Spiegelung
Ich möchte mal ein paar Gedanken in den Raum werfen und bin gespannt, was Ihr dazu meint:Warum finde ich Dominanz anziehend?
Das beschäftigt mich schon länger. Und dann der Gedanke: Das ist auch eine Spiegelung.
Dominanz, Stärke, aber auch Sadismus haben eine Resonanz in mir. Sadismus löste lange Zeit Angst in mir aus. Das habe ich nun erkannt und angeschaut und mich sogar in einen Sadisten verliebt.
Inzwischen habe ich sogar eigene sadistische Fantasien erkannt und angenommen.
Davon ausgehend der Umkehrschluss. Subs spiegeln auch den Doms. Hingabe, Weichheit, Nachgiebigkeit, Verletzlichkeit. Was manchmal Schwäche genannt wird, aber eine Stärke ist, wenn man es leben kann.
Warum also wirkt etwas anziehend, dass doch in uns selbst vorhanden ist?
Als Gründe könnten in Frage kommen:
• um ein Gleichgewicht herzustellen zwischen der gelebten Stärke im Alltag und dem Inneren ( Beispiel: Manager als Sub/ Arbeitende Mutter als Sub )
-um der Seite, die weniger gelebt wird, Raum und Aufmerksamkeit zu geben, damit wieder mehr Kontakt zu bekommen und diese Seite auch zu lieben bzw zu nähren
• das Spannungsverhältnis zwischen den Polen Dominanz und Submission ist erotisierend
• Gründe, die in ungelösten Blockaden, Ängsten, Traumen und Glaubenssätzen liegen
Daraus ergibt sich die Frage, ob ein Mensch, der seine Blockaden, Ängste, Traumen und Glaubenssätze gelöst hat und im Gleichgewicht lebt, das Interesse an BDSM verlieren könnte, weil er diese Spiegelungen nicht mehr benötigt.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Interesse zumindest kleiner wird und BDSM dann den Suchtfaktor verliert und zu einer der vielen Möglichkeiten wird, derer wir uns bedienen können, um Grenzerfahrungen zu machen und Spaß am Spiel mit Spannungsfeldern zu haben.
Wie seht Ihr das?