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Ehrlichkeit

Ehrlichkeit
Wie ehrlich seid ihr mit eurem Partner, falls ihr einen Hauptpartner habt, mit dem ihr die meiste Zeit seid?

Sprecht ihr viel darüber?
Mein Wunsch ist es, meine Liebe ganz offen leben zu können vor meinem Mann, den Kindern und meiner Umgebung.
Der Weg dorthin wirkt nicht ganz einfach. Mir fehlt manchmal der Mut klar alles offen zu legen. Mein Mann ist sehr mit sich selbst beschäftigt und hört oft nicht, was ich ihm sage.

Das trennt und wirkt als müsse ich mich für einen der beiden entscheiden.

Wie handhabt ihr das?
********er84 Mann
6.475 Beiträge
Bei der @********ntin und mir ist genau unsere 100 % offen und Ehrliche Art des Umgangs mit einander, das was uns die ganzen Jahre trotz aller auf und abs letztlich hat nicht auseinander driften lassen sondern auch wenn Ehrlichkeit manchmal auch weh tat / tut hat uns dieser stehts zu 100 % offene und Ehrliche Umgang gerade bei schwierigen Lebenssituationen nur immer enger zusammengeschweißt.

Daher ist offen und Ehrlich auch ein klarer Anspruch an die neue SK und und an andere die sich vielleicht unserer Poly Partnerschaft irgendwann hinzugesellen.

Auch wenn diese 100 % offene und ehrliche Art den anderen oder einen selber auch mal verletzt gibt aber nur diese Art dem anderem / einem selber überhaupt erst die Changse / Möglichkeit auf Wünsche, Ängste und Bedürfnisse richtig einzugehen. Solange wünsche, Sorgen, Ängste und Bedürfnisse nicht klar, offen und ehrlich ausgesprochen werden kann die andere Seite immer nur Vermuten und ahnen, doch das ist eben kein Wissen und so kann die Ahnung auch mal eine Falsche sein was dann eher mehr als weniger Lösung bringt.

Ich kann egal was es ist und worum es geht immer nur zu 100 % offen und ehrlich Rathen auch wenn dabei vielleicht Beziehungen enden, ist meiner Meinung nach nur das der Weg um wirklich glücklich und zufrieden mit einem anderem Menschen an der Seite alt zu werden.
@********er84
Danke, das strebe ich an, weil ich es ähnlich sehe.
Aber WIE handhabt ihr das, wie war das in den Anfängen? Mein Mann und ich hatten 2 Jahrzente Monogamie.
Ich tu mir schwer da die Hemmschwelle zu überwinden. Du Schatz, übrigens...?

Mein Mann hat auch keine Liebe in Aussicht, da ist es irgendwie komisch. Ich bin noch sehr in der monogamen Denke, kenne ja nichts anderes.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
mmhm das ist sicher eine deutlich schwierigere Situation als es mit mir und der @********ntin oder jetzt @*******019 der fall ist.

Wir haben uns ja alle schon als offen unsere Sexualität und BDSM Lebend kennengelernt so das eben auch dieser Bereich für uns immer schon etwas war über das man mit einander ganz normal und offen Reden konnte wie über Musikgeschmack oder Kochrezepte, da ist es für mich schwer mich in die Situation zu versetzen das es diese 100 % offene ehrliche Art eben nicht schon immer gibt.

Ich glaube aber dennoch deine Schwierigkeit nachvollziehen zu können, sehe und erlebe ich ja jetzt gerade selbst wie schwer es meiner neuen angehenden SK fällt über ihre Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse klar und deutlich formuliert zu sprechen. Hier musss ich als ihr Herr ihr die Hilfestellung sein aus sich selbst heraus Worte und Beschreibungen zu finden die mir sagen was in ihr los ist.

