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Wo endet Hingabe und Selbstaufgabe beginnt?

Wo endet Hingabe und Selbstaufgabe beginnt?
Ich habe hier im JC an einer Diskusion teil genommen, die mich nicht mehr loslässt. Vielleicht können mir ja Gedankenanstöße von euch helfen, es besser zu verstehen.

Folgendes Bild:

Eine Sub hat seit einigen Wochen einen neuen Dom. Alles ist bestens, bis er sich nunmehr seit "geraumer Zeit" nicht mehr gemeldet hat. Anfänglich geht es ihr schlecht, doch mit der Zeit glaubt sie, es wäre eine Aufgabe ihres Herrn und geht voll in dieser Aufgabe auf!

So weit, so gut .

Auf die Fragen von Aussenstehenden, ob ihr Herr ihr diese Aufgabe direkt, in Worten, gegeben hat, reagiert sie nicht.

Ich kann so etwas nicht begreifen. Das ist für mich keine Hingabe mehr, sondern grenzt für mich an Selbstaufgabe.

Wenn ich wüsste, ob sie diese Aufgabe der Kontaktsperre von ihrem Herrn bekommen hat, könnte ich alles verstehen und würde sagen "Hut ab" vor soviel Konsequenz.

Redet sie es sich allerdings nur ein, dann kann ich es nicht nachvollziehen.

Wie seht ihr das? Sprechen die Doms hier auch Kontaktsperren aus und wenn ja warum?
Halten sich die Subs hier an Selbiger und was ist die Motivation?

Luna
Wenn ich als Dom eine Strafe verhänge oder eine Aufgabe stelle, so mache ich das explizit gegenüber meiner Sub. Da braucht sie nicht zu rätseln.
Eine solche Situation, wie sie hier geschildert wird, ist dann nicht möglich. Und ich finde, Sub hat auch einen Anspruch auf klare Ansagen.
Wenn der Dom die Kontaktsperre nicht ausdrücklich verhängt hat, kann ich Luna nur zustimmen, das Verhalten der Sub grenzt dann schon an Selbstaufgabe.

Von Kontaktsperren halte ich nichts, zumindest wenn sie länger als zwei, drei Tage dauern sollte. Ich kann es mir nur vorstellen, wenn Sub Gelegenheit bekommen soll, ihr Verhalten zu überdenken.

*my2cents*
*****s40 Mann
1.742 Beiträge
Hä?
Wie soll Sub eine Aufgabe erfüllen wenn sie nicht mal weiß ob es eine Aufgabe ist? Vieleicht ist dies auch nur die Art von dieser Sub damit klar zu kommen das sie(Sub) verlassen wurde...Nur was dann? Was macht diese Sub dann? Wie geht sie damit um, wenn sie erkennt, das es gar keine Aufgabe war?

Und nö, so eine Aufgabe würde ich nicht stellen...würde auch schwierig werden, da meine Sub in der gleichen Wohnung wohnt wie ich...*grins*
*******dei Frau
718 Beiträge
???
Viel interessanter als diese Spekulationen finde ich, wieso wollt Ihr das ergründen?

Welchen Kontakt hast Du zu der Dame, Luna, ist es ein allgemeines Interesse, Neugierde, ...

fragende Grüße

Befiehl
Ich kenne diese Dame nur hier über den Joy, durch besagte Thread.

Ich bin ein Mensch, der gerne nachfragt um etwas zu verstehen und ja, ich gebe es zu, ich sorge mich auch um Menschen, die ich nicht persönlich kenne.

Die Aussagen von ihr fand ich sehr heftig und jetzt wollte ich gerne andere Sichweisen hören.

Luna
**********Magic Mann
19.878 Beiträge
ihr wisst doch:

wer wie was...wiesio weshalb warum...*singsang


nein nun mal spatz bei scheide...*gruebel* öhm sorry ich meine spaß bei seite.

