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CIS

*********Pain Paar
3.668 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
CIS
Ja, was ist CIS eigentlich?

Wikipedia sagt folgendes dazu:

Die Steigerung von TPE ist die Complete and Irrevocable Submission (engl.: „vollständige und unwiderrufliche Unterwerfung“, abgekürzt CIS), die in letzter Konsequenz das zugrundeliegende Konsensualitätsprinzip (vgl. Metakonsens) aufhebt und deshalb innerhalb der BDSM-Szene höchst umstritten ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Total_Power_Exchange

CIS ist in meinen Augen die allumfassendste Variante des 24/7, wo es in den anderen Bereichen noch eine Ausstiegsmöglichkeit gibt, ist diese bei CIS in der Theorie ausgeschlossen. In der Praxis wird dies in seltenen Fällen durch Eigentumsüberschreibungen, fehlende Altersvorsorge etcpp. erschwert. So weit die Theorie.

Praktisch würde mich interessieren: wie lebt ihr Euer CIS? Welche Hürden habt ihr eingebaut, um eine Trennung durch den submissiven Part zu erschweren, oder braucht ihr das für euch nicht?

Wie ist die Entscheidung gefallen CIS zu leben?
******nda Frau
117 Beiträge
Ich zäume das Pferd mal von hinten auf ...

Die Entscheidung ist bei uns garnicht direkt gefallen, sondern ergab sich letztlich durch viele Diskussionen. Wir haben glaube ich einen Monat oder länger eigentlich nur über alles detailiert gesprochen, die Regeln vereinbart etc... und da wir eine ganze Zeit lang räumlich getrennt waren, hatten wir auch viel Zeit, uns das durch den Kopf gehen zu lassen (normalerweise leben wir schon lange zusammen, das ergab sich da so). In einem der Gespräche kamen wir dann darauf, dass es wohl schwer wird, wenn man das erstmal gelebt hat, dass man das wieder rückgängig macht, falls eine von uns nichtmehr möchte. Da wir aber Seelenverwandte sind und einfach quasi füreinander gemacht sind, kommt eine Trennung nicht in Frage ... daher wurde es von TPE quasi direkt zu CIS.

Trennungs-Hindernisse gibt es nicht ... ich bin auch als Sklavin immernoch genug Mensch um - sofern ich schlecht behandelt würde oder total unglücklich wäre - jederzeit zu gehen. Dennoch käme das für mich nicht in Frage, weil ich meine Herrin liebe und eine Trennung würde bedeuten, einen Teil von mir zu verlieren.

Unser CIS-Leben bauen wir gerade erst noch auf und aus. Wir stehen noch sehr am Anfang, ich merke oft, wie schwer mir manches fällt ... z.B. wenn ich - wie heute - nicht dann Schokolade essen darf, wann ich das will oder auch sonst ist nicht alles einfach für mich. Trotzdem sind wir beide Glücklich damit und steigern uns langsam. Gerade im Moment sind wir dabei umzuziehen und es ist eine stressige Phase. Dass da das TPE / CIS manchmal etwas in den Hintergrund gerät ist denke ich normal, doch verschwinden tut es nie ... und da ich ein Kontrollbuch mit Strafregister führe, verschwinden auch meine Vergehen nicht so einfach, auch, wenn sie nicht sofort gestraft werden. Ein täglicher Tagebucheintrag gehört da auch - neben vielen anderen häuslichen Pflichten - dazu.

Soweit mal grob überrissen von mir / uns =)
*********r_by Paar
2.921 Beiträge
Ohne da jemand zu nahe treten zu wollen, aber das ist definitiv kein CIS

Trennungs-Hindernisse gibt es nicht ... ich bin auch als Sklavin immernoch genug Mensch um - sofern ich schlecht behandelt würde oder total unglücklich wäre - jederzeit zu gehen

******nda Frau
117 Beiträge
Dann hab ich mich wohl wieder ziemlich blamiert, indem ich das für mich selbst falsch definiert habe ... ich lasse dann mal die Erfahrenen ran, die bestimmen, was was ist und wie man es "richtig" macht und wir machen unser "was auch immer" für uns alleine *g*

Danke, für die Korrektur *zwinker*
******ara Frau
4.467 Beiträge
Für mich persönlich bedeutet CIS, dass ein Weggang einer Sklavin fast nicht möglich ist.

