Begrifflichkeiten
Als wir, meine damalige Partnerin und ich, BDSM für uns entdeckten wussten wir nicht dass es sowas wie BDSM überhaupt gab.
Begriffe wie Dom, Sub Herr und Sklavin waren uns ebenso unbekannt wie die Begriffe für all die Praktiken usw.
Wir mussten uns keine Gedanken darüber machen wie man es nun nennt oder richtig praktiziert.
Und trotzdem, oder gerade deswegen, war unser Sex einfach Hammergeil.
Einige Jahre später, ich war Mitte Zwanzig, hörte ich zum ersten Mal von Sadomasochismus. Davon dass es eine besondere Form der Sexualität war und das es eine SM-Scene gab.
In dieser Scene, der ich mich für eine Weile angeschlossen hatte, waren Begriffe wie Dom, Sub, Herr und Sklavin auch nicht gebräuchlich. Man redete von „S“ für sadistisch und „M“ für masochistisch.
Auch den Begriff Switcher hatte ich zu jener Zeit nie gehört. Man redete von S mit einer Tendenz zu M oder M mit einem S-anteil.
SM, wie man es der Einfachheit halber nannte, war schon damals überaus Facettenreich und so verzichtete man in aller Weisheit darauf für jede dieser Facette einen eigenen Namen suchen zu wollen.
Damals war es auch nicht so das S meinte eine Zacke aus der Krone zu verlieren weil sie/er auch mal gerne am Kreuz hing und M zweifelte auch nicht am Selbstverständnis wenn die Peitsche gelegentlich auch mal gut in der Hand lag.
Es war also Geng und Gebe das man beide Seiten kannte, ja, es wurde durchaus als Positiv bewerte.
„Reinrassige“ waren verhältnismässig selten, eigentlich eher die Ausnahme als die Regel und die grosse BDSM-Bibel mit allen ihren Regeln und Begrifflichkeiten wurde zu dieser Zeit gerade erst geschrieben…
…aber ich schweife ab.
Sklave/in…ja, ein Wort das zur rechten Zeit durchaus eine Kick bringen kann.
Aber mehr auch nicht. Meiner Auffassung nach ist man lediglich der Sklave seiner eigenen Veranlagung…und man kann sich so herrlich in diese Selbstversklavung hineinfallen lassen wenn man sie erst einmal akzeptiert hat.
P.s.
Auch DOM ist nichts weiter als ein Sklave seiner eigenen Veranlagung und wenn er nicht das passende Gegenstück findet für immer Unbefriedigt.
Pan