Das Thema bringt mich zum Nachdenken. Deshalb danke dafür.
Ich liebe die Hingabe.
Aber für mich ist es elementar, dass in mir der bewusste Wunsch sie zu schenken immer wieder entsteht. Er ist keine Entscheidung. Eher eine Versuchung? Mich fallen lassen in Vertrauen und Hingabe, in Verletzlichkeit und da zu bleiben auch wenn es unbequem oder schmerzhaft wird.
Ich kann mir das nicht als Dauerzustand vorstellen außer als Automatismus. Wenn ich so dressiert wäre , was für einen Wert hätte das noch? Ist es dann noch etwas, dass ich mit voller Bewusstheit tue oder so selbstverständlich wie das Zähne putzen ?
Ich hab mal gehört emotionale Zustände dauern im Schnitt 10 Minuten .... Ich bin nie den ganzen Tag fröhlich, traurig , unternehmungslustig oder müde.....
Wie kann ich also dauernd in der Hingabe sein? Mit voller Kraft und Freude?
Ich kann das nur in Phasen. Die sind allerdings bei den richtigen Rahmenbedingungen länger als 10 Minuten... Aber in einer Session wandelt sich die Stimmung auch. Mal schmelze ich, mal falle ich. Mal gebe ich, mal genieße ich genommen zu werden usw....
Und es gibt Phasen, da liebe ich es zu gestalten. Zu entscheiden. Zu schenken. Verantwortung zu tragen. Für mich. Für das Wir.
Das gilt im BDSM als Top Qualitäten. Aber auch das ist eine Form von Hingabe für mich . Denn auch dies tue ich mit Liebe und Hingabe für mich und die anderen.....
Ich liebe es alle diese Formen der Hingabe leben zu können....
Damit gelte ich als Switcher. Was mich stört. Denn jeden Moment lebe ich bewusst und tief nur einfsch mich selbst. Nur eben mit größerer Vielfalt . Aber immer authentisch....
Bei dem Gedanken eins nicht mehr leben zu dürfen wäre der Teil, den ich nicht mehr leben dürfte, zutiefst verzweifelt und würde leiden...
Hörigkeit , wie ich sie verstehe, beinhaltet für mich eine Form der Hingabe, bei der ich das Gefühl verliere, wer ich bin und was mich erfüllt. Denn ich lasse das jemand anderen bestimmen. Das kann gut laufen, wenn der andere aus Liebe handelt und schlecht, wenn der andere in einen Interessenkonflikt zwischen seine und meine Interessen gerät oder ein Egoist oder schlimmeres ist.
Ich verliere mich und kann nicht mehr selbst für mich sorgen. Für mich ist das eine beängstigende Vorstellung und erinnert mich an das Dasein eines Neugeborenen.
Ich vermute aber, dass die Erfüllung darin liegen kann, in diesen Zustand zurück zu kehren.
Vorausgesetzt man hatte passende Umstände in dem Alter und liebevolle Eltern.
Ich möchte jedoch als Erwachsene leben. Und auch als solche eine Partnerschaft führen. Ich möchte für mich und mein Leben die Verantwortung tragen und meine Hingabe ist das bewusste Geschenk einer Erwachsenen mit ganzem Herzen. Jedes Mal aufs Neue.