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Tantra und D/s

********er75 Mann
6.883 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Tantra und D/s
Nach ein paar Diskussionen zu Tantra meets BDSM in der Tantra Gruppe, hat sich herauskristallisiert, dass viele aus dem Tantrakontext heraus ein Problem mit Machtgefälle, Dominanz und Submission bzw. Devotion haben.
Oftmals wird gerade Machtgefälle als unvereinbar mit der tantrischen Philosophie gesehen.
Für mich hingegen ist das kein Wiederspruch, da ich auch in der Definition von "Gebenden" und "Nehmenden" eine Form von Machtgefälle sehe. Außerdem lasse ich eher tantrische Elemente in mein BDSM einfließen, somit ist in meinen Sessions das BDSM der dominierende Part, wenn ich BDSM mit Tantra verbinde.

Somit ergeben sich für mich folgende Fragen:

Wie seht ihr Machtgefälle, Dominanz und Devotion/Submission im Kontext mit Tantra?

Wie verbindet ihr D/s mit Tantra und Energiearbeit?

Ich freu mich auf Eure Antworten und die Diskussion.

Liebe Grüße

Heartdiver
*herz* *tauch*
******age Mann
3.165 Beiträge
Augenhöhe statt Machtgefälle
Danke für das Thema!

Als Switcher sehe ich es (für mich!) umgekehrt: Klar ist einer der Gebende, der andere der Empfangende, doch sobald das Wort "Machtgefälle" auftaucht, bin ich raus, bin ich weg. Als Switcher suche ich Augenhöhe nicht nur beim Tantra, sondern auch beim BDSM, mein Ding ist Tantra-Bondage.
*****elj Frau
1.325 Beiträge
Das ist ja ein vereinbartes "Machtgefälle", dass auf Augenhöhe vereinbart möchte.
Mit dem Wunsch zu dienen, sich hinzugeben und die Kontrolle abgeben zu dürfen.
So sehe ich das.
****tar Mann
1.064 Beiträge
Leben heute als D/S Paar
Zu diesem Thema gibt es beim Stammi am 29.9. in München einen Vortrag.
Aber nicht nur trockene Theorie und Erfahrungsberichte werden geboten, es ist auch eine kleine Vorführung einer O geplant, bei der dann auch der tantrische Aspekt nicht zu kurz kommt.
********er75 Mann
6.883 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@Fesselpartner
Du nennst das Beispiel Shibari. Du hast einen aktiven und einen passiven Part. Und gerade bei einer Fesselung gibt der passive Part Kontrolle ab und der aktive Part übernimmt Verantwortung für den passiven Part.
Das ist ein Machtgefälle, das aber erstmal nicht mit D/s zutun hat.
Das ist auch die Grundlage für das Sich-fallenlassen des Sub Parts. Wenn sich eine Sub fallen lässt gibt sie die Kontrolle an den Dom Part ab, das hat auch erstmal nichts mit D/s zu tun. Den Grad und die Stärke des Machtgefälles bestimmen immer die Partner gemeinsam. Selbst reines SM beinhaltet dieses Machtgefälle, selbst wenn kein D/s im Spiel ist.
Das ist einer der zentralen Punkte, die ich hier als Problem in der Diskusion in allen Threads zu dem Thema immer wieder gefunden habe:
Machtgefälle wird sofort mit D/ s und Devotion verbunden. Dem ist aber nicht so. Sobald ein aktiver Part eine Session führt, und ein passiver Part sich führen lässt, haben wir ein Machtgefälle, sei es auch noch so klein. Der passive Part kann jederzeit abbrechen, aber eben erst, wenn der aktive gehandelt hat. Dies ist nur möglich, weil der passive Part dem aktiven einen Vertrauensvorschuss gibt und ihn erst mal gewähren lässt.
Aus Shibari bezogen heißt das, dass der passive Part sich fesseln lässt, was ihn selbst physisch handlungsunfähig macht. Er vertraut darauf, dass der aktive Part dies Hilflosigkeit nicht ausnutzt und das bei Nennung des Safewords abgebrochen wird. Das ist der Vertrauensvorschuss. Sobald der passive Part gefesselt ist und somit ausgeliefert, hat der aktive Part theoretisch die Möglichkeit alles mit dem passiven Part zu tun was er möchte. Er kann auch das Safeword übergehen, ohne dass sich der passive Part erstmal dagegen wehren kann. Das ist definitiv ein Machtgefälle.
Für mich ist Macht als solche zuallererst eine Option, also die Möglichkeit etwas zu tun. Wie stark und wie weitreichend diese Machtoption ist sieht man erst, wenn man sie einfordert.

