Werbungsveranstaltung Playparty - Gewalt - Eigenmächtigkeit
Kommentierungswürdig sind mir diese Felder:
Werbungsveranstaltung Playparty
@***in
Und zu allem Überfluß, egal ob das Spiel einvernehmlich war oder nicht. Es war eine ganz ganz schlechte Werbung für BDSM, wenn die nicht BDSM'ler auf der Party das als BDSM angesehen haben sollten. So ein Verhalten kann ich schon aus dem Grund nicht befürworten, weil die nicht BDSM'ler auf der Party sich wohl in ihren Gefühlen "vergewaltigt" gefühlt haben. [...] Das geht garnicht, was hier passiert ist!!! So nicht!!!
Zitat aus dem Eingangspost:
"Wir waren auf einer sehr schönen Fetishparty mit sehr starker BDSM Ausrichtung."
Ich habe es bislang für Konsens gehalten, dass die Einvernehmlichkeit zwischen den Beteiligten die Basis ist, auf der Kritik von Unbeteiligten zurecht zurückgewiesen werden kann. Für mich sind ausgewiesene SM-Parties, auch Parties mit sehr starker BDSM-Ausrichtung Veranstaltungen unter Gleichgesinnten, die ich nicht besuche, um durch mein Ausleben dort Werbung für BDSM zu machen bei eventuell anwesenden Menschen ohne BDSM-Bezug oder Menschen mit anderer Schwerpunktsetzung in ihrem Ausleben. Ich sehe solche Events als Freiraum, der eigenen Leidenschaft außerhalb der eigenen vier Wände frönen zu können und finde die Forderung befremdlich, sich hier im Vorfeld im eigenen Handeln zensieren zu sollen ob einer vermuteten potenziell negativen Außenwirkung.
Gewalt
@**ti (Hervorhebungen in den Zitaten von Catta)
Mir geht es nicht darum dass ich mich dort in dem Raum gestört fühlte, das zwar auch, mir geht es hier um die Gewalt einer Person gegenüber in einem SM Spiel und überhaupt um Verhinderung von Gewalt, und um die Rücksicht auf andere Leute. Hier bekam SM und Bondage einen ganz üblen Touch.
Und das ist es was mir sehr aufstößt, dass hier eine Gewalt war die selbst ein erfahrener SMler nicht mehr als Spiel einordnet.
Aber selbst bei einer reinen SM Veranstaltung hätte ich eingegriffen, auch gefragt was das soll. Mich störte wirklich diese brutale Gewalt mit der es geschah.
Ich habe wirklich noch NIE jemanden so mit einer einem Sub und Bondageseilen umgehen sehen, und egal ob es Mann oder Frau ist, das was dort geschah war eine Schande in meinen Augen.
Bemerkenswert in all deinen Aussagen, auch in den von mir zitierten finde ich, dass du
@**ti nur so nebenbei überhaupt besorgt warst um das Wohlergehen der konkret beteiligten Frau. Dein Fokus lag und liegt auch in der Rückschau auf deinen Gefühlen, der von dir wahrgenommenen Gewalttätigkeit, der Sorge um die anderen Anwesenden und die Außenwirkung der Aktion. Da bekam BDSM einen ganz üblen Touch, da geschah etwas Schändliches aus deiner Sicht. Du hast gehandelt, die Aktion beendet, aber eben nicht primär aus Sorge um die beteiligte Frau, sondern primär zugespitzt aus dem Motiv heraus: das Gesehene ziemt sich nicht vor ZuschauerInnen, im separten Spielzimmer hätte es dich nicht tangiert nach eigener Aussage. Ganz profan: du warst wütend und hast deiner Wut freien Lauf gelassen.
Das Verhältnis des Gewaltbegriffs zu BDSM ist ein kontroverses Thema. Für dich passte das Angeschaute nicht mehr unter dein persönlich akzeptables Dach von zupackendem, handgreiflichem, Schmerz zufügendem (somit nicht gewalttätigem?) SM. Auf der Basis deiner persönlichen Wertung hast du reagiert und gehandelt.
Eigenmächtigkeit
Ob ich jetzt übertrieben reagierte oder nicht spielt in so einer Situation keine Rolle. Gewalt wird leider zu oft bagatellisiert und übersehen. Lieber einmal zu viel eingreifen und sich Ärger einhandeln als einmal wegschauen und nichts zu tun. So gehe ich durchs Leben.
Selbstverständlich spielt es für den Rahmen BDSM-Parties eine Rolle, ob du übertrieben reagiert hast oder nicht. Wenn du weiterhin vorrangig aus der Warte deiner eigenen Sicht auf BDSM und deiner Vorstellung ziemlichen Verhaltens auf solchen Parties und wie im geschilderten Fall vorrangig motiviert durch Wut, Paul Leopold formulierte es als
meine Lady war schon am kochen
handelst, wirst du zukünftig vielleicht noch weitere Aktionen eigenmächtig stören, um deinem Impuls Luft zu machen.
Eigenmächtig für mich deshalb, weil es vorrangig um dein eigenes Wohl ging und du dich sozusagen zur Sprecherin der anwesenden Personen hochstilisiert hast. Es ging dir um Manches, aber eben nicht primär um die Klärung, ob dort etwas gegen den Willen der beteiligten Frau passiert.
Damit korrespondiert, dass nach deiner Einmischung kein klärendes Gespräch mit der Frau und den Männern stattfand:
Leider hatten wir nicht mehr die Möglichkeit miteinander zu reden.
Gemäß der Schilderung der Aktion waren alle Beteiligten nach der beendenden Einmischung noch in unmittelbarer Nähe. Ein Gespräch wäre also möglich gewesen. Es war dir nicht wichtig, scheint mir, zu klären, ob die Aktion einvernehmlich passierte oder nicht, da dein Ziel ja erreicht war: die Aktion zu beenden, eine in deinen Augen schändliche Tat zu unterbinden.
BDSM ist eine wunderbare Sache, wenn BEIDE Seiten es auskosten. Und ich habe jetzt erfahren dass auch bei solchen Spielen beide Seiten es so wollen. Ich lerne gerne dazu. Dafür bin ich dankbar.
Trotzdem appelliere ich an jeden immer verantwortungsvoll auch anderen gegenüber zu sein. Und damit meine ich auch BDSM in Ehren zu halten, und immer SSC zu leben.
Warum ist dir an dieser Stelle das "trotzdem" wichtig? Entweder akzeptierst du, dass es SM-Welten außerhalb deines persönlichen Ehrenkodex und außerhalb deiner SSC-Welt gibt oder eben nicht. Was du im zitierten Passus formulierst ist eine Akzeptanz, die du sofort wieder zurücknimmst.