Schul-Aufklärung und sexuelle Spielarten...

Nettes Thema!

Als ich in der Pubertät war, so vor 30-35 Jahren, war Aids noch nicht so das Thema und die sexuelle Aufklärung hat damals die Bravo für die Eltern und die Schule übernommen.

Als meine Kinder soweit waren, haben wir das Thema Sex zwar angesprochen, aber irgendwie haben sie schon mehr gewusst, als wir

Trotzdem finde ich es sehr erschreckend, wenn ich heute im TV eine Reportage über dieses Thema sehe und die Teenager wissen absolut nichts über Aids und glauben es ist eine neue Popgruppe mit cooler Mucke. In dieser Richtiung muß die Schule einfach mehr Aufklärung betreiben, denn manche Eltern sind damit einfach überfordert, weil sie selbst nicht mit diesem Thema umzugehen gelernt haben.

Und was die Spielarten angeht denke ich, dass die Jugend deutlich weiter ist, als wir damals in dem Alter!

Sabine

...sehr interessant!

Ich schreib mal meine Meinung (urpersönlich).

Ich wurde zuhause schon sehr frei erzogen und durfte den Sexualkundeunterricht glaube ich 4 X in meiner Schullaufbahn über mich ergehn lassen.

Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, dass Schule bzw. Lehrer oder die Eltern die Kids über Fetisch, BDSM, Transgender, Transvestiten etc. aufklären sollten. Wer bringt es denn den Lehrern bei??? Und wie groß ist das Wissen der Eltern über zB. BDSM?
Ich muß dazu sagen, dass ich Erzieherin bin. Ich arbeite mit Jugendlichen und meine Hausarbeit handelte über Individualität/Identität von Kindern und Jugendlichen.
Es gibt genügend Präventionsarbeit zum Thema Aufklärung, Liebe etc. wie zB. die "Petze" oder "Liebe leben". Kindern und Jugendlichen sollten selbst beurteilen und verfahren, inwieweit sie sich informieren wollen und können.
Und als Mutter sage ich mal...das ist mein Sexualleben und das muss ich meinen Kindern nicht unbedingt auf dem Silberteller präsentieren. Jeder, und vornehmlich Kinder und Jugendliche, soll seine eigenen Erfahrungen in Sachen "Liebe machen" erfahren. Und das zu dem Zeitpunkt, den sie selber bestimmen.
Was wird das Sensibelchen in der 10. Klasse denken, wenn es mit BullWhips und Konsorten konfrontiert wird? Ich mag es mir nicht ausdenken...kopfschüttel.
Kinder und Jugendliche sind neugierig...in jeder Faser. Lass sie ihre Sexualität selbst entdecken. Funktionsweisen, Geschlechtsverkehr und Aids gehören schon lange zum Schulalltag. Und ich persönlich bin der Meinung, dass dies auch ausreicht.
Warum soll es Ihnen denn vorgekaut werden?
Ich stelle mir gerade mal einen 60jährigen Lehrer an der Schule vor, der diese "erweiterten Themen" unterrichten soll. Nee, also wirklich nicht.
Lasse den Dingen ihren Lauf...es ist schon ok so, wie es ist.
Wer neugierig ist wird fragen.
Bestes Beispiel ein von mir betreuter Jugendliche, der mit 15 Jahren derart belesen über BDSM Bescheid weiß...aber nicht in der Lage ist, dies auch ""SSC" rüberzubringen und auszuleben. Wie soll man ihm denn dies als Lehrkraft beibringen?

Ein wirklich interessantes Thema...ich bin gespannt auf weitere Beiträge.

gefesselte Grüße
Seni (w)

Ob man die Kids über BDSM aufklären sollte, wage ich auch zu bezweifeln. Das muss jeder für sich entdecken.

Aber ich denke, die Aufklärung in den Schulen und in manchen Elternhäusern sind einfach zu ungenügend, gerade beim Thema Aids!

Aber andererseits glaube ich nicht, dass Herr Lehrer mit 60 das gut rüber bringt.

