Ein etwas anderer Antrag...
Ich glaube dieser besondere Augenblick sollte jeder für sich selbst gestalten, es geht was passend ist, in den eigenen Interpretationen. Eine „feste“ Vorgabe wird es sicher nicht geben
Ich hatte vor knapp vier Wochen folgendes Erlebnis:
Es war bei einer privaten BDSM Party, unser Grottentreffen am 13.12.2014.
Der Abend war schon einige Stunden gelaufen, die Stimmung war sehr locker, die ersten Aktionen des Abends lagen schon hinter den Teilnehmern. Es war in einer Phase des „Ausruhens“, alle waren sehr gut gelaunt, wir saßen zusammen sprachen, genossen den Wein und anderes.
Als ich bemerkte das mein Herr immer öfters zum „Vogelkäfig“ schaute, dieser hängt über der Grotte an der Decke montiert.. Alleine seine Blicke jagten mir einen schauer über den Rücken, ich muss dazu erklären:
Ich leide unter einer wahnsinnige Platzangst, gehe daher nicht in Aufzüge wenn es sich vermeiden lässt. Enge Räume erzeugen bei mir eine echte Angst verbunden mit Schweißausbrüche und panikartigen Verhalten.
Das alles weiß er und berücksichtigt er, eigentlich
Nun an diesem Abend war es anders, ein tiefe Blick und die Frage ob ich heute den Mut finden würde in den Käfig zu gehen, „sei stark und vertraue“ waren seine Worte, welche er leise zu mir sagte.
Ich konnte nur nicken und hatte schlagartig keine Worte mehr. Die weiteren Gäste folgendem unserem Geschehen, wussten doch die meisten um meine besonderen Ängste. Zitternd, ängstlich ging es also langsam für mich in meine ganz persönliche Hölle.
Es wurde sehr ruhig im Raum, keiner Sprach mehr ein Wort. Ich muss wohl echt ein schlimmes Bild abgegeben haben. Keine Ahnung ob man das ohne diese Ängste nachempfinden kann. Irgendwann war ich drin, die Türe ging langsam zu, sofort bekam ich Panik, noch mehr Zittern, Schweißausbruch, real erfühlte Angst, so saß ich nackt in diesem „blöden“ Käfig.
Mein Herr stand neben mir hielt durch die Gitterstäbe meine Hand, die anderen Subs/Sklavinnen knieten nackt am Boden um den Käfig, die Herren dahinter.
Ich war wohl kurz vor einer Ohnmacht, ein Herr verließ den Raum, im Nachhinein sagte er mir, er konnte mein Leiden nicht mehr mit ansehen…
Mein Herr sagte, „warte noch etwas, vertraue“ streichelte meine Hand, ganz sanft.
Dann passiert es, es wurde „unser“ Lied gespielt „Run“ von Leona Lewis.
Ohne es kontrollieren zu können, liefen mir die Tränen, ich fing doch echt an zu heulen in diesem Käfig, war schon echt krass.
Ganz leise hörte ich durch die Musik hindurch seinen Antrag, im Käfig, unsere Musik, und die Worte welche ich nie vergessen werde. Ich konnte nur noch ein JA schreien, voller Tränen, voller Glücksgefühl.
So war es wohl ein „etwas“ anderer Antrag, zuvor benutzt, im Käfig nackt, vor Gleichgesinnten.
Es wird im Sommer bei uns zwei Hochzeiten geben, eine mit der Familie welche ich organisiere, eine weitere im Kontext, wo ich nur weiß, dass es diese geben wird.
Mit vielen Gleichgesinnten, an einem verschwiegenen, dunklen Ort, alleine dieser Gedanke lässt mich wieder erschauern.
Soweit mal mein Erlebnis.
Liebe Grüße
Malou
PS: ab und an frage ich mich, hätte er mich je wieder aus diesem blöden Käfig gelassen wenn ich eine andere Antwort gegeben hätte