Ficken über Bangkok
Durchschnittliche Menschen haben ja bekanntlich Träume. Sadisten haben ebenso bekanntlich Kopfkino, ziemlich unabhängig von der Tageszeit oder der jeweiligen Schlafphase. Eine Aufführung meines ganz persönlichen Kopfkinos drehte sich in den letzten Jahren immer wieder um ein Hotelzimmer in Bangkok, das ich einmal für eine kurze Zeit bewohnte. Ein traumhaftes Zimmer, aber das findet man ja häufig. Das Besondere an dem Zimmer war der Blick über die Stadt.Nicht über irgendeine Stadt, der Blick über Bangkok.
Die Vorstellung war immer die gleiche: Ich halte eine perfekte Sklavin mit dem Kopf gegen das große Panoramafenster gedrückt. Ihr wohlgeformter Arsch reckte sich mir entgegen, auf ihrem Rücken zeichneten sich rote Striemen meiner vorangegangenen Liebkosungen ab. Mein Schwanz fickte sie in ihren Arsch, während sie leise vor sich hin schluchzte. Unter mir breitete sich das Lichtermeer des nächtlichen Bangkoks aus. Tausende Lichter, Boote auf dem Fluss, die Tempel beleuchtet. Ihr Wimmern vermischte sich mit einigen Sirenen in der Ferne.
Soweit zum Kopfkino. Vorstellung und Realität prallen ja durchaus öfter mal zusammen. Eine zehntausend Kilometer entfernt spielende Szene Realität werden zu lassen, ist schon eine der schwierigeren Aufgaben.
Wenn es dann allerdings passiert, überholt die Realität die Vorstellung an Glanz, Schönheit und Ekstase. Das weiß ich jetzt.
Für unsere letzten Tage in Bangkok habe ich frühzeitig dieses Hotel gebucht, was vermutlich niemanden verwundern wird. Ein teures, luxuriöses Hotel. Bedauerlicherweise müssen wir feststellen, dass es inzwischen ein wenig in die Jahre gekommen ist, auch wenn es den noblen Charme, den es bei meinen letzten Besuchen versprühte, noch immer ausstrahlt.
Der Check-in ermüdet mich ehrlich gesagt ein wenig und unsere Rückkehr nach Bangkok bleibt von den Vorfällen auf der Fähre überschattet. Viel Zeit ist nicht mehr übrig von unserem gemeinsamen Traumurlaub. So ist es aber nun mal mit der Zeit – sie vergeht umso schneller, je schöner sie sich anfühlt.
Trotz aller Widrigkeiten – der Ausblick aus dem Zimmer ist genial, auch wenn vermutlich die wenigsten Hotelgäste dabei gleich eine Erektion bekommen. Aber wer will schon sein wie die meisten Gäste? Eine kleine Panne mit dem Rollo in unserem Zimmer beseitigt die Haustechnik schnell und in Fünf-Sterne-Manier mit vielen Entschuldigungen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Rollo wirklich schließen möchte.
Mein Blick schweifte von Bangkoks Panorama über meine Sklavin zurück zur Fensterbank aus braunem Holz. Geschmackvoll und bei weitem breit genug für den Arsch meines Mädchens. Vorfreude steigt in mir auf und steigert sich von Stunde zu Stunde. Auf den Einbruch der Nacht warten. Rückblickend kann ich nicht mehr genau sagen, was wir an diesem ersten Abend im Hilton gemacht haben. Die Erinnerung verschwimmt ein Stück weit, das Gehirn dreht sich im Kreis um diesen einen Fick.
Mein Sklavenmädchen ist noch immer deprimiert von dem dreisten Diebstahl im Bus und nutzt erst einmal das WLAN des Hotels, um ein wenig nach ihrer Arbeit zu schauen. Ich begebe mich, bewaffnet mit meinem Notizbuch und den Resten meiner Kopfkinoerektion, in die Lobby, um meine Notizen zu vervollständigen. Irgendwann soll daraus vielleicht mal eine Reiseerzählung werden. Oder eben Reiseepisoden mit Sklavin. Scheint geklappt zu haben.
