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Dienen – eine Wort- & Empfindungsdiskussion

*****tto Mann
3.695 Beiträge
@ Liley

Dein Vergleich hinkt ein wenig, denn bei absoluten Notwendigkeiten (wie dem Wegwischen von Erbrochenem) ist die Frage relativ irrelevant ob man es gerne macht oder nicht. Manche dürften selbst dabei Freude empfinden, die Meisten erledigen dann einfach das was erledigt werden muss.

Wenn mir bei jemandem auffällt daß es ihn Überwindung kostet mir ein Brötchen nach meinen Wünschen zuzubereiten ist das durchaus vergleichbar, es muss gemacht werden und dennoch geschieht das und ähnliches widerwillig, selbst wenn die Person den gesamten Arbeitstag nichts anderes macht als das was ich gerade von ihr verlange. Selbst die Motivation der Bestreitung des Lebensunterhalts bricht den Widerwillen nicht, sonst würden solche Arbeiten von jenen zumindest mit Gleichgültigkeit erledigt werden können, so könnten sie sich dann auch die Erniedrigung ersparen die davon ausgeht, daß Kolleginnen neben ihr die gewünschten Brötchen mit einem Lächeln überreichen.

Und genau so funktionieren auch dienende Handlungen im BDSM Kontext auf die Devota keinen Bock hat. Ich mach es weil ich muss und basta. Nur hab ich da noch einen kleinen Vorteil im Hinblick auf Baby-Kotze weg wischen, ich kann nämlich tatsächlich ein wenig Erregung und Befriedigung meines (seelischen) Masochismus daraus ziehen, aus dem MÜSSEN.

Eben, im BDSM Kontext hat Sub natürlich etwas davon, sonst wäre das Müssen (ganz gleich aus welcher Neigung heraus) nicht reizvoll. Sonst würde das Müssen täglich schwerer statt leichter fallen, Du könntest Dich nicht auf Dein Müssen freuen, so wie die o.g. Brötchenverkäuferin.

Sie dient zwar trotz ihres Widerwillens, nur schafft sie es nicht es zu unterlassen sich selbst Steine in den Weg zu legen, deshalb schrieb ich auch es ist "kaum" möglich. Im BDSM Kontext fiele es ihr deshalb leichter weil sie auch ihre eigenen Neigungen und Interessen bedienen würde und ggf. um noch an Herausforderungen wachsen zu können.
*********vide Paar
51 Beiträge
Danke an Dualitaet
Ich mag diese Diskussion über Begrifflichkeiten nicht sooo gern.
Zu sehr wird mir in den letzten Jahren bewusst, dass Begriffe für jeden etwas anderes sein können.
Den einen macht genau DAS WORT an, setzt sein Kino in Gang - für den anderen bedeuten sie Unbehagen, Frust, Wut oder auch nur Gleichgültigkeit.

Wer dienen toll findet, soll das Wort nutzen - oder es praktisch tun... in genau der Art, die er für den Begriff als passend empfindet.

Was mich immer mehr stört, ist die immer häufiger anzutreffende Einseitigkeit.
Habe immer wieder mal Diskussionen, dass ich gar keine richtige Sub bin, weil ich ja meine Aufgabe nicht kenne... etc...
Deswegen freut mich der Beitrag von Dualitaet besonders. SO kenne ich BDSM. Man schenkt sich gegenseitig. Nichts ist eine Einbahnstraße.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@*****rer

Im Prinzip ist Deine Aussage richtig. Und im Prinzip ist es sowieso jedem selbst überlassen, wie er sich hier darstellt.

Es gibt allerdings so bestimmte Schilderungen, für die würde ich wohl übers Knie gelegt werden. Zurecht, wie ich finde.

