Die Welt öffnet sich für vieles
Ich denke, es hält sich wie in vielen anderen Bereichen auch, die Waage.
Früher war es undenkbar, das homosexuelle Paare sich je verheiraten, geschweige denn in der Öffentlichkeit bewegen.
Der Schritt wurde getan!
Auch der Rest der Szene brachte sich ins Gesellschaftsgeschehen ein. Aufeinmal zeigte man sich! Da finden sich Berichte in den Medien wieder über Schiffe die "abartige" Gestalten als Fracht mit sich tragen.
Swinger! Jesses, wie kann das sein, Sex mit mehreren Menschen? Unmöglich..
Nein..
Animalisch und die Instinkte lauern in jedem von uns... und vielleicht hat auch jemand zufällig die Sexreportage gesehen vergangene Woche... den stark bewachsenen Büschen und bunten Tapeten zu entnehmen war das Thema Gruppensex schon weit vor meinem Jahrgang gang und gebe...
Und so denke ich, dass es eben auch schon immer Menschen gab die besondere "Perversitäten" auslebten, aufgrund des Verhöhnens innerhalb der Gesellschaft, dem jedoch in ihren vier Wänden nachkamen oder eben in eher kleinen Gruppen, da man sich ja nicht wagte darüber zu reden.
Auch für mich gab es zu Anbeginn meiner seltsamen sexuellen Befriedigung keine Definitionen oder bestimmte Regelwerke. Auch heute unterwerfe ich mich diesen nicht gerne bzw. eher gar nicht. Es würde mir meine eigene Individualität und Menschlichkeit nehmen.
Meine Mutter war damals entsetzt als ich ihr von meiner "Neigung" und Lebenseinstellung berichtete.. Sie meinte ich sei "abnormal" als sie ein Piercing entdeckte.... bekräftigt wurde sie in ihrer Meinung nachdem ich dachte, gut machen wir weiter, offenbaren wir die Tättowierung.. lächel... und zum Schluß konnte ich nicht davon lassen ihr davon zu berichten wie erregend es doch ist, wenn mein Körper "bespielt" und "benutzt" wird... Nun ja.. ich denke, jeder kann sich ausmalen was dann geschah..
Erst kam die Ablehnung, dann die Neugierde, denn tierisch ist es allemal
. Es kamen tiefere Erklärungen und Beispiele aus dem "stinknormalen" Alltagsleben meiner Mutter. Mit auf den Weg konnte ich ihr nur geben, dass jeder aktive Part an ihrer Devotion große Freude hätte.
Denn es beginnt mit dem vorzeitigen Aufstehen des Lebensgefährten, dessen Vesper gerichtet wird, Kaffee gekocht, Frühstückstisch gerichtet... nur so by the way... .Rituale, die sich aufgrund der Generation "es gehört sich eben als Frau für das Wohl des Mannes zu sorgen" verpflichtenderweiße in das Abbild der Frau in der Küche eingeschlichen hat. Die scheinbare Emanzipation, so dachte man, zerspringt genau diesen scheinbaren Zwang, doch was musste dann auch manch noch so emanzipierte Dame feststellen? Irgendwas fehlte da wohl.. Karriere ist schön und gut.. ein großes Mundwerk trage auch ich offen mit mir ;-).. ich bin eine devote Emanze.. lächel... doch das drum herum?
Vielleicht fing es mit irgendwelchen Foren an... bin ich krank, weil...? dass irgendjemand auf die Idee kam, aufgrund des Massenandrangs hier einen Begriff in den Raum zu werfen....
Echt.. woher kommt dieser eigentlich? BDSM.... Wann, wer, wie, wo... wer sagte, da muss ein Regelwerk her.. auf Wessen Mist, bzw. Phantasie
baute sich das auf? Wo finden wir den Ursprung des schriftlichen Werkes über die sexuellen "anderen" Praktiken?...
Ich habe es mich nie hinterfragt, da es mir nie wichtig erschien. Ich lebe, was ich liebe, ich liebe, weil ich lebe mit dieser Liebe. Die Definitionen sind für uns zweitrangig... Man erkannte sich irgendwann mal in solchen und gruppierte sich selbst ein, bis zu der Erkenntnis, dass auch hier ein Stück der Individualität geraubt wird. Somit kam der Rückzug.
Grundsätzlich findet man in jedem Bereich solche und solche. Idioten derer genügend... extreme Masochisten, extreme Sadisten.. ist es ein "nur" Profilieren oder schon eine angehende krankhafte Neurose? Ich wage es nicht darüber zu urteilen doch manchmal kann ich nicht obhin den Kopf zu schütteln.
Ich hätte es nie und hätte Euch nie kennengelernt, hätte nicht einer den Schritt nach vorne gewagt... höchstwahrscheinlich jemand der schwarz in Lack oder Leder gekleidet war, denn warum auch immer verbindet man einen BDSMer meist mit einem Fetischisten dieser Art...
So bin ich dankbar darum und lebe mein Sein, nicht still und nicht versteckt, sondern einfach so wie ich bin.. wir sind... und jeder der uns näher kennenlernt und tiefergehende Gespräche mit uns führt wird feststellen, wir sind ein Paar das ohne Zwang, ohne Pflicht einfach aus dem Wunsch heraus den Gegenüber glücklichzusehen genau das leben, was so viele Menschen noch vor Jahrtausenden eben "einfach so" lebten... Es hat sich demnach nicht viel verändert ;-).
Ich glaub der Thread war jetzt bissi durcheinander, hoffentlich dennoch verständlich, bin heute etwas durch den Wind.. lächel..
Grüße an Euch
Annette