Hierzu nutze ich bei neuen Sub/Sk's eigentlich immer 2 Dinge

1. Tage / Erlebnistagebuch in dem sie ausführlich Erlebnisse inkl. Gefühlen, Gedanken, Emotionen, Wünschen, Sorgen, Ängsten und Bedürfnissen festzuhalten und mir regelmäßig vor zu legen hat. Zum einem lässt mich das ihre Entwicklung auch lange Zeit rückblickend bewerten und zum anderem lernt sie mit der Zeit sich und ihr innerstes in Worte zu fassen.

2. Wenn ich auf eine Frage nach dem wie war etwas für dich oder ähnlichem nur kurze knappe "schön" "JA" o.ä. Antworten bekomme weise ich darauf Hinn das so eine Knappe Antwort nicht das ist was ich erwarte und das so wenige Worte mir auch eben so wenig über das verraten wie es von ihr wirklich empfunden / gemeint ist.

Wenn ich dich aber liebe TE richtig verstehe ist dein Herr eine andere Person als dein Mann und das macht die ganze Angelegenheit nochmal komplizierter, da dein Mann dich wohl nicht zu dieser 100 % offenen ehrlichen Art animieren / anhalten kann/wird.

Hier stellt sich mir erst einmal die Frage danach wie viel will er überhaupt von dem Wissen was da in dir los ist?

Ohne ihn und dich real ein wenig zu kennen ist es schwer dir da einen Rat / Tipp zu geben wie du ihm ehrlich und dabei nicht mit der Schippe vor den Kopf sagst was in dir liegt?

Ich mit meiner so ganz allgemeinen dominanten und auch manchmal einfach Dampfwalzen Art würde meiner Partnerin einfach ganz klar und unverblümt in einer entspannten Situation erzählen was da so in mir ist. Hier aber weiß ich eben auch das es auf der anderen Seite ebenso gewollt ist und damit umgegangen werden kann wenn diese Ehrlichkeit eben auch mal weh tut.

Ohne euch jetzt näher zu kennen würde mir als erstes einfallen, wenn reden schwer ist oder nicht geht, ihm all das was so in dir liegt und du ihm gerne irgendwie mitteilen willst ihm als einen Brief zu schreiben. Wobei du darauf achten solltest nicht mit "du hast ja" oder "du machst ja " oder auch "bei dir bekomme ich ja nicht" in deinem Brief an ihn zu Agomentieren sondern die Dinge hervorhebst die an deinen Wünschen / Bedürfnissen auch für ihn und eure Beziehung positives bringen können / würden.

Ansonsten können wir uns gerne auch per CM oder Waths Ap austauschen und vielleicht kommt mir dann noch der ein oder andere Gedanke der dir / euch vielleicht eine Hilfe sein kann.
********izon Frau
77 Beiträge
Guten Morgen Tigerkuchen,

mir ist es auch sehr wichtig, alles mit allen Partnern besprechen zu können, weil ich mich nur so mh, ich sage mal "im Einklang" mit allen und mir selbst fühlen kann.

Anfangs habe ich meinem Mann alles was mir durch den Kopf ging, genau dann gesagt, als es mir durch den Kopf ging. Gerade in dieser Verliebtheitsphase (in poly Kreisen wird das NRE/new relationship energy) genannt, war das dann wirklich sehr viel zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten und verständlicherweise war ihm dass dann auch mal zu viel. Wir sind dann dazu übergegangen, für die wirklich wichtigen Gespräche "Termine" auszumachen, also haben uns dann z.B. am Donnerstag darauf geeinigt, dass wir am Samstagabend reden.
Du hattest ja geschrieben, dass dein Mann oft mit sich selbst beschäftigt ist, und du das Gefühl hast, dass er nicht so gut zuhört. Ich denke, so ein Gespräch dann gemeinsam zu verabreden könnte da vielleicht hilfreich sein.

Was ich auch als sehr stimmig empfinde sind Möglichkeiten zu Gespräche zu schaffen, in denen alle Partner sich zusammen an einen Tisch setzen und miteinander reden.