*zwinker*
Dienen
Ich "diene" nicht. Jedenfalls nicht mit diesem Begriff im Hinterkopf, denn er ist mir zu bombastisch.
Mir macht es einfach nur Spaß, jemandem, den ich mag oder liebhabe oder liebe, einen Gefallen zu tun, was Gutes zu tun, worüber er sich freut, was Schönes mitzubringen, zu helfen ... - je nach Situation oder Gelegenheit.
Aber ich suche solche Gelegenheiten nicht bewusst, sondern nutze sie, wie sie sich eben ergeben - einfach so, oft auch eher zufällig.
Konkret im Zusammenhang mit BDSM habe ich jedoch manchmal das Gefühl, dass ich körperliche Schmerzen besser aushalte, wenn ich merke bzw. weiß, dass ihm das gefällt. Wie ich das einordnen soll, weiß ich nicht, aber es ist mir zunehmend auch egal - Hauptsache, es macht uns beiden einfach Spaß.
*******rBW Mann
14.451 Beiträge
Ich denke man sollte auch zwischen dienen in Verbindung mit BDSM und dienen im Stino/Alltag/außerhalb einer BDSM Beziehung unterscheiden.
Natürlich fließt das in BDSM Beziehungen automatisch ineinander.

Aber z.B. dienen Menschen die im medizinischen Bereich tätig sind dem Wohlergehen der kranken Menschen...

Grüßle, WandererBW
*****808 Mann
227 Beiträge
Unabhängig von der Definition des Dienens möchte ich sie weder durch Drohungen noch Schnerzen zum Dienen zwingen.
Vielmehr ist es mein Wunsch, sie, durch meine Dienste an ihr und für sie, meinen Respekt, meine Achtsamkeit und mein Vertrauen, ihren Wunsch zu wecken mir Dienen zu dürfen, mir gefallen zu wollen.
Dienen ist für mich ein geben und Nehmen und ich kann es nur genußvoll annehmen wenn ich weiß dass ich es verDIENT habe.
******ock Paar
2.407 Beiträge
Ich begreife schon lange nicht, was dienen wollen und das Dienen an sich mit BDSM zu tun haben soll oder gar mit devot sein. Kann… muss aber nicht.

Ich glaube, dass in mir nur sehr wenig Devotes wohnt und dennoch diene ich meinem Angel hier und da sehr gerne…eben einfach weil ich sie liebe und ich sie auch gerne mal verwöhne und ihr das zurückgebe, was sie auch mir gibt.

Sie (be)dient mich wo sie nur kann und manchmal habe ich das Gefühl sie kennt meine Bedürfnisse und Wünsche noch bevor ich sie kenne… und manchmal ist es weil sie sich ganz besonders devot fühlt und manchmal einfach weil sie mich liebt… das verschwimmt, ist fließend… und wie ich schon öfter geschrieben habe, es macht sie Stolz mich zufrieden und glücklich zu sehen.

Wie gesagt, ich denke es hat grundsätzlich erst mal nichts mit BDSM oder Devot sein zu tun. Dementsprechend kann und will ich dieses auch nicht einfordern und ich verstehe nie die Worte „Sub muss Top dienen“…

Was die Erfahrungen betrifft, da sind meine etwas unterschiedlich.
Besonders wenn sie in der Öffentlichkeit, bei Freunden oder Bekannten etwas für mich macht, was eben nicht selbstverständlich ist, dann kommen (meist von Männern) schon mal so Fragen wie… „kannst du das nicht selber machen“?
Wenn ich dann antworte, dass sie sicher traurig wäre wenn ich das jetzt selber mache, dann werden die Augen meist noch größer und ich kann regelrecht sehen wie es in deren Köpfen rattert…

Von Frauen hingegen kommt in solchen Situationen meist ein „och wie schön…das ist Liebe“.

Ja… und so sehen wir es… Liebe ist selbstlos…sie gibt und dient, ohne zu wollen… sieht nach außen aus als wäre es ein Gefälle… ist es aber oft nicht… und wird meist eben auch nicht wirklich verstanden…

Grüße
Krolock
********pity Frau
373 Beiträge
Themenersteller 
Wow...
... vielen lieben Dank, dass ihr euch so rege beteiligt!
Hier auch gleich mal eine kurzes sorry, da ich mit meinem Schatz gerade auf einem anderen Kontinent weile sind die Zeitverschiebung und diverse Besichtigungen dazwischen gekommen um hier so mit zu schreiben, wie ich eigentlich wollte.

