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Der Dom hat immer Schuld!?

**st
Der Dom hat immer Schuld!?
So ihr Lieben und Bösen.

Nachdem es in der Subbigruppe bei diesem Thema heiß her ging und viele diese Fragestellung nicht nachvollziehen konnten, stelle ich diese Frage noch einmal in einer allgemeinen BDSM Gruppe.

Gibt es in einer BDSM Beziehung Spannungen oder Probleme, wird gern der dominante Part als Schuldiger hingestellt.

Ich sehe das allerdings anders. Ich denke, wenn es Probleme gibt, dann sind meistens beide Seiten Schuld, genau wie in jeder anderen Beziehung auch. Es sei denn natürlich, es wird einfach wild draufeingeschlagen (was ich dann allerdings auch nicht mit BDSM in Verbindung bringen kann).

Wie seht ihr das? Ist wirklich immer der Dom Schuld?

Gruß Sabine
********oire Mann
669 Beiträge
Probleme kann man nicht verallgemeinern. Aber meist hat keiner ganz alleine Schuld und sei es nur eine fehlende klare Absprache. Devotsein heißt ja nicht das Gehirn abschalten und alle Verantwortung nur noch dem Partner aufbürden, der kann ja auch nicht Hellsehen.

Außerdem hat die Fragestellung ja eh nur im BDSM-Bereich Geltung, denn im normalen Leben ist es halt wie in jeder anderen Beziehung auch. Da gibt es dann also schon keine Ausrede mehr à la "Du als mein Herr hättest das kommen sehen müssen und auf mich aufpassen".

Es gibt also kein pauschales Urteil für oder gegen die Verantwortung des dominanten Parts. Aber die gute Prognose das selten einer von beiden an allem Schuld hat.
*******1026 Frau
478 Beiträge
ich
denke auch das man keinem allein die schuld geben kann, wenn etwas schief läuft...
meist ist fehlende kommunikation schuld.....
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Die Schuldfrage
zu stellen, wenn etwas schief gelaufen ist, halte ich für den falschen Ansatz. Schuldzuweisungen verhindern jede vernünftige Analyse, gefragt ist vielmehr eine konstruktive Auseinandersetzung über die Ursachen auf beiden Seiten.
Sehe ich auch....
...so! Die Fähigkeit Empathie nicht nur Buchstabieren zu können, sondern im wahrsten Sinne auch zu erfühlen, bringt einen weiter...in jeder Hinsicht...

Liebe Grüße
Einstein
*******e_ni Frau
163 Beiträge
allein das wort...
..."schuld" lässt doch all das was konstruktiv ist/sein und werden könnte, im keim ersticken...

ich finde derartige zuweisungen schlichtweg unreif und mag nur simpel auf die tatsache verweisen, dass eine medaille noch immer zwei seiten hat.
Die Schuldfrage zu stellen halte ich für problematisch.
Alles hat Ursachen und alles eine Wirkung.

Es ist manchmal hilfreich, sich die vorhandene Problematik als Theaterstück aus der Perspektive des Zuschauers und dann als Schauspieler anzuschauen. Mir verhilft das zu Abstand und ich kann besser sehen, was da passiert.
****xxx Frau
413 Beiträge
Ich finde die Schuldfrage schon daneben ... für mich gibt es Schuld nur im Rechts- und Versicherungswesen.
Alles andere ist ein Zusammenspiel von 2 oder mehreren Personen.
"alles ist ein Zusammenspiel zwischen 2..."

so ist es.
**st
Ich finde die Schuldfrage schon daneben

Geht mir im Grunde auch so, wenn ich nicht immer wieder hören und lesen würde, dass nur eine Seite Schuld hat.

Und wenn dann solche Aussagen kommen wie: Ich habe mich in seine Hände begeben. Ich vertraute ihm. Er hatte die Verantwortung für mich!

Alles schön und gut, aber hat man nicht auch eine gewisse Eigenverantwortung? Kann nicht auch der Dom mal eine schwache Minute haben? Muß er immer stark sein? Wo bleiben die Momente in denen er sich fallen lassen kann? Muß er nur konzentriert sein und darf nicht genießen?