Liebe Grüße,
von Mrs. NewhorizonIG
********izon Frau
77 Beiträge
@********er84 ... was ist mit SK gemeint?
********er84 Mann
6.475 Beiträge
OK, sorry, hatte nicht daran gedacht das hier evtl. für mich als BDSMler algemeinbekante Abkürzungen nicht allen bekannt sein könnten.

Sk wird häufig als Abkürzung für Sklave/in genutzt. Das angehend fand ich wichtig da Ronja gerade erst am Anfang ihres Weges in und durch die BDSM bzw. D/S Welt ist aber doch den Wunsch hat dieses Ziel SK zu erreichen vorhanden und ausgesprochen ist.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
Auch da gibt es sicher noch einen Unterschied. Für mich / uns ist poly ein gemeinsam Geflecht. D.h. Zeiten zu dritt sind mir / uns wichtig denn wir wollen uns mit unserer Art von poly als eine Einheit fühlen und sehen und das funktioniert eben nicht wenn nicht auch alle gemeinsam Zeiten verbringen und Erlebnisse Teilen.

Sexualität oder BDSM müssen dabei nicht zwischen allen Beziehungsteilen gleicher Maßen geteilt / ausgelebt werden aber die Sympathien auf menschlicher und freundschaftlicher ebene müssen einfach da und groß sein so das sich keiner an der Anwesenheit des anderen stört egal was auch gerade passiert.

Auf mich / uns bezogen:

Sexuell und BDSM läuft zwischen den Beiden Frauen in meinem Leben (noch) nichts und ob sich was ergibt ist und wird wohl auch erstmal noch fraglich bleiben da Frau 2 kein Bi Interesse hat. Dennoch ist es für beide kein Problem das wir alle 3 Nackt neben einander in einem Bett liegen uns alle gegenseitig berühren und sinnliche Zeit gemeinsam genießen und auch wenn ich Sex mit einer habe ist es OK wenn die andere anwesend ist.

Diese Harmonie zu dritt ist unser streben im poly. Ich glaube auch das für langfristige Zufriedenheit und Harmonie es auch nur dann wenn alle sich zumindest auf freundschaftlicher Ebene verstehen und mit ihrem Platz im Poly Geflecht akzeptieren kommen kann / wird.
*********2019 Frau
1.424 Beiträge
Mein Mann und ich leben seit nun mehr 1,5jahren nicht ehr in einer monogamen Gemeinschaft.

Der Start in die Polyamroie war verdammt holprig. Unheimlich schmerzhaft und sehr arbeitsintensiv.

Das wir poly fühlen war uns schon immer irgendwie bewusst. Es gab aber nie einen Begriff dafür und darüber reden konnte man ja auch nicht, das es nicht der Norm entspricht. Nach 10 Jahren Beziehung (Hochzeit, Kinder, Haus) ist mein Mann fremd gegangen. An der Situation hat mich tatsächlich nur gestört das beide Parteien mich angelogen haben. Bei ihr konnte ich es akzeptieren da sie nur eine Kollegin war. Aber das mein Mann mich belogen hat war damals sehr hart und hat mich tief verletzt.

Wir haben viel geredet, viel geweint. Wir haben uns zusammen gesetzt, Gedanken gemacht, Grundregeln für den Anfang festgelegt. Unsere Basis wieder hergestellt.

In der ganzen Zeit hat mein Mann dann seine Freundin gehabt. Das war anfangs trotz der Regeln schwer. Weil ich mich gedemütigt fühlte.

Als wir nach ein paar Monaten unsere Regeln erneut angesehen haben, haben wir diese erneut überarbeitet. Da kam dann der Punkt hinzu, das für einen einfscheren Ablauf/Zeitplanung usw. Es absolut wichtig ist, das alle Parteien Bescheid wissen. Nicht die Details der einzelnen Beziehungen, aber zu mindestens das es sie gibt und das man sich dann und dann mit dem jenigen trifft. Alleine schon um die Betreuung der jeweiligen Kinder zu gewährleisten.