Machtgefälle hat auch erstmal nichts damit zu tun, ob die Beziehung auf Augenhöhe ist, oder nicht. Auch das ist ein Trugschluss.
Gerade wenn ich das RACK Prinzip betrachte setzt das ja Augenhöhe vor der Session vorraus, da beide Partner rational eine Risikobewertung durchführen und dann für sich frei entscheiden was sie tun wollen und was nicht. Das geht nur auf Augenhöhe.
Wie stark dann in der Session das Machtgefälle ist, ist eigentlich uninteressant, da die Tabus und Absprachen aus dem Vorgespräch verbindlich sind.
Für mich ist meine Partnerin, gerade auch in D/s Beziehungen, immer eine Partnerin auf Augenhöhe, die ihre Bedenken, Wünsche und Meinung offen äußern darf. Dass ich dann im vereinbarten D/s-Rahmen die Entscheidungen treffe, hat damit erstmal nichts zutun.
Augenhöhe hat für mich vielmehr mit Respekt und Wertschätzung dem Partner, seiner Meinung, seinen Ängsten und seinen Wünschen gegenüber zutun. Das ist für mich ein grundlegender Bestandteil des D/s.
*********atale Frau
44 Beiträge
Tantra Energie Machtegfälle
Ich lebe in einer D/s Beziehung als Sub..
Allerdings bin ich gegen über allen anderen eher Dominant mittlerweile außer meinem Mann/Herren gegenüber...

Wenn ich Tantra im Bdsm verbinden würde ist für mich ganz klar das ich als Gebende die dominante Rolle habe...
Außer ich will meinem Mann un Herren einfach was gutes tun... dann bin ich als Sub die gebende ohne SM Elemente aber viel Energie und Verbindung...

Energiearbeit ist die ganze Zeit vorhanden.. man hat ja eine Verbindung zum gegenüber.. man beobachtet,spürt, fühlt...in welcher Situation sich das gegenüber gerade befindet...
Leidenschaft, Schmerz, Lust, Auffangen...
Ein ständiger Austausch von Energie *g*
???
Ich habe hier bei so manchen Beiträgen das Gefühl, dass das Wort Machtgefälle mal wieder einen absolut negative Position erhält, wie so viele Worte in unserem Sprachgebrauch. Ich begründe das immer mit der inneren Haltung eines Jeden.
Machtgefälle
Ist kein Thema, wenn ich einfach so sein darf, wie ich in diesem Moment bin, also die Macht hat immer der mit der Fernbedienung, gut das ich schon lange kein fernsehen mehr geschaut habe😉.Wie verbindet man das mit Tantra man bleibt achtsam und singt dabei die Ms, oder oms.
Achtsamkeit und Wohlwollen verbindet beide Bereiche
"Dein Herr bin ich und doch nur Sklave Deiner Lust.
Du nennst mich Dein Meister und doch warst Du es, die mich zu dem gemacht.
Du kniest zu meinen Füßen und doch bin ich es, der sich ehrfürchtig verneigt."

Heinrich Heine


Heinrich Heine beschreibt hier gekonnt, dass die Rollen von "Gebendem und Nehmenden / Dom und Sub" zwar augenscheinlich geklärt sind, dass sich aber in Summe das Eine durch das Andere speist und das Eine ohne das Andere nicht sein könnte. Ying und Yang, Licht und Schatten, Liebe und Hass...das Eine kann nicht SEIN ohne das ANDERE.

Die Verbindung zwischen Tantra und jeglicher Art von SM/ BDSM speisen sich daraus, dass die Partner ACHTSAM, WOHLWOLLEND, IM SINNE DES ANDEREN AGIEREND handeln und daraus in beiden Bereichen eine wunderbare Magie entstehen kann die uns im wahrsten Sinne des Wortes aneinander "fesselt", weil es die Vertrautheit und Intensität hervorbringt, nach der wir alle streben.

Ein Machtgefälle ist zwar augenscheinlich geklärt und steht fest, nur wenn der Gebende/DOM eigentlich im Sinne der Nehmenden/ SUB agiert, löst sich dieses Machtgefälle in meinen Augen auf, weil sich der Nehmende/SUB ja aus tiefster Seele darauf verlässt, dass der Gebende/DOM sie/ihn zwar an Grenzen führt, aber NIE an einen Punkt, der über ihr tatsächliches WOLLEN hinausgeht. Wäre das der Fall käme ein Safewort zum Einstatz und damit ändert sich das Machtgefälle, denn dann hätte in meinen Augen der Nehmende/SUB, die Zügel in der Hand, WENN der Gebende/DOM sich an die Absprachen auf Augenhöhe hält.

