aus meiner persönlichen
Erfahrung...
Vorweg: ich stimme dir vollkommen zu Ritwaludwig! Jeder Mensch ist einzigartig und sollte nicht dafür büßen müssen, was in einer anderen Beziehung passiert ist.
Aber ich denke auch, dass es manchmal passieren kann, dass man aufgrund der Geschehnisse in der vorherigen Beziehung nicht dazu in der Lage ist, ein absolutes Vertrauen (bzw ungetrübtes, unbeschwertes Vertrauen) aufzubringen. Und das nicht, weil man die vorherige Beziehung noch nicht verarbeitet hat oder weil man dem/der Ex nachtrauert, sondern einfach weil der Schaden der dabei entstanden ist so unglaublich groß war, dass man ein Stück daran zerbrochen ist.
Natürlich kann man jetzt sagen, Zeit heilt alle Wunden -und das tut sie auch- aber trotzdem bleiben Narben zurück. Und je nachdem wie groß diese sind, ist es manchen Menschen eben nicht möglich völlig unbefangen in eine neue Beziehung einzutreten. Sie wollen sich schützen. Sie haben die vorherige Beziehung verarbeitet und sie trauern nicht mehr, aber sie erinnern sich eben noch sehr sehr sehr gut an den Schmerz... und die Angst, diesen nochmal zu durchleben, ist eben stärker als der Wunsch danach "mehr Vertrauen zur neuen Person zu haben"
Bei manchen Menschen ist das wieder ganz anders. Sie haben absolutes Vertrauen zum neuen Partner, sind absolut nicht eifersüchtig oder sonst irgendwas, lassen dafür aber nicht wirklich Gefühle zu. Bzw sie lassen die Gefühle des anderen zu, versuchen aber ihre eigenen in Schach zu halten, ebenfalls aus Angst davor, nochmal verletzt zu werden...
Beides Verhaltensweisen, die dem neuen Partner gegenüber nicht "fair" sind und der neuen Partnerschaft im Wege stehen können. Ebenso aber ganz normale Maßnahmen zum Selbstschutz..
Ich selber hatte so und so mit beiden schon zu tun und habe auch die Erfahrung gemacht, dass man - sofern man dazu bereit ist, dass auszuhalten - genesen kann und der Genesung des Partners beitragen kann.
Ob man das nun möchte, muss jeder für sich selber entscheiden.
Ich persönlich würde dies nie wieder tun. Weil ich nämlich, nachdem ich fast drei Jahre Genesungsindhilfe geleistet hatte, selber betrogen worden bin...
Das zu verarbeiten war ebenfalls alles andere als erstrebenswert, aber dennoch bin ich wieder "gesund" und kann auch wieder vorbehaltlos vertrauen
So jetzt habe ich ziemlich viel zu mir geschrieben, obwohl es hier eigentlich darum geht, Sensimilia27 einen hilfreichen Rat zu geben.
Also mein Rat ist, finde für dich selber raus, was du wirklich möchtest und ob du damit leben kannst, wenn du zumindest für den Anfang kein 100%iges Vertrauen entgegen gebracht bekommst.
Und denke auch darüber nach, dass es besser werden kann, aber leider eben auch schlechter.
Ich wünsche dir das Beste
Cute