Wir haben dann zu dritt ein langes Gespräch geführt. Ergebnis war sie hat angeblich mit ihrem Mann gesprochen. Leider war dann die Beziehung mit ihr nach zwei Monaten zu Ende. Sie hat nicht gekämpft. Das war ein echter Tiefschlag. Nicht nur für meinen Mann. Er hatte danach noch zwei kurze Beziehungen die aber alle nicht auf der richtigen Basis standen. Leider.

Mich hat es dann ganz unverhofft getroffen. Ich hatte gerade das Ende einer Spiel Beziehung zu verarbeiten und da hart ER in mein Leben. Mein Seelenpartner... Auch hier war und ist viel Gesprächsbedarf. Denn er ist auch verheiratet. Seine Frau ist absolut monogam und nicht BDSMlastig. Jetzt hat er die Arbeit. Was nicht bedeutet das es für mich dadurch leichter ist.

Ich denke es ist immer eine gemeinsame Arbeit aller für das Gelingen einer neuen Beziehungsart.

Geduld , Ausdauer und immer ehrlich und offen kommunizieren.
*****gal Paar
372 Beiträge
Guten Morgen Tigerkuchen,
der Schritt des Beginn und offen darüber reden ist wirklich ein sensibler Zeitpunkt.
Du weißt eben nie wirklich vorher wie der Partner reagiert.
Mir hat ein Buch sehr dabei geholfen, mich und mein Fühlen besser zu erklären und es dann auch meiner Partnerin zum Lesen anzubieten.
Ist zwar auch keine Garantie, kann Dir aber vielleicht helfen.
Der Titel lautet „Schlampen mit Moral“.

Heute leben wir zu dritt eine transparente Poly-Konstellation und eine sehr liebe Freundin ist auch ein weiteres Molekülchen. 😊
Da alle alle kennen und miteinander reden, klappt das sehr gut.
Alles Gute
Shinegal
*******horn Frau
982 Beiträge
Mein Mann und ich haben nach etwa fünf Jahren unsere Beziehung auf meine Bitte hin geöffnet, damit ich meine bdsm-bedürfniss erkunden kann.
So wie es aussah, dachte er wohl, ich will mich nur mal durch die Gegend vögeln.

Als ich dann jemand kennengelernt habe und sich, entgegen der Erwartung aller, gegenseitige Gefühle entwickelt haben, war das sehr hart für ihn.

Auch weil er selber zwar Interesse an Begegnungen mit anderen Frauen hätte, aber sich nicht so recht traut.

Am Anfang hatten wir vereinbart, dass ich ihm erzähle, was ich so unternehme. Als ich es dann tatsächlich gemacht habe, hat sich sehr schnell gezeigt, dass er es doch nicht hören wollte/konnte bzw nicht damit umgehen konnte.

Obwohl ich mit meinem Partner mittlerweile über 1,5 Jahre eine stabile Beziehung führe, bei der wir uns mindesten 2x die Woche sehen, kennen die beiden sich nicht.

Ich habe mehrfach den Wunsch an meinen Mann herangetragen, ob er meinen Partner kennenlernen möchte. Einfach weil beide ein unglaublich wichtiger Teil meines Lebens sind.

Er hat das bisher immer verneint und scheint das mehr zu verdrängen.

Manchmal bin ich sehr traurig darüber, dass ich im Prinzip zwei getrennte Beziehungen nebeneinander führe, obwohl ich mir mehr poly wünschen würde (z.b. auch gemeinsames z
Zusammenleben). Aber im Moment ist das eben (noch) nicht möglich.

Mein Mann weiß also grundsätzlich wann ich wo bin und wer mein Cover ist. Er hat auch die Kontaktdaten meines Partners, die hatte ich ihm gegeben, als ich zum ersten Mal ein paar Tage mit ihm verreist war.

Trotzdem sind wir noch lange nicht in einem Stadium der gegenseitigen Akzeptanz und der wohlwollen angekommen.

