Ich würde dem Beitrag beipflichten wollen,
daß jeder Mensch irgendwo auch emphatisch sein kann und ist.
Aber ich denke auch, jeder Mensch kann es nur,
wenn sein Gegenüber es auch zuläßt.
Auf uns BDSMler bezogen, habe ich die Erfahrung gemacht,
daß es Menschen gibt,
die nicht einmal in der Lage sind Gefühle zu zeigen.
Devote oder masochistische Menschen,
die sich einem Dom/ einer dominanten Frau zwar hingeben,
aber absolut nichts zurück geben.
Warum, keine Ahnung.
Ich möchte NICHT annehmen, daß sie es ihrem Gegenüber nicht gönnen, an ihrer Lust teilzuhaben.
Ich kann viele schöne Beispiele erzählen,
möchte aber einmal eines herausgreifen.
18 Jahre war ich, - neben meiner Ehe ,- mit einem Masochisten
sehr eng zusammen.
Ihn bezeichnete ich sogar als besonders schmerzgeil.
Alles, was ich ihm als "OPFER" zufügte,
genoß er, machte sofort LUST daraus.
Er war nie mein "Sklave" aber ein überaus intimer Freund.
Dennoch:
Wir beide haben uns bereits 1995 oft auf großen SM Party ausgetobt.
Er war so gut wie nie gefesselt,
also immer frei in seinen Entscheidungen.
Stellte sich einfach hin, wohin ich es wollte.
Ich habe uns beide eigentlich immer erst einmal in Stimmung gebracht.
Er liebte nichts so sehr,
wie MEINE spitz gefeilten langen Fingernägel.
Die kriegte er meist recht brutal zu spüren.
Ich habe ihn oft heftigst gepeitscht.
Dennoch, -- jede Faser seines Körpers war für mich ein einziger Resonanzboden seiner Lust,
nicht 100% aber zu 90 % wußte ich, WO er war.
Seine Augen, das Beben seines Körpers, das Zittern und Vibrieren sagten es mir..
Alle diese Zeichen, für mich leicht zu deuten.
Ich kannte ihn.
Wir nahmen uns gegenseitig mit,
jeder den anderen, auf SEINER Seite.
Für uns beide gab es all die anderen Partygäste dann nicht,
wir sahen nur uns.
Niemals hätte ich ihm die Augen verbunden.
Dann wären wir nicht eins gewesen,
dann hätte ich nicht spüren können,
was sein übriger Körper mir sagen will.
(Viele sagten mir damals oft,
es ist unbeschreiblich dir/euch zu zuschauen.)
Es ist oft vorgekommen,
daß ich ihn tatsächlich solange quälte und schlug
(denn es war keineswegs nur schlagen)
bis er mir, - total erschöpft - vor die Füße fiel,
ich nahm ihn dann in die Arme nahm
(ebenfalls am Boden sitzend) um ihn langsam zurück zu holen,
in die Welt, die wir beide kurzfristig verlassen hatten.
Dasselbe erlebte ich, nur natürlich gaaaaanz anders,
wenn ich mit meinem Mann (der devot war) unsere Lust lebte.
Aber um es noch einmal zu betonen, so etwas kann man nur erleben,
wenn die Partner BEIDE ZUSAMMEN erleben, was sie tun.
Liebe Grüße L. Ingrid