Ich denke das es viele menschen im bdsm gibt die da vieles verwechseln..ganz einfach aus dem grund das ihr nicht vorhandenes halbwissen ihnen versucht klar zu machen das es so sein muss.
wie kann es auch anders sein wenn man sich nicht wirklich mit der materie auseinadersetzt?
Um gottes willen spreche ich niemand das recht ab so zu handeln wie er denkt das er gerade handelt denn in diesem moment scheint es ihm logisch...den..und jetzt kommt mein lieblingsspruch, naja zumindest einer der vielen:

menschen:
sehen was sie sehen wollen
glauben was sie glauben wollen
und hören was sie hören wollen

uns hat unsere kopf mit sicherheit auch schon das eine oder andere hirngespinnst vorgegaukelt...

lassen wir sie doch ihre erfahrung machen...lassen wir sie laufen denn bekanntlich macht liebe blind...und wer weiß welche brille sie gerade aufhat.
*****s40 Mann
1.742 Beiträge
lassen wir sie doch ihre erfahrung machen...lassen wir sie laufen denn bekanntlich macht liebe blind...und wer weiß welche brille sie gerade aufhat.


ich als sub finde diese aussage doch irgendwie ziemlich hart von dir renovatio006.

auf einer seite muß sie ihre eigenen erfahrungen machen, aber auf der anderen seite, sind wir nicht auch alle irgendwie hier um anderen gedankenanstöße zu geben, wenn wir für uns feststellen, dass vielleicht ein großes fehlverhalten (unserer Meinung) vorliegt.

da wir bdsm auch noch nicht so lange leben, und noch nicht so viel erfahrungen sammeln konnten, finde ich es doch gar nicht schlecht gedankenanstöße über mein verhalten von erfahrenen subs zu bekommen. was ich letztendlich daraus mache, ist doch noch eine andere sache, oder ?

für mich kommt eine selbaufgabe nicht in frage, denn ich bin doch und möchte doch auch eine eigenständige person bleiben. im alltag auf augenhöhe aber im spiel gehorche ich schon meinem herrn. allerdings habe ich doch auch als sub die aufgabe auch auf mich selber aufzupassen und nicht blind alles über mich ergehen zu lassen. für mich würde dann die selbstaufgabe ja auch bedeuten, dass er mich fast totschlagen könnte, wenn er es möchte. dass würde ich ja auch nicht zulassen. nur weil er es will.

lg nina
**********Magic Mann
19.878 Beiträge
wo seht ihr denn die selbstaufgabe?
Geht deine Frage an Kaktus oder stellst du sie allgemein, Achmed?
**********Magic Mann
19.878 Beiträge
na dann stelle ich sie mal allgemein süße *ggg*
Selbstaufgabe ist für mich, wenn ich nur noch meinen Partner sehe. Ich sehe mich nicht mehr und auch nicht meine Umwelt.

Es ist einzig und allein wichtig, dass es IHM gut geht. Alles andere ist nicht wichtig!

Und im Fall dieser Sub sehe ich es so, dass sie lange nichts von ihm gehört hat, sich jetzt einredet, dass es eine Prüfung von ihm ist, ohne zu wissen ob es wirklich so ist oder sie vielleicht einfach verlassen wurde. Und in diesem Zustand geht sie vollkommen auf, sieht nichts mehr um sich herum und ist nur noch bemüht diese Aufgabe zu schaffen.

Und wenn sie nach Wochen aufwacht, weil sie merkt sie hat sich etwas eingeredet, fällt sie in ein tiefes schwarzes Loch, aus dem sie allein nicht mehr herauskommt, weil sie sich schon lange aufgegeben hat und mit dieser Situation nicht mehr umgehen kann.

Reicht das, werten Herr?

Luna
Selbstaufgabe heißt für mich das Missachten der eigenen Bedürfnisse.
Das kann der Verzicht auf eigene Aktivitäten sein, weil man ständig vorm PC oder am Telefon sitzt und auf Nachrichten wartet, das kann aber auch zu einer gewissen Verwahrlosung führen, weil man nur noch auf eine Sache fixiert ist. Wenn dann auch noch der Job oder die Gesundheit darunter leidet, wird 's gefährlich.
**********Magic Mann
19.878 Beiträge
und so sieht jeder etwas anderes unter dem wort selbstaufgabe.

aber wer sagt denn das sie sich selbst aufgibt? sie sieht es nun mal so als wäre es eine aufgabe...und natürlich können wir jetzt spekulieren wie wer was wieso gemacht hat..bzw. ob überhaupt jemand etwas gemacht hatoder welche intention ihr partner hat.... das wissen wir ebend nicht.

