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Falscher Stolz

**st
Danke, Gudrun. Werd ich tun
Versuch
Liebe Sabine,

ich versuche mal, auf Deine Frage(n) zu antworten.

Zunächst meinerseits eine Frage:

Du schreibst über ein Paar-Profil.
Liest deine Geliebter, Ehemann und Dom nicht auch mal mit?
Will ER sich nicht vielleicht besser dazu äußern, ob es ihm etwas ausmacht, wenn Du das Codewort benutzt - oder in egal welcher Weise, um ein "Stopp" bittest.

Mit dem Letzten gebe ich bereits (m)eine Antwort:

Ich denke, ob spezielles Codewort oder nicht (auch ich hatte und habe Beziehung(en), wo es so etwas gar nicht gibt. Das geht aber nur bei bestimmten paarigen Konstellationen, wo Liebe und Sex und Beziehung und BDSM zu einem Vertrauenspaket verknüpft sind, soll um Himmels Willen keine Allgemeinregel sein), ob Ampelcode oder andere Absprachen:

Dein Problem scheint mir wohl das blöde Gefühl zu sein, was überhaupt entsteht beim "Nein"-Sagen zu einer eigentlich gewollten und lustvollen Sache.
Zumal an jemand, von dem man weiterhin etwas will.

Ich denke - und kenne das aus eigener Erfahrung - dass dies nicht einmal auf BDSM beschränkt ist. Wie so oft allerdings tauchen bei uns "Harten" die anfälligen Probleme etwas schärfer, schneller und insgesamt deutlicher auf.

Ich will Dir bewusst Beispiele aus dem so genannten "normalen" Sex geben:

Wie oft hatte ich selbst (und kenne es aus Erzählung von anderen Männern zur Genüge) keine Lust auf Sex und habe mich trotzdem darauf eingelassen.

Wie oft hatte ich Angst davor, zu sagen: Du, Frau, jetzt oder hier oder bei dir kriege ich keinen hoch, und das ist mir auch eigentlich egal.

Wie oft hatte ich das Gefühl, es gefalle der Frau mein sexuelles Tun innerhalb eines Akltes evtl. gar nicht oder ich fürchtete, ich befriedige sie nicht ganz - und habee dann doch nichts gesagt.

Das alles sehe ich heute (seit einer ganzen Weile schon zum Glück) für mich selbst als falsch an, (denn man sollte immer nur zu sich selbst "falsch" sagen, es muss auch jede(r) selbst entscheiden, was richtig ist), Es änderte sich übrigens für mich genau in der Zeit grundlegend, in der ich auch meine SM-Neigungen entdeckte.

Seither mache ich in Sachen Sex garantiert nur das, was ich will.
Und ich habe die zuerst frappierende Erfahrung machen dürfen, dass das "rücksichtlose" Ich-Selbst-Sein auch bei anderen viel viel besser ankommt.
Deshalb tu ich es trotzdem nur für mich.

Ich wäre, egal ob Partnerin oder Sexgefährtin übrigens heute eher andersherum sehr schockiert, zuumindest getroffen und betroffen: Nämlich wenn sie mir NICHT sagt, was sie fühlt, denkt, empfindet.

Und was ich gar nicht abkann (und ich denke, das geht anderen Männern genau wie FemDoms sicher auch, wenn nicht überhaupt allen Sexualpartnern genauso): Wenn jemand etwas "mir zuliebe" meint tun zu müssen.
Das kann für mich niemals gut ausgehen.

Ich empfehle Dir wirklich, jetzt und künftig, nur Dinge zu tun, die für Dich richtig sind.

Nun hast Du es beschrieben, ich verstehe das schon gut (wie wir alle wohl) nach den mehreren und klärenden Postings, wie sehr es DICH SELBST beschämt, abzubrechen.

Aber sag mal Sabine:
Ist BDSM denn das Wichtigste oder das Einzige im Leben?
Ich denke nein.

Das Zusammensein mit deinem Mann, das Leben selbst, die Liebe, das Vertrauen u.v.m., die sind doch in keiner Weise gefährdet, im Gegenteil, wenn Du etwas nicht kannst, nicht willst, nicht aushältst.

Hast Du derart hohe Anforderungen an Dich selbst gesetzt?
Wenn ja wozu?

SM sollte, wie Sex überhaupt (und anderes im Leben was wir freiwillig tun) Spaß machen, ja mehr noch Lust bereiten, bereichern, und nicht neue Belastungen oder Einklemmungen hervorrufen.
Wenn das Ganze nicht befreit, weil es rundum echt ist, was dann?

Ich halte nach den vielen Jahren, die Du mit Deinem Mann schon zusammen bist, und auch nach deiner Schilderung diesen für "resistent" genug, dass du ihm alles sagen kannst, was Dich zum Beispiel zweifeln oder "schwächeln" lässt.

Dazu möchte ich Dich jedenfalls künftig ermutigen.
Nein-Sagen, Aufhören, keinen Sex haben etc. ist kein Versagen!