DAS wiederum gilt aber nur für Konstellationen die tatsächlich auf Augenhöhe, Achtsamkeit und Wohlwollen und der Steigerung des Lustempfinden des Nehmenden/SUB basieren und nicht auf merkwürdigen Konstellationen die dem "Gewinn" eines einzelnen dienen.

So sind meine Gedanken dazu *zwinker* purplerain69 (w)
*****elj Frau
1.325 Beiträge
Das ist ein super passendes Sprichwort von Heinrich Heine.
Ich finde es passt sehr zum Thema und finde mich hier auch absolut wieder. *top*
*****n07 Frau
187 Beiträge
Für mich persönlich ist das kein Widerspruch. Das Machtgefälle im Spiel bzw beim Sex gehe ich ja bewusst ein und mir verschafft eben genau das den - wenn es denn stimmig ist - gewünschten Höhenflug. Und der ist nun mal nur möglich, wenn die Energie der Beteiligten auch wahrgenommen werden kann...ohne große Worte!
Was das Thema Shibari angeht: Natürlich bin ich da ausgeliefert! Und das in dem Moment gerne und freiwillig. Hier geht es um Vertrauen und Hingabe...da möchte ich gar nicht über Augenhöhe diskutieren müssen...wäre mir zu anstrengend.
Ich verbinde mit Tantra aber auch weitaus mehr als eine sexuelle Begegnung - es ist eine Form der Bewusstseinsentwicklung. Und da es verschiedene Bewegungen und Richtungen im Tantra gibt, ist ja auch da nicht immer alles nur Licht und Liebe.
Für mich ist die Wahrnehmung der Energie und der Austausch dieser wichtig. Und dac Erspüren von Grenzen und was mit diesen gemacht wird.
Geht das irgendwo besser als im breiten Feld des BDSM? Für mich nicht *g*
*********rfou Mann
52 Beiträge
Im Alltag zahlreiche gleichartige Situationen
Für mich ist diese Diskussion etwas akademisch. Im Alltag gibt es ja zahlreiche gleichartige Situationen. Wenn ich zum Zahnarzt oder Frisör gehe, besteht während dem Zeitraum der Dienstleistung auch ein Machtgefälle. Ich finde diese Berufsgattungen können die Dienstleistung besser erbringen, wenn ich mich während der Sitzung als Sub verhalte und ihnen einfach vertraue. So ist es für mich auch im Tantra.
Ähm???
Wenn ich zum Frisör gehe nehme ich eine Dienstleistung in Anspruch, ich sage dem Frisör was ich gern haben möchte und der Frisör tut sein Bestes meinem Wunsch zu entsprechen, wenn er gute Arbeit leistet bekommt er den Lohn für seine Dienstleistung, wenn er nicht gut arbeitet hat, habe ich das Recht seinen Lohn zu kürzen bzw. Korrektur zu verlangen. Wenn es da ein Machtgefälle geben sollte, liegt die Macht doch definitiv bei mir als Endverbraucher, oder nicht?

Wenn ich zum Zahnarzt gehe, setze ich mich auf seinen Behandlungsstuhl und lasse die Behandung über mich ergehen. Ja, der Zahnarzt kann mir wehtun, aber das steht für mich an keiner Stelle in einem Kontext mit einem Machtgefälle. Er tut mir vielleicht weh, aber ich hoffe doch sehr, dass er das nicht aus einem Machtbewusstsein heraus tut, sondern lediglich weil es in der Natur der Dinge liegt, dass seine Behandlung schmerzhaft sein kann.

Die einzige Dienstleistung die ein natürliches Machtgefälle bedingt wäre für mich der Besuch bei einer Domina, denn da besteht die Dienstleistung darin dominiert zu werden.

Ich glaube auch nicht, dass ein dominanter Mensch damit umgehen könnte, sich seinem Frisör oder Zahnarzt gegenüber in eine devote Haltung zu begeben.

Also der Vergleich passt für mich gar nicht.

Grüße sendet purplerain69 (w)
*********rfou Mann
52 Beiträge
Unterschiedliche Wahrnehmung
Ich stelle fest, dass die Bedürfnisse und Wahrnehmungen unterschiedlich sind.