Ich kenne es aus Erzählungen so, dass eine Sklavin mittels geschlossender Verträge usw ohne materielle Dinge da stehen würde, wenn sie sich zu einer Trennung entschliessen würde.
*******Mori Paar
1.045 Beiträge
CIS ist tatsächlich relativ hart definiert und definiert sich an Ende genau durch das "sub kann nicht mal dann gehen, wenn sub das unbedingt will...".. Ohne Trennungs-Hindernisse ist es nicht CIS, eher eine Spielart von einvernehmlichem TPE.
******arp Mann
3.249 Beiträge
CIS bedeutet faktisch, etwas nicht mehr (eigenständig) rückgängig machen zu können. Unwiderruflich! Nicht umsonst ist es auch in unseren Kreisen umstritten. In Abgrenzung zum TPE gehört da dann doch noch etwas mehr zu. Dabei geht es sich nicht um richtig oder falsch sondern um das, was damit gemeint ist. Und das umfasst anderes als die Gefühlsebene, denn die beschreibt TPE. In einfachster Form kannst du ein Ganzkörper-Tattoo ins CIS inkludieren, sowie rechtlich gesicherte Übereignungen usw. Alles das, was du eben nicht mehr rückgängig machen kannst. Dann ist es wie es ist und du änderst nichts mehr daran. Im TPE kannst du immer noch deine Koffer packen und abhauen...
*********ssin Frau
310 Beiträge
Für mich sind TPE und CIS auch ganz klar zweierlei.
CIS ist unwiderruflich. Wie das im einzelnen geregelt wird, bleibt jedem selbst überlassen.
Dennoch sehe ich es auch bei TPE so, dass der Bottom nicht ohne weiteres die Beziehung beenden kann. Ich habe die Macht abgegeben, komplett. Woher nehme ich das Recht, einfach zu gehen?
In meinem Kopf muss der Herr um Freigabe oder Weitergabe gebeten werden, sollte es unmöglich sein, Ihm weiterhin zu dienen.
Bei CIS ist dies ausgeschlossen.
****i59 Paar
1.788 Beiträge
@*******017
So sehe ich es auch. Wir selbst leben TPE. Ich habe ALLE Entscheidungsgewalt an meinen Herrn abgegeben. Ich kann nicht plötzlich sagen, ich gehe jetzt. Wenn, dann muss ich um Freigabe bitten, und nur, wenn er zustimmt, kann ich aus dieser Verbindung. CIS hingehen heisst, ich kann im Grunde nicht mal bitten mich freizugeben. Wobei dies sicher auch eine Sache zwischen den zwei Beteiligten ist. Nur rein vom Verständnis her geht es nicht.
Loeti
*******Eden Mann
71 Beiträge
Ok, da gabe ich jetzt mal ein generelles Verständnisproblem. Unterschied zwischen CIS und TPE hab ich durchaus verstanden, alleine der Sinn will sich mir nicht erschließen. Leben wir nicht Bdsm (hoffentlich jeder sein eigenes), um unsere Bedürfnisse zu befriedigen? Kommt man zu dem Schluss, dass diese nicht mehr befriedigt werden, vielleicht sogar grob missachtet werden, was macht dann eine wie auch immer geartete Beziehung aus? Wird dann die Befriedigung daraus gezogen, dass man halt macht was der andere für richtig hält, auch wenn es diametral den eigenen Bedürfnissen ist? Ich schreibe hier nicht von den Dingen die man nicht so toll findet, die aber im Rahmen einer TPE Beziehung durchaus vorkommen.
Und rein rechtlich ist ja Tpe (von cis ganz zu schweigen) eher eine Wunschvorstellung denn eine haltbares Konstrukt...
******arp Mann
3.249 Beiträge
@*******Eden
Gehe ich recht in der Annahme, dass du das mehr aus der EPE-Perspektive betrachtest? Wo primär sex. Bedürfnisse und deren Befriedigung im Vordergrund stehen? Dass Beziehungen dann im BDSM-Konext auch vornehmlich unter diesem Aspekt geführt werden, sie sonst ja keinen Sinn mehr ergeben?

Allein schon 24/7 bedeutet, dass eben auch der Alltag mit einbezogen wird. Meist einfach deshalb, weil es sich dann nicht nur um (sex.) Vorlieben sondern eben um Neigungen handelt. Man ist wie man ist, anders kann und will man nicht. Je nachdem wie tief diese Neigung ausgeprägt ist, geht der devote umso mehr darin auf Kontrolle abzugeben, sowie der dom. Part ebendiese anzunehmen. Eh man sich versieht befindet man sich schon im TPE. Man ist damit schon eine Symbiose eingegangen, jeder zehrt und lebt von und durch den anderen. Daraus löst man sich nicht mehr einfach so, denn dafür ist ein sehr tiefes, inneres Geflecht entstanden. Sich daraus zu lösen würde bedeuten, in ein tiefes Loch zu fallen. Es ist einem buchstäblich die Lebensgrundlage entzogen. Zu sagen- ich kann ja kommen und gehen wie ich will, ist auch kein TPE. Flora und Fauna machen es vor, dass symbiotische Beziehungen zwar nicht gerade häufig, dafür aber sehr komplex und damit auch erfolgreich sind. Man sollte das also weniger unter modernen gesellschaftlichen Aspekten betrachten, denn das meiste D/s beschreibt das Leben unserer (Groß-)Eltern.

