Der Prinz aus Zamunda oder die wundersame Veradelung...
über Nacht.Einwurf:
Ein Thema, dass in unserem Kreis immer wieder mal zu temporärer Erheiterung bis zu tiefbeseeltem Staunen führt, ist das Auftauchen der diversen Adels- und Herrschertitel in den selbstgewählten Nicks einiger User hier.
Die Lords, Marquises, Grafen und Sirs – nicht zu vergessen natürlich die unendlich anmutenden orthographischen Variationsmöglichkeiten der Doms – hinterlassen mich oft beeindruckt und ernstlich sinnierend zurück ob der vermeintlichen Qualität, die derartige Titulierungen anpreisen.
Zugegeben, in meiner JC-Anfangszeit noch völlig grün hinter den Ohren, was den Außenauftritt (sprich Profil) und die Eigenwerbung anbelangte, gelangen diese Fragen heute ungehemmt an die Oberfläche und schlagen sich nun in diesem Post nieder:
Was motiviert jemanden, sich „Count of Desire and Pain“ zu nennen, nur, um sich bei näherer Betrachtung durch Dritte outen zu müssen, dass sowohl Titel als auch dadurch suggerierte Ahnung und Kenntnis nichts mehr sind als heiße Luft?
Oder solch Adelige selbst ungeniert in Posts einräumen, sich erst seit kurzer Zeit mit der Materie zu beschäftigen - theoretisch, versteht sich ?
Natürlich ist mir bewusst, dass es auch unter diesen echte, erfahrene Experten zum Thema BDSM gibt – aber, welche Maßstäbe wende ich an, diese auch zuverlässig zu erkennen?
Denn Copy & Paste beherrschen mittlerweile viele. Sich Meinungen anderer anzueignen, war ja noch nie schwierig.
Wäre ich selbst ein Lord of ... beispielsweise (und ich weiß, der Weg dahin ist ein steiniger , meine Subbie weigert sich einfach bis heute standhaft, mich derart respektvoll anzusprechen: sicher mein Anfängerfehler) – würde ich mich doch in der Gesellschaft einiger Gleichadeliger mehr als unwohl fühlen.
Manchmal denke ich daran, wie es früher war: alle wollten Indianer-Häuptling sein, nicht solche, die sich ihre Medizin noch suchen und dann ihren Namen von der Versammlung der Stammesältesten bestätigen lassen mussten. Trotzdem, die meisten Häuptlinge schieden schnell aus dem Spiel aus...
Eben diese Erkenntnisse diskutierte ich neulich mit einem befreundeten Psychologen, dessen lapidares Statement:
Im realen Leben „Frank Schulze“, im Second Life der „Duke of the Universe “.
Auch ein Karrieresprung. Helau!
Inv. (m)
PS: Wer jetzt fragt, wo denn die Frage ist: eigentlich habe ich keine. Vielleicht regt es aber ja doch den ein oder anderen an, seine Gedanken zum Thema preiszugeben?