Ich weiß gerade gar nicht, wo ich anfangen soll. Viele schöne Beiträge, tolle Gedanken und ein schöner Austausch! *danke*

Gerade habe ich bemerkt, dass ich wieder einmal den Fehler gemacht habe mich selbst und meine Gefühle und mein Verhalten in eine Verständnisschublade zu stecken, die gar nicht notwendig ist. Weder muss ich mein "Dienen" oder besser Lieben und Leben und mein Verständnis davon rechtfertigen, noch verteidigen - besonders nicht vor mir selbst *smile*

Ich danke allen, die mir das mit dem Dienen aus ihrer Sicht verständlich erklärt haben, wie sie es eben empfinden. Gerade auch wenn jetzt jemand eher masochistisch ist. Das hat mir im Verständnis wirklich geholfen, da ich so einfach nicht selbst empfinde und mir daher einfach schwer tue das nach zu empfinden.

Den Ansatz, dass wir (egal ob BDSM oder nicht) in einer Beziehung uns ja gegenseitig dienen find ich nicht nur wahr sondern auch gut. Schade nur, dass das gerne vergessen wird, und da nehme ich mich selbst nicht aus. Es gibt einfach Situationen, in denen man ausschließlich auf sich und sein eigenes Empfinden fokussiert ist.

Ob ich einmal in den Genuss (?) komme, etwas dienendes zu tun, was ich gerade nicht will, oder das über die masochistische Seite in mir gespielt wird, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht ob ich mich auf diesen Entwicklungsschritt freuen soll, aber immerhin weiß ich nun, dass er im Bereich des Möglichen liegt *zwinker*

Alles in allem bin ich wieder einmal sehr froh, hier mein Anliegen geschrieben zu haben, der Austausch mit anderen bringt einen oftmals von einem eingefahrenen Gedanken weg und das find ich sehr sehr gut!

Da ich momentan noch zu viel im Kopf schwirren habe um einen konstruktiven Beitrag zum eigentlichen Thema zu schreiben (muss mal alles ein bisschen sacken lassen), freue ich mich auf eventuelle neue Beiträge und Gedanken!

*danke* & frohes *tipp*
*spitze*
Toller Beitrag Seren Dipity
******uja Frau
6.959 Beiträge
*******eele:
also für mich ist der begriff 'dienen' zu steif, ich nenne es lieber
"ich bin für dich da".

"Für mich da" ist mein Top aber auch. *zwinker*
dienen...
die vorgestellten Definitionen mögen ja landläufig richtig sein, aber im frei gewählten D s Verhältnis wenig anwendbar.

Sie erscheint bei mir pünktlich zum Dienst...Den sie an mir ( ihrem Kunden ) zu verrichten hat.

Das wär so nix für mich...

Sich jemandem andienen, sich selbst dem anderen zu geben...könnte das meiner Meinung nach besser ausdrücken...

Wenn Worte nicht passen....Dann bediene ich mich nicht dieser Worte, weil sie mir nicht dienlich sind das auszudrücken, um das es mir geht.
*****tto Mann
3.695 Beiträge
Gerade die Worte Dienen Müssen und Zwang werden je nach Neigung, Wesen und Situation negativ oder positiv assoziiert und empfunden, ebenso wie das in BDSM enthaltene Wort Disziplin, genauso ist es auch mit Demut und Devotion.

Sprache bietet uns nur ein grobes Raster, dafür aber auch geistigen Bewegungsspielraum.

Da die Meisten täglich ungewollt dienlich sein müssen ist das Wort dienen negativ vorbelastet, obwohl es dafür sehr wohl eine positive Definition gibt:

sich einer Sache oder Person freiwillig unterordnen und für sie wirken; für jemanden, etwas eintreten

Dienen an sich ist also kein negatives Wort, es erniedrigt allerdings mehr als "für jemanden da sein" und eben das ist für jene reizvoll die es gerne verwenden, weil es bedeutungsschwanger ist und einen süssen Zwang ausübt, welcher so auch den Neigungen des Dienenden dienlich ist.
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