Ich denke auch, man muß alle Fakten kennen und beide Seiten gehört haben, bevor man sich ein Unteil bilden kann
Hobbypsychologie...
... ist es wenn man schreibt "es gehören immer zwei dazu". Selbstverständlich gibt es immer wieder, und ich würde sogar sagen häuifiger als andersrum, Situationen in denen einer allein "Schuld ist". Anders ausgedrückt: Es ist meines Erachtens eine bequeme hobbypschologische Variante oder Ausrede, wenn man sich "falsch" verhalten hat zu sagen, "Schuld haben immer beide".

Ich halte von solchen Allgemeinplätzen nichts, und denke sie sind falsch, vor allem im Einzelfall überhaupt nicht hilfreich (egal ob es nun um den Dom oder sie Sub geht)

NC
Du glaubst dass einer allein sich streiten kann?

Einer ist Schuld während der Andere unschuldig ist?

Liegt es nicht in beider Verantwortung wie aufeinander reagiert wird, wie der Umgang gestaltet wird?

A tritt ohne dass sie es will B auf die Füße.
B hat nun mehrere Möglichkeiten auf A zu reagieren:

1. B schimpft mit A
2. B nimmt A an die Seite und sagt ihr sachlich was sie gerade getan hat
3. B ärgert sich im Stillen über A
4. B amüsiert sich über das Talent, dass A es immer wieder schafft ihm auf die Füße zu treten und zieht sie spaßig damit bei passender Gelegenheit auf.
5. ?
6. ?

Du siehst, dass es mehrere Möglichkeiten gibt und dass Beide daran beteiligt sind.
Danke...
... wie gesagt, eine gute, weil auch hoffähige und gerne zitierte Albernheit, eine immer gut passende Entschuldigung sich der Verantwortung zu entziehen.

Aber es ist falsch (ja, auch FALSCH und RICHTIG gibt es), denn natürlich gibt es Schuld, auch alleinige und Unschuld.

Der Rentner, der von Jugendlichen halb tot geschlagen wird ist NICHT AUCH IRGENDWIE MIT SCHULD. An diesem Beispiel sieht man nicht nur verantwortungslos das ewige Zitieren dieses Spruches ist, sondern wie zynisch.

Nein, nicht alles ist immer realtiv.
ich rede von Kommunikation (in der ja bekanntlich die meisten Missverständnisse entstehen und daraus Streit) und du kommst mit Verbrechen.

Was soll ich dazu sagen!
********nkel Mann
97 Beiträge
Fokus...
Manchmal ist es hilfreich den Fokus zu verschieben... Wir sind gewöhnt von den handelnden Personen auszugehen und schuldfähig ist dann eine / mehrere Personen oder wenn es anonymisiert wird "die Umstände" oder ähnliches, was aber letztlich meist nur eine Verschiebung vom Individuellen auf's Allgemeine ist, welches ja trotzdem nicht vom Himmel gefallen ist.

Umgekehrt könnte man die Sache betrachten als eine Situation mit beteiligten Faktoren, die sowohl in den Individuen, ihrer Geschichte, Gemütszustand, ihren Fähigkeiten (wie Gefühle nach außen zu spiegeln - Fähigkeit zur Empathie), ihrer "Tagesform"...als auch in äußeren Gegebenheiten liegen, wie Konventionen der Gesellschaft, Moralvorstellungen (kulturelles Umfeld) - von mir aus bis zur Raumtemperatur. Schon festzustellen, dass die "Beteiligten" nicht nur individueller Natur sind, kann hilfreich sein und natürlich ist die obige Aufzählung unvollständig.

Aus meiner Sicht stellt sich dann die "Schuldfrage" ganz anders und ist sehr viel geeigneter Möglichkeiten und Lösungen zu erkennen.

BDSM-Bezehungen haben die grundsätzliche Eigenschaft starke Asymetrien zu erzeugen - was ja gewollt und gerade ein wichtiger Teil der Situation ist, die hergestellt und aufgesucht werden soll, wobei dann bestimmte Verhaltensmuster und Symbole hilfreich sein können sich hineinzufinden... Der "gewohnte" Blick, dass dort wo Macht, Stärke, aktives Handeln...liegt auch Verantwortung und Schuld zu suchen sind... ebenfalls nicht sehr hilfreich...und Passivität ist gleichsam eine Verhaltensform die Schuld erzeugen kann...wenn man in diesen Kategorien denken möchte...