Ich bin sehr gespannt, wie es für mich wird, wenn mein Mann jemand kennenlernt.... Aus dem Bauch heraus würde ich mir wünschen, dass ich sie kennenlernen kann und wir uns auch gut verstehen. Ich bin mir sicher, dass ich daran knapsen werde, wenn das so nicht so sein wird. Aber diese Herausforderung werde ich angehen, wenn es so weit ist.

Also: Ehrlichkeit, ja, immer. Aber der Detailsgrad kann variieren.
Zitat von *******988:
Also: Ehrlichkeit, ja, immer. Aber der Detailsgrad kann variieren

Sehe ich auch so.
Ehrlichkeit ist wichtig, aber nicht bis ins letzte Detail.
Meine Lebenspartnerin z.B. hat deutlich gemacht, dass sie nicht genau wissen möchte, was ich mit der Spielpartnerin mache.
********er75 Mann
6.899 Beiträge
Gruppen-Mod 
Für mich ist in dem Zusammenhang zu differenzieren zwischen Ehrlichkeit, Offenheit und alles erzählen.
Für mich ist Poly nur mit Offenheit, Ehrlichkeit und Transparenz möglich. Zusammen mit der Liebe bilden dies Punkte das Fundament, auf dem alles steht.
ABER:
Offenheit, und vor allem Ehrlichkeit dürfen nicht mit „ich will Dir alles erzählen, und Du hast Dir das gefälligst auch anzuhören“ zu tun.
Für viele ist es es schön, Poly zu leben, aber sie wollen dann nicht die Details des Sexlebens aus den anderen Beziehungen im Geflecht erfahren, besonders, wenn es ihren Partner/ihre Partner betrifft.
Gerade in Situationen, wo der eine Partner ohne eine weitere Partnerschaft ist, ist es wichtig hier mit viel (Mit)Gefühl vorzugehen und ihn nicht mit der NRE niederzuwalzen.
Denn der Partner hat selbst keine anderen Partner, die ihn hier auffangen bzw. mit ihm diese NRE verarbeiten.
Hier hilft sich Zeit lassen, auch den anderen Partner reden lassen, das Gefühl geben, dass die Partnerschaft immer noch Prio hat.
Einfach achtsam miteinander umgehen.
********ntin Frau
3.879 Beiträge
Während meiner Ehe war ich absolut monogam, hätte mir auch nicht vorstellen können das es anders laufen könnte.
Im Gegensatz zu mir ist er fremd gegangen und ich habe es jedesmal nur durch einen Zufall erfahren. Was mich sehr verletzt hatte.
Als er dann eine andere Frau in unser Leben und unsere Wohnung brachte und auch da beide logen begriff ich langsam das er wohl nicht anders konnte. Naja, ich konnte es damals noch nicht und trennte mich. Was mich aber am Meisten verletzt hatte war nicht die Beziehung der beiden sondern die Lügerei.
Dann trennte ich mich von ihm und lebte monogan lesbisch weiter. Nach 6 Jahren und davon 2 Jahre wie eine Nonne kam ich zu Joy und lernte BlindTiger84 kennen. Da mir aber Frauen immer noch lieber waren / sind bestand ich auf eine offene Beziehung damit ich jederzeit die Möglichkeit haben möchte auch mit einer Frau etwas anzufangen. Während der Beziehung mit dem Tiger wurde uns dann klar das wir auch Polygam sind.
Wie er schon gut beschrieben hat ist Offenheit und Ehrlichkeit das A und O einer offenen und polygamen Beziehung. Wie weit das geht hängt natürlich auch immer von den jeweiligen Partnern ab.
******978 Mann
3.886 Beiträge
Ich habe immer offen kommuniziert....wenn jemand nicht zugehört hat, oder zuhört ist das dessen Problem...
*********74_69 Paar
3.357 Beiträge
@******978 Ist das denn Deine Art von "Beziehung", Du sagst und wenn jemand nicht zuhört ist es Dir egal? Hast Du denn eine Polybeziehung die funktioniert suf dieser Basis?
******978 Mann
3.886 Beiträge
@*********74_69

