@*******Eden
Gehe ich recht in der Annahme, dass du das mehr aus der EPE-Perspektive betrachtest? Wo primär sex. Bedürfnisse und deren Befriedigung im Vordergrund stehen? Dass Beziehungen dann im BDSM-Konext auch vornehmlich unter diesem Aspekt geführt werden, sie sonst ja keinen Sinn mehr ergeben?
Allein schon 24/7 bedeutet, dass eben auch der Alltag mit einbezogen wird. Meist einfach deshalb, weil es sich dann nicht nur um (sex.) Vorlieben sondern eben um Neigungen handelt. Man ist wie man ist, anders kann und will man nicht. Je nachdem wie tief diese Neigung ausgeprägt ist, geht der devote umso mehr darin auf Kontrolle abzugeben, sowie der dom. Part ebendiese anzunehmen. Eh man sich versieht befindet man sich schon im TPE. Man ist damit schon eine Symbiose eingegangen, jeder zehrt und lebt von und durch den anderen. Daraus löst man sich nicht mehr einfach so, denn dafür ist ein sehr tiefes, inneres Geflecht entstanden. Sich daraus zu lösen würde bedeuten, in ein tiefes Loch zu fallen. Es ist einem buchstäblich die Lebensgrundlage entzogen. Zu sagen- ich kann ja kommen und gehen wie ich will, ist auch kein TPE. Flora und Fauna machen es vor, dass symbiotische Beziehungen zwar nicht gerade häufig, dafür aber sehr komplex und damit auch erfolgreich sind. Man sollte das also weniger unter modernen gesellschaftlichen Aspekten betrachten, denn das meiste D/s beschreibt das Leben unserer (Groß-)Eltern.
Für TPE entscheidet man sich also nicht einfach so, eine solch geneigte Beziehung evolutioniert darin hinein. Man will dann auch nichts anderes mehr. Daher empfinden das auch viele als eine Selbstverwirklichung, anstelle einer Selbstaufgabe. Dann ist es wie es ist, man fühlt sich angekommen.
Nun könnte man meinen, dass es an der Stelle auch mal reichen würde. Aber warum? Denn bis dahin empfindet man es zwar als ein großes Glück so leben zu können und warum dann nicht noch unterstreichen? Mit allem was einen gegeben und mitgegeben ist. Wenn man so will- in die letzte verfügbare Konsequenz zu gehen. Irgendetwas, das man nicht mehr rückgängig machen kann. Damit ist es dann in Stein gemeißelt und nichts wird daran mehr etwas ändern können. CIS.
Ein gesellschaftliches Pendant ist ein Paar das Sex hat. Sie können auch Sex haben ohne zu heiraten und sie heiraten doch. Und nicht selten fällt einer nach einer Scheidung in ein Loch, weswegen man sich das gut überlegt. Und wenn man schon verheiratet ist, kann man doch auch Kinder bekommen? Auch das ist nicht mehr umkehrbar. Sie sind dann die Kinder jener Eheleute und geben ihr Erbe weiter. Alles das ist rechtlich, moralisch und ethisch abgesichert. Im BDSM nennt man das halt anders, unterm Strich ist es zumindest fürs grobe Verständnis, rel. vergleichbar. Um sex. Vorlieben bzw. Bedürfnisbefriedigung geht es sich dabei nur rudimentär.