Wenn ich eine Dienstleistung als reines Geschäft Lohn gegen Arbeit betrachten muss, verzichte ich in der Regel gerne darauf. Für mich gehört grundsätzlich ein gewisse Grundvertrauen dazu. Zusätzlich erwarte ich vom Dienstleister ein sehr hohes fachliches Können, Engagement, Überzeugung, Einfühlungsvermögen und gute Menschenkenntnisse. Ich öffne mich ihm gegenüber und gebe ihm Einblick in meine Persönlichkeit, so dass er meine Bedürfnisse erfassen und diese in seinem Werk berücksichtigen kann. Wenn ich zum Beispiel beim Frisör bin, habe ich keine Lust irgendwelche Detailinstruktionen zu geben, wie er den Haarschnitt ausgeführt werden soll. Bei der Begrüssung schildere ich in zwei Sätzen mein aktuelles Befinden und welche Erwartungen ich an den neuen Haarschnitt habe. Danach möchte ich bis am Schluss der Arbeit eigentlich nicht mehr zu diesem Thema reden. Ich gebe mich dann der Kunst und den Eingebungen des Frisörs hin und lasse mich am Schluss vom Resultat überraschen. In der Regel ist das Resultat fantastisch und ich fühle mich sehr gut. Ich finde, wenn ich mich einfach so hingebe, bekomme ich viel mehr als der Betrag der am Schluss auf der Rechnung steht.

Für mich sind da die Ähnlichkeiten zu einer bdsm Session frappant. Wenn man sich vertraut und der Sub sich einfach fallen lassen kann und sich nur seinen Gefühlen und Empfindungen hingeben kann, dann ist das für mich eine Form von bdsm die ich wirklich befriedigend finde.

Das Wort Macht löst bei mir negative Empfindungen aus und hat mich lange davon abgehalten, mich mit bdsm zu befassen. Erst als ich realisierte, dass Vertrauen und Hingabe eine ausreichende Basis für eine befriedende bdsm Beziehung sind, wurde bdsm für mich ein Thema.

Das ist jetzt meine Wahrnehmung zum Thema bdsm und ich lebe ganz gut und zufrieden damit.

Liebe Grüsse Schueni

PS: Mit meinen Dienstleistern bin ebenfalls bestens zufrieden, ich könnte sie alle abknutschen und Freudentänze mit ihnen ausführen.
********er75 Mann
6.883 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Bei den Vergleichen mit Dienstleistungen muss man hier vorsichtig sein.
Anders als beim Friseur, Zahnarzt oder Physiotherapeuten zahle ich bei rein privaten Treffen nicht meine Sexualpartner. Diese Beispiele entsprechen einer professionellen Domina und Ihrem Kunden. Hier legt der Zahlende Kunde die genauen Regeln und die Art des Spiels fest.
ledompteurfou
Vertrauen und Hingabe eine ausreichende Basis für eine befriedende bdsm Beziehung sind, wurde bdsm für mich ein Thema.
Vertrauen und Hingabe sind eine wichtige Basis für BDSM. Jedoch steckt schon in der Bezeichnung des passiven Parts, die ledompteurfou wählt, "Sub" eine weitere wichtige Komponente , wenn es um D/s geht: Bereitschaft sich grundsätzlich unterzuordnen, wenn die Vorraussetzungen stimmen. Es geht also um Submission.
Jegliche Form von freiwilligem D/s beinhaltet die auf Vertrauen, emotionaler Bindung und Devotion basierende Abgabe von Verantwortung und Entscheidungsgewalt sowie im Gegenzug Verantwortungsübernahme und Fürsorge.
Dies führt automatisch dazu, dass der dominante Part die Verantwortung trägt, die Session und die Abläufe zu führen bzw. zu kontrollieren.
Sehr gut nachzuvollziehen, wenn wir wieder das Shibari Beispiel nehmen:
Der Sub Part vertraut seine Gesundheit und auch in einem gewissen Rahmen sein Leben dem Dom Part an.
Warum tut er das, warum geht er diese Risiko ein? Wenn es doch, rein objektiv betrachtet, garnicht nötig ist?
Niemand muss sich freiwillig fesseln lassen.
Warum also?
Als Erstes, natürlich weil beide Seiten es wollen. Der eine will fesseln, der andere will gefesselt werden.
Aber es kommt noch ein wichtiger Punkt hinzu.
Wenn der Sub Part alle Risiken von Fesselungen kennt, wird er nur mit Partnern arbeiten, die ihm ein Gefühl von Sicherheit geben, denen er vertraut, sei es technisch, sei es bezüglich der Erfahrung, aber wohl am wichtigsten ist das Vertrauen, dass der andere ihm in der hilflosen Position nicht unvereinbart schadet bzw. Ihm im Notfall auch wirklich hilft und ihn nicht "hängen lässt".

Aber gerade bei zwei intelligenten Partnern, die auf Augenhöhe miteinander eine Beziehung führen kommt noch ein wichtiger Aspekt wunderbar zum Vorschein:
Warum sollte sich ein gleichwertiger Partner einem anderen zumindest zeitweise unterordnen, oder sogar eine TPE bzw. 24/7 Beziehung führen?
Hierzu muss zum einen das Bedürfnis beim Sub Part da sein Kontrolle und Verantwortung abzugeben und zum anderen muss der Dom Part Souveränität und Führungswillen besitzen, der die Devotion des Sub Parts auslöst. Nur so kann der Sub Part loslassen und sich fallen lassen, denn er weiß, dass er sicher und in besten Händen ist.

