Wenn zwei sich glücklich gefunden haben, nimmt es nicht selten diesen Ausgang
„Ich glaub dir nicht mehr, ich trau dir nicht mehr,
du hast mich kürzlich belogen,
Ich weiß zwar nicht, was über dich kam,
doch hast du es durchgezogen.“
„Bitter klingen deine Worte.
Wie konnt‘ ich’s mir derart verscherzen?
Was wirfst du mir vor? Was hab ich getan?
Was macht dir diese Magenschmerzen?“
„Ich sagte doch gerade, du hast mich belogen,
das verzeih ich dir nie!
Geh nun, ich ertrag keine Lügner
in meiner Biographie.“
„Wie kommst du darauf, dass ich dich belog?
Warum und in welcher Sache?
Ich kenne den Grund deines Argwohns nicht,
versteh daher nicht deine Rache.“
„Du verstehst nicht? Natürlich nicht!
Du willst mich sogar noch verhöhnen.
Pack dich! Ich will dich nie wiedersehen,
mich schon gar nicht mehr mit dir versöhnen.“
Ich kenn ihre Gründe bis heute nicht,
sie sprach nie wieder mit mir,
es hatte sich „ausgeschatzt“ und mir blieb
ihre Grausamkeit als Souvenir.
Sie war eine Frau mit Prinzipien,
mit hohem moralischen Anspruch,
sie ahndete schon den Fehltrittverdacht
konsequent mit Beziehungsabbruch.
Sie kämpfte mit harten Bandagen
um ihr Liebesglück,
getrieben von der Moral,
sie scheint der Welt entrückt,
dies edle, göttliche Sollen,
des großen Glücks Presswehe,
ich war wohl nicht würdig genug für der
Liebe Totengräber: die Ehe.
Offenbar konnte ich den hohen Standarts
nicht wie gewünscht entsprechen,
sie brauchte mich nicht zu diesem Befund,
auch nicht viel, um mit mir zu brechen.
Heute lebt sie prinzipientreu
mit Heinz Meyer mehr recht als schicklich,
gerechterweise bedeutet das,
sie sind beide kreuzunglücklich.