„Woran es liegt?
Ich war mit mehreren Femdoms Essen und uns austauschen und lebe selbst als Maledom in einer Domestic-Discipline Beziehung.
Ich bin fasziniert von den komplett anderen Problemen, die Femdoms im Vergleich zu mir als Maledom haben.
Viele Punkte sind hier bereits angeführt worden. Ich möchte um drei Punkte ergänzen: Mangelnde Zielgruppenorientierung, damit mangelnde Reflexion und am Ende leider oft mangelnde Intelligenz.
Es zeichnet sich ab, dass mein Beitrag nicht ganz kuschelig wird. Ich stehe jedoch nicht in Konkurrenz zu irgendwelchen Männern und erhebe mich daher nicht über sie. Ich bringe Dinge nur auf den Punkt, um die Diskussion weiterzubringen.
In komprimierter Form sind die einzelnen Punkte:
Male Gaze und Patriachat
@********sfun hat nebenbei einen wirklich wichtigen Punkt eingebracht. Den Male Gaze. Es ist ja nicht nur der männliche, die Frau objektifizierende Blick. Im Kern geht es Männern eigentlich immer nur um den Mann und seine Bedürfnisse. Das ist gesellschaftlich weiter tief verankert.
Als Maledom habe ich es da einfach. Da ist das Kümmern um meine Bedürfnisse und die Fokussierung auf mich Programm.
Als Femdom ist das jedoch ein Problem. Denn der devote Mann müsste hier ja eigentlich die Bedürfnisse der Frau in seinen Fokus rücken. Tut er aber nicht. Kann er vielleicht auch nicht. Es bleibt dabei, dass es für den Malesub auch hier weiterhin rein um die Befriedigung seiner Bedürfnisse geht. Und damit ist die Femdoms umgehend zum Objekt, zur Erfüllungsgehilfin degradiert.
Diese Männer kommen „manchmal“ wie ein Wurm unter dem Teppich angekrochen, nur um nach Erfüllung ihrer Befriedigung die Femdom nicht mehr mit dem Arsch anzugucken. Und nach drei Wochen, wenn der Druck wieder größer wird, machen sie wieder den Wurm.
Dieses „Wurmverhalten“ kommt dann halt auch in Anschreiben durch.
Lieblosigkeit
Das zieht sich doch wie ein roter Faden durch den gesamten Joy. Da werden Beitröge gepostet und Anschreiben rausgesandt, die vor Syntax-, Orthographie- und auch Interpunktionsfehlern nur so strotzen. Da werden Beiträge gepostet, die beginnen mit „Ich habe nicht Alles gelesen und sehe mich deshalb befähigt, hier meinen Senf dazuzugeben.“
Natürlich gibt es Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwäche. Aber es gibt auch Korrekturprogramme und inzwischen sogar diverse AI, die Texte in jeglicher Form überarbeiten.
Klar gibt es Menschen die vielleicht nicht ganz so gut schreiben können, wie Andere. Ein von Fehlern strotzender Text muss im Jahr 2024 dennoch nicht sein. Man(n) kann das Alles korrigieren lassen. Und wenn ich eine „Zielperson“ im Zuge einer Bewerbung anschreibe, bin ich vielleicht nicht ganz schlecht beraten, die technischen Tools zu nutzen.
Ich sehe schon die Ersten, denen das zu aufwändig ist. Und das ist dann genau diese Lieblosigkeit und fehlender
Zielgruppenorientierung
Ich sehe beruflich, wie privat, dass sich nur die allerwenigsten Menschen überhaupt mal Gedanken über die Bedürfnisse der von ihnen angesprochenen Person oder Personengruppe machen.
Wenn Malesubs unterirdische Anschreiben absenden, die nur ihre Sicht darstellen, haben sie sich nicht eine Sekunde Gedanken über ihr Gegenüber, über die anzusprechende Person gemacht.
Wenn man diese „Last“ jedoch nicht auf sich nehmen möchte, muss Mann sich nicht wundern, wenn Mann abgewiesen wird.
Womit wir zur
Reflexion kommen.
Um mich mit den Bedürfnissen meines Gegenübers auseinandersetzen zu können, muss ich diese überhaupt wahrnehmen können und von meiner eigenen Position differenzieren können.
Ich muss mit mir selbst kritisch ins Gericht gehen.
Doch dazu muss ich auch wissen, wo ich herkomme und wo ich aktuell selbst stehe.
Wenn ich Letzteres nicht schaffe, kann ich Ersteres niemals erreichen.
Was mich dann zur
Intelligenz bringt.
Reflexion erfordert Intelligenz und in der Anwendung auch Intellekt.
Der Männerüberschuss ist daher sicherlich für die Masse ein Problem. Für einzelne Menschen, die sich reflektiert mit ihrem Gegenüber auseinandersetzen können, zugleich eine Riesenchance.
Ein gnadenloser, aber sehr guter Beitrag, wie ich finde. Schön, dass auch ein Male(Dom) nachvollziehen kann, was Fem(Dom) sich wünscht. Ehrlicherweise sind das so Momente, die mir Hoffnung in das "plumpe" Geschlecht (bitte mit Humor lesen) zurückgeben. Danke.