Lasse ich alle illegalen Formen von D/s Weg, also gewaltsame Unterwerfung gegen den Willen des Sub Parts, jenseits jedes Methakonsens oder von CNC, TPE oder DEBRIS, so stelle ich fest, dass die Devotion eine freiwillige Reaktion auf Verantwortungs- und Kontrollübernahme, Souveränität und Fürsorge durch den Dom Part ist. Er Sub Part erkennt die "Überlegenheit" des Dom Parts in der Situation an, warum sonst sollte ich mich einem anderen Menschen unterordnen?Wer ordnet sich einem unterlegenen Menschen unter, wenn er die freie Wahl hat es zu tun oder zu lassen?
Dies erzeugt gleichzeitig eine emotionale Bindung, die dem Dom Part Macht, emotionale Macht, gibt. Dazu kommt der physische Aspekt, wenn der Dom Part auch physisch die Kontrolle hat.

Wenn ich es mit einer Dienstleistung vergleichen will, kommt dem am ehesten das Verhältnis Chirurg/Patient am nächsten.
Im Normalfall werde ich keinem Fremden gestatten, mich zu narkotisieren und mich aufzuschneiden.
Dies tue ich nur, weil es notwendig ist und ich in den Arzt vertäuen setzte.
Während der Op bin ich ihm hilflos ausgeliefert und muss darauf vertrauen, dass er mir nicht schaden möchte.

Anders als in Diktaturen, ist im BDSM Kontext, die Macht dem Dom immer nur vom Sub Part geliehen und kann ihm auch wieder entzogen werden.
Extrembereiche wie Konditionierung und Hörigkeit schließe ich hier explizite aus, da da dann der Sub Part nicht mehr frei entscheiden kann.

Egal wie ich es nenne, ob Machtgefälle, oder Submission, oder ob ich es Hingabe und Devotion auf Grund von Vertrauen und emotionalen Bindungen nenne, Letzlich ergibt sich daraus, dass im RACK-Rahmen "Macht" = Führung und Kontrolle gepaart mit Fürsorge und Verantwortung ist.
Diese Definition macht auch anschaulich, warum im BDSM der illegale Machtmissbrauch auch so schwerwiegend ist: Es wir immer auch das Vertrauen und die emotionale Bindung geschädigt oder gar zerstört, da die Basis der Bezihung angegriffen wird.
*****n07 Frau
187 Beiträge
Neben natürlich illegalem Machtmißbrauch finde ich ebenfalls manipulativen Machtmißbrauch schädlich- und zwar langfristig und nachhaltig!
Die kann auch durch Unbewusstheit eines oder beider Beteiligten erfolgen.
Und hier kann die Bewusstseinsarbeit unter Anderem durch tantrische Arbeit wunderbar ansetzen und somit ergänzen
Super Frage
Im Tantra geht es ja darum, in die eigene Kraft zu kommen und zu lernen und praktizieren, den eigenen Impulsen zu folgen, von Moment zu Moment - möchte sagen im fortgeschrittenen Tantra gibt es dieses Machtgefälle nur momentan und kann sich jeden Moment ändern. Da wird die Festlegung D/s überschritten. Ein Tantriker auch dahin geführt, zu switchen, denn sonst kann er sich ja gar nicht in allen Facetten kennenlernen – und gewisse Strukturen nicht überwinden. Es geht ja auch im spirituellen Kontext darum, weiterzuschauen, als das Ego, also die Identifikation mit bestimmten Rollen ... und da müssen diese dann leider vor der Tür abgelegt werden *zwinker*

Aber bis dahin ist es natürlich ein Weg, und ich bin auch der Meinung, dass die Meisten von Natur aus mehr oder weniger in eine Richtung ausgeprägt sind, doch in meiner Beobachtung werden diese Strukturen auf diesem Weg durchbrochen.

