Wenn ich mit meiner Madame unterwegs bin, möchte ich das als Sub sein. (...) Aber das Gespräch was für mich so stimmig war wie ein FurunkelamArsch gespräch... nur negatives Auskotzen über dritte (sicher mit recht blabla ist auch nicht Thema) was ich mir wirklich nicht antun will
Ich habe die zwei entscheidenden Dinge mal fett gedruckt.
"Als Sub" ist der eigene Wille nicht unbedingt maßgeblich.
Sicher gehört zu einer gut funktionierenden D/s-Beziehung auch dazu, dass auch deine Bedürfnisse erfüllt werden, nicht nur ihre. Das gilt umgekehrt aber ja auch, und ihr Bedürfnis war es offensichtlich, genau über diese Dinge zu reden. Da gab es auf jeden Fall einen Bedürfniskonflikt in dem Moment.
Als Sub indes könntest du dir auch sagen "ihr Wille zählt, ihre Bedürfnisse, für diesen Abend" und vielleicht auf diesem Weg deinen Frieden finden. Denn es kam ja später doch zum Spiel - nur halt später. Ist also nicht so, dass sie dich den ganzen Abend über vernachlässigt hat. Sie hat "nur" den Zeitpunkt selbst bestimmt.
Bleibt zu klären, war dies der erste Absturz dieser Art bei dir? Oder kam es schon häufiger vor?
Wenn es der erste war, dann kann es auch sein, dass sich das Ganze nicht wiederholt. Du weißt jetzt ja, dass so etwas passieren kann. Dann kannst du dich auch besser drauf einstellen.
So wie ich mir das zusammen reime, wurdest du von diesem Gespräch schlicht überrumpelt. Du hast etwas vollkommen anderes erwartet. Das passiert, ist nicht schlimm, dem kann man aber entgegen steuern, indem man eben dieses "anders erwartet" aus dem Hirn raus kriegt und eben tatsächlich: Nichts erwartet.
Sicher hättest du "Besseres" tun können in der Situation. Wenn du alleine unterwegs bist, bist du kein Sub, da kannst du diese Dinge tun.
Wenn du aber als Sub mit ihr unterwegs bist, mag es böse klingen, ist es aber trotzdem so: Dann zählt erst einmal, dass sie sich wohl fühlt.
Denn tut sie es nicht, dann wird sie deine Bedürfnisse (spielen) auch nicht erfüllen können.
Es ist immer ein Geben und Nehmen.
Zum zweiten Thema, "Depression", da kannste Bücher mit füllen. Das ist dann aber unabhängig vom BDSM oder D/s. Das ist eine Beziehungsebene, und da kannst du nur selbst für dich entscheiden, ob du mit dieser, ihrer, Krankheit klar kommst auf Dauer.
Das war hier aber ja gar nicht die Frage. Lediglich jene, wie du dieses blöde Gefühl wieder los wirst, das du seit Freitag mit dir rumträgst.
Meine einzige Antwort ist jene, die ich gab: Dich von Erwartungen zu lösen und -dein Tantralehrer hat es gut auf den Punkt gebracht- im "Hier und Jetzt" zu leben.
Eine Idee wäre übrigens auch, dass du sie in dem Moment hättest bitten können, an die Bar / auf die Toilette etc. gehen zu können, während sich die beiden miteinander unterhalten, oder auch sie bitten, dass du dir mal kurz die Beine vertreten darfst. Bewegung hilft manchmal, um den Kopf wieder frei zu kriegen und dann der Situation gelassener zu begegnen im Anschluss.