ich habe vor kurzem ein Seminar "Tantra & Shibari" mit gemacht. Dort wurde, wie bei Seminaren üblich, der aktive und der passive Part praktiziert.
Grundsätzlich muss da nicht so viel Unterschied zur Tantramassage sein. Einzig die Bewegungsfreiheit des passiven Parts wird eingeschränkt. Wenn man es richtig macht (viel Körperkontakt) kann schon das Fesseln eine erotische Berührung sein, also den Anfang einer Massage darstellen. ggfls. wird umgefesselt, wobei das frei werdende Körperteil dann intensiv 'bearbeitet' (massiert) werden kann.
wenn die Fesselung vollständig (und gut gemacht) ist, sollte der Passive keine Bewegungsmöglichkeiten haben. je nach Fesselung mit oder ohne Spannung.
Gerade diese Spannung kann den Reiz ausmachen, weil es den Körper noch bewusster erleben lässt. Besonders bei Leuten, bei denen die Erregung auch mit Körperspannung (Bewegungsdrang o.ä.) verbunden ist verstärkt sich das natürlich noch mehr, und zwingt den, der nicht ruhig liegen bleiben kann zur Zwangsruhe.
Damit ist es auch eine Übung, die Kontrolle wirklich abzugeben. Natürlich nur wenn auch Vertrauen vorhanden ist.
Für den Fesselnden erfordert es natürlich noch mehr Aufmerksamkeit und sicher auch Können die Fesselung ordentlich zu machen: gerade beim Shibari/Kinbaku sollte man Durchblutung und Nerven im Auge behalten um keine Folgeschäden zu haben.
Hier ist es gut Vertraut mit dem Passiven zu sein, um zu erkennen ob alles in Ordnung ist, oder ob irgendetwas nicht stimmt.
Alles in Allem eine schöne Übung in Achtsamkeit und Vertrauen.
Das ist jetzt mein individuelles Erleben. Ich bin weder Tantramasseur, noch konsultiere ich professionelle Tantramasseusen. Wie da das Angebot ist kann ich dir also nicht sagen. Ich habe bis jetzt auch noch keine Erfahrung mit anderen BDSM-Praktiken in Verbindung mit Tantra. Für mich ist es aber eine Fortsetzung der Achtsamkeitsübungen im 'normalen' Tantra.