wir wissen nicht wie robust die frau ist...wir wissen nicht wie sie grundsetzlich ist...wie sie denkt und fühlt...wir wissen nur das sie etwas interpretiert...ob es falsch ist...das weiss keiner.

meine worte mögen dem einen oder anderen hart erscheinen aber wer mich kennt weiss das ich der letzte bin der jemanden im regen stehen lässt wenn er ein akutes problem hat...aber ich sehe da noch kein problem.
Hmmm ich bin mir nicht so sicher ob ich es als Selbstaufgabe bezeichnen würde..... *gruebel*

Auf jeden Fall klingt es danach, dass sie sich in eine "scheinbare" Aufgabe verrennt. Ohne zu wissen ob es als Aufgabe gemeint ist besteht ja wirklich eher der Eindruck "ER" hat sie ohne ein Wort sitzen lassen. Wenn das so ist, ist es ja aber auch kein wirklicher Dom oder ?!
Aber das ist ja leider alles sehr spekulativ.
Doch sollte es so sein... das Loch in das sie fällt ist wohl vorprogrammiert.

Ich denke ja ein Dom sollte seine Aufgabe IMMER so vermitteln, dass ich es auch als Aufgabe verstehen kann.
Eine Aufgabe möchte ich nicht erraten oder vermuten !!!

Und lassen wir sie doch ihre Erfahrungen machen ?.... ich bin froh, dass nicht jeder so denkt.
Ich selber bin auch noch nicht so erfahren und dankbar, wenn ich im Forum mal Hilfe bekomme um mein Wissen zu erweitern. Ich muss ja nicht zwingend jedes Loch mitnehmen nur, weil es existiert.
Mal diese Sub außer Acht gelassen, die Frage ist ja eigentlich auch:

Wo hört bei euch Hingabe auf und wo beginnt die Selbstaufgabe?

Ich habe sie nur als Beispiel angeführt, weil sie mich zum Nachdenken gebracht hat!

Luna
Ich weiss nicht ob ich dem Ganzen einen klaren Rahmen geben könnte. In jedem Fall ist es für mich keine Hingabe mehr wenn ich mich auf etwas einlasse was ich selber gar nicht mehr möchte.
Wenn die Grenzüberschreitungen dazu führen dass ich mich nur noch schlecht fühle... auch dann hat das nichts mehr mit Hingabe zu tun für mich. Ich finde es aber auch schwierig es pauschal zu sagen.
*****ika Frau
73 Beiträge
Hingabe passiert aus freien Stücken.
Man gibt sich jemanden hin, der dieses Geschenk annimmt und wertschätzt..
Man genießt es und fühlt sich wohl.

Bei der Selbstaufgabe hat man die Kontrolle verloren und ist völlig abhängig vom Good Will des Gegenübers.
Von einem selber ist dann nicht mehr viel übrig.
Irgendwann fällt man fast zwangsläufig in ein tiefes Loch und muss sich selber wieder neu (er-)finden.

D.
**********hGeil Frau
158 Beiträge
sehr spannendes Thema...
... und nicht nur in BDSM Partnerschaften. Aber hier kann man es so schön formulieren, weil es auf den Punkt gebracht mit Leiden und Leidenlassen zu tun hat.

Aus meiner Sicht würde ich die von dir (Luna) beschriebene Sub gerne fragen, ob sie an dieser Situation leidet oder sie als Herausforderung ansieht. Selbst wenn sie die Beziehung "umdeutet" ist es ihre Art, zu reagieren. Da steckt viel Biographie drin.

Ich würde ihr meine Bedenken mitteilen, aber nicht "beleidigt" sein, wenn sie diese nicht teilt. Darüber hinaus würde ich ihr Hilfeangebote machen, auf die sie zurückkommen kann. Und ich würde sie bitten, sich selbst zu beobachten. Vielleicht eine Grenze beschreiben lassen, ab wann die "Aufgabe" nicht mehr schaffbar ist, oder nach menschlichem Ermessen keinen Sinn mehr macht.

Aber das muss sie selber formulieren. Und dann selbstverständlich muss sie da durch. Selbst wenn ich dieses für einen krassen Fall von einem negativen Selbstbild halte. Mehr kannst du -Luna - auch nicht tun. Es sei denn, du kannst sie zu einer Psychotherapie bewegen - die sie dann auch "freiwillig" macht.