Ja habe ich...musst Euch keine Sorgen machen..
********xxle Frau
279 Beiträge
Für uns zählt offen, ehrlich und transparent. Wir haben uns zB auch über Kalender verständigt, so dass jeder gesehen hat wenn der andere ein Date hat und mit wem und dann notfalls auch weiß, wo der andere ist (covern). Falls es doch mal schief läuft. Wir reden sehr viel, aber was die jeweiligen Partnerschaften angeht erzählen wir uns jetzt keine Details, das wäre auch etwas indiskret. Aber wir verheimlichen uns nichts. Ich denke, hierbei wiegt ein Vertrauensbruch umso stärker. Der Einwand von @********er75 war auch sehr treffend, den nicht-poly lebenden Part nicht zu überrennen und Ehrlichkeit zu bedingungslos um die Ohren zu schlagen. Es braucht trotzdem Feingefühl. Auch wenn man voll im NRE steckt 😉
*****hGS Mann
60 Beiträge
Ich habe zwar keinen klaren Hauptpartner, bin aber allen meinen Partnern (und auch Metas und MetaMetas) gegenüber absolut ehrlich und wünsche mir das auch. Nur mit ehrlicher Kommunikation über Gedanken und Bedürfnisse können polyamore Konstrukte meiner Meinung nach funktionieren.

Dabei hilft es aus meiner Erfahrung ungemein wenn man regelmäßig mit allen Beteiligten über die Beziehungen redet auch wenn nix konkretes „anliegt“ und dabei die Kommunikationsregeln klar einhält.
******ida Mann
110 Beiträge
ehrlichkeit und vertrauen in der partnerschaft ist der kit, der die beziehung am leben hält. hast du den eindruck, dass du nicht offen sein kannst, solltest du deine konsequenzen ziehen - alles andere sind faule kompromisse, welche dir irgendwann ziemlich sauer aufstossen werden - und du hast nur ein leben...
Danke euch allen.
In der Situation (oder einer sehr ähnlichen) wie @*******988 sie beschreibt, befinde auch ich mich.
Mein Mann ist sehr offen und stellt keine alleinigen Ansprüche an eine eheliche Sexualität. Auch, dass ich jemand andren ins Herz schließen kann, weil Intimität ohne Zuneigung für mich nicht vorstellbar ist, versteht er und will schauen, wie es sich für ihn anfühlt.
Um Achtsamkeit und Fürsorge bemühe ich mich.
Erotische Details möchte ich persönlich nicht kundtun, aber dass er den Rahmen und auch seine Bedürfnisse, Zweifel, Gefühle einbringt, wäre mir in Anliegen.
Zb Zeitrahmen, Ort,...
Ob er damit klar kommt, was er braucht.
Kontakt oder Ruhe, wenn ich ein paar Tage fort bin...
Gemeinsame Zeit danach oder Alltag.
So etwas wäre mir wichtig zu wissen.

Komme dort aber im Gespräch nicht gut hin.

@********onIG die Termine sind eine gute
Idee, momentan, nachdem ich das Gefühl habe er hört mich nicht, will ich vielleicht zu oft zu diesem Thema.

@*****gal danke, das Buch kenne ich und verdanke ihm auch einen Teil meiner Offenheit.
*******ias Frau
4.406 Beiträge
@*******chen

Was die Dosierung anbelangt bin ich ganz bei @********er75

Zitat von *******chen:
die Termine sind eine gute
Idee, momentan, nachdem ich das Gefühl habe er hört mich nicht, will ich vielleicht zu oft zu diesem Thema.

Was schwierige Beziehungsgespräche anbelangt, kam ich mit einem früheren Partner vor vielen Jahren auf ein Kerzenritual. Das hat ihm geholfen, so ganz allgemein den (Erwartungs-)Druck aus den Gesprächen zu nehmen.