Um dahin zu kommen, und wenn man dort ist auch um weiter zu gehen, ist es natürlich sehr hilfreich, wenn nicht sogar unumgänglich, sich immer wieder in Übungen zu begeben, wo dieser Rahmen gesetzt wird.
*****nft Mann
32 Beiträge
von Shibari zu Tantra
Ich bin über eine Shibari Session dazu gekommen erste "tantrische Elemente" in die Fesselung einzubinden.
Passiv werde ich auch in einer gewissen Weise "kontrolliert" und es wird "mit mir gemacht", so dass ich mich wie ein Empfangender fühle. Das wiederum führt mich selbst auch zu mir, da ich mich meines Körpers und meiner Empfindungen bewusst werde.
Ich würde schon sagen, dass die/der Schamanin/e oft eine gewisse Führung übernimmt und dadurch eine Kontrolle über Sinne, Lust und Orgasmuss hat. Die beiden letzten, wenn es an die "sexuellen Praktiken" des Tantras geht.

Beides passiert füreinander. So wie dies beim BDSM eigentlich (für mich) auch immer ist.

Und .... kann mir jemand noch mal D/S und Tantra definieren *zwinker*
Es gibt eben soooo viele Facetten und Praktiken. Ich finde es immer so schwer in diesen Bereichen mit Worten zu agieren, da das Gefühl und das Transzendente dabei so subjektiv sind. Und jede Begegnung ist anders.

aber ich habe auch eine Ahnung *g*
D/S und Tantra
Ich bin ehrlich: viel aktive Erfahrung habe ich in meinen jungen Jahren noch nicht, aber für mich vereinen D/S und Tantra das "fühlen" des Partners, mehr als es in den meisten Beziehungen gelebt wird.
D/S ist dabei in unterwürfigen und dominierenden Part geteilt und hat Spielart wie Ageplay, dienen, aber auch SM. Die Rollenverteilung hierbei ist eigentlich fest (Ausnahmen bestätigen die Regel): Sadismus zum dominanten Part und Masochismus zum devote Part.

