unterwerfung empfindet, aber nicht brutal, sondern eher die zwingende Macht des Mannes für sie der Punkt sei. Sie hätte bisher wenige Erfahrungen und stehe eigentlich erst am Anfang der Umsetzung ihrer Fantasien.
„Wie viele dominante Männer wirst du noch treffen?“, fragte Gero.
Elsa antwortete wahrheitsgetreu. Gero teilte ihr mit, dass er seine Spiele immer nur in seiner Wohnung vollzieht. Er mag die Öffentlichkeit nicht. Er suche eine devot-masochistische Frau für gelegentliche Treffs und sie würde nur dann zu ihm kommen dürfen, wenn er sie ruft. Gero hatte gepflegte und zartgliedrige Hände mit langen Fingern. Er war bestimmt über 1,90 Meter groß. Elsa hatte einen Kloß im Hals.
„Dann lass uns gleich einen ersten Termin ausmachen, sonst wird das nichts. Ich erwarte dich also übermorgen Abend 20 Uhr bei mir in der Wohnung. Wie du zu erscheinen hast, das teile ich dir noch mit. Und sei pünktlich, das ist sehr wichtig für dich.“
„Ich werde übermorgen zu 20 Uhr bei dir erscheinen, wie du es wünscht.“ Plötzlich griff er an ihr Kinn und sagte mit fester Stimme:
„Schau in meine Augen! Ab sofort nennst du mich „Meister“ und redest mich mit „Sie“ an. Vergiss es nicht, sonst folgt Strafe auf dem Fuße.“ Elsa erzitterte innerlich. Dieser Mann hat Erfahrung, das merkte sie sofort. Seine Ausstrahlung und sein fester Griff mit der Hand vermittelten ihr, dass auch er sehr wohl wusste, was er tut.
„Ich muss Sie noch etwas fragen, Meister. Ist es üblich, dass bei Ihnen ein Codewort benutzt wird?“
„Selbstverständlich. Das werden wir vor dem Spielen festlegen.“ Elsa gab das ein gutes Gefühl und so sagte sie:
„Dann freue ich mich darauf, Ihnen in zwei Tagen zu Diensten sein zu dürfen.“ Gero stand auf.
„Du wirst meine Nachricht rechtzeitig erhalten.“ Er verließ das Café. Dieser Mann hatte eine völlig andere Qualität als Arne.
Elsa hatte noch etwas Zeit bis zur nächsten Annonce und zündete sich eine Zigarette an. Plötzlich klingelte ihr Handy. Eine sehr tiefe aber kräftige Stimme forderte sie auf, das Café zu verlassen und zu einem anderen Ort zu fahren. Es war die dritte Annonce. Er sagte, wenn sie ihn treffen wolle, dann müsse sie seinen Regeln folgen, sonst würde nichts stattfinden. Elsa sagte zu, sie hatte den ganzen Abend Zeit. Der dritte dominante Mann hieß Reinhard. Er war Psychiater, hatte er in seinem Brief geschrieben. Sie setzte sich gleich in Bewegung. Er wollte sie in einem Restaurant in einem Stadtbezirk treffen, den sie nicht gut kannte.
Er hatte ihr genau dreißig Minuten Zeit gegeben, zu erscheinen, ansonsten sei er weg. Von ihm hatte sie kein Foto, sie wusste also nicht, wie er aussah. Kribbelnder Druck baute sich auf. Elsa kannte das von sich. Wenn sie unter Stress, Anspannung und gleichzeitig Zeitdruck geriet, dann konnte das so stark werden, dass sie spontan einen Orgasmus bekam. Das hatte sie oftmals in Prüfungssituationen erlebt. Endlich fand sie eine Parklücke. Zwischenzeitlich ist war dunkel und regnete. Keine Zeit mehr, den Schirm zu suchen. Die letzten Meter rannte sie. Sie öffnete die Tür zum Restaurant. Es war riesig und voller Menschen. Wie sollte sie da Reinhard finden? Sie ging unsicher hinein und blickte sich um.
„Sie wünschen?“, fragte ein Kellner höflich.
„Ich bin verabredet und suche unseren Tisch.“ In dem Moment erhob sich ziemlich weit hinten ein riesiger Kerl und tippte auf seine Armbanduhr. Das musste Reinhard sein. Erleichtert steuerte sie auf den Mann zu. Er nahm ihre ihm entgegen gestreckte Hand nicht an und sagte nur streng:
„Setz dich!“ Elsa gehorchte. Aus ihren langen Haaren tropfte das Regenwasser auf ihre Jacke. Auf dem Gesicht liefen noch Tropfen wie Tränen herunter.
„Da hast du Glück gehabt. Ich war so gnädig, die Zeit bereits zu stoppen, als du zur Tür herein gekommen bist. Ich wusste sofort, dass du das bist. So ein ängstlicher Blick, gepaart mit Anspannung und geiler Erregung, das entgeht mir nicht!“
„Ich bin so froh, dass ich Sie gefunden habe.“, stammelte Elsa. Sie fühlte sich ertappt und war so irritiert, dass sie ihn siezte.
„Gut erzogen scheinst du. Nun steh auf und zieh deine Jacke langsam aus. Dann dreh dich, ich will deinen Körper betrachten.“
„Hier mitten im Restaurant?“, wagte Elsa zu fragen.
„Sofort!“, sagt er scharf und seine Augen, die hinter einer Brille lagen und keinen Widerspruch duldeten, verengten sich. Elsa erhob sich und zog die Jacke aus. Dann drehte sie sich langsam. Es war ihr peinlich und sie errötete heftig dabei. Ihn schien das köstlich zu amüsieren. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Breitbeinig saß er da und lächelte Elsa süffisant an.
„Setz dich wieder. Ich will nicht viel von dir wissen. Was ich sehe, gefällt mir. Ich habe genaue Vorstellungen, was ich mit dir machen will. Sage du mir, wo deine Grenzen sind.“ Elsa fühlte sich überrumpelt, überfordert und antwortete nicht gleich. Sie wollte ein wenig über ihre Worte nachdenken.
„Antworte mir!“, forderte Reinhard in scharfem Ton.
© Esteva Hara