Übrigens:
Wenn Dir der Ampelcode nicht feinstufig genug ist, benutzt doch die gute alte 0-bis-10-Skala (0 = geht gar nicht, 10 muss unbedingt sein, sonst sterbe ich)
Dann kannst Du dich und ihn besser informieren und an die Punkte, die Grenzen darstellen, herantasten

Grüße deinen Mann, Dir + Euch alles Gute.
Schön, Euch beim nächsten Gruppentreffen zu sehen.

Der Mec

PS
Nochmals: Ein gutes, ein wichtiges Thema.
Kein Grund m. E., irgend etwas zurückzunehmen
**st
Danke für deine Gedanken, Ulrich.
Du hast in allem Recht, was du sagst.

Ich denke mein Problem ist, dass ich mich mein ganzes Leben bemüht habe, besser zu sein als gut. Dadurch, dass ich jetzt seit über einem Jahr zu hause sitze (Gundrun wird dir sicher davon erzählt haben), fühle ich mich sehr nutzlos und ich glaube, ich will das auf dieser Schiiene ausgleichen.

Auch durfte ich eine gewisse Zeit 24/7 leben. Das war ein sehr schöne Zeit. Hört sich blöd an, aber da war ich zu etwas gut.

Tja und mein Mann liest manchmal im Forum. Das ist aber auch kein Problem, denn wir reden über alles.

Es wird Zeit, dass ich anfange umzudenken.
LG. Sabine
Liebe Sabine
Das

Ich denke mein Problem ist, dass ich mich mein ganzes Leben bemüht habe, besser zu sein als gut.

hast Du toll gesagt.

Und:
ich finde immer (egal ob Sub oder Dom) es gehört viel Mut dazu, sich über sich selbst ganz klar zu sein.
Am meisten Mut braucht es m. E., Schwächen zuzugeben.
Vor allem vor sich selbst

Das genau ist es aber was stark macht.
Auf ALLEN Wegen.

Und Du deutest es an:
Das Leben ist insgesamt ein harter, manchmal zackiger Weg.

Ich (wobei ich denke wir alle) wünsche(n) Dir dabei viel Kraft, weiterhin so viel Mut und Ausdauer.

Ulrich

PS
Übrigens ist eins klar: Nutzlos bist Du schon mal gar nicht.
Du trittst zum Beispiel u. a. sehr nützliche und sehr lebhafte Diskussionen los.
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Besser als gut
Liebe Sabine,
das hätte von mir sein können! *knuddel* Auch ich habe mein Leben lang versucht, es allen Menschen recht zu machen und möglichst perfekt zu sein. So bin ich auch an meine erste Beziehung heran gegangen, die SM enthielt. Ich wollte unbedingt cool und stark sein, habe mir lieber die Lippen blutig gebissen, als gelb oder rot oder gar das Safewort zu sagen. Wenn mein Herr mich nicht so lieben würde, wäre unsere Beziehung daran gescheitert, bevor sie richtig begonnen hatte. Er hat mir in einem langen Gespräch geduldig erklärt, was dieses Verhalten mit ihm macht. Es ist ein Vertrauensbruch der besonderen Art, der Dom muss sich darauf verlassen können, dass seine Sub die richtigen Signale sendet! Es verunsichert extrem und nimmt jeden Spaß daran, Neues auszuprobieren, wenn der dominante Partner hochkonzentriert versuchen muss, zu erraten, wie es seiner Sub geht. Es hat mich große Überwindung gekostet, aber heute genießen wir beide locker und experimentierfreudig unser "Spiel". Ich achte geradezu akribisch darauf, unverzüglich zu signalisieren, wenn ich mich einer Grenze nähere. Auf diese Art komme ich langsam, aber stetig immer weiter, versuche, nichts mehr zu erzwingen. Ganz bestimmt bringt auch dein Mann die nötige Geduld auf, zu warten, bis du für den jeweils nächsten Schritt bereit bist.
Hm,....falscher Stolz
In all den Jahren mit meinem Herren wurde ein einziges mal eine Session abgebrochen.
Von seiner Seite aus,....ich hab gemeckert und gemotzt weil das gemein war *motz*

Der Grund war simpel,wir "spielten" (mag den Ausdruck nicht so) bereits mehrere Stunden,ich hatte nicht wirklich etwas an und begann für mich unbewusst heftig zu Husten.Folge war Abruch.

Falscher Stolz ist es nicht wenn ich manchmal mehr bekomm als mir lieb ist schmunzel.
Passiert auch nur wenn es mal Strafe gibt,...denn da kommt dann des werten Subyleins Dickkopf.
Wenn Cheffe abschliessend so in etwa fragt ob ich ihn denn dann jetzt verstanden hab,...sagt der Dickkopp nöööö anstatt an den brennenden Hintern zu denken und ... ja mein Herr... zusagen.

So setzt es dann schon mal ein paar Schläge mehr die aber niemals an oder über meine Grenzen gehen.

LG Sabine
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