Tantra hingegen nehme ich als gebenden und nehmenden Part wahr. Es ist das Spiel mit dem Körper, von dem aus der Geist berührt wird. Das wiederum kann beim SM auch der Fall sein. Allerdings fängt Sexualität meist im Kopf an. Dementsprechend ist es beim D/S-Spiel normaler mit Gedankenspiele anzufangen. Tantra setzt nahezu ausschließlich auf Wahrnehmung der Sinne. D/S nicht.
********ar50 Paar
2 Beiträge
Macht"gefälle" und Tantra
... wo ist der Balkon? Ich möchte zu meinem Volk reden!!! Alles Zusammenleben ist Abstimmung was man macht und damit ein Dauerpingpong der Machtverteilung, oder? Es gibt nur 1 Ausnahme - und das ist die Welt wo sexuelles Zusammensein antiautoritär ist. Also so eine Art christliches SexParadies ohne unseren Herrn, unseren Gott, und wo gleichberechtigt gefummelt wird. Das ist Tantraland. In Tantraland sind wissenschaftliche Feststellungen wie "female choice" nicht erlebbar, denn es gibt dort kein Machtgefälle. In Tantraland Wissen zu zeigen, ist ein Affront, denn Wissen ist M ... t. In Tantraland wacht eine Wortpolizei, die natürlich nicht durch diese Wächterstellung Macht ausübt. Dieses Tantraland hat nichts mit dem zu tun wofür Tantra steht, da Tantra historisch gerade ein Gegenentwurf zu einem mit religiösen Verhaltens- und Sprachvorgaben zementierten Gesellschaftsentwurf war. In der Stärke, wie Tantrika mit D/S fremdeln, zeigen sie wie weit weg sie von dem Wort Bhakti sind. ... Wortwächter ernähren sich von fair getradetem Zwieback.
********er75 Mann
6.883 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
https://www.joyclub.de/my/3834325.aymy.html
Im Tantra geht es ja darum, in die eigene Kraft zu kommen und zu lernen und praktizieren, den eigenen Impulsen zu folgen, von Moment zu Moment - möchte sagen im fortgeschrittenen Tantra gibt es dieses Machtgefälle nur momentan und kann sich jeden Moment ändern. Da wird die Festlegung D/s überschritten. Ein Tantriker auch dahin geführt, zu switchen, denn sonst kann er sich ja gar nicht in allen Facetten kennenlernen – und gewisse Strukturen nicht überwinden. Es geht ja auch im spirituellen Kontext darum, weiterzuschauen, als das Ego, also die Identifikation mit bestimmten Rollen ... und da müssen diese dann leider vor der Tür abgelegt werden
Dieser Ansatz setzt vorraus, dass sich der Mensch noch nicht kennt, und dass dieser Mensch keine stark ausgeprägten Neigungen bezüglich D/s hat.
Ich gehe auf Grund meiner eigenen Erfahrungen davon aus, dass ein Mensch, der wie ich, knapp 30Jahre sehr extrem BDSM ausgelebt hat und über sehr ausgeprägte und starke Neigungen verfügt, sehr wohl die Facetten seiner Persönlichkeit kennt.
Ich bin definitiv ein dominanter Sadist. Das haben auch diverse Neigungstests und Psychoanalysen eindrucksvoll und unabhängig voneinander bestätigt.
Denn D/s und SM führen einen, wenn man sie lässt und sie reflektiert betreibt, genau wie Tantra, zur Erkenntnis der eigenen Persönlichkeit, mit all ihren Facetten, auch den dunkelsten.
Ich glaube nicht, dass ich ausgeprägte Persönlichkeiten, seien sie nun dominant oder submissiev, zu Switchern machen kann, denn es zeigt ihnen nur, was sie schon wissen, dass die andere Seite nicht die ihre ist.
Hier geht es auch nicht um Rollen, das mag für Menschen gelten, die keine wirklich ausgeprägten D/s Präferenzen haben. Ich, für meinen Teil, schlüpfe im BDSM in keine Rolle, ich bin ich, nur mit dem Unterschied zum Alltag, dass die „Ketten, des sozialverträglichen Verhaltens“ abgelegt sind. Ich kann also alle meine Neigungen und Facetten (fast) ungebremst ausleben. Analoges erlebte und erlebe ich mit meinen Subs in dieser Zeit, nur auf der devot-masochistischen Seite.
Es geht als bei mir nicht um eine Rollen spiel, sondern vielmehr um bei beiden Partnern voll ausgelebte Persönlichkeiten mit all ihren Neigungen.
Da wird die Festlegung D/s überschritten. Ein Tantriker auch dahin geführt, zu switchen, denn sonst kann er sich ja gar nicht in allen Facetten kennenlernen – und gewisse Strukturen nicht überwinden.
Das mag für einen Tantiker gelten, der mittels BDSM Praktiken den ihm noch unbekannten D/s- oder SM-Teil seiner Persönlichkeit erforscht.
Damit hole ich aber nicht den langjährigen, erfahrenen BDSMler ab.
Gerade wenn ich D/s und auch SM auf sehr extreme Weise auslebe, müssen bei Dom und Sub die jeweiligen Neigungen/Veranlagungen ebenfalls sehr stark ausgeprägt sein.
Um als passiver Part Lust aus Schmerz ziehen zu können gibt es 2 Grundwege, zum einen Masochismus, also die Fähigkeit Schmerz direkt in Lust und sexuelle Erregung wandeln zu können, zum anderen den indirekten Weg über die Devotion, also den Lustgewinn aus der Tatsache, dass der erlittene Schmerz und die Reaktionen des Sub Parts darauf dem Dom Part Lust bereiten. Gerade bei extremerem SM ist ein Spielen der passiven Seite, also ein Spielen des masochistischen Parts, nicht mehr möglich. Ein fehlen der Neigung/Veranlagung führt hier unweigerlich zum Abbruch.
Gerade wenn man sich den Extrembereich von SM und D/s ansieht, zeigt sich besonders gut, dass es Praktiken gibt, die dem Sub Part selbst primär keine Lust bereiten, diese sogar in den Bereich des CNC (ConsensualNonConsensensual) und des Metakonsens gehen, und der Kick des Sub Parts alleine durch die Devotion, also die hingebungsvolle Erfüllung der Aufgabe für den Dom/Herrn/Eigentümer erfolgt.
Dies ist für einen nicht veranlagten, bzw. für einen dominant veranlagten Menschen nicht möglich. Dies gilt im D/s Bereich z.B. für Public Disgrace, also die öffentliche Erniedrigung, sei es nun Nackthaltung und -Vorführung des Sub Parts, z.B. auf CMNF bzw. CFNM Parties, auf denen der Sub Part (nahezu) nackt zu erscheinen hat, während der Dom Part in Abendgaderobe erscheint, oder aber durch öffentliche Animalisierung oder Objektisierung, sei es durch Trinken aus einem Hundenapf, krabbeln auf allen Vieren oder aber die bedingungslose, öffentliche Benutzung bzw. Fremdbenutzung.
https://www.joyclub.de/my/3834325.aymy.html
Um dahin zu kommen, und wenn man dort ist auch um weiter zu gehen, ist es natürlich sehr hilfreich, wenn nicht sogar unumgänglich, sich immer wieder in Übungen zu begeben, wo dieser Rahmen gesetzt wird.
Ich sehe darin den Weg für den Tantiker, mit nicht sehr ausgeprägten bzw. gleichstarken Veranlagungen (Sadismus/Masochismus/Dominanz/Submissivität).
Hat man jedoch seine Neigungen einmal erkannt (natürlich vorausgesetzt man hat ausgeprägte Neigungen), und sich und seinen Platz im BDSM gefunden, beginnt die Erforschung seiner Neigung, und deren Intensität und Ausprägung. Tantiker benutzen gerne die „dunklen“ Spielarten des BDSM als Mittel zum tantrischen Tabubruch. Das funktioniert nur so für den BDSMler, der zum Tantra kommt, nicht.
Gerade D/s, und auch SM, arbeiten geziehlt mit Tabubrüchen und der Überschreitung von Scham-, Ekel-, Moral- und Ethikgrenzen, sowie von sozialen und emanzipatorischen Grenzen und Tabus.
Betrachtet man TPE (TotalPowerExchange), so gibt der Sub Part jegliche Selbstbestimmung auf. Jegliche Freiheiten und Rechte werden durch den Dom Part widerruflich gewährt. Diese Aufgabe der persönlichen Freiheit und des Rechts zur freien Bestimmung über den eigenen Körper und die eigene Sexualität stellen heute mit einen der stärksten Tabubrüche da, gerade wenn es eine weibliche Sub ist, aber auch ein männlicher Sub, der im TPE lebt, stellt für viele Männer einen Tabubruch da.

