Ich halte es nicht grundsätzlich für schlecht, schriftlich Schluss zu machen. Es ist allemal besser, als jemand hinzuhalten, weil man auf eine Gelegenheit zum persönlichen Gespräch o. ä. wartet, oder aufwendig ein Treffen zu organisieren, in das der Partner ganz andere Hoffnungen setzt, nur um zu erklären, dass es aus ist.
Freilich halte ich sehr viel davon, beim Beenden einer Beziehung zu klären, warum man es beendet, wenn das nicht ohnehin klar ist.
Eine Beziehung (Fernbeziehung) wurde per Telefon von ihm beendet – ich verstand, ich hatte dem nichts entgegenzusetzen, und ich fand mich ohne Groll, sondern eher in Gleichmut damit ab. Ein Jahr später sahen wir uns wieder, um es "abzuschließen", und es war ein schönes, rein freundschaftliches Treffen.
Eine kurze Spielbeziehung wurde von ihm per WhatsApp beendet – eine lange Nachricht, in der er seine Gründe ausführlich darlegte. Auch hier verstand ich, schickte eine ebenso ausführliche Antwort und hegte ihm gegenüber ebenfalls keinen Groll.
Eine lange Beziehung schließlich ging zwar im persönlichen Gespräch, aber ohne abschließende Worte auseinander. Es war alles gesagt, alles versucht, und besprochen wurde schließlich nur die praktische Konsequenz, dass er ausziehen würde.
Letztlich kommt es wohl darauf an, wieviel von dem, was gesagt werden sollte, gesagt wird – und nicht auf die Wahl des Mediums.