Für TPE entscheidet man sich also nicht einfach so, eine solch geneigte Beziehung evolutioniert darin hinein. Man will dann auch nichts anderes mehr. Daher empfinden das auch viele als eine Selbstverwirklichung, anstelle einer Selbstaufgabe. Dann ist es wie es ist, man fühlt sich angekommen.

Nun könnte man meinen, dass es an der Stelle auch mal reichen würde. Aber warum? Denn bis dahin empfindet man es zwar als ein großes Glück so leben zu können und warum dann nicht noch unterstreichen? Mit allem was einen gegeben und mitgegeben ist. Wenn man so will- in die letzte verfügbare Konsequenz zu gehen. Irgendetwas, das man nicht mehr rückgängig machen kann. Damit ist es dann in Stein gemeißelt und nichts wird daran mehr etwas ändern können. CIS.

Ein gesellschaftliches Pendant ist ein Paar das Sex hat. Sie können auch Sex haben ohne zu heiraten und sie heiraten doch. Und nicht selten fällt einer nach einer Scheidung in ein Loch, weswegen man sich das gut überlegt. Und wenn man schon verheiratet ist, kann man doch auch Kinder bekommen? Auch das ist nicht mehr umkehrbar. Sie sind dann die Kinder jener Eheleute und geben ihr Erbe weiter. Alles das ist rechtlich, moralisch und ethisch abgesichert. Im BDSM nennt man das halt anders, unterm Strich ist es zumindest fürs grobe Verständnis, rel. vergleichbar. Um sex. Vorlieben bzw. Bedürfnisbefriedigung geht es sich dabei nur rudimentär.
*******BNi Paar
268 Beiträge
Egal ob TPE oder CIS,
wenn der geführte Partner sich dabei nicht gut fühlt und der dominierende das ignoriert,
handelt es sich nur um "ein Arschloch unterdrückt einen Menschen".
Wenn beide sich dabei wohlfühlen ist doch alles gut, egal wieweit die Anhängigkeit besteht.
****it Paar
6 Beiträge
Aufgrund dieser Diskussion habe ich gelernt, dass wir wohl auch cis leben *ggg*
Mein Herr hat gesagt er hat nicht vor mich je wieder gehen zu lassen. Um das Band endgültig und lebenslang zu machen wurde
Ich von meinem Herrn tättowiert mit seinen Initialien. Auf mir steht quasi drauf, dass ich Ihm gehöre und kann (nebenbei will ) gar nicht je drum bitten, da ich beschriftet wurde *g*
Was sklavin machen darf ist generell ihre Sorgen und Belsstungen mitzuteilen. Da der Herr die sklavin als wertvollen Besitz ansieht, wird der sklavin in der Regel auch zugehört und geholfen.
****nat Frau
1.303 Beiträge
Ob es CIS war, weiss man erst am Ende, denkt das Exponat. Vorher kann es in gleichem Anteil TPE sein. TPE ermöglicht ebenfalls die Option, die Bedingungen in der Art zu verschärfen, dass der submissive Handlungsspielraum gegen Null geht. Reizend. TPE kann jedoch auch in Stufen wieder gelöst werden und ist daher zuweilen temporär. Wenn jedoch "über dem Grabstein noch der Käfig in den Boden eingelassen" ist, dann war es wohl CIS.

Das Mindest der submissiven Person zum CIS, also der freiwilligen Entscheidung, für immer in diesem Stand zu leben, ganz gleich unter wem, bedeutet auch, den eigenen Weg als solchen angenommen zu haben, nicht nur für jemanden. Schließlich könnte man auch abgegeben oder verkauft werden.

Der äußere Mechanismus, einen submissiven Part in eine Zwangslage zu bringen, erscheint dem Exponat weniger als BDSM, als vielmehr wie der tatsächliche Sklavenstand im historischen Sinn - und das wollten die Beteiligten sicherlich nicht.
*********klave Paar
18 Beiträge
Danke für Eure Sichtweisen und Erfahrungen.
Ist das "unwiderrufliche" bei CIS für euch einerseits aus dem eigenen Wille heraus "fixiert"/"verankert" oder auch rechtlich bindend?
Ich frage das vor dem Hintergrund, da mein Sklave "ohne Chance auf Rückkehr" diese Bindung ersehnt, ohne "Ausweg", mit "jeder Konsequenz", ein absolutes Fallen- und Loslassen.
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