@ Einzige:
Auch "Rollen"-Spiel kann durchaus ohne jede Degradierung erfüllend, ja zielführend sein.
Lieber Fussfessel,
nun kommt es darauf an, wie Du Macht definierst. Macht allein ist nicht böse und zum Zerbrechen irgendwelcher Subs gedacht. Das wird sie erst, wenn sie mißbraucht wird (!!!).
[Ein anderes Beispiel für "gute" Macht: Eltern, die ihre Kinder erziehen, üben eine gewisse Macht aus, ohne die Kinder zu zerbrechen - im Idealfall.]
Wenn der Dom die Situation bestimmmt, hat er Macht, die, wie die Einzige richtig anmerkte, allerdings auch Sub hat, jedoch auf subtilere Weise. Allerdings stellt sich mir da die Frage, ab wann es Topping from the Bottom wird und Sub ihre Macht ausnutzen könnte, um Dom zum Service-Dom zu degradieren. Versteht Ihr, worauf ich hinaus möchte?
Beide haben auf gewisse Art Macht und wäre die nicht da, würden dev/Dom-Spielchen jeder Grundlage entbehren. Denn darum geht es ja schließlich dabei.
Hier noch eine Definition von Macht aus dem Papiertiger (einem sehr angesehenen SM-Lexikon):
Das Machtmodell geht davon aus, daß zwischen Top und Bottom ein beiderseitiger Machtaustausch stattfindet. Der Bottom gewährt dem Top die Macht, über ihn zu verfügen, erhält dafür aber (implizit oder explizit in Form einer Absprache) die Sicherheit, seine Grenzen selbst bestimmen zu können. Dadurch daß konsensuelle Tops Verantwortung für ihre Bottoms übernehmen, sind diese keine rechtlosen Objekte, sondern gleichwertige, wenn auch nicht gleichberechtigte Partner. Dadurch, daß der Bottom sich nicht nur einmal unterwirft, sondern die Unterwerfung immer wieder neu bestätigt bestärkt und validiert er die Macht des Tops immer wieder aufs Neue.
Somit ist es klar: jeder muß für sich entscheiden, ob und inwieweit er/sie ein Machtgefälle wünscht, um zum sexuellen Himmel zu gelangen, aber Macht von vorn herein als "böse" und "herzlos" hinzustellen halte ich schlichtweg für grundlegend falsch, da Macht nur dann schlimme Folgen hat, wenn sie mißbraucht wird, egal, ob von Subs, Doms, Eltern, Kindern, Lehrern, Schülern, Politikern, Bürgern oder sonst wem.
Cîl