„Öfter kam da die Äußerung auf, nur Bdsmler könnten dieses und jenes oder sind die wahren, empathischen, reflektierenden Menschen....
Ist das so, empfinden viele das wirklich so?.....
Ich kann nur aus meiner Sicht sprechen und meine Beobachtungen dazu darlegen.
Für mich ist das nicht so... Ich hatte zwischendrin auch Phasen, in denen ich BDSM nicht ausgelebte und die eine Beziehung die ich da hatte (sie lebt schon viele Jahre nicht mehr) war gefühlsmäßig eine der tiefsten und intensivsten die ich hatte... eben auf einer ganz anderen Ebene.
Ich glaube, das die meisten die behaupten, dass nur BDSM dies oder jenes könne usw. und BDSM so glorifizieren, als wäre darin der heilige Gral vergraben, lediglich zuvor nie eine wirklich erfüllende Beziehung hatten.
Ich vergleiche das mal mit einem großen Gefäß, dass unzählige Ecken, Winkel und Ausbuchtungen hat. Fülle ich dieses Gefäß mit Tischtennisbällen, dann ist es zwar gefüllt, aber eben nicht komplett ausgefüllt.
Mit der Liebe und den Gefühlen, mit den Neigungen und Vorlieben ist es ähnlich... erst wenn ich es mit Wasser fülle, das in jeden Winkel und in jede Ritze gelangt, dann habe ich einen Zustand erreicht, der mich komplett ausfüllt... erfüllt... befriedigt...
Dann ist es aber eben auch ganz egal was dieses "Wasser" darstellt. Dieses Wasser kann eine ganz banale "Stino-Beziehung" sein, eine "Homo-Beziehung" oder oder oder...
Ist das Gefäß komplett gefüllt, dann passt nichts anders mehr rein, dann ist es eben voll und dann ist es ideal, das Beste, das Vollkommene.
„So stellt sich die doch die immer wiederkehrende Frage,, was ist eigentlich Bdsm,, ich glaube wenn ich jedem diese eine Frage stelle, würde ich jedesmal eine andere Antwort erhalten.
Gibt es denn überhaupt eine Antwort auf diese einfache Frage?
BDSM sind 4 Buchstaben die es zudem erst seit meiner Jugend überhaupt gibt.
Wobei es Sadismus, Masochismus, Dominanz und Devotion wohl schon immer gibt und auch schon gab, lange, lange Zeit, bevor jemand all dem diese Namen gegeben hat...
Somit sind es für mich (und wohl für viele andere) Neigungen / Persönlichkeitsmerkmale die mehr oder minder wohl "angeboren" sind.
Kann aber auch sein, dass diese alle in jedem Menschen verankert sind, und mit dem Leben die einen Neigungen verkümmern und die anderen wachsen...
Die Frage danach was BDSM ist, kann in meinen Augen noch schwieriger beantwortet werden, als die Frage - "was ist Liebe".
Die Liebe selbst kann nicht schmerzen, sie kann nicht zweifeln und kann nicht schaden...
Fühle ich Liebe, dann geht es mir gut, dann fühle ich mich stark und lebendig, dann bin ich voller Tatendrang, Träume und Hoffnung...
Im BDSM als Sadist z.B. kann ich sehr wohl Schmerz und tiefes Leid empfinden.
Sadist zu sein ist nicht wirklich immer schön und nach über 40 Jahren als Sadist kann ich auch deutlich sagen, es ist alles andere als erstrebenswert ein Sadist zu sein, es ist lange nicht immer Heilvoll und erfüllend ein Sadist zu sein... nicht nur einmal in meiner "Sadisten-Laufbahn" habe ich diesen Sadisten in mir regelrecht verflucht und mir gewünscht ich hätte ihn nie raus gelassen.
Mit der "Stino-Liebe" ist mir sowas nie passiert.
Mein Fazit:
BDSM ist durch Massenmedien und Zeitgeist zu einer sehr hippen sexuellen Mode avanciert, die allen, die in der "normalen Liebe und Sexualität" ihr Glück und Heil nicht finden können, verspricht, hier alles zu finden was es sonst nirgendwo gibt.
Doch übersehen die meisten, die sich so kopfüber in dieses BDSM stürzen, dass dieses BDSM ganz schnell zum Untergang der eigenen Seele beitragen kann, weil man plötzlich Moralvorstellungen und gesunden Menschenverstand beiseite schiebt.
Ist aber nur meine Meinung
Der Krolock