Ich finde es sehr intressant diese zwei Wege, D/s mit Tantra-Elementen und Tantra mit D/s-Elementen, hier nebeneinander zu sehen.
Tantra und intensives D/s haben gemeinsam, dass sie die Möglichkeit bieten die eigene Persönlichkeit zu erforschen, und das in einem Maß und in einer Intensität, die im Alltag so sonst nicht möglich sind, da sie ermöglichen Facetten zu leben und zu erforschen, die so im alltäglichen Leben nicht gelebt bzw. erforscht werden können.
*********itRis Mann
244 Beiträge
Machtgefälle bei der Energiearbeit
Du hattest nach der Energie gefragt. Prinzipiell fließt beim Tantra Energie in Beide Richtungen und die die schreiben, man kann sich treiben lassen und die Rollen können wechseln, haben natürlich Recht. Praktisch gibt es aber viele Situationen, etwa wenn mit Traumreisen gearbeitet wird, oder in der Gruppe Energiearbeit an einer Person geleistet wird, wo diese empfangende Person den Fantasien der Gebenden ausgeliefert ist und sich komplett hingibt. Dort wird dann nicht geswitcht. In meinem Spiel mit Partnerinnen im Bett (noch nicht einmal im BDSM-Kontext) arbeite ich mittlerweile selbstverständlich bewusst mit Energien, d.h. ich kann eine Hand auf das Genital einer Frau legen und sie kommen lassen, ohne die Hand zu bewegen. Wenn die Frau sich komplett hingibt, geht das sogar auf Distanz, ohne Berührung. Hier fließt alles ineinander, Hypnose, Tantra, DS, Vanilla-Kuschelsex. Es gibt keine Grenzen, die sind alle künstlich und man muss einen guten Teil des Weges "in" einen Bereich gehen, bevor man die anderen verlassen hat (So nach dem Motto: bevor ich keine Gerte in der Hand habe ist es kein SM.). Gemeinsam ist die Kontrolle, die Macht über die Lust des anderen, der sich hingibt. Gerade bei Hardcore-Tantragruppen gibt es viele Elemente von DS. Der berühmte Eimer im Raum, um sich zu erleichtern. Türen, die offen bleiben, Außentüren, die verschlossen werden. Klare Regeln. Wenige, oder einer, bestimmt, was die Gruppe tut und leitet an.
da
Werden Hardcore Tantriker mit DS gleichgesetzt, entschuldige, das bringt mich wirklich sehr zum Lachen😊. Second live Rollenspiele, zählen dann zum Selbstbetrug😊.
*********itRis Mann
244 Beiträge
Tantra oder DS?
Sie ist freiwillig hier, weil sie es liebt. Ihre Kleider legt sie draußen ab. Nackt kommt sie in den Raum, die anderen sind schon da. Die Tür wird geschlossen. Auf Toilette muss sie vor allen anderen in einen Eimer machen. Sie folgt den Worten des Meisters, der das Ritual vorbereitet, heute ist die dran. Sie legt sich in die Mitte, wird der Mittelpunkt der Gruppe und alle treten an sie heran und berühren sie, am Kopf, an den Armen, den Beinen, dem Geschlecht. Sie wird gestreichelt, spürt die Energie und die Zuneigung und sie kommt langsam, aber heftig.
Ihr Meister schaut dabei zu wie die anderen sie stimulieren, sie genießt seinen Blick.
Tantra? DS? Gibt es überhaupt einen Unterschied? Muss es den immer geben?
von
Mir aus nicht, aber für viele andere schon, jeder wie er will.😊
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