Wäre schön, wenn das jemand machen könnte, der nicht zum Lehrkörper gehört, sondern ein wirkliches Interesse an Aufklärung hat! Und es nicht tut, weil es zum Lehrplan gehört!

Diese Aufklärung wird zumindest hier in SH seit knapp 10 Jahren von der AIDSHILFE an den verschieden Schulen angeboten und auch durchgeführt. Daran soll es also nicht liegen. Elternarbeit wäre super...aber wer bezahlt das?
Die AIDShilfe macht es soweit ich es weiß ehrenamtlich. Wer aber setzt sich pädagogisch mit den Eltern auseinander?
Nur wenn diese es auch zulassen, kannst Du solch intensive Arbeit präventiv ausführen.
Jugendzentren werden geschlossen etc.
Das Land ist gefragt...aber es sind ja Wahlen. Ich gebe die Hoffnung mal nicht auf (Ironie lässt grüßen)

... aufgeklärt wurde, wusste ich auch schon mehr, als meine Großmutter. Ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen. Sie erledigte die Angelegenheit stotternd mit hochrotem Kopf. Ich weiß nicht, ob mir diese Art geschadet hat. Ich empfinde es nicht so.

Meine eigenen Kinder haben es anders erlebt. Auf verschiedene Arten. In Erinnerung ist mir ein wunderbares Buch "Mama hat ein Ei gelegt", das die Möglichkeit bot, mit diesem Thema wunderbar humorvoll und leicht umzugehen.

Die Themen Aids und Homosexualität waren uns ebenfalls ganz nah. Mein jüngster Bruder war schwul und HIV-positiv. Und der Babysitter meiner Söhne. Dadurch tauchten immer wieder Fragen zu diesen beiden Themen auf. Manchmal waren die Antworten nicht einfach.
Aber dann habe ich das eben gesagt.

Ich glaube, dass sie in der Zeit gelernt und auch gespürt haben, dass die Liebe zu einem gleichgeschlechtlichen Partner nichts Schlimmes ist. Und darüber bin ich froh.

Dass der Schutz vor Aids beim Sex hochwichtig ist, haben ihnen die letzten Monate und der Tod meines Bruders beigebracht, den sie alle miterlebt haben.

Allerdings weiß ich nicht, ob ich diese Themen aufgegriffen hätte, wenn sie uns nicht so nah gewesen wären. Das lässt sich heute nicht mehr sagen.

Was andere Themen angeht, warte ich eher auf Fragen, die auch heute gelegentlich von meinem 18jährigen Sohn noch kommen. Und wir können darüber reden. Und das weiß er. Das ist für mich das Entscheidende.

julie

• in der Schule: minimal
• zu hause: null

Ich frage mich grad ob es was geschadet hat?

NC

Bei dir vielleicht nicht, aber es gibt genug Andere!

Ich hatte Aufklärung in der 2. oder 3. Klasse, weil unsere Lehrerin damals schwanger war.
Die Hausaufgabe lautete: wie kommt das Baby in den Bauch?

Zuhause fragte ich meine Eltern, die mir keine Antwort gaben. Ich ging zur Nachbarstochter, die schon ihre Mensis hatte und fragte sie.

Sie erzählte mir, dass 2 sich küssen, dabei kommt ein Kern in den Mund der Frau, den sie schluckt, und daraus entsteht dann das Baby im Bauch.

Freudig, endlich die Aufgabe gelöst zu haben erzählte ich das im Unterricht, (ich war die Einzige, die sich meldete).
(Dass die Lehrerin keinen Lachanfall bekommen hat...)

Danach wurde anhand von bildlichen Darstellungen wie sie in medizinischen Büchern zu finden sind, erklärt, was ein Penis ist und was die Vagina.
Der Penis dringt in die Vagina ein, der Samen fließt in die Vagina...

So stellte ich mir dann immer den Akt vor.

(Ich hoffe, dass heute der Sexualunterricht anders gestaltet wird.)
Meiner Tochter wollte ich den ganzen Mist aus der Schule ersparen.
Ich habe sie aufgeklärt.
So weiß ich wenigstens, dass sie es wirklich verstanden hat.