BDSM = Gewaltverherrlichung?
„Aus meiner Sicht sind nicht Luschifilme wie FSoG , für einen immer noch nicht so tollen Ruf , die oft negative Vorveruteilung verantwortlich...sondern jene Menschen, die BDSM als Deckmantel missbrauchen und davon gibts leider, spreche aus eigener , negativer Erfahrung, nicht gerade wenige...
Dem mag ich mich nicht anschließen, denn aus meiner Sicht sind, ganz offensichtlich sadomasochistische, körperlich angreifende Aktionen eine Form von Gewalt. Die Trennlinie ist für mich nicht Gewalt ja oder nein, sondern einvernehmlich ausgeübte und erlittene versus nicht einvernehmlich ausgeübter und erlittener Gewalt.
Ich wäre beunruhigt, wenn niemand mehr ein Foto eines geknebelten, aufgehängten, mit Striemen, blauen Flecken, blutigen Ritzern versehenen Körpers ansehen und dabei innerlich aufbegehren würde.
Über die Fotos des TE, die der Stein des Anstoßes waren, kann ich nichts sagen, da sie nicht vorliegen. Für mich aber ist die Frage, ob Foto xyz nicht gewaltverherrlichend sei, die Frage nach der Motivation, bestimmte Motive abzulichten, absolut in Ordnung. Da Intoleranz zu diagnostizieren oder eine überzogene Reaktion finde ich unangemessen. Und die Threadüberschrift ist gelinde gesagt bewusst oder auch nicht aufrührerisch gewählt, denn es geht um die Ablichtung von BDSM-Aktionen oder deren Folgen und nicht um die Frage, ob Menschen, in deren Beziehungen einvernehmliche Gewaltausübung stattfindet, damit Gewalt verherrlichen.
Es ist der Zusammenhang, in dem ein Foto aufgenommen wird und in dem es präsentiert wird, der für mich den Unterschied macht zwischen Gewaltverherrlichung und möglicherwiese ästhetischer Darstellung einer SM-Aktion. Möglicherweise deshalb, weil die Reaktion auf solche Fotos immer eine ganz persönliche ist und sich über Ästhetik trefflich streiten lässt.
Ich erinnere mich an einen Fotografen hier im JC, der aus meinem Blickwinkel ästhetische Fotos veröffentlicht hat, bei denen mir der Anspruch einer künstlerischen Darstellung offensichtlich war, die dennoch auf mich persönlch verstörend und aufwühlend wirkten. Keineswegs aber gewaltverherrlichend.
„Und ich möchte gerade an Euch alle hier die gezielte Fragen richten:
*Wie würdet Ihr mit solchen Vorwürfen zu Euren Bildern hinsichtlich [angeblicher] "Gewaltverherrlichung" und insbesondere "Verherrlichung von Gewalt gegen Frauen" im unmittelbaren Zusammenhang mit BDSM umgehen?
Ich würde mir wünschen, dass der Fotograf sich nicht angegriffen fühlt, sondern die an ihn gerichteten Fragen ernst nimmt und gelassen und entspannt beantwortet. Sie nicht als ungerechtfertigte Vorwürfe behandelt, schon gar nicht als Vorwürfe gegen die gesamte BDSM-Community, sondern als Reaktion auf seine Arbeiten und entsprechend erklärend antwortet.