Es gibt einen Unterschied zwischen „an der Oberfläche“ zu bleiben und „oberflächlich“.
Gespräche an der Bushaltestelle könnte man als oberflächlich bezeichnen, „der Bus kommt mal wieder zu spät“. Das Ereignis und die Folgen sind real, aber nicht wirklich abwendbar. Die Unterhaltung darüber bringt zwar realen Ärger zum Ausdruck, doch wird uns dieses Gespräch nicht den ganzen Tag beschäftigen. Somit also oberflächlich, wenig von Bedeutung.
Führe bzw. beteilige ich mich an einen Gespräch in einer Runde, in einem Thema, mit einer bestimmten Person, so hat dies ein Ziel. Es wird ein gewisses Verständnis und auch Gefühl hineingelegt.
Dennoch bleibt es an besagter Oberfläche. Ich gebe meine Sicht und ein Teil meiner Gefühle dabei preis und nehme Selbiges vom Gegenüber mit. Es bedeutet jedoch nicht, dass ich Einblicke in meine Tiefe öffnen mag noch will ich im Gegenüber diese Tiefe greifen.
Auf Grund meines Wesens entnehme ich zwar mehr als die abstrakten gesagten oder geschriebenen Worte aus diesen Gespräch mit. Es wird hinter die Worte geblickt und analysiert. Dies wären leichte Anfänge für Tiefe. Nur geschieht dies ohne fest geschriebenes Ziel und passiert automatisch. Eben mein Wesen.
Es verschafft mir die Möglichkeit das Gegenüber zu verstehen. Eine Art Betrachtung von neutralem Boden aus, ohne mein „Weltbild“ dabei einzubringen. Es ist dabei auch nicht von Bedeutung ob das Gegenüber Devota, Dom, Femdom oder hast du nicht gesehen ist. Interessiert mich ein Gespräch, so interessiert mich automatisch das Gegenüber und es durchläuft meine Analyse.
Nicht zu verwechseln mit „haben wollen“ sondern Verstehen und verstanden werden.
Gespräche auf dieser Basis können kurz oder auch sehr lang sein. Je länger die Gespräche desto tiefer die Einblicke. Dabei ist es erstmal unerheblich ob sie direkt oder indirekt stattfinden, ob der Kontakt nun unmittelbar mit mir oder in einer Themenrunde laufen. Das Wesen eines Menschen lässt sich auf ganz viele Art und Weisen analysieren und wird sichtbar. Genau hier liegt der Beginn von jener Tiefe, welche Hintergrund des Themas ist.
Tritt nun der besondere Fall, welchen Kajira beleuchten will, ein und es soll ein Kontakt mit „Mehr“ aufgebaut werden, ist ein grundsätzliches Maß an Einblick in das Wesen des Gegenüber unabdingbar.
Ein Herr betritt kein „Schlachtfeld“ auf Versuchsbasis. Er will erobern.
Hat er Zweifel daran ist es schon von Beginn an eine Totgeburt. Nicht gleichgesetzt mit, er wird absoluten Erfolg haben. Nur Zweifel darf er nicht haben. Dieses Zweifeln lässt sich auch nicht verstecken. Es würde energetisch ausgestrahlt werden.
Als Herr seine Lebensgeschichte, seine Erfahrung und Wertegang auszubreiten ist ebenso nicht dienlich.
Natürlich will die Devota wissen mit wem sie es zu tun hat. Nur sie will nicht damit übergossen werden. Dazu muss man das Wesen der Devota verstehen.
Es wurde schon beschrieben, sie will klettern, sich etwas erarbeiten. Das sollte man nicht im abstrakten wörtlich nehmen. Ich höre schon die Worte „ich muss mir nix erarbeiten. Ich bin und bleib wie ich bin“.
Betrachten wir es von einem anderen Punkt aus. Ich bin es ihm Wert, dass ich dieses und jenes von Ihm gezeigt bekomme. Einen Wert zu besitzen ist für jeden bedeutend. Für eine Devota um ein Vielfaches mehr.
Bringt man den sexuellen Aspekt mit ein, „ich bin kein Fickstück aus der Wühlkiste. Ich bin Das Fickstück“. Das Besondere macht das Gewicht.
Ein Herr der jammert, der darüber debattiert es gibt keine wirklichen Devotas mehr, regelt sich zum Wicht herunter. Eine Devota sucht einen Herrn zu dem sie aufschauen kann. Den wird sich nicht im Pool der Lamentierer finden.
Im gesuchten Endeffekt will sie sich hingeben und unterwerfen können. Dies geht nur, wenn sie die entsprechende Größe im Gegenüber sehen und fühlen kann.
Ist dem nicht so, heißt das nicht auch gleich, dass es nicht vorhanden sein kann. Es wird ihr lediglich nicht das für sie passende gezeigt. Womit wir wieder beim „vorher Wesen lesen“ wären.
Nun zum Bilder kommentieren. Ein Herr wird sich sehr zurückhalten Bilder zu liken, kommentieren oder ähnliches. Jene Bilder wurden für eine breite Fläche gemacht. Sie haben keinen Bezug zu ihm. Sie dienen der allgemeinen Werbung. Ein Herr lässt sich nicht pauschal bewerben. Was wieder das Klettern dürfen/wollen betrifft.
So wie die Devota das Besondere sucht, so ist auch der Herr das Besondere und tummelt sich nicht in der Wühlkiste. Ein Herr sucht nicht, er findet, es zeigt sich ihm. Und er weiß worauf er achten muss in der oberflächlichen Tiefe.
Kann man diese Dinge schon mal zu Beginn vermitteln, ist die Tür zur eventuellen Tiefe einen kleinen Spalt geöffnet. Hier beginnt die nächste Stufe, welche da heißt, zuhören, verstehen und fühlen können. Das sich öffnen können und wie man dieses steuert, um nicht zu sagen manipuliert, ist aber ein anderes bzw. eigenes Thema.
Um die Frage im EP, aus meiner Sicht, zu beantworten, jene Anschreiber haben das Wesen einer Devota nicht beachtet, erkannt. Sie suchen zweifellos eine Partnerin jedoch keine Devota. Sie suchen ein irgendwie passende Gegenstück. Das von vornherein bestimmte Besondere ist dabei nicht von Belang.
Jede Devota trägt etwas Besonderes in sich, es trägt jedes Wesen dieses Besondere in sich, wird dies nicht angesprochen wird es keine Verbindung geben. Zumindest keine von angesprochener Tiefe.
Zum Schluss noch eine Bitte, nicht jedes einzelne Wort auf das Abstrakte runter regeln. Manche Worte haben eine Bedeutung, ein Fühlen welche hinter dem eigentlich abstrakten Sinn liegen.
Neutraler Boden und dahinter schauen, ich sagte es schon.