Wie bei allen großen Hotels und eigentlich wie bei allen Häusern in Bangkok gibt es auch im Hilton ein Geisterhaus. Dem Glauben nach wohnen dort die Geister derer, die beim Bau des Hotels von diesem Stück Land vertrieben wurden. Irgendwo müssen die ja auch hin. Die so genannten Geisterhäuser sind teilweise prächtige, kleine Kunstwerke und werden täglich mit allerlei Opfergaben geehrt. Meist Blütenranken und Räucherstäbchen, aber durchaus auch mal ein Glas Cola oder ein wenig Kleingeld. Es gibt eigentlich nichts, was man nicht sieht, wenn man die Geisterhäuschen aufmerksam betrachtet. Der Platz des reichlich großen Geisterhauses am Hilton liegt etwas tiefer als der Zugang zum Hotel von der Wasserseite aus, direkt vor dem kleinen Café neben dem Restaurant. Der Zugang zur Lobby führt direkt hier vorbei und bietet einem die Möglichkeit, für einen Moment innezuhalten und die Hektik der Großstadt zu vergessen. Mich fasziniert die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt. Ein großer, altehrwürdiger Baum neigt sich über das Geisterhaus, bildet ein schützendes Dach und spendet wohltuenden Schatten. Kaum ein Geräusch ist hier zu hören, außer vielleicht das Geplapper vorbeilaufender Touristen. Ich würde mir gerne die Zeit nehmen, diesen Ort einmal zu zeichnen. Leider verstreichen unsere letzten Tage wie im Flug und Bleistift habe ich auch keinen dabei.
Später verlassen wir das Hotel noch einmal zum Abendessen und für eine Massage in bewährtem Massagesalon. Auch diesmal ohne Happy End.
*
Zeit spielt heute keine Rolle mehr.
Es zählt nur der Ort und das Wir.
Eine ausgiebige Dusche wäscht den Schweiß und Staub der tropischen Megacity von unseren Körpern. Meine Sklavin hat sich noch einmal ins WLAN eingeloggt, zu Hause ist alles in Ordnung. Wir sind beruhigt, man fühlt sich bei der Entfernung immer ein wenig hilflos.
Mein Gürtel lacht mich schon an, als ich aus dem Bad komme. Es ist ein aufforderndes Lachen, wie ein Grinsen, das ›Benutz mich, benutz sie‹ schreit. Die Sklavin ist wunderschön wie immer. Zugegeben, heute noch ein wenig schöner, wenn das denn geht.
Auch sie lächelt mich an, ohne mich anzusehen. Die Worte, die ihr Körper formt und in meine Richtung ruft, sind die des Gürtels und genauso wortlos. Meine Gier flüstert ein schreiendes ›Nimm sie!‹, während die Lust sich bereits verselbstständigt.
Sie liegt noch auf dem Bett, das Handy hat sie eben erst beiseitegelegt. Irgendetwas will sie mir noch sagen, doch es wird in meiner Gier untergehen.
Meine Hände finden wie von selbst den Weg in ihre langen Haare, der Griff schließt sich und das Verlangen zieht sie vom Bett. Unbarmherzig, ohne Hast.
Der Gürtel hat seinen Weg wie von selbst gefunden. Der erste Knall beim Aufeinandertreffen mit ihrem Rücken ist laut und bestimmt. Schmerzhaft sicherlich, vielleicht auch zu hart. Aber die Gier regiert diese nächtlichen Stunden. In der Ferne heult eine Sirene. Die Stadt leuchtet zu uns herauf. Ich presse ihren Kopf unnachgiebig gegen das riesige Fenster, während ihr Arsch um liebkosende Schläge bettelt. Ihr Wimmern vermischt sich mit den Klängen, die aus dem Asiatique Riverfront herüberwehen. Das Gesicht an die kühle Scheibe gepresst, krallt sie sich in die Fensterbank. Jeder neue Schlag klatscht wie ein Rausch aus Nacht und Hitze, hallt in das Zimmer und schmeichelt dem Schmerz.
Ihr Hintern glüht bereits, als ich sie zu mir umdrehe. Ihr kleiner Arsch passt gut auf die Fensterbank. Eine Ohrfeige später finden meine Finger den Weg in ihr nasses Fötzchen. Erst fast schon zärtlich nur zu dritt, doch schnell gesellt sich der Rest meiner Hand dazu. Sie stöhnt und zittert, ihr Wimmern füllt den Raum, wie meine Hand ihr Innerstes. Es dauert nicht lange, bis sie Fensterbank und Boden befleckt. Ich liebe es immer sehr, wenn sie ihren Saft vergießt. Hier in diesem Moment ist es wirklich besser als ein Orgasmus.
Von der Fensterbank gerissen, streckt sie mir wieder ihren willigen Arsch entgegen, begleitet von ihrem Schluchzen dringe ich tief in sie ein. Ihr Weinen und Stöhnen vermischt sich mit den Lichtern der Stadt, den Klängen des Flusses und der ganz eigenen Symphonie des Moments.
Es sind solch seltene Stunden, die die Ewigkeit eine Sekunde anhalten lassen, während sie sich für immer ins Gedächtnis brennen.
Und die Nacht ist noch jung in diesem Moment.
Aus Sir D. Smith / Sand, Strand & Striemen / 2te Auflage erscheint am 28.11.2024.