Ausgangssituation

Seien wir ehrlich: Wir Frauen machen uns bei schwierigen Themen die unsere Partnerschaft betreffen echt ausführliche Gedanken, was wir wie und wann am Besten mit unserem Manne besprechen wollen.
Manchmal tragen wir ein Thema wochenlang mit uns herum.
Besprechen es mal mit dieser mal mit jener Freundin.
Da fällt es uns ja auch leichter über all die Dinge zu sprechen. Schließlich ist die Freundin meist recht unbefangen. Unser Beziehungsthema betrifft nicht direkt ihr Leben. Sie kann sich also leicht in mich und meine Lage hineinversetzen... und mir dabei helfen mich selbst zu sortieren und meine Bedürfnisse und Werte.

Dann sprechen wir Frauen (viele) eben dieses Thema endlich in Gegenwart unseres Partners an und erwarten möglichst rasch seine Stellungnahme dazu. Am liebsten gestern.

Wie realistisch ist das?
Für ihn ist das Thema ganz neu. Wie gut sortiert kann er da sein? Es betrifft ihn und sein Leben doch direkt.

Ad hoc gab er mir ein paar widersprüchliche Antworten und dann schwieg er. - "OK. Du brauchst Zeit, darüber nachzudenken. Nimm sie dir. Aber lass uns nächste Woche noch mal drüber sprechen."

Bis dahin...
Fast bei jeder Begegnung hatte er Angst, dass ich jetzt womöglich das Thema erneut anspreche. Weiterbohre. Noch mehr aufwühlende Fragen stelle. Er hatte noch nicht einmal eine Antwort auf die bisherigen Fragen. Musste sich, seine Gefühle, Bedürfnisse und Werte erst mal selbst sortieren. Was ist ihm in der Situation das Wichtigste? Er wusste es noch nicht. Der Kontakt mit mir machte ihm Stress und er ging mir lieber aus dem Weg oder verschloss sich bei Kontakten innerlich immer mehr.

Sein Verhalten hatte viel mit dem Verhalten seiner Ex zu tun. Die hatte ihn immer Nonstop belagert, um endlich irgendeine Antwort aus ihm raus zu quetschen.
So war ich nicht. (Jedenfalls nicht bei ihm. Meine ersten Ex hatten so ein Drängeln von mir abbekommen. Inzwischen hatte ich mir das abgewöhnt. Doch Karma ist 'ne Bitch.)
Aber seine Ängste wirkten wie eine Selbsterfüllende Prophezeihung.

Hätte er in vielen alltäglichen Situationen nicht so merkwürdig reagiert, hätte ich nicht angenommen, dass er mir jetzt was Wichtiges sagen will und ihn so angeguckt als ob.

Dieses "wie ich ihn angucke" hatte völlig ausgereicht, dass er sich in seiner Angst bestätigt und ebenso bedrängt fühlte wie von seiner Ex.

Er wich mir umso mehr aus und verschloss sich immer mehr.

Das wiederum machte mich verrückt. Warum war all die Leichtigkeit plötzlich aus unserer Beziehung verschwunden? Da schien immer weniger im Fluss zu sein. Die Sache musste ihn übelst beschäftigen, oder? - Viel Schlimmer als gedacht.
Ich versuchte seine bisherigen Aussagen, die die ihm aus dem Stehgreif eingefallen waren, richtig zu deuten (wie ein Orakel). Das war alles so widersprüchlich. Was wollte er wirklich? Irgendwas machte ihm doch übelst zu schaffen. Was? Ja was nur? *hae*