Es klingt schon hart, aber wie meine Oma schon sagte: "Des Menschen Wille ist sein Himmelreich" was anders nur ausdrückt, dass jeder seine Krisen selber lebt oder so umdeutet, dass sie als Prüfungen erscheinen. Da fallen mir auch Schädigungen aus dem religiösen oder sektiererischem Kontext ein. Also alles Sachen, die wir hier nicht bearbeiten können.

Und Schlusssatz und ganz persönliche Überzeugung von mir: BDSM ist nichts für "Dummies".

Isabella
Isabella
Nein, sie sagt sie leidet nicht mehr! Am Anfang schon, aber jetzt geht sie voll auf in diesser vermeindlichen Aufgabe, obwohl sie nicht damit heraus rückt, ob es eben eine wirklich von ihm gestellte Aufgabe ist.

Und das irritiert mich so. Würde sie sagen, es wurde von ihm ganz klar so ausgesprochen, würde ich sagen: Ok, ist euer Ding. Werdet glücklich damit.

Nur schreibt sie leider immer drum herum. Also gehe ich davon aus, dass sie sich nur schönredet, dass er sie auf die Probe stellt.

Luna
manchmal ist es einfacher, nur das zu sehen, was wir sehen wollen.
Wenn sie verlassen wurde, es nicht ertragen könnte, dann ist es einfacher für sie, dass sie sich eine Aufgabe "nimmt".

Mich würde dabei interessieren, wie lange diese vermeintliche Aufgabe bereits dauert.

(während ich das Wort Aufgabe schreibe, bekommt es eine ganz andere Bedeutung:

Aufgabe = aufgeben)

Wenn sie sich jetzt besser fühlt, dann ist es gut für sie.
Für mich ist es immer ein wenig irritieren, wenn ich über etwas oder jemanden rede, den ich nicht kenne, und dessen Situation ich nicht wirklich einschätzen kann.
manchmal ist es einfacher, nur das zu sehen, was wir sehen wollen.
Wenn sie verlassen wurde, es nicht ertragen könnte, dann ist es einfacher für sie, dass sie sich eine Aufgabe "nimmt".

Aber belügt sie sich damit nicht selbst und es gibt vielleicht ein böses Erwachen?

Mich würde dabei interessieren, wie lange diese vermeintliche Aufgabe bereits dauert.

Auch darauf hat sie immer wieder mit "seid geraumer Zeit" geantwortet.

Ja, man kann die Situation nicht einschätzen, wollen wir auch gar nicht. Das sollte, wie schon geschrieben, nur ein Beispiel sein. Es ist immer ein Orakeln, wenn man über Unbekannte und deren Situationen redet.

Luna
*******dei Frau
718 Beiträge
Böses Erwachen
Aber warum sollte jemand, der sich erfolgreich selbst belügt, jemals erwachen? Und wenn er/sie denn aufwacht, was ist dann Böse?

Warum ist böses Erwachen etwas Schlechtes?
Warum ist sich Belügen nicht wünschenswert?

Welche Vorstellungen von uns Diskutierenden stehen denn hinter diesen Normen und Werten?

Neugierige Grüße

Befiehl
auch wenn sich das jetzt böse liest und anhört:

ich selber sehe es als Realitätsverlust, wenn sich jemand selbst belügt.

Und nein, die Normen erstelle ich nicht. Es ist einfach meine Meinung.
Aber warum sollte jemand, der sich erfolgreich selbst belügt, jemals erwachen? Und wenn er/sie denn aufwacht, was ist dann Böse?

Weil irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem man feststellt, dass man nur ver *arsch* wurde!

Warum ist böses Erwachen etwas Schlechtes?
Warum ist sich Belügen nicht wünschenswert?

Weil schon viele danach versucht haben sich das Leben zu nehmen!?

Luna
Aber mal was anderes
Ich wurde gefragt, ob ich das Thema nicht öffentlich machen kann.
Möchte es aber nicht einfach von mir aus tun, ohne die hier schon Schreibenden gefragt zu haben.

Da es nicht privar ist, kann eh Jeder lesen. Wäre vielleicht auch interessant, wenn Personen, die nicht in dieser Gruppe sind antworten können.

Luna
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