Wie gesagt, sinnvoll scheint mir sich bei einer Klärung etwas mehr auf die Situation zu beziehen - was gewiß das Individuum nicht außer acht lassen soll...
**st
Wie gesagt, sinnvoll scheint mir sich bei einer Klärung etwas mehr auf die Situation zu beziehen - was gewiß das Individuum nicht außer acht lassen soll...

Ich denke das eigentliche Problem ist es, dass man hier im www meistens nur eine Sichtweise dargestellt bekommt. Aus dieser Darstellung heraus entstehen Emotionen, egal ob positiv oder negativ, und man bildet sich eine Meinung.

Wenn sich der devote Teil über den Dominanten beschwert, dann sehen wir nur diese Sichtweise und ziehen unsere Schlüsse.
Dementsprechend wird dann auch geantwortet.

Die Stellungnahme der anderen Seite hört man selten, denn ich habe es in der Zeit, in der wir im JC sind erst einmal erlebt, dass der dominante Part zu Aussagen seiner Sub Stellung nimmt.
Und dadurch bekommt man eben eine ganz andere Sichtweise.
********nkel Mann
97 Beiträge
Ratsuchende...
sind natürlich etwas anderes, als wenn man selbst in der Situation ist und sich mit dem Partner austauscht und klären möchte...

Wenn jemand "draußen" Rat sucht, ist es natürlich meistens so, dass man nur mit einem Beteiligten redet / schreibt...was dann aber aus meiner Sicht nichts www-typisches ist.

Einzelpersonen können nur angeregt werden, wenn sie bisher am klärenden Gespräch gescheitert sind, wie sie vielleicht noch einen anderen Zugang zu einem Gespräch mit dem Partner finden können oder eine Auseinandersetzung mit dieser "einseitigen" Sicht stattfinden, aber wenn es darum geht sich über sich selbst klar zu werden, etwas erlebtes zu verarbeiten...ist das dann ja auch vollkommen ausreichend, denn um mich mit einer subjektiven Sicht und "Wahrheit" auseinanderzusetzen, genügt diese ja vollauf... schließlich geht es dann darum, wie jemand eine Situation erlebt und wahrgenommen hat und daran wird sich nichts ändern, wenn diese von jemand anderem anders wahrgenommen wurde...

Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass selbst in einer Situation von der ich weiß, dass sie "objektiv" anders gewesen ist, immer noch die Wahrnehmung und Reaktion das bleibt, worum es geht und womit ich mich auseinandersetzen sollte, wenn ich jamnden unterstützen möchte. Mißverständnisse und Spannungen haben ja letztlich damit zu tun, dass nichts für sich selbst spricht und eindeutig ist, sondern aus unserer Interpretation erst wahrheitsfähig wird...

LG
Sonnenfunkel
**********kubus Paar
1.252 Beiträge
Im Zweifel für den Schwächeren?
Ich denke, dass es die instinktive Reaktion ist, erstmal dem scheinbar "schwächeren" und oder abhängigen Part helfen zu wollen. Zumindest ist es das, was ich schon als Kind gelernt habe und was sich auch in einigen Gesetzen finden lässt.

Klagt hier im Forum eine arme kleine Subbi ihr Leid über ihren ach so bösen Dom, sind die Reaktionen vorhersehbar. Obwohl Sub ein eigenständiges, denkendes Wesen ist, dass innerhalb der Beziehung Verantwortung übernehmen sollte, ist es doch der Dom, dem man Vorwürfe macht, wenn etwas nicht so läuft, wie es laufen soll. Da verlässt sich Sub auf ungeschriebene BDSM-Gesetze, nach denen Dom lehrbuchgetreu agieren müsste, während Sub mit glänzenden Augen darauf wartet zum Fliegen gebracht zu werden. Wozu das eigene Hirn einschalten oder in sich selbst reinhören, wenn es doch so einfach ist hier im Forum dem Dom die Schuld für alles zu geben, weil er die Macht und die Verantwortung hat?

Schuld oder Verantwortung hat eben nicht nur, wer etwas "macht", sondern auch der, der "machen" lässt. Ich darf mich entscheiden, ob ich die Führung übernehmen möchte oder mich führen lassen will, aber ich bin selbst dafür verantwortlich, dass es mir mit dieser Entscheidung auch gut geht. Das gilt in der Berufswelt, in der Politik, aber eben auch in einer Beziehung oder der Familie im allgemeinen.

Liebe Grüße
Silke
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