Das Kerzenritual

Deswegen erfanden mein früherer Partner und ich das Kerzenritual.
Wir wählten zusammen eine dicke Stumpenkerze aus. Die kam in ein Schrankfach, das wir selten öffneten. Wenn einer die Kerze rausholte und anzündete, hieß das "Beziehungsgespräch". Derjenige, der die Kerze anzündete, trug sein Anliegen vor. Der andere stellte erst mal nur Verständnisfragen. Wenn er adhoc eine Antwort auf das Anliegen des Kerzenanzünders hatte, dann ging das Gespräch weiter. Aber jeder von beiden hatte das Recht, jederzeit die Kerze auszublasen. Ohne weitere Erklärungen. Das Gespräch war damit beendet. Eine Rechtfertigung war dafür nicht nötig. (Die hatte seine Ex immer von ihm gefordert. Aber das wollten wir beide nicht.
Als er das erste Mal die Kerze ausbließ, lächelte ich ihn an und sagte: "Gut gemacht.", und gab ihm einen Kuss. Und er: "Wow, so einfach kann das sein?" - "Jepp. So einfach."
Wie auch immer... er brauchte die positive Bestätigung für seine Verhaltensänderung und ich gab sie ihm, bis es lief.)

Es bestand die Abmachung:

Wer die Kerze ausgeblasen hat, holt sie innerhalb von 14 Tagen wieder hervor und zündet sie erneut an. Und wenn derjenige bis dahin keinen festen Standpunkt gefunden/ endgültiges Ergebnis hat, sondern nur von seinen vorläufigen Zwischenstand berichten kann. - Gut. Dann sprechen wir über das vorläufige Ergebnis. Bis dahin kann derjenige, der die Kerze ausgeblasen hat, diese auch einfach hervorholen, um noch die ein oder andere Verständnisfrage zu stellen. Einfach so. Ohne Zwischenbericht oder Gespräch über das Thema.

Meist waren es nur wenige Tage bis das Gespräch weiterging. Und viele kleinere Beziehungsfragen bekamen wir auch direkt beim ersten Anzünden der Kerze geklärt. Aber das Kerzenritual half uns:

1. Es half insofern, dass wir die Zeit dazwischen trotzdem unbeschwert miteinander genießen konnten. Seine Angst "vorm Erwartungsdruck" verschwand mit der Zeit. Und ich konnte ihn in alltäglichen Situationen fragend anschauen, ohne dass er an das offene Beziehungsthema dachte.

2. Wir kommunizierten viel weniger unausgegorenen Scheiß. Wir ersparten uns halbgare Antworten aus dem Stehgreif und faule Kompromisse sowie die Neuverhandlung der nicht lebbaren faulen Kompromisse (Stichwort: Dauerbrenner).

3. Dadurch, dass wir langsamer voran schritten und uns Zeit fürs Nachdenken nahmen und gaben, konnten wir grundsätzliche Beziehungsfragen wesentlich rascher klären.

Und eines Tages brauchten wir die Kerze gar nicht mehr. Wir erkannten an der Mimik, wann Beziehungsgespräch war. Und ein deutliches Ausatmen (ehemals Auspusten der Kerze) beendete das Gespräch vorläufig (im Vertrauen darauf, dass es weitergeführt wird).


Nur so als Inspiration, wie man auch "eine fruchtbare Kommunikation - ohne Belagerungszustand" aufbauen kann. Andere vereinbaren lieber regelmäßige Termine für Beziehungsfragen. Schaut, was für euch stimmig ist.
******ana Mann
84 Beiträge
Dieses Kerzenritual finde ich richtig klasse. Danke für die Anregung! *top*
*******horn Frau
982 Beiträge
Ich werde das Ritual auch mal mit meinem Partner ausprobieren, ganz toller Vorschlag *danke*
Für mich ist die Polyamorie noch sehr neu, allerdings war Ehrlichkeit für mich schon immer wichtig.

So ging es mit einer offenen Ehe und einer Spielpartnerin an.
Mit meiner Partnerin kann ich vor allem über sexuelle Themen ungefiltert sprechen, während die beiden Herren in dem Punkt eher verhalten sind.

Ich spreche also mit jedem so offen, wie derjenige es möchte.
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