Was für ein wunderbares Thema, es spricht etwas an, was mich immer wieder intensiv beschäftig.
Auf diesen Punkt möchte ich eingehen:
„Warum ist die Situation für dich Anlass zu einer Grundsatzdiskussion?
Ihr habt versucht, einen gemeinsamen Kontext für ein Treffen zu vereinbaren und seid zu keiner Einigung gekommen, weil ihr euch nicht darauf verständigen konntet, welche Werte in diesem Kontext zählen sollen. Es kommt also nicht zum Treffen und damit auch zu keinem Machtaustausch. Eigentlich ist das kein Drama.
Ja und nein. Aus meinem Erleben: es begegnet mir immer wieder mal, daß ein dominanter Mann bereits in einer Phase, die ich noch als "Beschnuppern" einstufe, initiativ wird. Beispielsweise in seiner Wortwahl oder in Form von Aufforderungen, die ich als "zu früh" empfinde.
Mir ist bewußt, daß eine gewisse Initiative "von ihm" ja durchaus gewünscht ist, trotzdem fühle ich mich dann gelegentlich überfordert, bin unsicher, frage mich auch, ob ich nicht selbst schon Signale gesetzt habe, die der Betreffende möglicherweise als Einladung aufgefaßt hat.
Deshalb bin ich für diesen Thread dankbar, es ist gut, wenn über solche Dinge gesprochen wird.
Grundsätzlich finde ich es nicht verkehrt, wenn beide klar ihre Wünsche äußern. Was für mich in so einer ersten Annäherung überhaupt nicht geht ist: ein Nein zu übergehen. Nicht mal ansatzweise, nicht mal in Form einer zweiten Nachfrage.
Dieses "Grenzen ausloten" ist bereits so eine Art Spielebene - die kann doch überhaupt erst dann einsetzen, wenn beide Beteiligten ihre Bereitschaft dazu geäußert haben. Wenn mein erstes "Nein" bereits mit "Vielleicht doch" beantwortet wird, ist das für mich ganz klares Signal dafür, daß es nicht paßt. Gerade weil ich mir Grenzüberschreitungen wünsche, brauche ich die Gewißheit, daß mein Gegenpart sehr genau hinhört, wo meine Grenzen liegen.